[-1-] Niederschrift über die am 26.7.1949 um 8 Uhr 30 in der Standeskanzlei in Schruns stattgefundene Standesausschussitzung. Anwesend: Der Standesrepräsentant Josef Keßler, Bürgermeister von Bartholomäberg, der Bürgermeister von Schruns, Franz Marent, der Bürgermeister von St. Gallenkirch i.V. 1. Gemeinderat H. Mangard, der Bürgermeister von Gaschurn, Peter Wachter, der Bürgermeister von Tschagguns, i.V. 2. Gemeinderat J. Forstinger, der Bürgermeister von Silbertal, Alois Bargehr, der Bürgermeister von Vandans, i.V. Gemeindesekretär W. Maier. der Bürgermeister von St. Anton, Ignaz Battlog, Abwesend: die Bürgermeister von Lorüns und Stallehr. Beginn der Sitzung: 9 Uhr. Der Standesrepräsentant eröffnet die Sitzung und stellt die Beschlußfähigkeit fest. Die Tagesordnung wird nicht verlesen, da sie jedem Bürgermeister zugesandt wurde. Pkt. 1) Die Genehmigung der Niederschrift vom 28.6.1949 wird vertagt, da eine Abänderung derselben notwendig ist. Pkt. 2) Das Holz im "Sarottla" wird an den höchsten Offertsteller Richard Bitschnau in Silbertal verkauft. Ferner wird ein Vorschlag gemacht, daß Bitschnau die Hälfte des Holzschlages mit dem zweithöchsten Offertsteller Dietrich in Vandans teilen möge. Pkt.3) Die Unterzeichnung der Pachtverträge der Vorarlberger Illwerke A G. die Seilbahnen Kops und Vallüla betreffend, kann derzeit nicht erfolgen, da die Grenzen verschiedener Standeswaldparzellen auf Grund privater Ansprüche zuerst überprüft werden müssen. Pkt. 4) Dem Ansuchen der Harmoniemusik Vandans zur Führung des Standeswappens auf ihrer Vereinsfahne wird vorbehaltlich der Genehmigung der Vorarlberger Landesregierung stattgegeben. [-2-] Pkt. 5) Das Ansuchen der Rosa Mühlbacher in Schruns, um Veräußerung ihres Privatwaldes wird bis zur kommenden Sitzung zurückgestellt, da keine genauen Ausmasse vorliegen und der Käufer namhaft gemacht werden muß. Pkt. 6) Das Ansuchen des Kessler Kasper in St. Gallenkirch enthält keine genauen Angaben und muß daher auf eine spätere Sitzung zurückgestellt werden. a) Dem Bargehr Alois in St. Gallenkirch werden zwei Schindelstämme zum doppelten Stockgeldpreis bewilligt. b) Dem Barbisch Franz Martin in St. Gallenkirch werden 9 Baustämme zum Kaufpreis bewilligt. c) Dem Ansuchen des Tschofen Anton in Gaschurn, um Bewilligung von 5 Bau- und 5 Sägestamme zum einfachen Stockgeldpreis wird stattgegeben. d) Kessler Erwin in Bludenz wird mit seinem Holzbezugsbewilligungsansuchen auf die kommende Forstproduktenanmeldung verwiesen. e) Dem Zollwachabteilungs-Inspektorat in Tschagguns wird eine Schindeltanne zum Kaufpreis bewilligt. f) Dem Ansuchen des Ganahl Wilhelm Sen. in Silbertal, um Bewilligung von Zirbelholz wird unter nachstehenden Gründen nicht stattgegeben: Das abhängige Zirbelholz in der Alpe Fresch ist mengenmassig zu erfassen und dann im Versteigerungs- oder Offertwege zu veräußern. g) Dem Ansuchen des Ganahl Wilhelm Jun. in Silbertal, um Übertragung des Holzbezugsrechtes von H. Nr. 144 Baup. Nr 371 auf die Grundprz. Nr. 965/1, wird stattgegeben.