[-1-] Niederschrift Aufgenommen am Dienstag, den 9. Jänner 1973 im Sitzungssaal des Standes Montafon in Schruns, anläßlich der 14. Sitzung der FORSTFONDVERTRETUNG in der laufenden Legislaturperiode. Mit Einladungsschreiben vom 3. Jänner 1973 wurde auf heute 8.30 Uhr eine Sitzung der FORSTFONDVERTRETUNG anberaumt, zu welcher nachfolgend angeführte Mitglieder erschienen sind: Standesrepräsentant LAbg. Bgm. Ignaz Battlogg aus St. Anton als Vorsitzender, Bürgermeister Martin Both aus Tschagguns, Bürgermeister Hermann Brugger aus Silbertal, Bürgermeister Ernst Pfeifer aus Gaschurn, Bürgermeister Erwin Vallaster aus Bartholomäberg, Bürgermeister Oskar Vonier aus Vandans, Gemeinderat Ludwig Erhart aus Schruns, als Vertreter der Marktgemeinde Schruns und Anton Lorenzin aus Gortipohl, als Obmann der Agrargemeinschaft St. Gallenkirch. Tagesordnung: 1. Vorlage der Sitzungsniederschrift vom 24. Okt. 1972. 2. Haushaltsvoranschlag des Forstfondes für das Jahr 1973. 3. Dienstbarkeit der Vorarlberger Illwerke A.G. in Bregenz, über die 20 kV-Freileitung nach Tanafreida in St. Gllk. 4. Ansuchen der Eheleute Alois u. Rosmarie Peter in Silbertal HNr. 257, um die Freilas.ung aus der Reallast der Zaunerhaltung. 5) a) Ansuchen des Gebhard Pfeifer in Gaschurn HNr. 118 a, um die Verlängerung des Holzbezugsrechtes für Maisäßobjekte auf Ganeu. b) Ansuchen von Ernst und Alois Rudigier in Gaschurn HNr. 123, um die Verlängerung des Holzbezugsrechtes für Maisäßobjekte auf Ganeu. 6. Gemeinde Vandans - Waldweg nach Schandang - Tschöppa. [-2-] Berichte: a) Über die Zuweisung von Servitutsholz ausserhalb der Forsttagsatzung. b) Über die Abgabe von Kaufholz an versch. Bauwerber. Der Vorsitzende eröffnet um 8.30 Uhr die Sitzung und wünscht den vollzählig anwesenden Mitglieder der FORSTFONDVERTRETUNG ein erfolgreiches Jahr 1973, sowie eine gute Zusammenarbeit in allen Belangen des Forstfondes. Erledigung der Tagesordnung: Zu Pkt. 1) Die Sitzungsniederschrift vom 24.10.1972 wird in vorliegender Passung einspruchslos genehmigt und gefertigt. Zu Pkt. 2) Der Voranschlags des Forstfondes für das Haushaltsjahr 1973, wird von Sachbearbeiter Alfred Walch verlesen und vom Vorsitzenden die einzelnen Haushalt stellen postenweise erläutert. Nach eingehender Debatte wird der Voranschlag 1973 einstimmig genehmigt. Im Zuge der Voranschlagsberatung wird beschlossen: a) Den Waldaufsehern wird zur bereits bestehenden Kommissionsgeldpauschale ein Zuschlag nach einen noch zu ermittelnden Schlüssel gewährt, der die Leistung des Einzelnen honoriert. Zur Aufteilung gelangt ein Betrag von S 29.000.b) Für einen Mehranfall von Steuern, der sich durch die Anwendung des Mehrwertsteuergesetzes ergeben könnte, erfolgt eine Rückstellung von S 50.000.— c) Der Stockgeld für Servitutsholzbezüge, wird unter Berücksichtigung der Mehrwertsteuer wie folgt fetgesetzt: a) für Servitutsnutzholz S 163.- incl.Mst. b) für Servitutsbrennholz S 35.- incl.Mst. Für Bezüge ausserhalb der Forsttagsatzung, [-3-] ausgenommen bei Katastrophenfällen, verdoppeln sich die vorgenannten Stockgelder, wie es bisher üblich war. d) Für die Verwaltung ist eine Schreibmaschine anzuschaffen. Es bleibt im Ermessen der Vorsitzenden und der Verwaltung, was für eine Maschine gekauft wird. e) Die Gemeinden sind nochmals zu ersuchen, den Jagdgeldanteil des Forstfondes an den Genossenschaftsjagden dem Forstfond voll auszuzahlen und nicht unter Anwendung der im Jagdgesetz angeführten Möglichkeit für gemeindeeigene Zwecke zurück zu halten. Nur unter Ausnützung sämtlicher Einnahmequellen ist es dem Forstfond möglich die Holzschlägerungen einzuschränken. f) Zur Bedeckung des Forstfondhaushaltes sind folgende Holzschlägerungen zum Verkaufe vorgesehen: Kohltobel im Gargellental ......... 1.450 fm Ganifer in Partenen................ 450 fm Silbertal u. Tschagguns ........... 1.700 fm In diesem Zusammenhange berichtet der Vorsitzende, daß bezüglich der Schlägerung im Kohltobel bereits mit der Fa. Sparr, Sägewerk in Ludesch Verhandlungen durchgeführt wurden. Die Fa. bezahlt für die Schlägerung einwärts vom Kohltobel (ca. 1000 fm) S 395.pro fm und für die Schlägerung ausserhalb vom Kohltobel S 450.- pro fm. Für das Brennholz vergütet der Forstfond S 150.