STAND MONTAFON -FORSTFONDS NIEDERSCHRIFT aufgenommen am 16. Dezember 2003 im Sitzungssaal des Standes Montafon anlässlich der 27. Sitzung der Forstfondsvertretung in der laufenden Legislaturperiode. Auf Grund der Einladung vom 09. Dezember nehmen an der am Anschluss an die Standessitzung auf ca. 15.30 Uhr einberufenen Forstfondssitzung teil: Standesrepräsentant Bgm Dr. Erwin Bahl, Schruns; Bgm Fritz Rudigier, Standesrepräsentant-Stellvertreter, Gallenkirch; Bgm Guntram Bitschnau, Tschagguns; Bgm Gerhard Blaas, Gaschurn; Bgm Rudolf Lerch, St. Anton; Bgm Willi Säly, Silbertal; Bgm Martin Vallaster, Bartholomäberg; Bgm Burkhard Wachter, Vandans; Weitere Teilnehmer: Schriftführer: St. Betriebsleiter DI Hubert Malin Buchhalter Peter Mathies; Standessekretär Mag Johann Vallaster; Der Vorsitzende eröffnet im Anschluss an die Standessitzung um 16.15 Uhr die Forstfondssitzung, begrüßt die Mitglieder der Forstfondsvertretung und stellt die Beschlussfähigkeit fest. Gegen die vorliegende Tagesordnung wird nach Umfrage Einwand erhoben, zur Erledigung steht somit nachstehende kein Tagesordnung 1. Genehmigung der Niederschrift über die 26. Sitzung vom 18. November 2003; 2. Vorlage und Beschlussfassung des Voranschlages 2004 samt Dienstpostenplan und Festsetzung der Tarife und Abgabepreise für Servitutsholz; 3. Berichte; 4. Allfälliges; 27. Forstfondssitzung: 16.12. 2003 Seite - 1 - Erledigung der Tagesordnung Pkt. 1 Die allen Forstfondsvertretern per Email übermittelte Niederschrift der 26. Sitzung vom 18. 11. 2003 wird in der vorliegenden Fassung ohne Ergänzungen einstimmig genehmigt und unterfertigt. Pkt. 2 Der Vorsitzende erläutert gemeinsam mit dem Buchhalter den mit der Sitzungseinladung bereits übermittelten Entwurf des Voranschlages 2004. Grundsätzlich wird festgestellt, dass trotz sparsamer Budgetierung bei den Ausgabenansätzen unter Berücksichtigung der gegebenen Einnahmensituation eine ausgeglichene Voranschlagserstellung nicht möglich ist und daher im Voranschlagsentwurf ein Abgang in Höhe von € 68.500, ausgewiesen wird. Der Betriebsleiter informiert im Detail über die Einnahmensituation vor allem im Bereich des Nutzholzverkaufes. Dieser Markt hat bedingt durch die allgemeine wirtschaftliche Situation und dem in diesem Bereich vielfach vorliegenden Käufermarktes mit einem enormen Preisdruck seitens der großen Sägewerke mit schwierigen Rahmenbedingungen zu kämpfen. Insgesamt muss die finanzielle Situation der Forstbetriebe als sehr angespannt beurteilt werden, so dass eine Betriebsfinanzierung allein aus den Eigenerlösen als nicht mehr kostendeckend einzustufen ist. Diese Situation verschärft sich bei Forstbetrieben im Hochgebirgsraum, wie dies beim Stand Montafon der Fall ist, noch zusätzlich. Ganz speziell wird die Tatsache angesprochen, dass auch im Bereich der Bewirtschaftung der Standeswaldungen die Bewirtschaftung im bisherigen Umfang ohne die vom Land Vorarlberg aus dem Fonds zu Rettung des Waldes gewährten Förderungen sowie die Zahlungen durch die Seilbahngesellschaften, die Vorarlberger Illwerke AG und die Forstfondsgemeinden nicht aufrecht erhalten werden könnte bzw im Interesse der dringend erforderlichen Verjüngung der überalterten Bestände von den Gemeinden als Eigentümer der Waldungen zusätzliche Mittel zur Verfügung zu stellen wären. Die vorläufige Auswertung der Überarbeitung der Forstinventur hat gezeigt, dass trotz der in den letzten Jahren getätigten erhöhten Hiebsätze nach wie vor ein durchschnittlicher Vorrat von 645 fm pro Hektar im Standeswald stockt und daher weitere Nutzungen zur Verjüngung der überalterten Bestände dringend notwendig sind. Der Betriebsleiter spricht die Tatsache an, dass einerseits die finanziellen Anreize zu Nutzungen angesichts der bestehenden Preissituation alles eher als 27. Forstfondssitzung: 16.12. 2003 Seite - 2 - erfreulich sind, andererseits sich Nutzungen jedoch langfristig negativ Schutzfunktionen auswirkt. ein Zurückfahren auf die Erhaltung der der Vom Standessekretär wird insgesamt die zunehmende Kostenschere zwischen Ausgabenund Einnahmensituation angesprochen, bei welcher der Betrieb im Ausgabenbereich mit ständigen Steigerungen sowohl im Personal- als auch im Sachaufwand konfrontiert ist andererseits die Einnahmensituation wie bereits angesprochen nur sehr begrenzt beeinflusst werden kann. 27. Forstfondssitzung: 16.12. 2003 Seite - 3 - In diesem Zusammenhang spricht der Vorsitzende nochmals die mit mehreren Geschäftsführern der Montafoner Seilbahngesellschaften in den vergangenen Monaten geführten Gespräche an, bei welchen aus Sicht des Forstbetriebes eine angemessene Anpassung der Servitutsentgelte im beiderseitigen Interesse als dringend notwendig beurteilt wurde. Bei aller Würdigung der im Wege des Skipools von den Seilbahngesellschaften gewährten freiwilligen Unterstützungen vertritt die Forstfondsvertretung die einhellige Auffassung, dass auch der Forstbetrieb Stand Montafon angemessene Entschädigungen aus diversen Überfahrungsrechten und Schipistenflächen erzielen muss, wie dies zahlreiche andere Interessentschaften im Bereich von Maisäß- und Alpgebieten des Montafons handhaben. Die auf Basis der seinerzeitigen Gutachten basierenden Dienstbarkeitsverträge auf Grundlage des Zuwachsentganges sind nach einhelliger Ansicht der Forstfondsvertretung in Richtung einer angemessenen Entschädigung auf Umsatzbasis anzupassen, zumal der Forstfonds als eigenständiger Betrieb und größter Grundbesitzer des Tales auch für die Seilbahngesellschaften bei weiteren Erneuerungen von Anlagen und Schipisten ein seriöser und vor allem kalkulierbarer Verhandlungspartner ist. Die in zahlreichen Gesprächen immer wieder von verschiedensten Seiten vorgebrachte öffentliche Verpflichtung des Forstfonds gegenüber der Tourismuswirtschaft kann so nicht im Raum stehen gelassen werden, zumal der Forstbetrieb auch wirtschaftliche Interessen für die Schutzund Bannwaldbewirtschaftung wahrnehmen und dazu die bestehenden Einnahmenmöglichkeiten bestmöglich ausschöpfen muss. In mehreren Wortmeldungen weisen die Bürgermeister auf die Tatsache hin, dass die Gemeinden des Tales für den Tourismus als unbestritten wichtigster Wirtschaftszweig auch enorme Beträge finanzieller Natur einsetzen. Hinsichtlich des Dienstpostenplanes weist der Vorsitzende darauf hin, dass auf Grundlage eines früheren