19510625_SV

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Aktenzahl/Geschäftszahl
Letzte Änderung 24.05.2021, 11:59
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 1951-06-25
Erscheinungsdatum 1951-06-25
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Kommissionen/Kuratorien
Verbände/Konkurrenzen
Verträge
Publikationen Montafon Standesprotokolle_sv_
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Inhalt des Dokuments

[-0-] Zahl: 007/1/1951 Schruns, am 21.6.195 EINLADUNG im Sinne § 7 der Standesstatuten berufe ich die Mitglieder des Standesausschusses für Montag, den 25. Juni 1951 um 8 Uhr 30 in Schruns (Standeskanzlei) zu einer Standesausschussitzung ein. i.E. gez. Jos. Keßler Standesrepräsentant Tagesordnung: BERICHTE: Waldwegbau Silbertal/Fresch Neuregelung der Waldaufsehergehälter und deren Auszahlung. Beschlußgegenstände. 1) Genehmigung der Sitzungsniederschrift vom 22.5.1951 2) Alpe Valisera 3) Seilbahntrasse Gargellen. 4) Verkauf der standeseigenen Seilkrananlage System Gorbach. 5) Antrag der Waldaufseher auf Erhöhung der Kommissionsgelder. 6) Ansuchen des Fleisch Josef um Anrechnung der Dienstjahre 1941-1951. 7) Ansuchen des Kurhotel Montafon um Führung des Standeswappen 8) Lawinenholz Fresch. 9) Nutzholz der Firma Franz Galehr, Schruns. [-1-] Niederschrift aufgenommen in der- Standeskanzlei in Schruns, am Montag, den 25. Juni 1351 unter dem Vorsitz des Standesrepräsentanten Josef Keßler. Mit Einladungsschreiben vom 21. Juni 1951, Zl. 007/1/1951 wurde auf heute vormittags 8 Uhr 30 eine Standesausschußsitzung anberaumt, zu welcher die Bürgermeister der Talgemeinden in der Eigenschaft als Standesvertreter von Montafon mit Ausnahme der sich entschuldigten Vertreter der Gemeinden St. Anton, Lorüns und Stallehr erschienen sind. Der Versitzende begrüßt die erschienenen Standesvertreter und eröffnet um 8 Uhr 45 nach Feststellung der Beschlußfähigkeit die Sitzung. An Hand der vorliegenden Tagesordnung werden nach durchgeführter Beratung gefaßt die folgenden Beschlüsse: Pkt. 1) Die Sitzungsniederschrift vom 22. Mai 1951 wird einspruchslos genehmigt und gefertigt. Pkt. 2) Die Alpe Valisera wird im heurigen Jahre an den bisherigen Pächter Berthold Johann zu einem Pachtschilling von 4000.-- Schilling vergeben. Im übrigen gelten für den Pächter die Bedingungen des Pachtvertrages vom 26.2.1938. Ferner wird der Pächter verpflichtet, das Holz des durch Lawinen zerstörten Alpstalles einzusammeln und ordnungsgemäß zu lagern. Für diese Arbeiten sowie die eventuelle Erstellung eines Notdaches anstelle des durch Lawinen zerstörten Alpstalles wird der Pächter mit einem Pauschalbetrag vergütet. Pkt. 3) Der Verkauf der standeseigenen Seilkrananlage "System Gorbach" wird beschlossen. Pkt. 4) Der Seilbahn-Seilschaft Gargellen wir die Erstellung von Seilbahnstützen und die Überfahrung der Gp. 4599 unter nachstehenden Bedingungen bewilligt: [-2-] 1.) Hinterlegung einer Kaution in Höhe von beh 5000.— zum Zwecke der Aufforstung im Falle der Nichterstellung der Seilbahn. 2.) Das in der Trasse anfallende Nutz- und Brennholz ist kostenlos an die Abfuhrstrasse Gargellen zu stellen. Bei der Schlägerung, Bringung und Aufrüstung dieses Holzes ist ein vom Stand Montafon bestimmter und von der Seilbahn-Gesellschaft entlohnter Holzarbeiter zu beschäftigen. 3.) Die Seilbahn-Gesellschaft Gargellen ist verpflichtet, an einem von der Forstbehörde - im Standeswaldgebiet Gargellen bestimmten Ort die durch die Seilbahn-Trassenschlägerung verlorengegangene Fläche wieder aufzuforsten. 4.) Über die Erteilung eines Dientbarkeitsrechtes und über den Nutzungsentgang ist noch gesondert zu verhandeln. Zur Teilnahme an der am 28.6.1951 stattfindenden kommissionellen Verhandlung werden die Standesvertreter August Vonbank, Tschagguns und Wilhelm Maier, Vandans beauftragt. Pkt. 5) Die Kommissionsgelder für die Standeswaldaufseher werden ab 1.6.1951 von Sch. 2.-- auf Sch. 4.-- pro Stunde erhöht. Pkt. 6.) Dem mündlichen Ansuchen des Waldaufseher Fleisch Josef, Schruns, um Anrechnung der Dienstjahre 1941 bis 1951 wird stattgegeben. Pkt. 7) Dem Kurhotel Montafon in Schruns wird die Führung des Standeswappens unter nachstehenden Bedingungen bewilligt: Das Standeswappen darf nur an der Süd- und Nordfront des Kurhotels angebracht werden, jede anderweitige Verwendung des Wappens ist untersagt. Für die Bewilligung zur Führung des Standeswappens (nach § 3 (7) V.G.O.) ist an die Standeskassa ein Betrag von Sch. 2000.-— zu entrichten. Pkt. 8) Das Lawinenholz in der Alpe Fresch wird zum Kaufpreise veräußert, da es infolge der schweren Bringung nicht als Servitutsholz zugewiesen werden kann. Pkt. 9) Das Nutzholzansuchen der Firma Franz Galehr, Schruns, wird vorbehaltlich der Erteilung der Schlägerungsbewilligung durch die Forstbehörde bewilligt. ERWEITERUNG DER TAGESORDNUNG: Einvernehmlich wird gemäß § 34 (5)' der V.G.O. die Tagesordnung zur Behandlung folgender Punkte erweitert: Pkt. 10) Das Ansuchen des Bergrettungsdienstes Schruns um Futtergeldbeihilfe für den Lawinensuchhund "Horand" wird abgelehnt, da die Standeskassa derzeit nicht in der Lage ist, für dererlei Zwecke Unterstützungsgelder auszuschütten. [-3-] Pkt. 11) Der von Rechtsanwalt Dr. Franz Czinglar vorgelegte Dienstbarkeitsvertrag betreffend die 20 kv Leitung Latschau, Rodund der Vorarlberger Illwerke A.G. auf Gp. 754 K.G. Vandans, wird vom Standesausschuß genehmigt und vom Standesrepräsentanten und drei weiteren Standesvertretern gefertigt. Die aufsichtsbehördliche Genehmigung (§ 29 lit. (b) V.G.O.) wird von der Aktiengesellschaft selbst eingeholt. Pkt. 12) Dem Thum Ignaz, Vandans, werden 10 fm Schindelholz für die Jagdhütte im Rellstal bewilligt. Pkt. 13) Zufolge Ansuchen des Kapuzinerkloster Gauenstein werden demselben 5 fm Schindelholz zur Selbstschlägerung kostenlos überlassen. Pkt. 14) Das Ansuchen der Geschwister Amann in Silbertal, um die Veräusserung von Servitutsholz wird abgelehnt, da der Verkauf von Bezugsholz gemäß § 4 (7) der Standesholzbezugsstatuten untersagt ist. Pkt. 15) Dem Kasper Konrad, St. Gallenkirch, werden 25 fm Bauholz zur Selbstschlägerung zum Preise von S 36.-- per fm überlassen. Dieser niederige Holzpreis ist darauf zurückzuführen, daß Kasper einen eingeforsteten Stall abträgt, auf dessen Ablöse und Holzbezugsrecht für immer verzichtet. BERICHTE: Der Standesrepräsentant berichtet, daß die Arbeiten der 1. Teilstrecke des Waldwegbaues Silbertal - Fresch durch das Amt der Vorarlberger Landesregierung ausgeschrieben werden, weil zur Durchführung dieses Projektes öffentliche Mittel zur Verfügung gestellt werden. Der Vorsitzende verliest ein Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Bludenz, aus welchem hervorgeht, daß die Waldaufsehergehälter ab sofort durch die Gemeinden auszuzahlen sind. Schluß der Sitzung: 18 Uhr 30 Der Standesausschuß: [Unterschrift der Standesvertreter]