19531006_SV

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Aktenzahl/Geschäftszahl
Letzte Änderung 24.05.2021, 13:45
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 1953-10-06
Erscheinungsdatum 1953-10-06
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Publikationen Montafon Standesprotokolle_sv_
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Inhalt des Dokuments

[-0-] Zahl: 007/L/1953 Schruns am 30. September 1953 EINLADUNG! Im Sinne § 7 der Standesstatuten berufe ich die Mitglieder des Standesausschußes für 1. Genehmigung der Sitzungsniederschrift vom 26. August 1953 2. Eröffnung der Offerte für das Verwaltungsgebäude. 3. Getzner u. Mutter, Bludenz wegen Zugseiteilung der Montafonerbahn. 4. Vorarlberger Illwerke in Bregenz, Grundüberspannung in Vandans und St. Anton. 5. Kuranstalt Montafon in Schruns, Erhöhung des Aktienkapitals. 6. Ansuchen des Pfarramtes Tschagguns wegen Beitrag zur Kirchenrenovierung. 7. Lawinenverbauung im Teuß- und Bargustobel. 8. Ansuchen des Verkehrsvereines Gargellen wegen Schneisenausholzung. 9. Ansuchen der Elektrifizierungsinteressenten Gamplaschg wegen käuflicher Überlassung von 28 Lichtmasten. 10. Ansuchen des Mangeng Roberl, Schruns 307, um die Überlassung von ca. 25 - 30 fm Nutzholz zur Erstellung seines Maiensäßhauses. Berichte: a) Mietervereinigung betreffend das Gerichtsgebäude. b) Besichtigungsergebnis Bärenwald in St. Gallenkirch c) Holzverkauf II. Partie in Silbertal/Gafluna. [-1-] Niederschrift aufgenommen in der Standeskanzlei in Schruns, am Dienstag den 6. Oktober 1953 unter dem Vorsitz des Herrn Standesrepräsentanten Josef Keßler. Mit Einladungsschreiben vom 30.9.1953, Zl. 007/1-2/1953 wurde auf heute vormittag 8 Uhr 30 eine Standesausschuß-Sitzung anberaumt, zu welcher die Bürgermeister der Talgemeinden Montafon in ihrer Eigenschaft als Standesvertreter, mit Ausnahme der sich entschuldigten Vertreter der Gemeinden Lorüns und Stallehr, erschienen sind. Nach Eröffnen der Sitzung und dem Erklären der Beschlußfähigkeit durch den Vorsitzenden, wird zur Behandlung und Beschlußfassung der Vorliegenden Tagesordnung eingegangen. Pkt. 1) Die Niederschrift vom 26.8.1953 wird einspruchslos genehmigt und gefertigt. Pkt. 2) Auf die, am 24. Sept. 1953 erfolgte Ausschreibung der Baumeisterarbeiten für das Verwaltungsgebäude sind folgende Offerte eingelaufen: a) Büsch Emil, Baumeister, Schruns, Anbots. S 190.810.30 b) Salzgeber Rudolf, in Tschagguns, Anbot S 184.074.90 c) Vonbank u. Bellatta Bauunt. Schr. Anbot S 181.896.— d) Franz Galehr, Bauunt. Schruns, Anbot S 173.990, 59 Nach eingehender Beratung werden die Baumeisterarbeiten für das neue Verwaltungsgebäude des Standes Montafon, an die Baufirma Vonbank u. Bellatta, Bauunternehmung in Schruns, vergeben. Die anschliessend durchgeführte Unterredung mit den Vertreter der Baufirma hat ergeben, daß die Baufirma die einzelnen Positionen billiger erstellen wird als im Offert angegeben, so daß sich die Anbotsumme von S 181896.