20091215_FF_030

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Aktenzahl/Geschäftszahl 004-4
Letzte Änderung 23.05.2021, 10:39
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: forstfonds,standmontafon
Dokumentdatum 2009-12-15
Erscheinungsdatum 2009-12-15
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STAND MONTAFON/FORSTFONDS NIEDERSCHRIFT aufgenommen am 15. Dezember 2009 im Sitzungssaal des Standes Montafon anlässlich der 30. Sitzung der Forstfondsvertretung in der laufenden Funktionsperiode. Auf Grund der Einladung vom 07. Dezember nehmen an der im Anschluss an die Standessitzung auf ca. 11.15 Uhr einberufenen Forstfondssitzung teil: Standesrepräsentant Bgm Dr. Erwin Bahl, Schruns; Bgm Herbert Bitschnau, Tschagguns; Bgm Rudolf Lerch, St. Anton; Bgm Willi Säly, Silbertal; Bgm Martin Vallaster, Bartholomäberg; Bgm Burkhard Wachter, Vandans; Entschuldigt: Bgm Martin Netzer; Standesrepräsentant-Stellvertreter, Gaschurn; Bgm Arno Salzmann, St. Gallenkirch; Weitere Sitzungsteilnehmer: Betriebsleiter DI Hubert Malin; Schriftführer: Standessekretär Mag. Johann Vallaster; Der Vorsitzende eröffnet im Anschluss an die Standessitzung um 12.30 Uhr die Forstfondssitzung und stellt gemäß Verordnung über den Forstfonds des Standes Montafon die Beschlussfähigkeit fest. Auf Umfrage wird gegen die vorliegende Tagesordnung kein Einwand erhoben, zur Behandlung steht somit nachstehende Tagesordnung 1.) Genehmigung der Niederschrift der 29. Forstfondssitzung vom 15.09.2009; 2.) Vorlage und Beschlussfassung des Voranschlages 2010 samt Dienstpostenplan und Festsetzung der Abgabepreise und Tarife für Servitutsholz; 3.) Beschlussfassung der Partnerschaftsvereinbarung mit der Vorarlberger Illwerke AG; 4.) Berichte; 5.) Allfälliges; 30. Forstfondssitzung: 15.12. 2009 Seite 1 von 5 Erledigung der Tagesordnung Pkt. 1.) Die allen Forstfondsvertretern per E-Mail übermittelte Niederschrift der 29. Forstfondssitzung vom 15.09. 2009 wird in der vorliegenden Fassung einstimmig genehmigt und unterfertigt. Pkt. 2.) Der Vorsitzende präsentiert gemeinsam mit dem Standessekretär den Voranschlagsentwurf 2010 und erteilt zu den einzelnen Haushaltstellen die wesentlichsten Erläuterungen. Der Betriebsleiter informiert im Detail über die geplanten Forstwegprojekte „I dr Ganda“ in Gaschurn, Alpmaisäß, Winkel und Höflitobel–Hubertus in Silbertal, Willis Sita, Beerböden und Sarottla–Platinabach in St. Gallenkirch sowie die Sanierung Brunnenritt (Rellstal schattseitig) in Vandans mit Gesamtinvestitionskosten von 434.000 EUR. Einnahmenseitig sind für diese Projekte die gemäß Förderungsrechtlinien zu erwartenden Förderungen für Forstaufschließungen sowie aus dem Fonds zur Rettung des Waldes bzw. für die Sanierung Brunnenritt aus dem Katastrophenfonds veranschlagt. Unter der Position Ankauf von Gebäuden mit 170.000, 00 EUR ist der Erwerb der ehemaligen Zollhütte Porzalenga im Gauertal in Tschagguns geplant, wozu bereits in früheren Beratungen die Ausübung des grundbücherlich eingetragenen Vorkaufsrechtes beschlossen wurde. Zur Sache selbst wird vom Standessekretär gemeinsam mit Bgm Bitschnau kurz informiert, dass dem im Zuge einer Bestpreisermittlung durch die BIG als Interessent favorisierten Interessenten zwischenzeitlich die Grundverkehrsbewilligung erteilt wurde, wozu allerdings vor allem im Hinblick auf die raumplanungsrechtliche Beurteilung durch die zuständige Abteilung der Landesregierung noch weitergehende Überprüfungen im Gange sind, da ohne Anhörung der Gemeinde als zuständige Behörde die Ferienhauswidmung konstatiert wurde. Dies auch trotz des Umstandes, dass auch in den Ausschreibungsbestimmungen der BIG auf die nicht vorliegende Ferienhauswidmung hingewiesen wird und zudem vom Gemeindevorstand der Gemeinde Tschagguns auch keine Ferienhauswidmung beschlossen ist. Zu den weiteren im Zusammenhang mit der Waldbewirtschaftung enthaltenen Ansätzen im Voranschlag 2010 wird informiert, dass sich diese sowohl im Hinblick auf die Personalkostenansätze als auch die Waldbewirtschaftung im bisherigen Rahmen bewegen. Einnahmenseitig sind neben den Erlösen aus dem Verkauf von Nutzholz sowie die Abgabe von Servitutsholz und Hackschnitzeln zur Finanzierung der Waldbewirtschaftung auch die budgetierten Förderungen von Bund und Land sowie die Beiträge der Gemeinden, der Vorarlberger Illwerke AG und der Montafoner Bergbahnen im Rahmen des Maßnahmenkonzeptes zur Bewirtschaftung des Standeswaldes angesetzt. Vom Standessekretär wird darauf verwiesen, dass bei budgetierten Ausgaben von 3.555.900 EUR und Einnahmen von 3.252.900 EUR ein Abgang in Höhe von 303.000 EUR ausgewiesen ist, welcher auf neue Rechnung vorgetragen wird. Zum Dienstpostenplan wird informiert, dass außer den turnusmäßigen Vorrückungen sowie den Gehaltsanpassungen laut Verordnung der Landesregierung keine weiteren Änderungen im Personalkostenbereich budgetiert sind. 30. Forstfondssitzung: 15.12. 2009 Seite 2 von 5 Zu den Stockgeldern und Abgabepreisen für Servitutsholz und Hackschnitzel an die Standesbürger wird informiert, dass mit Ausnahme der Aufnahme einer weiteren Staffelung für gespaltenes Brennholz im Form von Ofenholz mit den Längen von 50 und 33 cm keine Änderungen gegenüber den Tarifen 2009 vorgeschlagen werden. Nach Beantwortung diverser Anfragen wird über Antrag des Vorsitzenden der Voranschlag 2009 mit nachstehenden Gesamtsummen einstimmig genehmigt: Ausgaben der Erfolgsgebarung Ausgaben der Vermögensgebarung Gesamtausgaben 2.912.200, 00 643.700, 00 3.555.900, 00 Einnahmen der Erfolgsgebarung Einnahmen der Vermögensgebarung Einnahmen der Haushaltsgebarung Abgang Gesamteinnahmen 2.896.800, 00 356.100, 00 3.252.900, 00 303.000, 00 3.555.900, 00 Die Stockgelder und Abgabepreise für Servitutholz werden über Antrag des Vorsitzenden wie vorgeschlagen einstimmig genehmigt. Dem Dienstpostenplan wird auf Antrag des Vorsitzenden in der vorgelegten Fassung ebenfalls die einstimmige Zustimmung erteilt. Die Finanzkraft wird entsprechend 50 % der Einnahmen des Voranschlages 2009 mit 1.732.000 EUR festgestellt. Abschließend bedankt sich der Vorsitzende beim Betriebsleiter sowie dem Verwaltungspersonal für die termingerechte Erstellung des Voranschlages 2010. Pkt. 3.) Unter Hinweis auf die umfassenden Beratungen in der Standessitzung wird vom Vorsitzenden zum Abschluss einer Partnerschaftsvereinbarung mit der Vorarlberger AG über Antrag des Vorsitzenden auch von der Forstfondsvertretung die grundsätzliche Zustimmung einstimmig erteilt, wobei durch den von der Standesvertretung bereits bestellten Unterausschuss zu den Fragen der inhaltlichen Detaillierung einzelner Textierungen sowie einer möglichen Indexierung und allfälligen Anhebung des Jahresbeitrages mit dem Vorstand der Illwerke weitere Gespräche zu führen sind. Vom Vorsitzenden wird zusätzlich darauf verwiesen, dass bei den Gegenstand der Vereinbarung bildenden Projekten der Illwerke der Forstfonds als Grundeigentümer voraussichtlich projektbezogen nicht betroffen ist, allerdings möglicherweise im Zuge der Projektsumsetzungen fallweise auch Forstfondsgrundstücke vorübergehend benötigt werden können. 30. Forstfondssitzung: 15.12. 