-. h) Dem Salzgeber Otto in Tschagguns werden 10 fm Bauholz bewilligt; der Preis wird nach der Auszeige vom Standesausschuß festgesetzt. i) Der Kessler Sabine, in Schruns werden zwei Schindelstämme zum doppelten Stockgeldpreis bewilligt. [-3-] k) Der Alpe Vilifau in Vandans werden 45 fm Schindel- und 30 fm Bauholz zur Instandsetzung ihres Stalles bewilligt l) Der Marent Lina in St. Gallenkirch werden zwei Baustämme zum doppelten Stockgeldpreis bewilligt. m) Der Rudigier Anton in St. Gallenkirch wird mit seinem Holzbezugsansuchen auf die kommende Forstproduktenanmeldung verwiesen. n) Dem Siedlungsbund Schruns werden zur Erstellung von Wohnhäusern 130 fm Bauholz bewilligt. Für den Holzschlag im Gargellenertal wird ein Preis von 100 S pro fm festgesetzt. Pkt. 7) Das Ansuchen des Märk Christian in Partenen um 50 fm Bauholz zum Servitutspreis und Einforstung eines noch nicht bestehenden Hauses wird abgelehnt, da ein noch nicht erbautes Objekt nicht eingeforstet werden kann. a) Dem Büsch Wilhelm in Schruns wird zur Wohnhausreparatur ein Sägestamm bewilligt. b) Das Ansuchen des Erhard Alfons in B.berg um Vergütung des durch Holzriesen entstandenen Schadens in seinem Maiensäß "Starkenegg" wird bis zur nächsten Sitzung vertagt, da die Standeswaldgrenzen in diesem Gebiet zuerst überprüft werden müssen. Dem Schönher Ernst wird der Holzpreis für das im Jahre 1948 bezogene Brennholz nicht reduziert. d) Franz Düngler, St. Gallenkirch wird mit seinem Holzbezugsbewilligungsansuchen auf die kommende Forstproduktenanmeldung verwiesen. e) Dem Thöny Franz in Silbertal werden die von der Gemeindeholzkommission aus Versehen gestrichenen 20 Baustämme bewilligt. [-4-] f) Essig Franz, Partenen wird mit seinem Ansuchen auf die kommende Forstproduktenanmeldung verwiesen. g) Dem Maier Eugen in Vandans werden zur Erstellung eines Wanderbienenhauses 12 fm Bauholz bewilligt. h) Dem Ansuchen des Rudigier Alois in Bartholomäberg um Übertragung des Holzbezugsrechtes von H Hr. 168 des Rudolf Vallaster auf H Nr. 40 des Rudigier Alois wird stattgegeben. i) Der Gemeinde Silbertal werden 12 Gerüstlatten zum Kaufpreis bewilligt. j) Der Standesausschuß ermächtigt den Standesrepräsentanten, das derzeit lagernde Holz an die verschiedenen Sägewerke und Zimmermeister aufzuteilen. k) Der von der Gemeinde St. Gallenkirch vorgelegte Dreiervorschlag für die definitive Besetzung der Waldaufseherstellen St. Gallenkirch und Gargellen wird zur weiteren Entscheidung an die Bezirkshauptmannschaft Bludenz weiteregeleitet. l) Zur Klärung strittiger Standeswaldgrenzen wird eine Kommission zusammengestellt; dieser gehören ausser dem jeweils zuständigen Bürgermeister und Waldaufseher in den verschiedenen Gemeinden an: in Silbertal der Bürgermeister u. Waldaufseher v. Schruns in Vandans " u. " v. Tschagguns Tschagguns " in Tschagguns " u. " v. Silbertal in St. Gallenkirch " u. " v. St. Anton in Bartholomäberg u u. . v. in Schruns " u. von St. Gallenkirch in Gaschurn " u. u. v. Vandans m) Der Bürgermeister von Schruns berichtet, daß die Marktgemeinde Schruns momentan nicht in der Lage ist das Gerichtsgebäude vom Stand Montafon zu übernehmen. Der Standesrepräsentant verliest ein an das Bezirksgericht für Montafon gerichtetes Schreiben, in welchem sich der Stand Montafon bereit erklärt das Gerichtsgebäude mit dem dazugehörigen Grund und den vertraglich festgelegten Obligationen kostenlos dem Bunde abzutreten. n) Der Standesrepräsentant berichtet, daß die Vorarlberger Landesregierung das an sie gerichtete Ansuchen um Subventionierung des Waldweges Silbertal - Gafluna derzeit bearbeiten. Schluss der Sitzung: 14.15 Uhr. [-5-] Der Schriftführer: Der Standesausschuß [Unterschriften der Standesvertreter] lenkirch und Gargellen, wird zur weiteren Entscheidung an die Bezirkshauptmannschaft Bludenz weitergeleitet.