19341109_SV

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Aktenzahl/Geschäftszahl
Letzte Änderung 24.05.2021, 12:42
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 1934-11-09
Erscheinungsdatum 1934-11-09
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Publikationen Montafon Standesprotokolle_sv_
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Inhalt des Dokuments

[-1-] Zl. 2/3-Stand 1934. Niederschrift aufgenommen in der Kanzlei der Marktgemeindevorstehung Schruns am Dienstag den 9. November 1934 unter dem Vorsitze des Herrn Standesrepräsentanten Franz Wachter. Mit Einladung vom 9. November 1934 Zl. 1/3-Stand wurde auf heute, Freitag den 9. November 1934 vormittags 9 Uhr, eine Standesvertretungssitzung anberaumt, zu welcher erschienen sind 9 Standesvertretungsmitglieder. Nicht anwesend war der Vertreter der Gemeinde Stallehr. Nach Eröffnung der Sitzung und dem Erklären der Beschlussfähigkeit durch den Herrn Vorsitzenden wird das Protokoll der letzten Sitzung vom 4. August 1934 in Vorlage gebracht. Die Genehmigung und Unterzeichnung erfolgt ohne vorherige Verlesung, da jede Gemeinde bereits mit einer Durchschrift zum Amtsgebrauche beteilt wurde, der Sitzungsbericht im Montafoner Gemeindeblatt veröffentlicht wurde und daher die Herren Standesvertreter vom Inhalte in Kenntnis sind. - Einwendungen wurden keine vorgebracht.Sodann wird in die Beratung der vorliegenden Tagesordnung eingegangen. Gefasst werden folgende Beschlüsse: 1.) Der Herr Vorsitzende berichtet an Hand der bearbeiteten Aktstücke über den gegenwärtigen Stand der Auseinandersetzungen zwischen dem Stand Montafon(Forstfond) und der Gemeinde Bartholomäberg wegen des Eigentumes am Standeswald in dieser Gemeinde eingehend. Aus diesem Bericht ist festzustellen, dass die bisherigen Verhandlungen, in welche sich endlich auch die Landeskommission in Bregenz vermittelnd eingeschaltet hat, zur Herausarbeitung der letzten Verhandlungsgrundlagen geführt haben. Als wichtiges Moment ist dabei festzuhalten, dass der Herr Standesrepräsentant sich bedingungslos dem Spruch der Landeskommission fügte, in deren Hände er im Interesse der Vermeidung eines kostspieligen Prozesses die Entscheidung legte. Dieser Spruch der Landeskommission erfolgte am 15. Oktober 1934 und wurde damit für den Stand Montafon verbindlich. Der Gemeindetag von Bartholomäberg hat die Empfehlung der Landeskommission nicht angenommen, sondern grundsätzliche Mehrforderungen gestellt. Die Landeskommission wird deshalb zur Niederschrift vom 15. Oktober 1934 erklärende Ausführungen geben, ohne von ihrem Vorschlag abzugehen und diese dem Gemeindetag von Bartholomäberg im Interesse einer friedlichen Beilegung des Konfliktes zur Annahme empfehlen. Zur Sache fand eine rege Aussprache zwischen dem Herrn Standes Vertreter von Bartholomäberg, Bürgermeister Kessler und den übrigen Herren Standesvertretern statt. Die Standesvertretung billigt sodann bei Stimmenthaltung des Herrn Bürgermeister Kessler/Bartholomäberg ausdrücklich den Bericht des Herrn Standesrepräsentanten unter Aufrechterhaltung der in dieser Sache bisher gefassten Beschlüsse und beauftragt ihn, die Interessen des Standes Montafon(Forstfond) unter allen Umständen nachdrücklichst zu wahren. 2.) Der Revisionsbericht des engeren Ausschusses des Montafoner Gemeindeblattes über die Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres 1933/34 vom 7. November 1934 mit den darin enthaltenen Anträgen wird zustimmend zur Kenntnis genommen. Der Verwaltung wird die Entlastung erteilt. 