19700618_FF_001

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Aktenzahl/Geschäftszahl 004-4
Letzte Änderung 23.05.2021, 10:41
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: forstfonds,standmontafon
Dokumentdatum 1970-06-18
Erscheinungsdatum 1970-06-18
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Publikationen Montafon Forstfondsprotokolle_ff_
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Inhalt des Dokuments

[-1-] Niederschrift Aufgenommen am Donnerstag, den 18. Juni 1970, im Sitzungssaal des Standes Montafon in Schruns, anläßlich der 1. Sitzung der FORSTFONDVERTRETUNG in der neuen Legislaturperiode. Mit Einladungsschreiben vom 11. Juni 1970 wurde auf heute 8.30 Uhr eine Sitzung der FORSTFONDVERTRETUNG anberaumt, zu welcher folgende Mitglieder erschienen sind: Standesrepräsentant LAbg. Bgm. Ignaz Battlogg, St. Anton als Vorsitzender, Standesrepräsentant-Stellvertreter Bgm. Peter Wachter, Gaschurn, Bgm. Martin Both aus Tschagguns, Bgm. Hermann Brugger aus Silbertal, Bgm. Erwin Vallaster aus Bartholomäberg, Anton Lorenzin aus Gortipohl, als Obmann der Agrargemeinschaft St. Gallenkirch, Neher Oskar aus Vandans, als Vertreter der Agrargemeinschaft Vandans und GR. Ludwig Erhard aus Schruns, als Vertreter der Marktgemeinde Schruns. Der Vorsitzende eröffnet um 8.30 Uhr die Sitzung. Die Beschlußfähigkeit ist gegeben. Anschließend teilt der Vorsitzende mit, daß er bei der am 11.6.1970 stattgefundenen konstituierenden Sitzung des STANDES MONTAFON zum Standesrepräsentanten und der frühere Standesrepräsentant Bgm. Peter Wachter aus Gaschurn zum Stellvertreter gewählt wurde, Auf Grund des derzeitigen Statutes ist diese Wahl auch für den FORSTFOND verbindlich. Diese Fetstellung wird zustimmend zur Kenntnis genommen. Gleichzeitig dankt der Vorsitzende seinem Vorgänger Altstandesrepräsentant Bgm. Peter Wachter für seine fruchtbare Arbeit während seiner Amtszeit; insbesondere sein Einsatz zur Erhaltung des Bezirksgerichtes, die Einschaltung des Bundesvermessungsdienstes bei der Grenzvermessung und günstiger Erledigung vieler anderer Talschafts- und Forstfondaufgaben. Dann wird zur Beratung und Beschlußfassung nachfolgender Tagesordnung übergegangen: 1. Vertrag über die 20 kV-Freileitung Galgenul/Gargellen, vorgelegt von der Vorarlberger Illwerke A.G. in Bregenz. 2. Ansuchen der Gargellner Seilbahngesellschaft in Gargellen, wegen Übernahme einer Bürgschaft in Höhe Von 1, 5 Mill. Schilling. 3. Ansuchen der Wassergenossenschaft Silbertal/ Kirchdorf, um die Erlaubnis eine Wasserquelle auf der Forstfondparzelle 1488 fassen, zu dürfen. 4. Ansuchen des Fleisch Adolf in Schruns 240, um Ablöse des Holzbezugsrechtes beim Wohnhaus Nr. 240, 5. Ansuchen der Seilbahngesellschaft Gargellen um die Erlaubnis im Bereiche der Schnapfenwald-Skiabfahrt ca. 20 - 25 fm Holz schlägern zu dürfen. [-2-] 6. Ansuchen des Anton Vergut in Schruns HNr. 199, um die Erlaubnis Servitutsholz, das er im Jahre 1969 bezogen hat, anderweitig verwenden zu dürfen. 7. Ansuchen des Vonderleu Gottfried in Silbertal HNr. 89 um die nachträglich Bewilligung von ca. 9-5 fm Servitutsholz. 8. Ansuchen der Weginteressentschaft Innerberg/Kristberg, um die Überlassung einer Fichte. 9. Ansuchen des Berthold Nikolaus in Silbertal, um die käufliche Überlassung eines Brennholzloses. Berichte: a) Lawinenholzverwertung. b) Verschiedene Abgangholzverkäufe. c) Genehmigung der Jahresrechnung 1969 durch die Agrarbezirksbehörde, sowie Kenntnisnahme des Voranschlages 1970. Erledigung der Tagesordnung; Zu Pkt. 1) Der von der Vorarlberger Illwerke A.G. in Bregenz vorgelegte Dienstbarkeitsvertrag 4253, hinsichtlich der 20 kV-Freileitung Galgenul - Gargellen, wird in vorliegender Passung abgelehnt. Die angebotene Entschädigung deckt in keiner Weise die zu erwartenden Wirtschaftserschwernisse. Es sind neuerliche Verhandlungen notwendig. Zu Pkt. 2) Das Ansuchen der Gargellner Seilbahn G.m.b.H. in Gargellen, um die