Grundsatzbeschlusses für die beiden Betriebsorgane Andreas Dönz aus Silbertal und Edgar Klehenz aus St. Gallenkirch auf Grund der 15-jährigen Betriebszugehörigkeit eine Überstellung in die Dienstpostengruppe c2 beabsichtigt ist. Weitere Änderungen im Dienstpostenplan außer den turnusmäßigen Vorrückungen bzw die Berücksichtigung der Teuerungsabgeltung lt Gehaltsverhandlungen sind nicht enthalten. Nach Beantwortung diverser Anfragen zu einzelnen Voranschlagsstellen wird der Voranschlag 2004 über Antrag des Vorsitzenden mit nachstehenden Gesamtsummen einstimmig beschlossen: Ausgaben der Erfolgsgebarung Ausgaben der Vermögensgebarung Gesamtausgaben 1.821.000, -- € 675.200, -- € 2.496.200, -- € Einnahmen der Erfolgsgebarung 2.222.700, -- € 27. Forstfondssitzung: 16.12. 2003 Seite - 4 - Einnahmen der Vermögensgebarung Einnahmen der Haushaltsgebarung Entnahme aus Kassabeständen (Abgang) Gesamteinnahmen 205.000, -2.427.700, -68.500, -2.496.200, -- € € € € Dem Dienstpostenplan mit den angeführten Überstellungen für die Mitarbeiter Dönz und Klehenz in c2 wird über Antrag des Vorsitzenden ebenfalls einstimmig zugestimmt. Die Finanzkraft wird entsprechend 50 % der Einnahmen des Voranschlages des Vorjahres mit € 1.358.700, -- festgestellt. Zu den Tarifen und Abgabepreisen für Servitutsholz am Stock und aufgerüstet wird informiert, dass gegenüber dem Vorjahr keine Anpassungen bzw Erhöhungen vorgesehen sind. Die Entgelte werden über Antrag des Vorsitzenden einstimmig in der bisherigen Höhe beschlossen. Bgm Blaas stellt zu seinen dass diese vorbehaltlich Gemeindevertretung erfolgen. Pkt. 3 Zustimmungen ausdrücklich fest, der Zustimmung durch die Berichte: a) Der Betriebsleiter informiert über den aktuellen Einschlag in den Standeswaldungen mit ca. 16.000 fm. Auf Grund des Wintereinbruchs müssen weitere Nutzungen eingestellt werden. b) Bgm Blaas informiert über das geplante Filmprojekt mit dem Titel „Bergkristall“ welches unter der Regie von Joseph Vilsmaier im Valschavieltal im kommenden Jahr durch die Perathon Film– und Fernseh GmbH in Zusammenarbeit mit der Concorde Filmverleih GmbH produziert werden soll. Der Stand Montafon wird um Bereitstellung des erforderlichen Holzes für die Errichtung der Gebäude im Umfang von ca 120 fm zu einem ermäßigten Preis ersucht. Nach kurzer Beratung wird das Angebot unterbreitet, das erforderliche Nutzholz zum Servitutsholzpreis von € 65, -- zuzüglich Umsatzsteuer frei Säge im Montafon zur Verfügung zu stellen. Pkt. 4 - Allfälliges; Keine Wortmeldungen; Abschließend spricht der Vorsitzende allen Bürgermeisterkollegen der Forstfondsvertretung einen herzlichen Dank für die konstruktive und sachliche Zusammenarbeit im Interesse der Waldbewirtschaftung im vergangenen Jahr aus. Er bedankt sich bei der Verwaltung und 27. Forstfondssitzung: 16.12. 2003 Seite - 5 - dem Betriebspersonal für deren Arbeit und wünscht den Anwesenden und ihren Familien ein gesegnetes besinnliches Weihnachtsfest und spricht die besten Glückwünsche zum bevorstehenden Jahreswechsel aus. Ende der Sitzung 16.50 Uhr; Schruns, 17. Dez. 2003 Schriftführer: Forstfondsvertretung: 27. 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