20001212_FF_004

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Aktenzahl/Geschäftszahl 004-4
Letzte Änderung 23.05.2021, 13:58
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: forstfonds,standmontafon
Dokumentdatum 2000-12-12
Erscheinungsdatum 2000-12-12
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Inhalt des Dokuments

STAND MONTAFON/FORSTFONDS NIEDERSCHRIFT aufgenommen am 12. Dezember 2000 im Hotel Zimba in Schruns anlässlich der 4. Sitzung der Forstfondsvertretung im der laufenden Legislaturperiode. Auf Grund der Einladung vom 05. Dezember nehmen an der auf 14.00 Uhr einberufenen Forstfondssitzung nehmen teil: Standesrepräsentant Dr. Erwin Bahl, Schruns; Bgm. Fritz Rudigier, Standesrepräsentant-Stellvertreter, St. Gallenkirch; Bgm. Guntram Bitschnau, Tschagguns; Bgm. Gerhard Blaas, Gaschurn; Bgm. Rudolf Lerch, St. Anton; Bgm. Willi Säly, Silbertal; Bgm. Martin Vallaster, Bartholomäberg; Bgm. Burkhard Wachter, Vandans; Schriftführer: Standessekretär Mag. Johann Vallaster; Der Vorsitzende eröffnet nach dem gemeinsamen Mittagessen aus Anlass der letzten Sitzung im zu Ende gehenden Jahr um 14.00 Uhr die Forstfondssitzung und stellt gemäß Standesstatut die Beschlussfähigkeit fest. Gegen die vorliegende Tagesordnung wird kein Einwand erhoben, zur Erledigung steht somit nachstehende Tagesordnung 1. Genehmigung der Niederschrift über die 3. Sitzung vom 21. November 2000; 2. Antrag der Gütterweggenossenschaft Neuberg in St. Gallenkirch um Übernahme eines Kostenanteiles für Generalsanierung der Weganlage; 3. Vorlage und Genehmigung des Voranschlages 2001 samt Dienstpostenplan und Festsetzung der Stockgelder und Abgabepreise für Servitutsholz; 4. Berichte; 5. Allfälliges; 4. Forstfondssitzung: 12. 12. 2000 Seite - 1 - Erledigung der Tagesordnung Pkt. 1 Die allen Forstfondsvertretern übermittelte Niederschrift der 3. Sitzung wird ohne Einwendungen einstimmig genehmigt und unterfertigt. Pkt. 2 Der Vorsitzende informiert, dass für die erfolgte Generalsanierung der Weganlage für den Güterweg Neuberg laut Mitteilung der Güterweggenossenschaft eine Neuberechnung des Kostenverteilers durch die Agrarbezirksbehörde erfolgt, weshalb dieser Tagesordnungspunkt bis zum Vorliegen des Ergebnisses vertagt wird. Pkt. 3 Der Vorsitzende erläutert den Voranschlagsentwurf für das Jahr 2001, welcher mit der Sitzungseinladung bereits zugestellt wurde. Der Voranschlagsentwurf enthält gegenüber dem Vorjahr keine gravierenden Abweichungen mit Ausnahme der Tatsache, das wiederum eine Ausnützung des behördlich genehmigten Hiebsatzes von 18.000 fm geplant ist, da mit einer Preiserholung bei Nutzholz am Holzmarkt zu rechnen ist, sofern nicht auf Grund der extremen Witterung weitere Windwürfe im Frühjahr 2001 zu verzeichnen sind. Damit soll die gemäß Bewirtschaftungskonzept des Betriebsleiters nötige Verjüngung der Standeswaldungen fortgesetzt werden. Für den Forstwegebau sind Ausgaben für teilweise Fertigstellungen von Bauvorhaben aber auch für neue Forstwegprojekte, welche bereits bewilligt sind bzw. das Bewilligungsverfahren im Gange ist, geplant. Zur Aufteilung der Verwaltungskostenanteile zwischen den Talschaftsverbänden Stand Montafon, Forstfonds und Abwasserverband Montafon schlägt der Betriebsleiter eine Änderung dahin gehend vor, dass der Anteil des politischen Standes Montafon erhöht werden sollte, zumal in den vergangenen Jahren kontinuierlich zusätzliche Aufgaben durch den politischen Stand Montafon im Interesse der Standesgemeinden wahrzunehmen sind. Bei der Aufteilung der Verwaltungskosten stellt er sich einen Anteil des Forstfonds von maximal 50% vor. Weiters sollte auch die Kostenverteilung in der Entschädigung des Standesrepräsentanten neu geregelt werden, da sich hier der Aufgabenbereich in der Vertretung noch stärker geändert hat und ein Anteil von 75% durch den politischen Stand gerechtfertigt ist. Er weist weiters darauf hin, dass auch ein nicht unbeachtlicher Teil der Arbeitszeit von ihm als Betriebsleiter und auch von Fö. Ing. Maier nicht in direktem Zusammenhang mit dem Forstbetrieb zu sehen ist und dies auch eine indirekte Unterstützung der Gemeinden darstellt. Einnahmenseitig ist bei den Beiträgen der Gemeinden für die Mitfinanzierung der Waldbewirtschaftung eine Anpassung in Höhe von 500.000, -- ATS vorgesehen, zumal dieser Beitrag bereits seit dem Jahre 1987 nicht angepasst wurde. Weiters wäre hier eine wertmäßige Indexanpassung sinnvoll, da die Ansprüche an den Wald und damit an die notwendige Schutzwaldpflege und –bewirtschaftung ständig steigen. 4. Forstfondssitzung: 12. 12. 2000 Seite - 2 - Das „Katastrophenjahr 1999“ mit extremen Schneefällen und in der Folge Lawinen im Februar 1999 und die starken Niederschläge zu Pfingsten haben deutlich aufgezeigt, wie wichtig ein optimaler Schutzwald, der seine Aufgaben im Interesse der Bevölkerung der Talschaft erfüllen kann, ist. Ohne ausreichende betriebliche Infrastruktur wäre eine Bewältigung der „Schadholzaufarbeitung“ und die Räumung von vielen Wildbächen von Lawinen- und Murenholz nicht möglich gewesen und dadurch eine extreme Verklausungsgefahr für Siedlungsbereiche und Straßen im Bereich dieser Wildbäche gegeben gewesen. Insbesonders auch die diesjährigen klimatischen Abläufe und Katastrophenniederschläge im südlichen Bereich der Alpen mit katastrophalen Auswirkungen sind nach Aussage des Betriebsleitersein deutliches Indiz dafür, dass unser „Wetter“ langsam immer verrückter wird und wir dafür Sorge tragen müssen, dass solche Ereignisse auch bewältigt werden können. Der Vorsitzende berichtet dazu weiters, dass in Gesprächen mit Geschäftsführungen der Montafoner Seilbahngesellschaften über eine Anpassung der Dienstbarkeitsentgelte grundsätzliche Gesprächsbereitschaft signalisiert wurde. In diesen Gesprächen wurde u.a. auch darauf hingewiesen, dass gleichzeitig eine Anpassung der Mitfinanzierung durch die Gemeinden erwartet wird. Die Vorarlberger Illwerke hat ihren Beitrag bereits vor mehreren Jahren aufgestockt. Zu diesem Vorschlag ergibt sich eine rege Diskussion, wobei insbesondere Bgm. Bitschnau unter Hinweis auf die angespannte finanzielle Situation in den Gemeindehaushalten im Moment keine Möglichkeit für die Aufstockung sieht. Er vertritt vielmehr die Auffassung, dass auch vom Forstfonds in Anbetracht der engen Finananzsituation ein Signal in Richtung Sparmaßnahmen zu setzen ist und stellt diverse Vergleiche zu anderen Verpflichtungen der Gemeinden wie z.B. Nachttaxi, Wildbachprojekte etc. her. In der sehr ausführlichen Diskussion zu dieser Thematik wird von den übrigen Forstfondsbürgermeistern auch unter Hinweis auf die Katastrophensituation in den vergangenen beiden Jahren die Notwendigkeit einer Anpassung positiv gesehen und die Bereitschaft zur Aufbringung der vorgesehenen erhöhten Finanzmittel abgegeben. Der Betriebsleiter weist in seiner ausführlichen Stellungnahme deutlich auf die Notwendigkeit einer ordnungsmäßigen und langfristig orientierten Waldbewirtschaftung hin, da gerade der Standeswald mit einem extrem hohen Anteil an Schutz- und Bannwaldungen eine unabdingbare Voraussetzung für die Sicherheit der Infrastruktur und der Bevölkerung in der Talschaft darstellt. Es wird von ihm auf die Tatsache hingewiesen, dass der Forstbetrieb schlussendlich nur jene Gelder in die Waldbewirtschaftung investieren kann, die ihm dafür einnahmenseitig auch zur Verfügung gestellt werden. Es ist allgemein bekannt, dass die doch herzeigbaren Bewirtschaftungsmaßnahmen seit seinem Dienstantritt im Jahre 1986 ohne großzügige Unterstützung durch das Land in Form einer maßnahmenorientierten Förderung, aber auch die Beiträge der Seilbahngesellschaften, der Vorarlberger Illwerke und den Forstfondsgemeinden nicht möglich gewesen wären. Der Betriebsleiter bringt in diesem Zusammenhang auch die in den vergangenen Jahren teils recht großzügige Handhabung in der Zuerkennung verschiedenster Rechte und Dienstbarkeiten für zB. Wasserbezüge, Seilbahntrassen, Schiabfahrten etc. zur Sprache, womit dem Forstbetrieb im Vergleich zu ähnlich gelagerten Verhältnissen bei anderen Forstbetrieben des Landes Millionenbeträge entgangen sind. 4. Forstfondssitzung: 12. 