19491220_SV

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Aktenzahl/Geschäftszahl
Letzte Änderung 24.05.2021, 12:49
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 1949-12-20
Erscheinungsdatum 1949-12-20
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Publikationen Montafon Standesprotokolle_sv_
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Inhalt des Dokuments

[-0-] Schruns, den 16.12.1949 EINLADUNG Im Sinne § 7 der Statuten des Standes Montafon berufe ich die Mitglieder des Standesausschusses für Dienstag, den 20. Dezember 1949 um 8 Uhr 30 in Schruns (Standeskanzlei) zu einer Standesausschuss-Sitzung ein. i.E.gez. Jos. Kessler Standesrepräsentant Tagesordnung: 1.) Genehmigung der Sitzungsniederschrift vom 29.10.1949. 2.) Stellungnahme zur Abrechnung Holzschlag Bawart. 3.) Ansuchen verschiedener Parteien betreffs Nachauszeige des letztjährigen Brennholzloses. 4.) Ansuchen des Bechter Gottfried und der Canal Agathe, Partenen, um Brennholzpreis - Ermässigung. 5.) Ansuchen des Schnetzer Anton, Bartholomäberg, um die Bewilligung von 10 fm Bauholz. 6.) Ansuchen des Haupt Waltor in Schruns um käufliche Überlassung des Traktorschlittens. 7.) Ansuchen des Isele Eugen in Schruns um käufliche Überlassung von ca. 1 fm Laubholzbretter. 8.) Pachtvertrag für Garage "Lende". 9.) Ansuchen der Montafonor Berghahn G.m.b.H. um Sicherstellung von Bauholz aus der Seibahntrasse. 10.) Ansuchen des Maier Josef in Vandans um Übertragung eines Servitutsrechtes. 11) Ansuchen des Fuetscher Emanuel in Vandans um Wiederverleihung eines Servitutsrechtes. 12.) Festlegung übor weitere Verfügung des beschlagnahmten Nutzholzes der Fitsch Anna in Schruns. 13.) Standesumlage. [-1-] Zl.: 007-1950 Niederschrift. aufgenommen in der Standeskanzlei in Schruns am Dienstag den 20. Dezember 1949, unter dem Vorsitz des Standesrepräsentanten. Josef Keßler. Mit Einladungsschreiben vom 16. Dezember 1949 wurde auf heute vormittags 8 Uhr 30 eine Standesausschussitzung anberaumt, zu welcher die Bürgermeister der Talgemeinden in der Eigenschaft als Standesvertreter von Montafon mit Ausnahme des sich entschuldigten Vertreters der Gemeinde Stallehr erschienen sind. Der Standesrepräsentant eröffnet um 9 Uhr die Sitzung und stellt die Beschlußfähigkeit fest. An Hand der vorliegenden Tagesordnung werden nach durchgeführter Beratung gefasst die folgenden Beschlüsse 1.) Die Niederschrift der Sitzung vom 29. Oktober 1949 wird genehmigt und unterzeichnet. 2.) Der Standesrepräsentant berichtet über den Stand der Verhandlungen betreffs des Holzschlages "Sarottla" mit der Firma Bawart in Sulz. Die Standesvertreter ermächtigen den Standesrepräsentant Josef Keßler und Bürgermeister Josef Schuster zum Weiterführen der Verhandlungen, da von der Firma Bawart entgegen der seinerzeitigen Entscheidung des Landesforstmeisters Dr. Ender eine Nachlieferung von 100 fm Nutzholz gefordert werden. 3.) Die Ansuchen verschiedener Parteien in St. Gallenkirch betreffs Nachauszeige des letztjährigen Brennholzloses werden mit Ausnahme der Partei Sahler Eugen, St. Gallenkirch H Nr. 77, abgelehnt. 4.) Die Ansuchen um Brennholzpreisermässigung des Gottfried Bechter und Canal Agathe in Partenen werden abgelehnt. 5.) Dem Schnetzer Anton, Bartholomäberg wird zum Bau eines Einfamilienhauses 10 fm Bauholz aus Abgangbeständen bewilligt; die Zuweisung erfolgt im Forstwirtschaftsjahr 1950. 6.) Dem Haupt Walter in Schruns wird der Traktorenschlitten und ein dazugehörender Anhängeschlitten ("Hasen") zum Preise von 550.-- Sch käuflich überlassen. [-2-] 7.) Die in der Garage auf der "Lende" lagernden Laubholzbretter werden zu einem Richtpreis von 500 Sch pro fm dem Wagnermeister Isele Eugen in Schruns käuflich überlassen. 8.) Die Garage auf der "Lende" wird auf die Dauer von fünf Jahren an Alfred Naier in Schruns unter nachstehenden Bedingungen verpachtet: 1.) Pachtpreis pro Monat 90.-- Sch, 2.) Die in der Garage untergebrachte Kranseilbahnanlage sowie der Personenkraftwagen verbleiben weiterhin unentgeltlich in der Garage. 