19381025_SV

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Aktenzahl/Geschäftszahl
Letzte Änderung 24.05.2021, 13:51
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 1938-10-25
Erscheinungsdatum 1938-10-25
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Publikationen Montafon Standesprotokolle_sv_
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Inhalt des Dokuments

[-1-] Zl. 342-1938-1/1, Stand Niederschrift aufgenommen in der Kanzlei des Marktgemeindeamt es Schruns am Dienstag den 23.Oktober 1938 unter dem Vorsitze des Standesrepräsentanten Heinrich Dajeng. Mit Einladungsschreiben vom 21. Oktober 1938 hat der Standesrepräsentant auf heute vormittags 9 Uhr eine Standesvertretungssitzung anberaumt, zu welcher 8 Bürgermeister der Talgemeinden in der Eigenschaft als Standesvertreter erschienen sind. Der Vertreter der Gemeinde Silbertal war nicht anwesend. Zur Erledigung liegt vor folgende Tagesordnung: 1) Genehmigung der Niederschrift der Sitzung vom 3.9.1938 2) Ansuchen der Bauleitung für Güterwege, Bauleitung Gargellen, um Überlassung von 200 fm3 Holz zur Erbauung eines Arbeiterlagers in Valisera/St. Gallenkirch zum Stockgeldpreis. 3) Bericht über die durchgeführten Massnahmen zur Abwehr der Einschleppung der Maul-und Klauenseuche in das Tal ^Montafon 4) Bericht über die eingeleiteten Holzschlägerungen in verschiedenen Standeswaldteilen. 5) Isolierspital Bludenz, ergänzende Besprechung. 6) Alpe Innergweil/St. Gallenkirch: Ansuchen um Bezugsbewilligung für 129, 70 fm3 Nutzholz zum Alpstallbau. 7) Ansuchen der Maisässinteressentschaft Lifinar/St. Gallenkirch um Subventionierung einer Wasserleitung gegen Verzichtleistung auf das Deuchelholzbezugsrecht. Der Standesrepräsentant als Vorsitzender eröffnet um 9.15 h die Sitzung und leitet die Beratung ein. Nach Anhörung der anwesenden Bürgermeister als Standesvertreter fasst der Standesrepräsentant folgende Beschlüsse: 1) Die Niederschrift über den Sitzungsbericht vom 3.9.1938 findet ihre Genehmigung. 2) Der Bauleitung für Güterwege, Bauleitung Gargellen/St. Gallenkirch, wird über Ansuchen zur Erbauung eines Arbeiterlagers in Valisera/St. Gallenkirch ausnahmsweise die notwendige Holzmenge im Ausmass von höchstens 200 fm3 aus Standeswaldungen zum Bezuge bewilligt. Hiefür hat die Bauleitung einen verbilligten Kaufpreis im der Höhe des 1 1/2 fachen Stockgeldtarifes für Nutzholz zu bezahlen. 3) Der Bericht über die bisher mit Erfolg durchgeführten Sicherungsmassnahmen zur Abwehr der Einschleppung der Maul- und Klauenseuche in das Tal Montafon wird zur Kenntnis genommen. Die Liquidierung der in diesem Zusammenhang erwachsenen Kosten wird durchgeführt werden.- Der Standesrepräsentant wird sehr darauf bedacht sein, bei Auftreten neuer Einschleppungsgefahr im Einvernehmen mit der vorgesetzten Veterinärpolizeibehörde neuerlich wirksame Gegenmassnahmen zu ergreifen. 4) Aus dem Bericht des Vorsitzenden nehmen die Standesvertreter zur Kenntnis, dass umfangreiche Verkaufsholzschlägerungen in den verschiedenen Teilen der Montafoner Standeswaldungen aus Reservebeständen (Jungwuchsfreistellung, Durchforstung von Altholzbeständen etc.) eingeleitet sind. Die regelmässige Bedarfsdeckung [-2-] des Nutz-und Brennholzanspruches der Montafoner Standesbürger wird durch, diese Massnahmen in keiner Weise benachteiligt. 5) Zu Punkt 6, Buchstabe d) der Niederschrift vom 3.9.1938 wird festgestellt, dass durch die Leistung der bezifferten Gemeindebeitrage für die Erweiterung der Infektionsspitalanlage in Bludenz die Pflichten der leistenden Gemeinden auf dem Gebiet der Sicherungsmassnahmen in Epidemiefällen nach dem Sanitätsgesetzt als endgültig abgedungen erklärt werden. 6) Der Alpverwaltung von Innergweil/St. Gallenkirch wird über Ansuchen zum Neubau eines Alpstalles in dieser Alpe aus dem Titel des Bezugsrechtes Nutzholz im Ausmass von 129, 70 fm3 gegen Leistung des Stockgeldes aus Standeswaldungen bewilligt und gleichzeitig die Übertragung des Holzbezugsrechtes von der bisherigen Baufläche auf den neuen Bauplatz unter der Voraussetzung bewilligt, dass die durch diesen Neubau entbehrlich werdenden übrigen Stallungen abgetragen werden und auf das Bezugsrecht derselben endgültig Verzicht geleistet wird. 7) Das Ansuchen der Maisässinteressentschaft Lifinar/St. Gallenkirch um Subventionierung einer Gemeinschaftswasserleitung wird zur Ermöglichung weiterer Erhebungen vertagt. Ende der Sitzung: 11 h [Unterschrift der Standesvertreter]