20080318_FF_021

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Aktenzahl/Geschäftszahl 004-4
Letzte Änderung 23.05.2021, 10:20
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: forstfonds,standmontafon
Dokumentdatum 2008-03-18
Erscheinungsdatum 2008-03-18
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Inhalt des Dokuments

STAND MONTAFON/FORSTFONDS NIEDERSCHRIFT aufgenommen am 18. März 2008 im Sitzungssaal des Standes Montafon anlässlich der 21. Sitzung der Forstfondsvertretung in der laufenden Funktionsperiode. Auf Grund der Einladung vom 10. März nehmen an der auf 9.00 Uhr einberufenen Forstfondssitzung teil: Standesrepräsentant Bgm Dr Erwin Bahl, Schruns; Bgm Martin Netzer, Standesrepräsentant-Stellvertreter, Gaschurn; Bgm Herbert Bitschnau, Tschagguns; Bgm Rudolf Lerch, St. Anton; Bgm Arno Salzmann, St. Gallenkirch; Bgm Willi Säly, Silbertal; Bgm Martin Vallaster, Bartholomäberg; Entschuldigt: Bgm Burkhard Wachter, Vandans; Weitere Sitzungsteilnehmer: Vizebgm Karl-Peter Batlogg, Lorüns; Betriebsleiter DI Hubert Malin; Schriftführer: Vallaster; Standessekretär Mag Johann Der Vorsitzende eröffnet um 9.00 Uhr die Forstfondssitzung und stellt nach Begrüßung der Sitzungsteilnehmer gemäß Verordnung über den Forstfonds des Standes Montafon die Beschlussfähigkeit fest. Gegen die vorliegende Tagesordnung wird nach Umfrage kein Einwand erhoben, zur Erledigung steht somit nachstehende Tagesordnung 1.) Genehmigung der Niederschrift der 20. Forstfondssitzung vom 12.02. 2008; 2.) Abschluss eines Dienstbarkeitsvertrages mit der Vorarlberger Illwerke AG für Ganzjahresrodelbahn (Coaster) Latschau – Vandans; 3.) Abtausch von Waldflächen mit der Gemeinde Tschagguns und der Vorarlberger Illwerke AG; 21. Forstfondssitzung: 18.03. 2008 Seite - 1 - 4.) Mountainbike–Marathon – Erörterung der Situation betreffend Grundinanspruchnahme Bereich Hinteres Silbertal; 5.) Berichte; 6.) Allfälliges; Erledigung der Tagesordnung Pkt. 1.) Zum Protokoll der 19. Forstfondssitzung wird vom Standessekretär die Protokollierung zur Beratung des Voranschlages im 1. Absatz dahingehend richtig gestellt, dass die Entnahme aus der Haushaltsrücklage nicht wie angeführt 102.800 EUR (Vorjahreswert), sondern – wie in der Gesamtzusammenstellung enthalten– 138.000 EUR beträgt. Mit dieser Korrektur wird die Niederschrift über Antrag des Vorsitzenden einstimmig genehmigt und unterfertigt. Pkt. 2.) Der Vorsitzende informiert im Detail über die in den vergangenen Wochen mit Vertretern der Vorarlberger Illwerke AG geführten Verhandlungen betreffend Abschluss eines Dienstbarkeitsvertrages für die Grundinanspruchnahme zur Errichtung einer Ganzjahresrodelbahn von Latschau nach Vandans. Dieses Projekt soll im Bereich der bestehenden Naturrodelbahn umgesetzt werden, wozu Forstfondsgrund auf einer Länge von 1.575 m für den Alpincoaster sowie auf einer Länge von 785 m für eine Seilbahn zum Rücktransport der Rodel mit einem beiderseitigem Schutzstreifen von 4 m ab Achsmitte umgesetzt werden. Auf Grundlage der Verhandlungen konnte eine Umsatzbeteiligung von 1, 25 % unter Berücksichtigung der durch das Projekt erwartenden Beeinträchtigung in der Bewirtschaftung der angrenzenden Standeswaldungen vereinbart werden, wobei eine Mindestentschädigung in der Höhe von 2.000 EUR im Vertrag enthalten ist. Zu dem im Vorfeld auch angedachten möglichen Alternativstandort von Tromenier nach Partenen informiert der Vorsitzende über die vorliegende Stellungnahme der Fa Wiegand als Anlagenhersteller. Während das Projekt Latschau – Vandans mit einer Bahnlänge von 2.650 m und einem Höhenunterschied von 350 m noch im oberen sinnvollen Bereich liegt, wäre für eine attraktive Streckenführung im Bereich Tromenier – Partenen mit einem Höhenunterschied von ca 700 m eine Bahnlänge von ca 5 km nötig. Bedingt durch die Geländeverhältnisse und die Steilheit des Geländes wären wesentlich aufwän-digere Stützkonstruktionen erforderlich, was sich wiederum negativ auf die Errichtungs-kosten und damit auf die 21. Forstfondssitzung: 18.03. 2008 Seite - 2 - Wirtschaftlichkeit der Anlage selbst auswirken würde. Der für einen wirtschaftlichen Betrieb der Anlage nötige Fahrpreis müsste beim Projekt Tromenier – Partenen bei ca 15 bis 20 EUR liegen, was aus Kundensicht als äußerst kritisch zu beurteilen ist. Angesprochen wird aber auch die bessere Erreichbarkeit in Vandans mit ca 8 km von der Autobahnabfahrt in Bludenz. Zusammenfassend wird von der Firma Wiegand aus wirtschaftlicher Sicht der Standort Vandans wesentlich besser eingestuft als der Standort Partenen. Insgesamt wird vom Vorsitzenden, ebenso in mehreren Wortmeldungen der Forstfondsbürgermeister, die geplante Investition aus Sicht der Tourismusdestination Montafon positiv gesehen und begrüßt. 21. Forstfondssitzung: 18.03. 2008 Seite - 3 - Bgm Bitschnau informiert ebenfalls, dass das Projekt den Gemeindeverantwortlichen bereits vor längerer Zeit vorgestellt wurde und eine Besichtigung einer gleichen Anlage in Imst erfolgt ist. Einiges Befremden äußert Bgm Bitschnau dahingehend, dass die Pläne für dieses Projekt von der Illwerke bereits in Ausarbeitung waren, als noch Diskussionen über den Erhalt der Grabserbahn geführt wurden. Bezüglich der von der Gemeindevertretung noch nötigen Beschlussfassung einer Änderung des Flächenwidmungsplanes in Richtung Ganzjahresrodelbahn sieht Bgm Bitschnau keine Probleme. Bgm Netzer sieht in seiner Wortmeldung das Projekt insgesamt durchaus positiv und würde auch für den Standort Partenen entsprechende Realisierungsmöglichkeiten sehen, zumal dort der benötigte Grund zur Gänze im Eigentum der Illwerke selbst steht. Nach Ansicht von Bgm Netzer ist der im Vertragsentwurf enthaltene Sockelbeitrag als wesentlich zu gering angesetzt. Zusätzlich ist nach Meinung von Bgm Netzer die Aufnahme eines weiteren Vertragspunktes dahingehend nötig, eine allfällige Verlegung der Anlage aus Bewirtschaftungsgesichtspunkten des Grundeigentümers zu ermöglichen. Bgm Netzer spricht zusätzlich eine insbesondere für Gäste aus dem Hochmontafon fehlende Busverbindung zum Ausgangspunkt der Ganzjahresrodelbahn an, weshalb eine problemlose An- und Abreise der Gäste mittels öffentlichem Verkehrsangebot sichergestellt werden müsse, zumal durch dieses Angebot auch die wirtschaftliche Situation der Sektion 1 der Golmerbahn erheblich verbessert werden könne. Nach Meinung von Bgm Netzer ist auch die geplante Ampelregelung bei der Abzweigung beim Bahnhof Vandans in Richtung Vandans sehr kritisch zu beurteilen, zumal damit weitere Stauerscheinungen prognostiziert sind. Die Hauptverkehrsführung sollte daher nach seiner Meinung bei der Ampel in Richtung Ortszentrum Vandans erfolgen und nicht über die Zufahrt Parkplatz beim Hosensee in Bartholomäberg. Für die geplante Ampelregelung informiert Bgm Lerch über Aussagen der Fachleute der Landesstraßenplanungsstelle, wonach diese modernen Anlagen fast gleich durchlässig sind wie ein Kreisverkehr und damit nach deren Aussagen Stauerscheinungen größtenteils vermieden werden könnten. Bgm Lerch spricht sich grundsätzlich positiv zum Projekt Ganzjahresrodelbahn aus. In Anbetracht der zu erwartenden zusätzlichen Verkehrsfrequenzen und der bereits schon jetzt bestehenden Verkehrsbelastungen für die Anrainer sieht Bgm Lerch eine dringende Notwendigkeit zu weiteren Gesprächen mit den Verantwortlichen der Illwerke dahingehend, dass noch vor Vertragsunterfertigung entsprechende Verhandlungen betreffend eine Anbindung der Talstation der Golmerbahn an das öffentliche Verkehrsnetz zu führen sind. Es wird erwartet, dass auch die Vorarlberger Illwerke in eine teilweise Mitfinanzierung eingebunden werden muss. Bgm Lerch sieht eine 21. Forstfondssitzung: 18.03. 2008 Seite - 4 - zunehmende Unglaubwürdigkeit der Politik, wenn laufend neue Projekte mit zusätzlichen Verkehrsfrequenzen genehmigt werden, andererseits aber im Bereich der Verkehrsentlastung zumindest kurzfristig keine oder nur minimale Entlastungen in Aussicht sind. Vom Betriebsleiter wird über die Verhandlungen mit den Illwerkevertretern dahingehend informiert, dass im Zusammenhang mit zusätzlichen Bewirtschaftungserschwernissen im Bereich der Ganzjahresrodelbahn die damit für den Forstbetrieb verbundenen Mehraufwendungen von der Illwerke übernommen werden. Insgesamt wird jedoch vom Betriebsleiter festgestellt, dass das betroffene Waldgebiet in den letzten Jahren im nötigen Umfang erschlossen wurde und daher unter diesem Aspekt unvertretbare Bewirtschaftungserschwernisse nicht zu erwarten sind. Bgm Salzmann sieht die geplante Investition aus Sicht der Tourismusregion Montafon ebenfalls positiv, da auch diese Anlage als wichtige Infrastruktur für eine positive Entwicklung der Tourismusregion (besonders für den Sommertourismus) gesehen werden darf. Zur Verkehrssituation vertritt er die Meinung, dass sich die Stausituationen in den letzten Jahren wesentlich verbessert haben und das Verkehrsaufkommen insgesamt nicht überdramatisiert werden darf. Zusammenfassend wird über Antrag des Vorsitzenden der vorliegende Dienstbarkeitsvertrag einstimmig genehmigt mit der Maßgabe, dass die Vorarlberger Illwerke AG in die weiteren Gespräche für eine mögliche Anbindung der Golmerbahn an das Netz des ÖV-Angebotes Montafon einzubinden sind und von ihr auch eine Mitfinanzierung erwartet wird. Pkt. 3.) Bgm Bitschnau informiert über eine im Zusammenhang mit den Gesprächen für den Erhalt der Grabserbahn entstandene Idee eines Abtausches von Waldflächen des Forstfonds im Bereich des Latschaubeckens in Tschagguns/Vandans gegen Waldparzellen der Gemeinde Tschagguns im Bereich des Gauertales mit einem Tauschverhältnis von ca. 1:1, 5. Die Forstfondflächen sollen in weiterer Folge der Vorarlberger Illwerke AG überlassen werden. In der kurzen Diskussion zu dieser Überlegung wird in mehreren Wortmeldungen der Forstfondsbürgermeister keine Möglichkeit eines Verkaufes bzw einer Abtretung dieser Grundflächen im Tauschwege gesehen, zumal diesen Grundstücken allenfalls künftig auch im Zusammenhang mit angedachten Investitionen beim Lünerseewerk in Latschau eine wesentlich höhere Bedeutung zukommen könnte. 21. Forstfondssitzung: 18.03. 2008 Seite - 5 - Während Bgm Bitschnau den Abtausch positiv sieht wird ein solcher von den übrigen Forstfondsvertretern negativ beurteilt. Pkt. 4.) Der Vorsitzende sowie Bgm Säly informieren nochmals über die gesamte Vorgeschichte zur geplanten Veranstaltung eines Mountainbike-Marathons mit einer Streckenführung durch das hintere Silbertal. Trotz mehrfacher Versuche konnte von den Organen der Alpe Fresch keine Zustimmung zur Grundinanspruchnahme erreicht werden. Das Verhalten der Alpvertreter insgesamt löst Unverständnis aus, zumal nicht einmal eine Gelegenheit zur Erörterung der Sache im gemeinsamen Gespräch geboten wurde. Es wird auch die Tatsache angesprochen, dass die Bewirtschafter der Alpe selbst für die Alp- und Jagdbewirtschaftung ebenfalls Forstfondsgrundstücke bzw Grundstücke weiterer Eigentümer benutzen. Bgm Netzer informiert in diesem Zusammenhang über die Möglichkeit einer Alternativroute im Gemeindegebiet Gaschurn Bereich Ganifer – Zeinis, welche von ihm auch im Natura-2000Beirat bereits vorgestellt wurde und für welche nun die weiteren Gespräche mit den betroffenen Grundeigentümern und Beteiligten erfolgen werden. Bgm Netzer ist zuversichtlich, dass im angesprochenen Bereich eine Realisierung des Projektes möglich erscheint. Pkt. 5 – Berichte: a) Unter Hinweis auf die vergangenen beiden Stürme und die damit verbundene Preissituation, insbesondere auch im Schnittholzmarkt, informiert der Betriebsleiter, dass vorerst Nutzungen im Standeswald auf das unbedingt notwendige Maß reduziert werden und die Ausschöpfung des Hiebsatzes bei entsprechender Entspannung der Preissituation im Spätherbst des laufenden Jahres bzw allenfalls erst im kommenden Jahr erfolgen soll. Dieser Bericht wird zustimmend zur Kenntnis genommen. b) Vom Vorsitzenden wird informiert, dass die Landesregierung gegen den Voranschlag 2008 gemäß § 8 Gemeindeverbandsverordnung in Verbindung mit § 73 Gemeindegesetz keine Einwendungen erhoben hat. Pkt. 6 – Allfälliges: a) Bgm Salzmann spricht den Problembereich der Schiabfahrten in das Valiseratal an und stellt dazu fest, dass aus Gemeindesicht vor einer Anzeige durch den Forstfonds bei 21. Forstfondssitzung: 18.03. 2008 Seite - 6 - der Behörde bzw die Beantragung eines jagdlichen Sperrgebietes erwartet würde, vor diesen Schritten gemeinsame Gespräche mit allen Betroffenen mit der Suche nach Lösungsmöglichkeiten zu führen. Vom Betriebsleiter wird dazu informiert, dass ein Antrag auf die Ausscheidung eines jagdlichen Sperrgebietes gestellt wurde und im Verfahren alle Beteiligten auch Möglichkeit zur Darlegung ihrer Standpunkte bekommen werden. Der Betriebsleiter weist zudem auf die in den letzten Jahren in dieser Angelegenheit geführten zahlreichen Gespräche mit den Schischulen hin, welche bislang leider den erhofften Erfolg nicht gebracht haben. Aus Sicht der Waldbewirtschaftung und des Waldzustandes sind nach Beurteilung des Betriebsleiters allerdings die in den vergangenen Jahren zunehmenden Störungen in den Einstandsgebieten nicht mehr tolerierbar. Bgm Salzmann weist aus Sicht der Tourismusregion Montafon auf den enormen Stellenwert dieses Wirtschaftszweiges für die Entwicklung im Tal hin und vertritt die Meinung, dass dem Tourismus auch aus Sicht des Forstfonds durchaus ein der Bedeutung der Tourismuswirtschaft entsprechender Stellenwert beigemessen werden muss. Ende der Sitzung 10.10 Uhr; Schruns, 18.03. 2008; Schriftführer: Forstfondsvertretung: 21. Forstfondssitzung: 18.03. 2008 Seite - 7 -