3.) Für Dienstfahrten und größere Reparaturen erhält Naier eine Entschädigung von S 3.32 pro Stunde. Die Autopflege ist vom Garagenpächter kostenlos durchzuführen. 9.) Der Montafoner Bergbahn G.m.b.H. in Schruns wird das in der Seilbahntrasse anfallende und zum Bau notwendige Holz sichergestellt. Sie erforderliche Menge ist bis 31. Jänner 1950 der Forstverwaltung des Standes Montafon bekanntzugeben, damit über das restliche- Holz andersartig verfügt werden kann. 10.) lieber Antrag des Josef Maier, Waldaufseher in Vandans werden die Servitutsrechte von Bp. 294/2 und Bp. 294/3 auf "Schandang" sowie der Bp. 346/2 auf "Ganeu", auf die Gp. 133/2 in Vandans übertragen. Jedoch erstreckt sich diese Servitutsrechtübertragung nur auf ein Einfamilienhaus mit gemauerter Parterre. 11.) Das Ansuchen des Furtscher Emanuel in Vandans um Wiederverleihung eines Servitutsrechtes wird abgelehnt. 12.) Das mit Bescheid vom 18.3.1949 beschlagnahmte Bauholz der Fitsch Anna in Schruns wird durch die Forstverwaltung des Standes Montafon verkauft und der Fitsch Anna die Aufrüstungs- und Bringungskosten rückvergütet. 13.) Die Standesvertreter beschliessen, daß die Standesumlage auf Grund der Steuermeßbeträge der Einheitswertscheide I auf die einzelnen Gemeinden veranlagt wird. 14.) Die Holzansuchen des Ganahl Wilhelm in Silbertal und des Thöny hermann in St. Gallenkirch werden abgelhnt und die Parteien auf die Forstproduktenanmeldung verwiesen. 15.) Über Antrag des Salzgeber Michael in Tschagguns H.Nr. 241 - 242 wird die HNr. 242 ausgeforstet und das Servitutsrecht auf die Gp. 2357 übertragen. Das übertragene Servitutsrecht erstreckt sich nur für ein Haus im selben Ausmasse wie der eingeforstete Hausteil Nr. 242. [-3-] Erweiterung der Tagesordnung. Einvernehmlich wird gemäss § 34 &bs. 5 der Vorarlberger Gemeindeordnung die Tagesordnung zur Behandlung folgender Punkte erweitert: 16.) Dem Bitschnau Anton, Bartholomäberg H Nr. 94 wird das Holzbezugsrecht für das abgetragene Haus Nr. 96 auf fünf Jahre verlängert. 17.) Den Kanzleiangestellten der Forstverwaltung des Standes Montafon wird die Überbrückungsbeihilfe gemäss Verfg. Zl.Prs.P./100/369 v. 13.12.1949 zuerkannt. 18.) Bürgermeister Wachter berichtet über die am 7.11.1949 stattgefundene Kommissionierung des Bauvorhabens der Vorarlberger Illwerke A.G., Wasserüberleitungen aus Tirol. Im Zuge der Verwirklichung dieses Projektes gehen der Forstverwaltung des Standes Montafon im Gemeindegebiet Gaschurn ca. 20 - 24 ha Wald und Waldboden verloren. Bürgermeister Wachter hat an die Vorarlberger Illwerke A.G. den Antrag gestellt, daß sie dasselbe Ausmaß Privatwald ankaufen und dem Stand Montafon als Ablöse zur Verfügung stellen. 19.) Der Standesrepräsentant verliest einen Bericht der Standesforstverwaltung zum Schreiben vom 27.4.1949 der Vorarlberger Landesregierung (siehe Beilage). Schluß der Sitzung: 12 Uhr 30. Der Standesausschuß: [Unterschriften der Standesvertreter] [Beilage] [-1-] Beilage zur Sitzungsniederschrift vom 20.12.1949 Bericht Bezug: Schreiben der Vorarlberger Landesregierung vom 27.4.1949 und Bericht des Landesrevisionsamtes. Zu I) Bei der am 13.5.1949 unter Vorsitz des ältesten Standesvertreters Bürgermeister Michael Salzgeber stattgefundenen Standesausschuss - Sitzung wurde der Bürgermeister von Bartholomäberg Josef Kessler zum Standesrepräsentanten gewählt. Zu III). Die Jahresrechnungen für 1945, 1946 und 1947 wurden am 23.6.1949 dem Amte der Vorarlberger Landesregierung vorgelegt. Im Wirtschaftsjahr 1949 wurden genaue Aufzeichnungen über Schlägerungsmenge, Schlägerungsort, Holzart und Preis geführt. Zu V) a) Feierle: Das Konto Gebr. Feierle Dornbirn hat am Revisionstage eine Überzahlung von 7388, 83 S ausgewiesen. Im Kontokorrent der Forstverwaltung werden ein Kto Gebr. Feierle Dornbirn und ein Kto Gebr. Feierle Partenen, Baustelle Gops, geführt. Irrtümlicherweise wurden die Belastungen auf dem Kto Feierle Partenen und die Zahlungen auf dem Kto Feierle Dornbirn gebucht. Nach erfolgter eine Umbuchung hat das Kto Gebr. Feierle