18981117_SV

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Aktenzahl/Geschäftszahl
Letzte Änderung 24.05.2021, 12:02
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 1901-12-13
Erscheinungsdatum 1901-12-13
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Publikationen Montafon Standesprotokolle_sv_
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Inhalt des Dokuments

[-1-] Protokoll aufgenommen in der Gemeindekanzlei zu Schruns am 17. November 1898 vor dem Standesrepräsentanten Jakob Stemer Mittelst Currenda vom 10. d. Mts. Zl. 103 wurde auf heute eine Standesausschußsitzung anberaumt, wozu erschienen sind die Gefertigten Beschlüsse 1. Das von Katharina Saler in Gaschurn gestellte Ansuchen um Nachlassung des Stockgeldes wurde bewilligt. 2. Das Ansuchen der Geschw[ister] Marlin, Geschw.[ister] Schallner und Franz Thöny von Gortipohl um Anerkennung ihrer Rechte in dem ob ihren Gründen liegenden Scherenwalde[?] wird behufs Einholung von Informationen [-2-] vertagt. 3. Der freiwilligen Feuerwehr von Tschagguns wird eine Unterstützung von 100 fl bewilligt. 4. Der freiwilligen Feuerwehr von Bartolomäberg wird ene Unterstützung von 300 fl gewährt. 5. Dem Ansuchen der Gebr.[üder ] Vergud in Gortipohl u. J. Alois Pfeifer in Gaschurn um Nachlaß des halben Stockgeldes wird Folge gegeben. 6. Dem Ansuchen der Alpinteressenten von Gargellen um Einfriedung von Forstculturen wird nicht entsprochen, doch ist das Forstpersonal anzuweisen, dem weidenden Vieh möglichste Schönung zukommen zu lassen. 7. Dem Forstwarte Fleisch in Silbertal wird die Zulassung seinen Sohnes zum Forstdienste bewilligt. 8. Dem Waldaufseher Franz Sandrell in Gaschurn wird seine Jahresentlohnung auf 200 fl sage zweihundert Gulden erhöht. 9. Dem Ansuchen der Sektion Vorarlberg [-3-] um Abgabe von Holz zu einem Anbau an der Tilisuna Hütte um den Stockgeldpreis wird Folge gegeben. 10. Dem Ansuchen der Sektion Lindau D.S.u.Ö.A.V. um Abgabe von Holz zu einem Hüttenbau im Porsalengewalde [Porzaiengawald] um den Stockgeldpreis wird genehmigend entsprochen. Dieser Sektion ist eine Baustelle von 200 m2 unentgeltlich abzutreten, sowie der nötige Grund und Boden unentgeltlich zu überlassen, um den [nachträglich eingefügt: "entsprechenden"] Zugang vom Alpwege zur Hütte herzustellen. 11. Die Bahnangelegenheit mit Schruns Bludenz wurde einer eingehenden Besprechung unterzogen und ganz besonders das Rentabilitätsverhältnis bis in die kleinsten Details besprochen. Einstimmig war man sich einig, daß es für das ganze Thal Montafon von großem Vortheile wäre, wenn daß Bahnunternehmen von den Bewohnern Montafons, hauptsächlich vom Stande Montafon geleistet würde, daher aber [-4-] auch der Stand Montafon dieses Bahnprojekt zweckentsprechend unterstützen müßte. In richtiger Würdigung des Ganzen wurde denn auch einstimmig beschlossen, daß der Stand Montafon für die Förderung des geplanten Unternehmens in ausgiebigster Weise einstehe und an Stammaction ein Kapital von wenigstens 150000 fl sage einhundert fünfzigtausend Gulden zeichne. Die gefertigten Standesvertreter behalten sich jedoch vor die Genehmigung des Gemeindeausschusses einzuholen und verpflichten sich die diesbezüglichen Beschlüsse binnen 14 Tagen einzustellen. 12. Es wurde einstimmig beschlossen die seinerzeit vom hohen Landesausschusse gewährte Prämie pr. 50 fl für Haltung von Ebern der hl. Kurzemann Siegfried, Keßler Peter und Marent Josef ersterer von St. Anton und letzterer von St. Gallenkirch zu gleichen Theilen zukommen [-5-] zu lassen. 13. Auf Verlangen kann eine 4%ige Verzinsung der Assekuranzkapitalien gewährt werden, wenn keine Rückstände vorhanden sind und wenigstens 6 Wochen nach Verfallzeit des Zinses gezahlt wird. 14. Solange die Viehausstellung in Montafon abgehalten wird, ist dieselbe jährlich mit 600 Kr. zu subventionieren. 15. Behufs Inslebenrufen einer Armenversorgungsanstalt für das Thal Montafon wurde ein Comité gewählt, bestehend aus den Herrn Ignaz Battlogg St. Anton Würbel Alois Bartholomäberg Schappler Gottfried Vandans 16. Der Gemeinde Silberthal wurde zur Anschaffung einer Spritze eine Subvention von 200 fl, sage zweihundert Gulden gewährt. 17. Ein Ansuchen mehrerer Bewohner von Vandans um einen Beitrag zur Herstellung [-6-] einer Wasser- und Hydranthenanlage wurde dahin erledigt, daß dieses Unternehmen im Falle des Zustandekommens mit 300 fl, sage dreihundert Gulden zu subventionieren wäre. [Unterschriften des Standesrepräsentanten und der Ausschüsse]