[-1-] Zl. 412-1938-1/2 Niederschrift aufgenommen in der Kanzlei des Marktgemeindeamtes Schruns am Dienstag den 20. Dezember 1938 unter dem Vorsitze des Standesrepräsentanten Heinrich Dajeng. Mit auf zu als war Einladungsschreiben vom 17. heute vormittags 9 Uhr eine welcher 9 Bürgermeister der Standesvertreter erschienen nicht vertreten. d. Mts. hat der Standesrepräsentant StandesvertretungsSitzung anberaumt, Talgemeinden in der Eigenschaft sind. - Die Gemeinde St. Gallenkirch Zur Erledigung liegt vor folgende Tagesordnung: 1) Alpe Valisera/St. Gallenkirch: Ansuchen des Pächters um Ermässigung des Pachtbetrages aus verschiedenen Gründen. 2) Besprechung wegen Errichtung, eines Arbeitsdienstlagers in Schruns für das Tal Montafon. 3) Eingabe des Tierarztes Ernst Albrich von Schruns um Verleihung der Stelle des Standestierarztes von Montafon. 4) Vorlage des Geschäftsberichtes des Montafoner Gemeindeblattes zur Genehmigung 5) Entgegennahme eines Berichtes des Direktors der Landesfeuerversicherungsanstalt in Bregenz. 6) Genehmigung der Niederschrift der letzten Sitzung vom 1.12.1938. Der Standesrepräsentant als Vorsitzender eröffnet um 9.20 h die Sitzung und leitet die Beratung, ein. Nach Anhörung der anwesenden Bürgermeister als Standesvertreter fasst der Standesrepräsentant folgende Beschlüsse: ad. 1) Mit Rücksicht auf die Erhöhung der Betriebsunkosten im vergangenen Jahr 1938 wird dem Pächter Johann Berthold der Pachtzins für das abgelaufene Wirtschafts- und Pachtjahr 1938 von S 900 auf S 800.— (= RM. 533, 33) ausnahmsweise ermässigt. ad. 2) Die Errichtung eines Arbeitsdienstlagers für den Bereich des Tales Montafon in Schruns scheint aus technischen Gründen, nicht möglich. Auch die Dienstvorschriften scheinen dies nicht zuzulassen. - Darum empfiehlt der Standesrepräsentant den 2 Bürgermeistern von Schruns und Tschagguns, wegen Errichtung eines Arbeitsdienstlagers für diese 2 Gemeinden mit den zuständigen Dienststellen in Verbindung zu treten und diese Frage eingehend zu studieren. Für die übrigen Talgemeinden würden sich dann wertvolle Aufschlüsse ergeben. ad. die mit von 3) Über Ansuchen wird dem Herrn Ernst Albrich, Tierarzt in Schruns, vakant gewordene Stelle eines Standestierarztes von Montafon Wirksamkeit ab 15. Dezember 1938 bei Bewilligung eines Wartgeldes RM. 1000.— ab 1.1.1939 jährlich verliehen. ad. 4) Der Rechnungsabschluss und der Geschäftsbericht des Montafoner Gemeindeblattes für das Verwaltungsjahr 1938 wird zur Kenntnis genommen und genehmigt. ad. 5) Der Direktor der Vorarlberger Landesfeuerversicherungsanstalt in Bregenz, Herr Zumtobel, berichtet eingehend über interne Abwicklungsfragen aus der Angliederung des Montafoner Feuerversicherungsvereines an die Landesanstalt. In der Vertreterfrage lautet der Beschluss des Standesrepräsentanten in Übereinstimmung mit der Meinung der Standesvertreter wie folgt: [-2-] Die Talgemeinden erklären sich gegenüber der Landesfeuerversicherungsanstalt in Bregenz als verantwortliche Geschäftsführer und führen die Geschäfte durch die von ihnen beauftragten Personen durch. ad. 6) Die Niederschrift der letzten Sitzung (vom 1.12.1938) wird genehmigt. Folgender Angelegenheit wird in Ergänzung der Tagesordnung die Dringlichkeit zuerkannt: 7.) In Ergänzung zum Beschluss lit. 7) der Sitzung vom 1.12.1938 über die Abtretung von Waldgrundflächen des Standes, in Vandans-Rotund berichtet der Standesrepräsentant über den Vorschlag der Vorarlberger Illwerke, die Grundabtretungsfrage im Wege des Spruches durch ein Schiedsgericht bereinigen zu lassen. Im ablehnenden Falle müssten die Vorarlberger Illwerke die Enteignung beantragen. Die Standesvertreter stimmen mit der Auffassung des Standesrepräsentanten überein, diese Grund- und Eigentumsabtretung an die Vorarlberger Illwerke über den Weg eines Schiedsgerichtes vorzunehmen. Zum Schiedsrichter des Standes Montafon ernennt der Standesrepräsentant den Forstfachmann Herrn Ing. Ernst Hagek/Bludenz, dem als Beiräte zur Seite stehen werden: der Standesrepräsentant Heinrich Dajeng, die Standesvertreter und Bürgermeister Egele/Vandans und Vonbank/ Tschagguns. Mit Dankesworten für die freudige Mitarbeit, mit besten Wünschen zu den Festtagen und zum Jahreswechsel und einem freudigen Gruss an unseren Führer und Reichskanzler Adolf Hitler schliesst der Standesrepräsentant diese letzte Sitzung im Jahre 1938 um 12 h.