2009 Seite 3 von 5 Pkt. 4 – Berichte: a) Der Betriebsleiter informiert kurz über die im abgelaufenen Jahr umgesetzten Forstwegprojekte „Muttwald“ mit einem Ausmaß von insgesamt rd. 1.050 lfm und der Schlepperweganlage „Tubanest“ mit einer Länge von rund 200 lfm in Silbertal sowie die geplante Weiterführung des Projektes „Willis Sita“ im Jahr 2010 in St. Gallenkirch. b) Der behördliche bewilligte Hiebsatz wurde gesamtbetrieblich weitgehend eingehalten, wobei in den einzelnen Standesgemeinden aus betrieblichen Gründen zwar jährlich Abweichungen möglich sind, im langjährigen Durchschnitt jedoch die „bewilligten Hiebsätze“ der Forstbehörde einzuhalten sind. Im Jahr 2010 wird die Wiederholungsinventur für die Standeswaldungen vorbereitet, wobei einige bereits genehmigte Projekte, die aus EU – und Bundesmitteln gefördert sind, die Kosten für den Stand Montafon reduzieren und der Informationsgehalt der zweiten Inventur mit fixem Stichprobenraster genauere gesamtbetriebliche Aussagen über die Standeswaldentwicklung ermöglichen wird. c) Der Betriebsleiter regt weiters eine Information in den Gemeindeblättern bezüglich der negativen Auswirkungen des Schifahrens im Wald an, wobei neben den direkten Schäden an den jungen Waldbäumen auch indirekte Schäden durch gestresste Wildtiere provoziert werden. Vom Betriebsdienst werden in Zusammenarbeit mit den Landeswaldaufsehern und der Polizei Schwerpunktkontrollen durchgeführt und Übertretungen nach dem Forstgesetz bzw. Sportgesetz zur Anzeige gebracht. Nachdem die mehrfach ausgezeichnete Kampagne „Respektiere Deine Grenze“ nun schon seit mehreren Jahren läuft, sollten die negativen Auswirkungen des Schifahrens im Wald allen bekannt sein. d) Die Abschussplanerfüllung im Montafon ist aufgrund des Wintereinbruches im Oktober sehr gut und werden die Mindestabschussplanvorgaben in fast allen Jagdrevieren im Montafon erreicht. Der Rotwildbestand im Montafon ist derzeit zu hoch und muss dringend in den nächsten Jahren auf ein waldverträgliches Maß abgesenkt werden. In der Forststrategie 2018 des Landes Vorarlberg ist dabei als maßgebliches Ziel eine positive Entwicklung bei den alle 3 Jahre stattfindenden Verbisskontrollzaunauswertungen neu definiert worden. Mindestens 70% der Flächen sollen im Jahr 2018 positiv beurteilt sein. Derzeit sind knapp 50% der Verbisskontrollflächen im Land Vorarlberg negativ, wobei das Montafon mit absoluten, negativen Spitzenwerten auffällt. e) Die Holzpreise bzw. Rahmenbedingungen am Holzmarkt in Österreich sind bedingt durch die Finanz- und Wirtschaftskrise auf einem niedrigem Nivau. Konkret sind heute Preise für Fichte B zwischen 75 und 80 € je nach Qualität erzielbar. Im Jahr 1985 wurden für dieselben Qualitäten Preise von über 100 €/fm erlöst. Mit diesen schlechten Holzpreisen könnte ohne öffentliche Förderungen und Beiträge die unverzichtbare Schutzwaldbewirtschaftung nicht sichergestellt werden. Im nächsten Jahr ist aufgrund der geplanten Einschnittreduktion der Holzindustrien in Österreich kaum mit stark steigenden Holzpreisen zu rechnen. 30. Forstfondssitzung: 15.12. 2009 Seite 4 von 5 Pkt. 5 – Allfälliges: a) Bgm Lerch berichtet, dass zur kommissionellen Verhandlung für die Errichtung der Forststraße Beerböden in St. Gallenkirch die Güterweggenossenschaft TannafreidaZamang nicht geladen war. Vom Betriebsleiter wird dazu festgehalten, dass von ihm mit dem Obmann die nötigen Gespräche zur Herstellung des Einvernehmens noch geführt werden. b) Bgm Wachter informiert über eine Vorsprache von Herrn Bruno Fritz, welcher sich für den Ankauf der Zollhütte im Porzalengerwald interessiert. Unter Hinweis auf die im Zuge der Voranschlagsberatungen bereits erteilten Informationen stellt Bgm Wachter die Frage nach Alternativen zur möglichen Nichtausübung des für den Forstfonds grundbücherlich eingetragenen Vorkaufsrechtes bzw. auch eine allfällige Vermietung des Objektes an den Interessenten für einen gewissen Zeitraum. Ende der Sitzung 13.25 Uhr; Schruns, 17. Dezember 2009; Schriftführer: 30. Forstfondssitzung: 15.12. 2009 Forstfondsvertretung: Seite 5 von 5