- bzw. S 120 pro fm. Das Brennholz übernimmt der Forstfond zur Ausgabe als Servitutsholz. Für die Schlägerung auf Ganifer zahlt die Fa. Sparr pro fm Nutzholz S 400.—. Die Vergütung für das Brennholz beträgt S 130.— pro fm. zu Pkt.3) Die 20 kV-Freileitung St. Gallenkirch/Tanafreida führt teilweise über Forstfondgrund. Der von der Vorarlberger Illwerke A.G. in Bregenz im Wege der Gemeinde St. Gallenkirch (Kostenträgerin) vorgelegte Dienstbarkeitsvertrag wird insoweit ergänzt, als für zu erwartende Wirtschaftserschwernisse ein Betrag von S 2000.- verlangt wird. Die Gesamtentschädigung, [-4-] die dem Forstfond zu zahlen ist, beträgt S 4.100. Zu Pkt. 4) Dem Ansuchen der Eheleute Alois und Rosmarie Peter in Silbertal Mr. 257, um die Freilassung jener Teilfläche, die sie aus der Gp. 23/1 der Pfarrpfründe Silbertal, zur Abrundung ihres Besitzes erworben haben, von der Reallast der Zaunerhaltung, wird stattgegeben, weil hiedurch keinerlei Benachteiligung des Forstfondbesitzes oder seiner Rechte erfolgt. Zu Pkt. 5) a) Dem Ansuchen des Gebhard Pfeifer in Gaschurn HNr. 118 a, um die Verlängerung des Holzbezugsrechtes für die Maisäßobjekte auf Ganeu, welche durch eine Mure zerstört wurden, wird stattgegeben. Die Verlängerung erfolgt für 5 Jahre, d.i. bis einschließlich 1977. b) Dem Ansuchen von Ernst und Alois Rudigier in Gaschurn HNr. 123, um die Verlängerung des Holzbezugsrechtes für Maisäßobjekte auf Ganeu, welche durch eine Mure zerstört wurden, wird stattgegeben. Die Verlängerung erfolgt für 5 Jahre, d.i. bis einschließlich 1977. Zu Pkt. 6) Der Anregung der Gemeinde Vandans, um die Fortsetzung des Wirtschaftwege Ganeu in Richtung Schöttazug und wieder zurück auf die sogenannte Mondiara als Waldaufschließungsweg, wird weiter verfolgt. Es ist ein entsprechendes Projekt zu zur Kostenermittlung auszuarbeiten. Durch diesen ca. 1 km. langen Weg könnten ca. 40 ha Wald erschlossen werden, der hauptsächlich ungenutzte Altholzbestände aufweist. Zu Pkt. 7) Dem Österr. Holzinformationsfond wird ein Beitrag von S 1400.- für die Holzwerbung gewährt. Zu Pkt. 8) Für die Kanzleieinrichtung (Maschinen, Schränke usw.) ist eine Inventarversicherung abzuschliessen. Die diesbezügliche Versicherung gegen Feuer soll bei der Vorarlberger Landesfeuerversicherungsanstalt in Bregenz vorgenommen werden. [-5-] Berichte: a) Frau Hildegard Friemel in St. Gallenkirch HNr. 57, wurden 3 Schindelstämme (6 fm) zur Eindeckung des Ostflügels beim Wohnhaus, bzw. zur Rückgabe an den Schindelmacher Gustav Sähly abgegeben. b) Holzabgabe an verschiedene Bauwerber: 1) Frieda Tschabrun in Vandans, 20 fm aus der Rellstalwaldung zum Preise von S 420.- pro fm der anfallenden Holzmenge. 2) Herbert Klehenz in Gaschurn HNr. 58, 26 fm Bauholz aus der Maß in Partenen, zum Preise von S 400.- pro fm der anfallenden Holzmenge. 3) Horst Hartmann in Tschagguns 119, 10 fm in der Vollspora in Tschagguns, zum Preise von S 450.- pro fm. 4) Franz Vallaster in St. Gallenkirch 256, 15 fm Bauholz aus der Garfreschawaldung in St. Gllk., zum Preise von S 300.- pro fm der anfallenden Holzmenge. 5) Josef Halwax in Partenen, 4 fm aus der Standeswaldung Partenen, der Preis muß erst festgesetzt werden, da die Auszeige erst erfolgt. 6) Heidi Fiel in St. Gallenkirch, 40 fm aus der Standeswaldung Gargellen, zum Preise von S 500.- pro fm der anfallenden Holzmenge. 7) Otmar Sadjak in St. Gallenkirch, 35 fm aus der Standeswaldung Gargellen, zum Preise von S 500.- pro fm der anfallenden Holzmenge. 8) Hubert Salzgeber in Gargellen 8, 45 fm Bauholz aus der Standeswaldung Silbertal/Trura, zum Preise von S 500.- pro fm der anfallenden Holzwenge. 9) Tschanhenz Kurt und Franz, 5 Seilbahnstützenholzer auf Garfrescha, zum Preise von S 500, - pro fm der anfallenden Holzmenge. 10) Erwin Salzgeber in Tschagguns, 10 fm Bauholz aus der Standeswaldung Tschagguns, zum Preise von S 380 pro fm der anfallenden Holzmenge. [-6-] 11) Robert Bitschnau in Tschagguns, 12 fm Bauholz aus der Standeswaldung Tschagguns, zum Preise von S 410 pro fm der anfallenden Holzmenge. Die unter a) und b) angeführten Berichte werden zustimmend zur Kenntnis genommen. Jenen Punkten, die auf der Tagesordnung nicht aufscheinen, wird die Dringlichkeit zuerkannt. Der Vorsitzende schließt um 12.30 Uhr die Sitzung! Der Schriftführer: Der Forstfondausschuß: