19541209_SV

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Aktenzahl/Geschäftszahl
Letzte Änderung 24.05.2021, 13:02
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 1954-12-09
Erscheinungsdatum 1954-12-09
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Publikationen Montafon Standesprotokolle_sv_
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Inhalt des Dokuments

[-0-] Stand Montafon Schruns Schruns, am 6.12.1954 Einladung. Im Sinne § 7 der Standesstatuten berufe ich die Mitglieder des Standesausschußes für Donnerstag den 9.12.1954, 9 Uhr in Schruns(Verwaltungsgebäude) zu einer Standesausschuß-Sitzung ein. i.E. gez. Josef Keßler Standesrepräsentant Tagesordnung: 1.) Genehmigung der Sitzungsniederschrift vom 19.11.54. 2, ) WeihnachtsZuwendung für Waldaufseher. 3.) Maisäß "Spattla" (Ergebnis der Begehung). 4.) Waldangebot der Tagwerkers Erben in Vandans. Mitteilung des Kluppierungsergebnisses. 5.) Marent Josef, Tschagguns, Servitutsablöse für Kuhstall (innere Zelfen hat eigenes Servitutsrecht) 6.) Ergebnis der erfolgten Ausmessung des als Verkaufslokal vorgesehenen Raumes im Gendarmeriegebäude. Berichte: a) Servitutsholz auf der "Steinwand" [-1-] Niederschrift aufgenommen in der Standeskanzlei in Schruns, am Donnerstag den 9. Dezember 1954, unter dem Vorsitz des Herrn Standesrepräsentanten Josef Keßler. Mit Einladungsschreiben vom 6.Dez. 1954, Zl. 007/1-2 wurde auf heute vormittag 9 Uhr eine Standesausschuß-Sitzung anberaumt, zu welcher die Bürgermeister der Talgemeinden Montafons in ihrer Eigenschaft als Standesvertreter, mit Ausnahme der sich entschuldigten Vertreter der Gemeinden Lorüns und Stallehr, erschienen sind. Der Herr Standesrepräsentant eröffnet als Vorsitzender die Sitzung und stellt die Beschlußfähigkeit fest. Anschliessend wird zur Beratung und Beschlußfassung der vorliegenden Tagesordnung übergegangen. Erledigung der Tagesordnung: Pkt. 1) Die Sitzungsniederschrift vom 19. November 1954, wird einspruchslos genehmigt und gefertigt. Pkt. 2) Den Standeswaldaufseher wird als Weihnachtszuwendung ein Monatsgehalt ohne Kinderbeihilfe und Wohnungsbeihilfe sowie von den pauschalierten Kommissionsgelder den Betrag von S 400, - als WeihnachtsZuwendung ausbezahlt. Dadurch erhöht sich die WeihnachtsZuwendung gegenüber dem Vorjahr um S 400.-. Pkt. 3) Auf Grund des Begehungsberichtes der Bürgermeister Wachter und Mangard, wird dem Marent Raimund in St. Gallenkirch (früherer Besitzer des Maisäß "Spatla" der Maisäß "Spatla" mit Ausnahme der Gp. 3090 und Gp. 3091/1 zum Kaufpreis von S 10.000.— käuflich überlassen. Die auflaufenden Verschreibungsgebühren sowie die Kosten der Grenzfeststellung und wie sie alle heissen, hat der Käufer zu tragen. Auf nachträglichen Wunsch des Käufers erfolgt die Verschreibung im Grundbuch auf den Namen seines Sohnes Erich. [-2-] Pkt. 4) Der vorgesehene Anlauf der durch Tagwerkers Erben in Vandans, angebotenen Waldungen (ca. 6 ha.) wird nicht durchgeführt, bzw. keine Verhandlungen mit Tagwerkers Erben aufgenommen, da die Gemeinde Vandans selbst an dieser Waldung interessiert ist und bereits mit Tagwerkers Erben in Verhandlung steht. Pkt. 5) Das Ansuchen des Josef Marent, Tschagguns/Zelfen um die Auszahlung der Servitutsablöse für den Kuhstall wird bis auf weiteres vertagt, da lt. Regulierungsurkunde die Gebäulichkeiten der inneren Zelfen ein eigenes Servitutsrecht besitzen. Den