19760926_SV_Aussprache

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Letzte Änderung 24.05.2021, 14:38
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 1976-09-26
Erscheinungsdatum 1976-09-26
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Inhalt des Dokuments

-1- Niederschrift Aufgenommen am 26.9.1976 im Sitzungssaal des Standes Montafon in Schruns, anläßlich der Aussprache des Standesausschussss mit der Betriebsführung und dem Betriebsrat der Montafonerbahn A.G. in Schruns. Auf Grund der Einladung vom 1.9.1978 sind erschienen: a) seitens des Standesausschusses: Standesrepräsentant Bgm. Erwin Vallaster aus Bartholomäberg, als Vorsitzender, Standesrepräsentant-Stellvertr. Bgm. Ernst Pfeifer aus Gaschurn, Präsident LAbg. Bgm. Ignaz Battlogg aus St. Anton, Bürgermeister Eduard Bitschnau aus Tschagguns, Bürgermeister Otto Ladner aus Lorüns, Bürgermeister Josef Schwärzler aus Stallehr, Bürgermeister Oskar Vonier aus Vandans, Bürgermeister Raimund Wachter aus St. Gallenkirch, Bürgermeister Harald Wekerle aus Schruns. Bürgermeister Georg Amann aus Silbertal hat sich wegen dienstl. Unabkömmlichkeit entschuldigt. b) seitens der Montafonerbahn A.G.: a) Direktor Guntram Juen aus Schruns, b) Gottfried Schapler aus Vandans c) der Betriebsrat bestehend aus: Sprenger Helmut aus Bludenz, Galehr Anton aus Silbertal, Tschugmell Otto aus Schruns, Marlin Michael aus St. Gallenkirch. Der Vorsitzende- begrüßt die Anwesenden und eröffnet die Aussprachen Sachverhalt: Auf Grund der Einladung vom 14.9.1978 ist eine Aussprache mit dem Betriebsrat der Montafonerbahn A.G. vorgesehen, der den Wunsch äußerte den Mitgliedern der Standesvertretung die -2- Probleme mit der Betriebsführung (Dir. Guntram Juen) vorzutragen, desgleichen auch mit Dir. Guntram Juen und Gottfried Schapler, um auch von diesen ihren Standpunkt zu hören. Alle wurden zeitlich verschieden zu dieser Aussprache gebeten. Der Aufsichtsratsvorsitzende Präsident LAbq. Bgm. Ignaz Battlogg erläutert nochmals, mit Bezug auf die Standessitzung vom 4.7.1978, die Problematik der Betriebsführung bei der Montafonerbahn A.G. und weist darauf hin, daß die Verzögerungen bei der Erstellung der Jahresrechnungen und die damit verbundenen Versäumnisse auf eine unausgewogene Betriebsführung zurückzuführen sind. Zum Teil wirkte sich dabei auch das Fehlen von fachlich geschultem Personal aus. Der Betrieb hat sich zwar in den letzten Jahren gut erholt und die finanzielle Lage wesentlich gebessert. Auch wurden in letzter Zeit verschiedene Vorarbeiten geleistet, die für die Zukunft richtungsweisend sein werden, wie zum Beispiel: a) die Vorarbeiten zum Ausbau des Litzkraftwerkes; b) die Verstärkung des Stromversorgungsnetzes, das bisher zu Gunsten des Bahnbetriebes etwas vernachlässigt wurde; c) der Entwurf für ein zeitgemäßes Verwaltungsmanagement. Direktor Juen hat für die Montafonerbahn A.G. viel getan. Er hat sicher große Fähigkeiten auf diesem Gebiet, aber es fehlt ihm die Weitsicht für eine zweckmässige Arbeitseinteilung in der Geschäftsführung. Deshalb die vielen Verzögerungen und der Unmut der um ihn beschäftigten Angestellten. Es wird eine Veränderung in der Vorstandschaft notwendig sein, die bisher durch Dir. Guntram Juen allein ausgeübt wurde. Heute haben die Bürgermeister die Möglichkeit die zuständigen Herren selbst anzuhören und auch Fragen zu stellen. Der Betriebsrat der Montafonerbahn A.G. wird vom Betriebsratobmann der Angestellten vorgestellt, und zwar: a) Anton Galehr, als Betriebsratsobmann der Arbeiter und die b) Betriebsräte: Michael Marlin und Otto Tschugmell. -3- Der Betriebsratobmann der Arbeiter Anton Galehr bringt die Vorstellungen seiner Gruppe zur Verlesung (eine Kopie wird jedem Bürgermeister ausgehändigt). Diese beziehen sich aber hauptsächlich auf die Geschäftsführung und Geschäftseinteilung. Auf Befragen betonen die Mitglieder der Arbeitervertretung, daß sie keine Nachteile im Betrieb erfahren haben und jeder seinen Aufgabenbereich zugewiesen erhalten hat. Auch keine finanziellen Nachteile seien ihnen erwachsen. Eine Außerdienststellung von Dir. Guntram Juen soll auf keinen Falle erfolgen. Der Betriebsratobmann der Angestellten Helmut Sprenger weist auf verschiedene Schwierigkeiten und Mißstände in der Geschäftsführung hin, die angeblich dadurch entstehen, daß Dir. Juen für alles zuständig ist - aber langsam den Überblick verliert. Es wäre an der Zeit, daß die Agenden auf mehrere verantwortliche Mitarbeiter aufgeteilt würden. Einer weiteren Tätigkeit Guntram Juens könne er deshalb nur mit Vorbehalt zustimmen. Er spreche sich jedoch gegen eine Entlassung aus. Die an den Betriebsrat (Arbeiter und Angestellte) gerichtete Frage, ob das Unternehmen in guten Händen sei, wird von allen mit "ja“ beantwortet. Gottfried Schapler hat eine Stellungnahme verlesen (eine Kopie wird den Bürgermeistern übergeben). Zusammengefasst kann festgestellt werden, daß: a) verschiedene gute Arbeitskräfte den Betrieb verlassen haben, weil eine Zusammenarbeit mit Dir. Guntram Juen sehr schwierig ist. Dadurch sind auch Führungskräfte ausgeschieden, die nicht mehr ersetzt wurden; b) Belege und Buchungsunterlagen bleiben zulange beim Vorstand liegen, was zu Verzögerungen bei den Buchungen führt und damit die verspätete Erstellung der Jahresrechnungen zur Folge hat; c) die Finanzabgrenzung zwischen den Betrieben werde ungenau geführt - wohl aber bringe dies steuerliche Vorteile; d) das Elektro- und Fernsehgeschäft sei defizitär; -4- e) die Geschäftführung bestehe praktisch aus einem Mann. Hier wäre ein Umdenken notwendig und eine Aufteilung der Verantwortung auf mehrere Personen zweckmässig. Nach außen stelle er sich die Führung des Betriebes durch zwei Personen vor, nach innen müßte eine Aufteilung der Aufgabenbereiche erfolgen. Die Frage der Vorstandschaft soll mit Dir. Guntram Juen abgeklärt werden. Er für seine Person sei bereit Verantwortung zu übernehmen, wenn von Dir. Guntram Juen aus die Bereitschaft für eine Zusammenarbeit bestehe und die internen Arbeitsbereiche genau abgegrenzt werden. Der Vorstand Dir. Guntram Juen führt aus, daß das Unternehmen den laufenden Verpflichtungen voll nachkommt. Der Bahnbetrieb ist in Ordnung, der Fahrpark überholt, so daß er sich sehen lassen kann, und die finanzielle Lage ist gut. Dazu haben viel die Zuschüsse des Bundes, des Landes und die der Marktgemeinde Schruns beigetragen. 45 Bedienstete finden bei der Bahn Arbeit und damit ihre finanzielle Sicherheit. Das E-Werk habe im Jahre 1973 seinen Tiefstand gehabt. Nun hat es sich gut erholt. Allerdings besteht bei der Verstärkung des Freileitungsnetzes noch ein großer Nachholbedarf, weil der Bahn, allein schon wegen der Betriebssicherheit, in den letzten Jahren der Vorrang eingeräumt wurde. Das Elektrogeschäft ist aktiv - dagegen hat das Radio- und Fernsehgeschäft noch nicht jenen Kundenkreis gefunden, den es nötig hätte. In der Geschäftsführung sind bestimmt verschiedene die er bedauere. Fachleute sind ausgeschieden und Zeit war kein geeigneter Ersatz zu finden. Dadurch Rückstände gegeben, die schließlich zu verspäteten führten. Mängel aufgetreten, längere hat es Jahresabschlüssen Die von Gottfried Schapler erwartete Hilfe hat sich leider negativ ausgewirkt, weil eine Zusammenarbeit mit ihm sehr schwierig ist. Auch hat er für verschiedene finanzpolitische Fragen, die dem Betrieb steuerliche Vorteile bringen sollen, zu wenig -5- Verständnis. Nun ist aber geeigneter Nachwuchs im Betrieb in Ausbildung. Wenn der Betrieb nun eine Zeitlang ruhig arbeiten kann, wird er bald in geordneten Bahnen laufen, wie es früher der Fall war. Eine Veränderung an der Spitze stelle er sich so vor, daß ein Bürgermeister als 2. Vorstand fungiert, wie es früher schon einmal der Fall war. Zur ganzen Problematik des Betriebes möchte er schriftlich Stellung nehmen, wenn es von den Bürgermeistern gewünscht wird. Nach einer weiteren Aussprache, bei der auch Fragen gestellt wurden, wird vereinbart, daß Dir. Guntram Juen innerhalb eines Monats seine Vorstellungen über die zukünftige Betriebsführung schriftlich dem Stand Montafon bekannt gibt. Diese sollen der Anlaß für eine weitere Beratung innerhalb des Standesausschusses sein. Der Vorsitzende schließt die Aussprache mit dem Dank an die Anwesenden für ihr Kommen. Beginn der Aussprache: 8.30 Uhr. Ende der Aussprache: 13.15 Uhr. Der Schriftführer: Der Standesrepräsentant: