19701229_FF_004

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Aktenzahl/Geschäftszahl 004-4
Letzte Änderung 23.05.2021, 14:00
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: forstfonds,standmontafon
Dokumentdatum 1970-12-29
Erscheinungsdatum 1970-12-29
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Inhalt des Dokuments

[-1-] Niederschrift Aufgenommen am Dienstag, den 29.12.1970, im Sitzungssaal des Standes Montafon in Schruns, anläßlich der 4. Sitzung der FORSTFONDVERIRETUNG in der laufenden Legislaturperiode. Mit Einladungsschreiben vom 15.12.1970, wurde auf heute 10 Uhr eine Forstfondsitzung anberaumt, die jedoch aus Termingründen auf 14 Uhr verschoben wurde. Nachfolgend angeführte Mitglieder der Forstfondvertretung sind erschienen: Standesrepräsentant LAbg. Bgm. Ignaz Battlegg, Vorsitzender Standesrepr. Stellvertr. Bgm Peter Wachter aus Gaschurn Bürgermeister Martin Both aus Tschagguns Bürgermeister Hermann Brugger aus Silbertal Bürgermeister Erwin Vallaster aus Bartholomäberg Bürgermeister Oskar Vonier aus Vandans, als Vertreter der Agrargemeinschaft Vandans Anton Lorenzin aus Gortipohl, als Vertreter der Agrargemeinschaft St. Gallenkirch Gemeinderat Ludwig Erhard aus Schruns, als Vertreter der Marktgemeinde Schruns. Der Vorsitzende eröffnet um 14 Uhr die Sitzung und begrüßt die vollzählig erschienenen Vertreter des Forstfondes. Sein besonderer Gruß gilt dem Vertreter der Agrargemeinschaft Vandans, Bgm. Oskar Vonier, der das Erstemal in dieser Eigenschaft an der Sitzung teilnimmt. Die Beschlußfähigkeit ist gegeben] Tagesordnung: 1. Vorlage der Sitzungsniederschrift vom 13.10.1970. 2. Voranschlag für das Rechnungsjahr 1971. 3. Holzeinschlagsplan 1971. 4. Vorverlegung des Servitutsholz-Ausgabetermines, der derzeit mit 31.12. des lfd. Jahres endet, auf 31. Okt. des laufenden Jahres. 5. Regelung der Ablöseauszahlung von harter Bedachung bei Maisäßobjekten (grundbücherliche Löschung der Rechte). [-2-] 6. Vertrag, vorgelegt durch die Vorarlberger Illwerke A.G., in Bregenz, hinsichtlich der Erstellung einer Trafostation in Spora und Verlegung einer Zuleitung. 7. Trassenverbreiterung: a) bei der Skiabfahrt Vandans b) bei der Rodelbahn Vandans 8. Eigenjagd "St.Hubertus" in Silbertal - Informationen wegen Neuverpachtung. 9. Ansuchen der Gemeinde Silbertal um einen Zuschuß für die seinerzeitige Instandsetzung der Straße Silbertal/ Gisla. 10. Wachter August in Schruns - Nichtbestimmungsgemäße Verwendung von Servitutsholz. 11. Ansuchen der Montafoner Harmonie-^vereine, um die Überlassung von 2 Fichten. 12. Ansuchen des Franz Schwarzhans in Bartholomäberg, um die Erlaubnis ca. 30 fm Servitutsholz frei veräussern zu dürfen. Berichte; a) Abgabe vn Abgangholzpartien b) sonstige Holzverkäufe c) Einschaubericht des Finanzamtes Feldkirch Erledigung der Tagesordnung: Zu Pkt. 1) Die Sitzungsniederschrift vom 13.Okt. 1970 wird in vorliegender Fassung einstimmig genehmigt und gefertigt. Zu Pkt. 2) Der Voranschlag des Forstfondes Montafon für das Rechnungsjahr 1971 wird vom Sachbearbeiter Alfred Walch verlesen und vom Vorsitzenden die einzelnen Haushaltstellen erläutert. Nach eingehender Beratung wird der Voranschlag für 1971 in vorliegender Fassung einstimmig genehmigt. Zu Pkt. 3) Die Beratungen über den Holzeinschlagsplan 1971 werden auf die kommende Sitzung vertagt, da noch verschiedene Informationen eingeholt werden müssen. [-3-] Zu Pkt. 4) Der