19461222_SV

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Aktenzahl/Geschäftszahl
Letzte Änderung 24.05.2021, 13:15
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 1946-12-22
Erscheinungsdatum 1946-12-22
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Publikationen Montafon Standesprotokolle_sv_
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Inhalt des Dokuments

[-1-] Niederschrift Am 22. Dezember 1946 fand im Hotel Löwen in Schruns eine Sitzung des Standesausschusses für Montafon in Schruns statt. Anwesend waren: Der und Der Der Der Der Bürgermeister Vertreter von Bürgermeister Bürgermeister Bürgermeister Bürgermeister von Schruns, Jakob Hueber, als Standesrepräsentant Schruns von Tschagguns, Josef Schuster von Vandans mit St. Anton, Pfeifer von Silbertal, Alois Bargehr von Gaschurn, Peter Wachter Nicht anwesend: Der Bürgermister von Bartholomäberg hat sich wegen seines Fernbleibens begründet entschuldigt. Beginn: 9.15 Uhr Ende: 12.15 Uhr. Der Standesrepräsentant Jakob Hueber eröffnet als Vorsitzender die Sitzung und erklärt diese für beschlussfähig. Die Niederschrift über die letzte Sitzung vom 24. September 1946 wird verlesen und einspruchslos genehmigt. Hierauf Wird in die Beratung der vorliegenden Tagesordnung eingegangen: Sitzungs-Ergebnis: 1) Der Verwaltungsbeamte, Herr Gemeinden-Inspektor Josef Ganahl, ist am 19. November 1946 gestorben; die Stelle ist vakant. Es wird nach längerer Beratung beschlossen, die Neubesetzung der Stelle des Verwaltungsangestellten des Standes Montafon auszuschreiben. 2) Neuregelung des Stockgeldpreises. Die geänderten Wertverhältnisse unserer Währung, das ist die verminderte Kaufkraft, lassen berechtigt überlegen, ob nicht die Stockgeldpreise für Holzbezüge (Brenn-und Nutzholz) der Standesbürger erhöht werden sollen. Hierüber findet eine eingehende Aussprache statt. Die Bürgermeister der Gemeinden Tschagguns, St. Gallenkirch und Gaschurn vertreten die Meinung, dass eine Stabilisierung unserer Währung in nächster Zeit zu erwarten ist. Ein erhöhter Stockgeldpreis würde für die Bevölkerung dann drückend sein. Die Beibehaltung der bisherigen Tarife ist darum vertretbar. Es wird beschlossen, von einer Erhöhung derzeit Abstand zu nehmen und die Entwicklung der WährungsVerhältnisse abwartend zu beobachten. 5.) Verleihung der Standesbürgerrechte: Verschiedene Ansuchen um Verleihung des Standesbürgerrechtes werden vorgelegt. Über Antrag des Bürgermeisters von St. Gallenkirch wird für die Dauer der abnormalen Verhältnisse (Zwangsbewirtschaftung der Forste) die Neuaufnahme von Standesbürgern gesperrt. - Die Ansuchen werden also vertagt. 4) Verkauf Von Standesgrund in Silbertal: Werle Alois in Silbertal sucht um die kaufweise Übereignung von 6 ar Grundfläche des Standes Montafon an. Diese Fläche ist abgeholzt, unproduktiv und ragt störend in sein Eigentum hinein. Eine Grenzlinien-Begradigung liegt im beiderseitigen Interesse. [-2-] Dieses Ansuchen wird vertagt, da eingehende Ermittlungen noch vorgenommen werden müssen. 5) Dönzen-Maisäss des Standes Montafon in Silbertal: Der Bauer Nikolaus Berthold in Silbertal beabsichtigt, an den Stall im "Dönzen-Maisäss" einen Privatschuppen (Streuestall) im Ausmass von 4 x 2, 50 m zu erstellen; er benötigt diesen Streuestall zur Unterbringung von Streue, gewonnen aus seinem über dem Litzbach gelegenen Streuezug. Dieses Ansuchen wird bewilligt. Der Anbau muss gegen Jederzeitigen Widerruf entfernt werden. Für die Duldung des Anbaues hat der jeweilige Eigentümer jährlich ein Entgeld von S 30 zu vergüten. Einvernehmlich wird die Ergänzung der Tagesordnung beschlossen; es werden noch folgende Angelegenheiten behandelt: 6) Wiederaufbau des Hauses Nr. 287 Tschaggüns-Bitschweil: Die Vorarlberger Kraftwerke in Bregenz teilen mit, dass das Wohnhaus Nr.287, Bp. Nr. 840, am 12.11.1946 abgebrannt ist; sein Wiederaufbau ist dringend im Werkinteresse gelegen; das Haus ist eingeforstet. - Zum Wiederaufbau werden 73 fm3 Schnittholz benötigt, um ZuWeisung dieser Holzmenge wird gebeten. Nach Einsichtnahme in die Gesuchsanlagen wird festgestellt, dass die Holzmenge vermindert werden kann, wenn das Erdgeschoss in Ziegelmauerwerk erstellt und beim Innenausbau sparsamer Holz verwendet wird. Die Vorarlberger Kraftwerke/Bregenz sind zu unterrichten, dass sie eine neue Holzbedarfsberechnung vorzulegen haben, die den Forderungen des Standes Montafon Rechnung trägt. 7) Übertragung eines Holzbezugsrechtes: Kasper Wilhelm in Vandans Nr. 33 sucht um die Genehmigung der Übertragung des Holzbezugsrechtes des Stalles Bp. 212 und 213, der abgebrochen ist, auf einen anderen Bauplatz innerhalb des Grundbuchkörpers in Einl. Zl. 539 des Gtrundbuches Vandans an. Er beabsichtigt, an Stelle des abgetragenen Stalles ein Kleinwohnhaus zu errichten. Dem Ansuchen wird zugestimmt. Das Ausmass des Servitutsrechtes des abgetragenen Stalles ist zu ermitteln, um Unterlagen in der Zukunft zu besitzen. 8) Holzbezug zum Stallnenbau bei HNr. 62 Der Bauer Erhard Alfons in Bartholomäberg HNr. 62 muss angeblich wegen grosser Baumängel den Stall neu bauen; hierzu benötigt er 40 fm3 Bauholz, um deren Zuweisung er aus Standeswaldungen bittet. Das Ansuchen wird zum Zwecke der Einholung des Gutachtens der Gemeinde Bartholomäberg vertagt. 9.) Holzzuweisung für Zimmertäfelung. Frl. Ganahl Hildegard in Schruns HNr. 119 bitten zur Vertäfelung eines Zimmers im Hause Nr. 119 in Schruns um Zuweisung von 3 fm3 Nutzholz. Diesem Ansuchen wird stattgegeben. 10) Gemeinde Stallehr, Wiedererlangung der Selbständigkeit: Der Standesrepräsentant stellt fest, dass die Gemeinde Stallehr durch eigene Volksabstimmung ihren Willen zur Selbständigkeit ausgesprochen hat und nunmehr aus dem Verband der Stadtgemeinde Bludenz ausscheidet. Diese Gemeinde gehört zum Verband der Montafoner Standesgemeinden. Die Standesvertreter von Montafon beglückwünschen die Gemeinde Stallehr zur Wiedererlangung ihrer Selbständigkeit und freuen sich über die Rückkehr dieser Montafoner Gemeinde in die uralte Verbandsgliederung. 11) Holzbringungsweg Mansaura-Garsilla in Vandans Der Anregung des Bürgermeisters von Vandans um Verlängerung des Holzbringungsweges von Mansaura nach Garsilla wird stattgegeben. Düse Arbeiten sind im Jahre 1947 auszuführen. 12) Wiederaufforstung von Hölzschlagstellen. Der Bürgermeister von St. Gallenkirch regt an, die Wiederaufforstung von Holzschlagstellen, besonders solcher nach Borkenkäferbefall, dringend auszuführen. Die Wiederaufforstung ist ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung und Verjüngung der Standeswaldungen. Der planmässigen Aufforstung solcher Waldteile ist ernstes Augenmerk zu widmen. Die Bedeutung dieser Aufgabe wird voll erkannt. 13) Kulturschäden durch Holzlieferungen Der Bürgermeister von Silbertal vertritt die berechtigten Beschwerden der Maisässbesitzer in dieser Gemeinde nach Ersatz des ihnen zugefügten Kultursohadens^bedingt durch die Ablieferung der vielen Brennholzlose über diese Privatgründe. Es ist zu ermitteln, über welche Grunde Brennholzlose geriest wurden, wer Eigentümer dieser Lose waren und welcher Kulturschaden entstanden ist. 14) Zustellung der Sitzungsberichte: Der Bürgermeister von Tschagguns regt an, dass jeder Gemeinde künftig eine Ausfertigung der Niederschriften über die Standesausschuß- Sitzungen zugestellt wird. Der Standesrepräsentant sichert die Erfüllung dieser Anregung zu. [Unterschriften der Standesvertreter]