Dornbirn eine Überzahlung von S 1318, 46 aufgezeigt. Dieser Betrag wurde am 17.12.1949 an die obgenannte Firma zurücküberwiesen. b) Tschabrun, Bludenz: Das Konto hat am 3.7.1949 einen Habensaldo von 12712, 45 S ausgewiesen. Diese Zahlungen Diese Zahlungen erfolgten als Vorauszahlungen für eine im Rellstal - Vandans zugewiesene Schlägerung. Infolge ungünstiger Schneeverhältnisse hat sich die Bringung dieses Holzes über 2 Jahre erstreckt, sodass das angefallene Holz erst im Frühjahr 1949 fertig vermessen werden konnte. Nach Rechnungslegung hat sich dieses Konto ausgeglichen. c) Nagel Otto, Höchst: Dieses Kto hat mit 7.3.1949 einen Habensaldo von 9028.-- ausgewiesen. Von der Bezirksforstinspektion Bludenz wurde seinerzeit eine Brennholzumlage für die Gemeinde Höchst vorgeschrieben. Die Rechnung wurde von Otto Nagel, Höchst übernommen und bezahlt. Wie sich nachträglich herausstellte, war Nagel Holzeinkäufer für die Gemeinde Höchst, nach erfolgter Umbuchung hat sich das Kto Gemeinde Höchst und Nagel ausgeglichen. [-2-] d) Düngler Franz u. Tschanhenz Wilhelm, St. Gallenkirch: Das Kto Düngler Franz hat mit 7.3.1949 einen Habensaldo von S 44170.-— und das Kto Tschanhenz einen Sollsaldo von S 18334, 18 ausgewiesen. Bei der Überprüfung dieses Falles wurde festgestellt, dass Düngler und Tschanhenz eine Handelsgemeinschaft bilden und Düngler öfters Zahlungen für Tschanhenz jedoch ohne Vermerk geleistet hat. Nach erfolgter Umbuchung gleicht sich das Kto Tschanhenz aus, hingegen weist das Kto Düngler einen Sollsaldo von S 332, 61 aus. e) Alpe Vilifau: Der Sollsaldo von 445, 64 S wurde durch Zahlung ausgeglichen. f) Wirtatobel-Gesellschaft: Nach erfolgter Zahlung erscheint das Kto heute als ausgeglichen. g) Hinteregger Bregenz: Dieses Kto weist heute noch einen Sollsaldo von S 4010, 94 aus. Nach wiederholter Mahnung hat uns die Firma kürzlich mitgeteilt, dass im Verlaufe der Sequestur verschiedene Unterlagen verloren gegangen seien und wir die Schuld noch kurze Zeit stunden möchten. h) Fink Josef, Bregenz: Fink wurde für die damalige Schlägerung eine Kaution vorgeschrieben, die bei Rechnungstellung jedoch nicht berücksichtigt wurde. Am 19.5.49 wurde Fink diese Kaution im Betrage von S 1500.- rückerstattet, somit erscheint das Kto Fink als ausgeglichen. i) Winsauer Anton, Dornbirn: Das Kto erscheint nach Einbuchen der ausständigen Rechnung und Rückerstattung einer Überzahlung von S 2083, 39 als ausgeglichen. k) Ess Franz, Altenstadt: Ess hat nach mehrmaliger Mahnung eine Rechnungsabschrift von uns verlangt. l) Rinderer Otto Bludenz: Dieses Kto hat sich nach einbuchen einer Forderung für Wegbau im Rellstal ausgeglichen. m) Gebrüder Dietrich, Vandans: nachdem die Verhandlungen zwischen dem seinerzeitigen Standesrepräsentant Hueber und der Firma Dietrich abgeschlossen waren, wurde die Restschuld von der obgenannten Firma vollständig beglichen. n) Siehe d) [-3-] o) Bawarth - Marchegger: Mit den vorgenannten Parteien sind derzeit neuerdings Verhandlungen im Gange, da Bawarth eine seinerzeitige Entscheidung der Vorarlberger Holzwirtschaftsstelle nicht anerkennen will und sich auf einen Erlass des Holzwirtschaftsrates in Wien beruft. p) Schanung Josef Bludenz: Der auf diesem Kto noch offen stehende Betrag wurde schon mehrmals angemahnt, ja sogar die zwangsweise Eintreibung angedroht. Zu VI) Reorganisation der Geschäftsführung: Seit 1.4.1949 werden die Verwaltungsgeschäfte ausschließlich von den zwei Angestellten Saler und Walch besorgt. Die Regie- und Akkordarbeiterpartien sind seit August 1949 vollständig eingestellt bzw. aufgelöst. Die im Zuge einer ordentlichen Waldwirtschaft anfallenden Holzverkäufe werden nur mehr am Stock durchgeführt. Der Traktorenbetrieb wurde am 31.8.1949 eingestellt und der dazugehörende Fahrzeugpark verkauft. Der Hilfsarbeiter Josef Moosbrugger wurde am 31.5.49 und der Garagemeister Alfred Naier mit 31.8.1949 entlassen. Der restliche Personalstand besteht aus: 2 Verwaltungsangestellten 9 Waldaufseher und 1 Aushilfswaldaufseher (Fleisch Josef)