- um 2% ermässigt. Da Bürgermeister Vonbank Mitinhaber der Baufirma Bellatta u. Vonbank ist, tritt er aus Befangenheit aus dem Bauausschuß aus. An dessen Stelle wird Bürgermeister Ignaz Battlogg in St. Anton, gewählt. Der Herr Standesrepräsentant berichtet, daß die Textilfirma Getzner u. Mutter, in Bludenz, telefonisch mitgeteilt hat, daß der Mittagzug der Montafonerbahn so ungünstig eingesetzt ist, daß die Montafoner Arbeiter zu spät an die Arbeitssteile gelangen. Die Montafonerbahn will den Zug nicht verschieben. Die Firma zahlt die Kosten des Früh- und Abendzuges und kann keinen weiteren Zug auf eigene Kosten übernehmen. [-2-] Die Firma ist daher bereits gezwungen die Arbeiter aus dem Montafon zu entlassen. Weiters berichtet der Herrn Standesrepräsentant, daß eine Aussprache mit der Montafonerbahn bzw. mit deren Vertreter zu keinem Resultat geführt haben. Die Montafonerbahn lehnt infolge Unrentabilität die Einschaltung eines 2. Mittagzuges ab, will aber den derzeit geführten Mittagzug nicht vorlegen, da dieser nicht mehr den Schnellzug als Anschlusszug in Bludenz erreicht und daher für den Fremdenverkehr ungünstig wäre. Den Vorschlag der Montafonerbahn, dass die Kosten eines 2. Mittagzuges durch die Montafoner Gemeinden übernommen werden sollen, lehnt der Standesausschuß nach eingehender Beratung ab und beschliesst bei der Montafonerbahn eine ausserordentliche Aufsichtsrat-Sitzung zu erwirken, wo diese Sache nochmals absprechen worden soll. Pkt. 4) Über das Ansuchen der Vorarlberger Illwerke A.G., zwecks Grund Überspannung in St. Anton i.M. und in Vandans, wird erst beraten, wenn die erforderlichen Lagepläne vorliegen. Pkt. 5) Eine weitere Zeichnung von Aktien bei der Kuranstalt Montafon wird aus finanziellen Gründen abgelehnt. Pkt. 6) Gegen die Ausführung von Lawinenverbauungsanlagen im "Bargus" und "Theusstobel" hat der Stand Montafon Forstfond nichts einzuwenden. Pkt. 7) Dem Ansuchen der Pfarrkirche Tschagguns um einen Beitrag zur Renovierung der Walfahrtskirche (Denkmalschutz) kann derzeit nicht stattgegeben werden. Das Ansuchen wird bis auf weiteres vertagt. Pkt. 8) Dem Ansuchen des Verkehrsvereines Gargellen um die Bewilligung zum Aushau einer Skiabfahrt von der Sessellift-Bergstation in das Schwefeltobel wird soweit stattgegeben, als dies ohne Gefahr neuer Lawinenbrüche möglich ist. Eine Besichtigung durch den Bezirksforsttechniker wird beantragt. Der Verkehrsverein hat das anfallende Holz dem Stand Montafon kostenlos an die Abfuhrstrasse zu stellen. Pkt. 9) Dem Ansuchen der Elektrifizierungsinteressentschaft Gamplaschg um die käufliche Überlassung von ca. 28 Lichtkasten wird stattgegeben. Pkt. 10) Das Ansuchen des Mangang Robert, Schruns 307, um die Bewilligung von 25-30 fm Bauholz wird vertagt, da erst erhoben werden muss, wie weit ein nochmaliger Servitutsholzbezug gerechtfertigt ist, da Mangeng schon eine bestimmte Menge Holz für dieses abgebrannte Haus bezogen hat. [-3-] Erweiterung der Tagesordnung: Einvernehmlich wird gemäss § 34 d. VGO. die Tagesordnung um folgende Punkte erweitert: Pkt. 11. Der Standesvertreter Bürgermeister Wachter, Gaschurn wird ermächtigt, bei der kommissionellen Verhandlung am 8.10.1953 in der Sache Gütcrwegbau II. Teilstück "Gundalatscherberg" - Versettlastation bis Garnerasee - den Stand Montafon/Forstfond als Anrainer zu vertreten. Pkt. 12. Dem Wintersportverein Schruns wird gestattet in der Standartabfahrt in Schruns, ca. 17 kleinere Fichten, die störend wirken, zu entfernen. Das anfallende Holz hat der Wintersportverein kostenlos aufzurüsten