Bewohnern der inneren Zelfen wurde auf Grund der vorliegenden Urkunde das Nutz- und Brennholz kostenlos abgegeben. Obwohl der Stand Montafon(Forstfond) Besitzer der inneren Zelfenwaldung ist und hiefür die Steuern und Abgaben, sowie die Aufforstungkosten und die Waldbetreuung zu tragen hat, wurde nie eine Vergütung eines Teiles dieser Kosten durch eine zusätzliche Holzschlägerung oder durch Einzug eines Stockgeldes für das Servitutsholz durchgeführt. Da ein solcher Zustand länger nicht mehr tragbar ist, beschließt die Standesvertretung, ab 1.1.1955 von den Parteien der inneren Zelfen, die bisher das Servitutsholz unentgeltlich erhalten haben, für das Servituts-Holz Stockgeld vorzuschreiben. Der zuständige Waldaufseher, dem der Einzug dem Stockgeldes obliegt, ist von diesem Beschluß in Kenntnis zu setzen, desgleichen sind die betreffenden Parteien hievon schriftlich zu verständigen. Pkt. 6). Die Baufirma Vonbank u. Bellutta in Tschagguns, hat auf Wunsch der Standesvertretung, unverbindlich einen Kostenvoranschlag bezüglich der auflaufenden Kosten beim vorgesehenen Einbau eines Verkaufslokales im Haus Nr. 27 (Gendarmeriegebäude) vorgelegt. Danach würde der Ausbau rund 27.600.- S kosten. Der Standesausschuß beauftragt einen Unterausschuß bestehend aus Herrn Standesrepräsentant Josef Keßler, Bürgermeister Wachter Bürgermeister Hermann Brugger, mit der Justizverwaltung die Verhandlungen wegen eines Ersatzlokales aufzunehmen und die nötigen Vorarbeiten einzuleiten. [-3-] Erweiterung der Tagesordnung Einvernehmlich wird gemäß § 34 der GO die Tagesordnung um folgende Punkte erweitert: Pkt. 7) Manahl Josef, St. Gallenkirch, hat um die Bewilligung zum Verkaufe von ca. 30 rm Stallabbruchholz angesucht. Diesem Ansuchen wird unter der Bedingung stattgegeben, daß Manahl im kommenden Bezugjahr kein Servitutsbrennholzlos bezieht. Der zuständige Waldaufseher ist hievon zu verständigen. Pkt. 8) Tschanhenz Wilhelm, Gastwirt in St. Gallenkirch/Garfrescha hat um die Bewilligung von ca. 60 fm Nutzholz aus der Standeswaldung Vermil angesucht. Diesem Ansuchen kann, da der Hiebsatz für das Jahr 1954 bereits erschöpft ist, nicht stattgegeben werden. Pkt. 9) Der Stand Montafon Forstfond, hat an Pfeifer Alwin, Holzhändler in Gaschurn eine Forderung in Höhe von S 43.603, 33 die grundbücherlich sichergestellt ist. Pfeifer hat nun von der Hypothekenbank des Landes Vorarlberg ein Darlehen erhalten mit dem er in erster Linie die Forderung des Standes Montafon zu begleichen beabsichtigt. Pfeifer ersucht die Standesvertretung ihm die Zahlung dadurch zu erleichtern, daß von der Anrechnung der Zinsen abgesehen werde. Die Standesvertretung beschliest die Forderung an Pfeifer auf S 40.000.- zu senken, wenn sich Pfeifer verpflichtet, sofort nach Erhalt des Darlehens von der Hypothekenbank die S 40.000.- direkt über die Hypothekenbank an den Stand Montafon überweisen zu lassen. Pkt. 10) Der Bürgermeister der Marktgemeinde Schruns, bringt zur Kenntnis, daß das Landesstrassenbauamt nicht beabsichtigt, im Jahre 1955 an der Montafonerstrasse die zugleich auch Durchzugsstrasse ist, Teilstrecken zum Ausbau zu bringen. Die Mitteilung wirkt dahin befremdend da verschiedenen Bürgermeistern den Ausbau von Teilabschnitten bereits in Aussicht gestellt wurde. Da die Montafoner Strasse als einzige Hauptverkehrslinie des Tales durch den Durchzugsverkehr sowieso überlastet ist, wirken