12. 2000 Seite - 3 - Der Betriebsleiter appelliert an die Verantwortung der Bürgermeister als Eigentümervertreter der Standeswaldungen, auch die finanziellen Voraussetzungen für die langfristige Schutzwaldbwirtschaftung sicher zu stellen. Der Voranschlag für das Jahr 2001 wird schließlich über Antrag des Vorsitzenden mit nachstehenden Gesamtsummen stimmenmehrheitlich (Gegenstimme Bgm. Bitschnau) genehmigt: Ausgaben der Erfolgsgebarung Ausgaben der Vermögensgebarung Gesamtausgaben 26.664.000 -- ATS 7.480.000, -- ATS 34.082.000, -- ATS Einnahmen der Erfolgsgebarung Einnahmen der Vermögensgebarung Gesamteinnahmen 33.402.000, -- ATS 680.000, -- ATS 34.082.000, -- ATS Einnahmenseitig ist eine Darlehensaufnahme in Höhe von 670.000, -- enthalten, welche für den geplante Ankauf der Jagdhütte Valsott in St. Gallenkirch Verwendung finden soll. Der Dienstpostenplan wird in der vorliegenden Fassung ebenfalls einstimmig genehmigt. Der Betriebsleiter weist darauf hin, dass beim Forstpersonal die Anzahl etwas reduziert werden soll, dafür aber für langjährige sehr gute Mitarbeiter auch eine entsprechende Entlohnung notwendig ist. Zu den Tarifen und Abgabepreisen für das Servitutsholz wird nach ausführlicher Beratung festgestellt, dass in Anbetracht der Gesamtholzmarktsituation mit Ausnahme von geringfügigen Anpassungen im Bereich des Hackschnitzelverkaufes auf eine Erhöhung bei Servitutsnutz- und brennholz vorläufig verzichtet wird, obwohl die reinen „Gestehungskosten“ beispielsweise für Servitutsbrennholz aufgerüstet und zugestellt derzeit betrieblich nicht kostendeckend sind. Dadurch soll ein Zeichen für die Verwendung und Nutzung von Brennholz im häuslichen Bereich gesetzt werden. Die Stockgelder und Abgabepreise für Servitutsholz werden somit für das Jahr 2001 wie folgt festgesetzt: Brennholz am Stock Nutzholz am Stock Schindelholz am Stock Brennholz aufgerüstet und zugestellt Brennholz aufgerüstet und zugestellt - ganze LKW Ladung Nutzholz aufgerüstet und zugestellt Fichte Nutzholz aufgerüstet und zugestellt Tanne Nutzholz ausgeformt nach Holzliste Schindelholz aufgerüstet 110, -- ATS 380, -- ATS 600, -- ATS 450, -- ATS 420, -- ATS 900, -- ATS 800, -- ATS 930, -- ATS 1.500, -- ATS Brennholz weich gespalten 1 m – zugestellt Brennholz weich gespalten 1 m bei Selbstabholung 580, -- ATS 500, -- ATS Hackschnitzel/pro srm ab ARA für Standesbürger Hackschnitzel zugestellt Raum Montafon für Standesbürger Hackschnitzel Kleinverkauf ab ARA Hackschnitzel zugestellt Raum Bludenz Hackschnitzel zugestellt Raum Schruns 180, -- ATS 220, -- ATS 210, -- ATS 250, -- ATS 260, -- ATS 4. Forstfondssitzung: 12. 12. 2000 Seite - 4 - Bei Schindelholzzuweisungen in der Form, dass bei Nutzungen Einzelbloche zur Auslese gelangen und vom Betrieb das Brennholz bzw. übrige Nutzholz übernommen wird, wird ein Preis von 900, -- ATS verrechnet. Zu sämtlichen vorangeführten Tarifen wird die Umsatzsteuer in der derzeitigen Höhe von 10% hinzugerechnet. Pkt. 4 – Berichte Keine Wortmeldungen. Pkt. 5 – Allfälliges a) Bgm. Rudigier weist nochmals auf den Verkauf der Jagdhütte Valsott durch die Erbengemeinschaft nach Prof. Hilti hin. Von Tschofen Robert wurde zwischenzeitlich bei der Gemeinde das Grundverkehrsansuchen für dieses Rechtsgeschäft eingebracht. Er informiert, dass die Grundverkehrsortskommission dieses Ansuchen negativ behandelt hat, da aus Sicht der Gemeinde eine Freizeitnutzung wenn auch nur teilweise am gegebenen Standort nicht für genehmigungsfähig beurteilt wird. Bgm. Rudigier vertritt neuerlich die Auffassung, dass nun der Stand Montafon die Jagdhütte erwerben soll und diese in weiterer Folge für jagdliche Zwecke im Bereich der Genossenschaftjagd bzw. auch der Eigenjagd Innergweil genutzt werden könnte. Bgm. Rudigier wird die Verlassenschaftsverwalter nach Prof. Hilti diesbezüglich informieren und neuerlich auf das vom Forstfonds bereits unterbreitete Kaufangebot hinweisen. Ende der Sitzung 16.00 Uhr Schruns 13. Dezember 2000 Schriftführer: 4. Forstfondssitzung: 12. 12. 2000 Forstfondsvertretung Seite - 5 -