Übernahme einer Bürgschaft in Höhe von S 1, 5 Mill. Schilling, wird abgelehnt, weil der Forstfond infolge anderweitige finanzieller Verpflichtungen nicht in der Lage ist weitere Bürgschaften zu übernehmen. Das Ansuchen der Seilbahngesellschaft ist auf die Tagesordnung der kommenden Sitzung des STANDES MONTAFON zu setzen. Zu Pkt. 3) Das Ansuchen der Wassergenossenschaft Silbertal/ Kirchdorf, um die Erlaubnis die Wasserquelle auf d. Forstfondparzelle 1488 fassen zu dürfen und das Wasser zum Anwesen HNr. 6 abzuleiten, wird nicht stattgegeben. Wie bekannt ist, hat die Quelle zuwenig Ergiebigkeit das Anwesen HNr. 6 zur Gänze mit Wasser zu versorgen, sodaß derzeit bereits ein Anschluß an das Hautversorgungsnetz vorgesehen ist. Aus diesem Grunde wird es nicht für notwendig erachtet auf die oben angeführte Quelle zu verzichten. Zu Pkt. 4) Der Partei Adolf Fleisch in Schruns HNr. 240 werden als einmalige Ablöse für das Holzbezugsrecht der HNr. 240 in Schruns, 20 fm Fichtenholz am Stock zum normalen Stockgeldpreis abgegeben. Die Partei kann über das Holz frei verfügen (Verkaufen). Die Zuweisung hat in einer Lage zu erfolgen, wo auch die übrigen Servitutsberechtigten ihr Holz zugewiesen erhalten. Zu Pkt. 5) Dem Ansuchen der Seilbahngesellschaft Gargellen, um die Erlaubnis im Bereiche der Schnapfenwald-Skiabfahrt -3- 35 Fichten mit zsm. ca. 25 fm Schlägern zu dürfen, wird stattgegeben. Das Holz wird der Seilbahngesellschaft käuflich zum Preis von S 350.- pro fm der anfallenden Holzmenge überlassen. Zu Pkt. 6) Das Ansuchen des Anton Vergut in Schruns 199, wird vertagt, da nochmals eine Aussprache notwendig ist. Zu Pkt. 7) Dem Ansuchen des Gottfried Vonderleu in Silbertal, um die nachträgliche Bewilligung von rd. 9, 5 fm Servitutsnutzholz, zur Behebung von Schneedruckschäden, wird stattgegeben. Die Zuweisung erfolgt zum normalen Stockgeldpreis (Katastrophenfall). Zu Pkt. 8) Dem Ansuchen der Weginteressentschaft Innerberg/ Kristberg, um die Zuweisung einer Fichte für Wasserkehren und zur Ergänzung eines Steinkastens wird stattgegeben. Die Abgabe erfolgt unentgeltlich. Zu Pkt. 9) Das Ansuchen des Berthold Nikolaus in Silbertal HNr. 129, um die Zuweisung eines Brennholzloses für Bauzwecke wurde in der Weise erledigt, daß Berthold 3 Sagstämme zum Kaufpreis von S 400.pro fm käuflich überlassen werden. Pkt. 10) Dr. Wilfried Konzett in Bludenz, wird für sein Maisäßhaus in Silbertal/Kristberg eine Dachkennellatte bewilligt. Die Abgabe hat zum doppelten Stockgeldpreis zu erfolgen. Pkt. 11) Im Zuge der Aufschotterung des bereits erstellten Zubringerweges in Dürrwald, ist derselbe ca. 150 m weiter in das Waldgebiet hinein zu verlängern, weil in diesem Gebiet die diesjährige Verkaufsschlägerung vorgesehen ist. Pkt. 12) Dem Ansuchen des Ignaz Tschofen, Schreinermeister in St. Gallenkirch, um die käufliche Überlassung von ca. 20 fm Nutzholz am Stock zum Bau einer Maschinenhalle, wird stattgegeben. Die Abgabe erfolgt aus der Standeswaldung Gargellen, und zwar im Bereiche der Fideliskapelle unter der Straße, zum Preis von S 550.— pro fm (grobastige Ware). Pkt. 13) Der Bürgermeister der Gemeinde Silbertal teilt mit, daß aus der Weginstandsetzung Silbertal, Eggatobel, die im Jahre 1966 von der Wildbachund Lawinenverbauung, Bauleitung Montafon durchgeführt wurde, noch ein Betrag in Höhe von S 76.100.- zu Gunsten der Wildbach- und Lawinenverbauung offen steht u Diese Instandsetzungsarbeiten wurden damals auf Rechnung der Gemeinde Silbertal durchgeführt. Sie waren notwendig um mit dem Bau der rd. 15 m hohen Geschiebestausperre auf Gisla beginnen zu können. Von der Bezahlung dieses Betrages hängt der Beginn des Baues einer Straßenüberführung über den Gislabach ab. Bei der damaligen kommissioneilen Begehung wurde vereinbart, daß die aus dieser Weginstandsetzung auflaufenden Kosten, die der Gemeinde Silbertal -4- nicht allein zugemutet werden können, von der Gemeinde Silbertal, den dahinterliegenden 4 Alpen, der Marktgemeinde Schruns, der Gemeinde Tschagguns und dem Forstfond getragen werden sollen. Es wurde weder ein Aufteilungsschlüssel festgelegt, noch eine endgültige Aussprache herbeigeführt. Über allgemeine Aufforderung bringt Bgm. Hermann Brugger folgenden Aufteilungsschlüssel in Vorschlag: S 15.000.S 20.000.S 10.000.S 20.000.S 11.100.