die schlechten Strassenteile - von St. Peter bis [-4-] Abzweigung Haltestelle Brunnenfeld, sowie vom Bahnhof St. Anton bis zum Fritzentobel als arge Verkehrshindernisse. Die Bürgermeister des Tales Montafon beschliessen daher, an das Amt der Vorarlberger Landesregierung eine Resolution einzubringen in der gefordert wird, daß in Anbetracht des starken DurchzugsVerkehrs die Montafoner Strasse, (hauptsächlich die vorerwähnten schlechten Stellen)fertig ausgebaut werde. Auch der Ausbau der Silbertaler Strasse, die in keiner Weise mehr dem heutigen Verkehr entspricht, besonders die im Zusammenfall befindliche Litzbrücke bei der "Holl“, soll sobald wie möglich in Angriff genommen werden. Es wird gefordert, daß mit diesen Arbeiten noch im Jahre 1955 begonnen wird. Die Resolution ist im Wege der Bezirkshauptmannschaft an das Amt der Vorarlberger Landesregierung einzubringen. Pkt. 11) Der Bürgermeister Wachter Meinrad in Vandans, stellt den Antrag daß der Schlittweg inner der Rellsbachfassung durch Abtragung eines Felsen verbessert wird. Da diese Arbeit in Folge der fortgeschrittenen Jahreszeit so wie so nicht mehr in Angriff genommen werden kann, wird im kommenden Jahr eine Besichtigung an Ort und Stelle vorgenommen, Pkt. 12) Dem Angestellten Saler Gebhard, wird die Dienstwohnung im Verwaltungsgebäude /I. Stock mietfrei überlassen. Saler ist jedoch verpflichtet das Reinigen und Aufräumen der Diensträume, die Wartung und Bedienung der Heizungsanlage d.h. alle zur Hausbesorgung dienenden Arbeiten unentgeltlich zu verrichten. Die erforderlichen Hilfsmittel und Materialien werden beigestellt. Berichte a) Der Herr Standesrepräsentant berichtet, daß mit der Firma Gantner u. Söhne Holzindustrie in Sulz, die Verhandlungen zwecks Bringung des den Bezugsberechtigten Parteien in Silbertal/Steinwand zugewiesenen Holzes abgeschlossen sind. Die Firma Gantner verpflichtet sich die im Jahre 1953 an die Parteien zugewiesene Servitutsholzmenge von ca. 250 fm sofort und weitere ca. 200 fm Servitutsholz nach Schlägerung zum Preise von S 25.- per fm zutal zu befördern. Damit der Abtransport ungehindert und jederzeit ohne grosse Schwierigkeit durchgeführt werden kann, verpflichtet sich die Firma Gantner eine separate Seilbahnlinie für die Bringung des Servitutsholzes zu erstellen. [-5-] Gleichzeitig wurden der Fa. Gantner aus der Steinwand-Waldung ca. 400 fm Holz käuflich überlassen. Die Fa. Gantner zahlt hiefür per fm S 300.- und verpflichtet sich das anfallende Brennholz, das bei der Holzmenge in inneren Waldteil ca. 35% ausmacht, kostenlos frei Seilbahntalstation zu stellen, so daß dem Stand Montafon hiefür keinerlei Kosten entstehen. Der Standesausschuß nimmt den Abschluß dieses Vertrages mit der Fa. Gantner zustimmend zur Kenntnis und begrüsst daß hiedurch aus einer Lage wo normalerweise kein Servitutsholz gebracht werden kann, doch über 400 fm Servitutsholz den Bezugsberechtigten zugewiesen werden können. Pkt. 13) Der Bürgermeister der Gemeinde Vandans berichtet, daß bei der durchgeführten Besichtigung im Saloniental festgestellt wurde, daß durch den Anschlag eines Stollenfensters in Salonien Ost ca. 120 Stämme verschiedener Stärke entfernt werden müssen. Der Schaden ist nicht so bedeutend da dort sowieso ein sehr lichter mit Riedgräben durchzogener Bestand ist. Beginn der Sitzung: 9 Uhr Ende der Sitzung: 13 Uhr [Unterschrift der Standesvertreter]