3.) Die im vergangenen Sommer fortgesetzten Grenzvermarkungsverhandlungen haben zum Abchluss weiterer Parteienvereinbarungen geführt, welche in Form von Niederschriften heute zur Genehmigung vorliegen und zwar: [-2-] Alpe Innergweil, Bergnahd Reutte-Tal, Berauahd Platina Gp. 4395, Alpe Aussergweil, Maisäss Gweil und Privatwald Inner-Gampabing (Alpzug), alle in St. Gallenkirch gelegen, dann Kingsmaisäss in Bartholomäberg und Maisäss Matschwyz in Tschagguns. Den in diesen Niederschriften enthaltenen Abmachungen wird von Seite des Standes Montafon(Forstfond) ohne Abänderungen zugestimmt. 4.) Die Eingabe der Eigentümer der Alpe Aussergops/Gaschurn um Verzichterklärung des Standes Montafon(Forstfond) auf das Eigentumsrecht an der Gp.Nr. 3198/3 wird vorerst abgelehnt. Diese Eigentumsfrage ist im Zuge der allgemeinen Grenzberichtigung im Gebiete von Gaschurn zu klären. Die bezüglichen Arbeiten werden voraussichtlich im Jahre 1935 in Gaschurn begonnen werden. 5.) Dem Abbrändler Loretz Josef/Tschagguns Hs.Nr. 170 wird über Ansuchen zum Wiederaufbau des Hauses Nr. 170 (Zaraues) Nutzholz im Ausmass von 100 Fm3 gegen ordentliche Vergütung zum Stockgeldpreis aus Montafoner Standeswaldungen bewilligt. 6.) Dem Abbrändler Burger Kasimir/St. Gallenkirch Hs.Nr. 241 wird zum Wiederaufbau des Heimatstalles die nachgesuchte Menge von 57, 82 fm3 Nutzholz gegen ordentliche Vergütung zum Stockgeldpreis aus Montafoner Standeswaldungen bewilligt. 7.) Der Anregung der Lanaesforstinspektion Bregenz auf Erbauung des Waldweges Mansaura/Vandans wird im Prinzip zugestimmt .Die Erstellung dieses Weges ist auch im Interesse der Holzbringung aus Standeswaldungen für den Stand Montafon wichtig. Herr Standesvertreter Bürgermeister Schapler/Vandans hat zur gegebenen Zeit über seine Beobachtungen Bericht zu erstatten. 8.) Der Bericht des Herrn Vorsitzenden über die Veranlassung der Wiederherstellung bezw. Verbesserung des Golmerbach-Weges/Vandans wird zustimmend zur Kenntnis genommen. Der Auftrag wurde im Einvernehmen mit Herrn Bürgermeister Schapler/Vandans erteilt. 9.) Dem Gesuch der Fraktionsvorstehung Inner-Bartholomäberg um Nachlass von Stockgeldrückständen kann aus grundsätzlichen Erwägungen nicht stattgegeben werden. 10.) Die Mitteilung des Herrn Vorsitzenden über die eingeleitete Holzablieferung aus Silbertaler Standeswaldungen im Regiewege zur Bedarfsdeckung der Eingeforsteten von Schruns wird zustimmend zur Kenntnis genommen. 11.) Der Durchführung, einer Schlägerung von ca. 500 fm3 Holz im Regiewege aus dem Zimmerwald/St. Gallenkirch zur Bestandessäuberung wird zugestimmt. Das Holz ist nach Tunlichkeit zur Bedarfsdeckung der Bevölkerung von St. Gallenkirch (Eingeforstete) zu verwenden, Überschüsse sind bestmöglichst zu verwerten. 12.) Der Bericht des Gemeindeamtes Gaschurn über den von Emil Tschofer/Gaschurn angebotenen Privatwald wird zur Kenntnis genommen. Eine endgültige Stellungnahme wird vertagt. 13.) Das von Klehenz Josef/St. Gallenkirch zum Kauf angebotene Bergmahd "Spitzle" ist für den Forstfond des Standes Montafon zu erwerben. 14.) Folgenden Parteien wird über Ansuchen die Bewilligung zum Verkauf von Abbruchholz Innerhalb der Gemarkungen des Tales Montafon erteilt: a/ Wachter Peter/Tschagguns für ca. 30 fm3 b/ Greber Geschwister/Silbertal für ca. 10 fm3 15.) Die Mitteilung des Herrn Standesvertreter Bürgermeister Batlogg/St. Anton über die Gelegenheit der Erwerbung des sogenannten "Rüteboden" wird zur Kenntnis genommen. 16.) Über Erinnerung des Herrn Standesvertreter Bürgermeister Netzer/St. Gallenkirch wird beschlossen, dem Loos Markus/St. Gallenkirch als Ersatz für irrtümlicher Weise aus dessen Eigenwald entnommenem Schindelholz die entsprechende Menge Standesholz zu überlassen. Standesrepräsentanz für Montafon Der Standesrepräsentant: [Unterschrift der Standesvertreter]