__________ Gemeinde Silbertal Marktgemeinde Schruns Gemeinde Tschagguns 4 Alpen (Rona, Gafluna, Presch und Faneskla) Forstfond S 76.100.========== Da die Vertreter der Gemeinde Tschagguns und Schruns nicht in der Lage sind verbindliche Zusagen abzugeben, weil sich die zuständigen Gemeindevertretungen zuerst damit zu befassen haben, wird Bgm. Brugger ersucht mit den einzelnen Gemeinden Verhandlungen aufzunehmen. Pkt. 14) Der Standesrepr. Stellvertreter Bgm. Wachter stellt den Antrag die Dienstaufwandentschädigung des Standesrepräsentanten neu zu regeln bezw. zu erhöhen, damit sie den zeitgemäßen Bezügen angepasst wird. Dieser Antrag ist auf die kommende Tagesordnung des STANDES MONTAFON zu nehmen. Berichte: a) Lawinenholzverwertung: Der Obmann der Agrargemeinschaft St. Gallenkirch, berichtet über die im letzten Winter in der Standeswaldung St. Gallenkirch aufgetretenen Lawinenschäden. Bei der Lawine Zamang/Lendes wurde ca. 700 fm Lawinenholz (dabei ist allerdings auch etwas altes Lawinenholz) an die Firma Sparr, Sägewerk in Ludesch verkauft. Das am Ausläufer der Lawine auf den Wiesen angefallene Holz wurde den Grundbesitzer als Servitutsholz überlassen. Bei der Lawine im Gweiltobelbereich ist die Holzmenge, die teilweise mit Schnee vermischt zwischen den Felsen im Bachgerinne liegt nicht genau abzuschätzen. Sie wird ca. 400 fm betragen. Auch dieses Heiz wurde an Ort und Stelle an die Fa. Gebr. Sparr verkauft. Beim Lawinenniedergang auf Montiel sind ca. 400 fm jüngerer Waldbestand vernichtet worden. Da dorthin bereit eine private Seilbahn führt, wird dieses Holz als Servitutsholz an die Bezugsberechtigten ausgegeben. Bei der im Alptobel (zwischen Livinar und Lendes) niedergegangenen Lawine sind ca. 100 fm Holz umgeworfen worden. Es handelt sich vorwiegend um Brennholz, das als Servitutsholz ausgegeben werden kann. -5- Der von Obmann Anton Lorenzin erstattete Bericht, die zitierten Verträge und die bei den Kaufabsprachen erzielten Preise werden zustimmend zur Kenntnis genommen. b) Verschiedene Abgangholzverkaufe: An nachfolgend angeführte Parteien wurde Abgangholz teils aus Lawinenholz oder sonstigem Schadholz abgegeben: 1. An Heinrich Stemer in St. Gallenkirch HNr. 130, ca. 10 bis 15 fm Lawinenholz aus der Standeswaldung Gweil in St. Gallenkirch, zum Preis von S 140.- pro fm der anfallenden Holzmenge. 2. An Martin Franz in Silbertal, ca. 20 fm Lawinenholz in der sog. Felli in Silbertal, zum Preis von S 150.pro fm der anfallenden Holzmenge. 3. An Boric Klaus in Partenen/Rütler, ca. 5 fm Abgangholz für Bauzwecke in den sogenannten "Langen Züge" zum Preis von S 150.- pro fm der anfallenden Holzmenge. 4. An Hechenberger Walter in Gaschurn 120, ca. 10 fm Abgangholz aus der Forstfondwaldung Valscheviel. Der Preis kann erst festgelegt werden, wenn die Qualität bekannt ist. Der Bericht über die verschiedenen Abgangholzverkäufe und die damit erzielten Preise werden zustimmend zur Kenntnis genommen. c) Per Vorsitzende berichtet, daß die Agrarbezirksbehörde Bregenz mit Schreiben vom 20.4.1970, Zl. 500/70 den Nachtragsvoranschlag 1969, den Rechnungsabschluß 1969 und den Voranschlag 1970 genehmigt hat. d) Vom Vorsitzenden wird ein Schreiben des Otto Borger in Schruns 555 zur Kenntnis gebracht, in dem Borger den 8 Montafoner Standesgemeinden vorschlägt, sein Buch "Die Lötschta" als Beigabe zum Jungbürgerbuch den Jungbürgern und Jungbürgerinnen abzugeben. Den Bürgermeistern wird empfohlen den von Herrn Borger eingebrachten Vorschlag den Gemeindevertretungen zu unterbreiten. Ende der Sitzung: 12 Uhr. Der Schriftführer: Der Forstfondausschuß: