19260123_SV

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Aktenzahl/Geschäftszahl
Letzte Änderung 24.05.2021, 12:00
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 1926-01-23
Erscheinungsdatum 1926-01-23
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Publikationen Montafon Standesprotokolle_sv_
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Inhalt des Dokuments

[-1-] Protokoll -O-O-O-Oaufgenommen in der Gemeindekanzlei zu Schruns am 23.Jänner 1926 vor dem gefertigten Standesrepräsentanten Franz Wachter. -o-o-o-o-o-o-o Mit Einladung vom 18. Jänner 1926 Zl. 23/St. wurde auf heute vormittags 9 Uhr eine StandesausschußSitzung anberaumt, zu weither erschienen sind die Vertreter des Standes Montafon mit Ausnahme jener von Lorüns und Stallehr. Nach Eröffnung der Sitzung durch den Standesrepräsentanten und dem Erklären der Beschlussfähigkeit wird das Protokoll der letzten Sitzung in Vorlage gebracht. Die Genehmigung und Fertigung erfolgt ohne vorherige Verlesung, da jede Gemeinde bereits mit je einer Abshrift behufs ortsüblicher Verlautbarung beteilt wurde, daher die Herren Gemeindevorsteher bezw. Standesvertreter von dessen Inhalt in Kenntnis gesetzt sind. Einwendungen wurden keine erhoben. Hierauf wird in die Behandlung der vorliegenden Tagesordnung eingegangen und werden gefasst nachstehende Beschlüsse: -o-o-o-o-o- 1.) Das Ansuchen der Kuratie Gargellen um Unterstützung zur Glockenbeschaffung wird in Beratung gezogen und vor allem die Tatsache konstatiert, dass derartige Subventionen bisher nicht gewährt wurden. Im Ganzen wurde keine ablehnende Stellung eingenommen, doch wird beschlossen, die Stellungnahme der Gemeinde St. Gallenkirch im Gegenstande abzuwarten und der entsprechend in einer späteren Sitzung zu beschliessen. 2.) Ein Interessentenansuchen des Ausschlages Altschätz, Gemeinde Tschagguns, um Übertragungsbewilligung des Holzbezugsrechtes eines Schermes BPNr. 308/2 auf Plazadels, GPNr. 1065, auf einen neu zu erbauenden Scherm im Ausschlage Altschätz GPNr. 1121 wird unter der Bedingung bewilligt, dass das Holzbezugsrecht für den abzutragenden Scherm für alle Zeiten erlischt. 3.) Das Ansuchen des Ganahl Johann Nepomuk, Bauer in St. Anton, um Neuaufnahme seines umgebauten Hauses Nr. 16 in die Montafoner Brandassekuranz wird unter der Bedingung bewilligt, dass das Haus einen Hartverputz erhält. 4.) Das im Jonigerwald, Gargellentale, lagernde Nutzholz ist im Offertwege zu veräussern. 5.) Über das Resultat der Versteigerung des Nutzholzes im Rodund, Gemeinde Vandans, wird der Standesausschuss vom Herrn Standesrepräsentanten in Kenntnis gesetzt. 6.) Um über die Schätzung von Liegenschaften im Tale Montafon eine Einigung zu erzielen, welche zu einer gleichmässigen, entsprechenden Taxierung führt, sind Richtlinien zu schaffen, welche dieses Ziel ermöglichen. Die Einleitung diesbezüglicher Vorkehrungen bleibt dem Herrn Standesrepräsentanten überlassen. 7.) Vor wenigen Tagen hatten Herr Standesrepräsentant und dessen Stellvertreter eine Besprechung mit Herrn Landesrat Natter in Bregenz betreff Übernahme der Schürfrechte im Gemeindegebiete von Bartholomäberg und wurde die Vereinbarung getroffen, diese Angelegenheit in Anwesenheit des Herrn Landesrates Natter in einer Standesausschußsitzung in Beratung zu ziehen. Leider konnte wegen all zu kurzer Zeit Herr Landesrat Natter zu dieser Sitzung nicht eingeladen werden, doch wird die Angelegenheit einer eingehenden Aussprache unterzogen. Die auf diesem Gebiete durchgeführten Arbeiten in den letztverflossenen Jahren führten zu keinen besonders günstigen Resultaten und ist es daher nicht zu wundern, wenn [-2-] im Gegenstande mit Vorsicht vorgegangen wird. Da auch unter der Bevölkerung diese Sache kein besonderes Vertrauen entgegengebracht wird, sehen sich die Standesvertreter gezwungen, möglichste Zurückhaltung zu wahren. Leider ist auch das Fehlschlagen des letzten Holzvertrages zwischen Stand und Firma Galehr noch derart in Erinnerung, dass man vor Eingehen ähnlicher Packte eine gewisse Abneigung empfindet. Die in den letztvergangenen Jahren durchgeführten Arbeiten zur Schaffung eines Wirtschaftsplanes für die Standeswaldungen Montafons waren auch mit derart hohen Kosten verbunden, dass mit einer völligen Erschöpfung der Kasse gerechnet werden muss. Ganz besonders wurde auch der Abgang sachkundiger Personen bezw. Fachleute als ganz erschwerend angesehen und die Überzeugung zum Ausdrucke gebracht, dass gegenständliches Unternehmen im Besitze und unter Verwaltung der Landesregierung weit aussichtsvoller sich entwicklen kann, als im Besitze des Standes Montafon. Es ist der allgemeine Wunsch, dass eine diesbezügliche Auseinandersetzung mit dem Herrn Vertreter der Vorarlberger Landesregierung herbei geführt wird, weshalb eine endgültige Beschlussfassung bis zur nächsten Standesausschussitzung vertagt wird, zu welcher Herr Landesrat Natter einzuladen ist. [Unterschrift der Standesvertreter]