und aus der Abfahrt zu entfernen. Das Holz verbleibt dem Stand Montafon/Forstfond zur freien Verfügung. Pkt. 13. Der Gemeinde Silbertal wird es gestattet, das Abbruchholz der alten Kirchdorfbrücke zu verkaufen. Pkt. 14. Dem Ansuchen des Amann Richard in Silbertal um die Bewilligung von 5 fm Schindelholz für Küferarbeiten wird stattgegeben. Pkt. 15. Dem Ansuchen des Standesangestellten Walch Alfred, Schruns um die Beurlaubung für die Zeit von 2 Monaten, zwecks Besuch eines Lebensmittelprüferkurses in Wien, wird einstimmig stattgegeben. Pkt. 16. Der Partei Bargehr Leo in Silbertal wird gestattet, das für seinen Stall benötigende Servitutsholz zu verkaufen und das erforderliche Nutzholz aus dem Eigenwald hiefür zu entnehmen. Diesem Ansuchen wurde Ausnahmsweise nur deshalb Stattgegeben, da sich das betreffende Gebäude in sehr ungünstiger Lage befindet und der Transport von Standesholz nur unter grossen Unkosten erfolgen kann. Der Holzverkauf erfolgt durch den Stand Montafon wobei Herrn Bargehr den Kauferlös unter Bedachtnahme des Holzstandortes und des für ihn angefallenen Transportkosten, zur Auszahlung gelangt. Pkt. 17. Herrn Steu Otto wird zur Erstellung eines Wochenendhauses in Silbertal/Kristberg, der erforderliche Bauabstand gewährt. Desgleichen wird einem Grundtausch zwischen Stand Montafon und Gemeinde Silbertal, zugestimmt. Der Grundtausch ist deshalb erforderlich, weil aus Versehen von der Gemeinde Silbertal Standesgrund (einige m2) an Herrn Steu Otto verkauft wurden. [-4-] Pkt. 18. Dem Ansuchen des Ganahl Edmund, Tschagguns, um die Bewilligung von 71 fm Bauholz zur Erstellung eines Stalles kann nicht stattgegeben werden, da das Servitutsholzkontingent für das Jahr 1953 erschöpft ist. Ganahl wird mit seinem Ansuchen auf die kommende Forsttagsatzung verwiesen. Pkt. 19. Die vorgesehene Offerteröffnung über das Abgangholz in Gargellental (Vergabe) wird verschoben bis die Holzmenge durch den zuständigen Waldaufseher endgültig festgelegt ist. Berichte: a) Der Standesrepräsentant berichtet, daß die Mietvereinbarung zwischen Stand Montafon und der JustizVerwaltung abgeschlosson ist. Die Justizverwaltung mietet das Gerichtsgebäude samt den Wohnungen sowie das Gefangenhaus mit Gefangenwärterwohnung sowie die umliegenden Gärten mit Ausnahme des Bauplatzes für das Verwaltungsgebäude 9 der sich gegenüber dem Gerichtsgebäude befindet zum Mietpreis von S 1500.jährlich. b) Die Bürgermeister Mangard, St. Gallenkirch und Battlogg, St. Anton, die beauftragt waren in der Standeswaldung St. Gallenkirch, den sogenannten "Bärenwald" zu besichtigen, haben festgestellt, daß im oben erwähnten Gebiet ca. 150 fm Hutzholz verkauft werden konnten. Das übrige Holz könnte nach Erstellung eines Schlittweges in Länge von ca. 120 m, als Servitutsholz ausgegeben werden. c) Der Herr Standesrepräsentant berichtet, das die II. Partie Nutzholz aus dem Holzschlag Gafluna, im Offertwege an die Firmem Engstler, Tschagguns und Wenzinger Frastanz, zu gleichen Teilen, verkauft wurde. Der Erlös beträgt pro Festmeter 420.- S bzw. bei Wenzinger S 420, 50. Die unter a), b) u. c) erwähnten Berichte werden vom Standesausschuß zustimmend zur Kenntnis genommen. Beginn der Sitzung: 8 Uhr 45 Ende der Sitzung: 13 Uhr 40. [Unterschrift der Standesvertreter]