Servitutsholzausgabetermin, der bisher am 31.12. jedes Jahres endete, wird auf den 31. Okt. des laufenden Jahres vorverlegt. Dadurch haben die Waldaufseher die Möglichkeit die Stockgeldabrechnung termingerecht vorzulegen. Ausserdem ist bis zur Vorlage des Haushaltplanes für das kommende Jahr, auch bekannt, ob eine Überschlägerung stattgefunden hat oder nicht. Es ist daher möglich, rechtzeitig einen Holzeinschlagsplan für das kommendes Jahr zu erstellen. (einstimmige Beschlußfassung). Zu Pkt. 5) Pur Objekte, deren Holzbezugsrecht grundbücherlich eingetragen ist, kann eine Schindeldachablöse nur dann ausbezahlt werden, wenn von der Partei eine verbücherungsfähige Löschungserklärung über das abzulösende Recht vorgelegt wird, (einstimmige Beschlufassung). Zu Pkt. 6) Der von der Vorarlberger Illwerke A.G. vorgelegte Vorvertrag 4338, über eine Grundabtretung zur Erstellung einer Trafostation in der Nähe der Lindauer Hütte in Tschagguns und der Einräumung der Dienstbarkeit zur Verlegung eines 20 kv-Zuleitungskabels, wird in vorliegender Passung einstimmig genehmigt. Zu Pkt. 7) Trassenverbreitungen: a) einer Trassenverbreiterung bei der Skiabfahrt von Latschau nach Vandans, die durch die Forstfondwaldung führt, wird zugestimmt. Die anfallende Holzmenge beträgt 138, 97 fm. Durch diese Verbreiterungen werden verschiedene Gefahrenstellen behoben. Der Antragsteller ist die Gemeinde Vandans. b) Desgleichen wird dem Ansuchen der Seilbahngesellschaft Vandans, um die Schlägerungsbewilligung von [-4-] 42, 14 fm Holz und die Erlaubnis die Rodelbahn von Latschau nach Vandans an einigen exponierten Stellen besser ausbauen zu dürfen, stattgegeben. In beiden Fällen ist das Holz aufgerüstet dem Forstfond zur Verfügung zu stellen, ohne daß irgendwelche Kosten angelastet werden. Zu Pkt. 8) Hans Böhler, Industrieller in Wolfurt, der derzeit im Forstfondeigenjagdgebiet "St. Hubertus" die Jagd ausübt, und keinerlei Anlaß zu Unzukömmlichkeiten gegeben hat, bietet für die neue Jagdpachtperiode einen Jagdpacht von S 40.OOO.- pro Jahr und beteiligt sich jährlich mit S 55.000.- an den Wegerhaltungskosten Eggatobel/Dürrwald, damit die Bejagung gewährleistet ist. Er ist bereit die Wegerhaltungskosten für 3 Jahre im Voraus zu entrichten. Ausserdem werden von ihm die Jagdaufsichtskosten für den RevierJäger Max Berthold zur Gänze refundiert. Da dieses Angebot wesentlich über dem bisherigen Jagdpachterlös steht, wird der Standesrepräsentant ermächtigt mit Hans Böhler einen Jagdpachtvertrag abzuschliessen (einstimmige Beschlußfassung). Zu Pkt. 9) Dem Ansuchen der Gemeinde Silbertal, um einen Kostenbeitrag zu den Instandsetzungskosten, die der Gemeinde Silbertal von der Wildbach- und Lawinenverbauung, Bauleitung Montafon, für die Straßeninstandsetzung Silbertal/Eggatobel in Rechnung gestellt worden sind, wird stattgegeben. Der mit Beschluß vom 18.6.1970 in Vorschlag gebrachte Betrag wird auf S 15.000.— erhöht (einstimmige Beschlußfassung). Zu Pkt. 10) Wie festgestellt wurde, hat Wachter August in Schruns HNr. 675, das für einen Nebenstall in [-5-] St. Gallenkirch/Aussergampabing bezogene Servitutsholz im Ausmaße von 32 Pestmeter zum Bau eines nichteingeforsteten Objektes in Schruns verwendet. Durch diese nichtbestimmungsgemäße Verwendung, die laut Montafoner Holzbezugsstatut untersagt ist, hat der Forstfond einen finanziellen Schaden erlitten. Es wird daher beschlossen, für die oben erwähnte Holzmenge einen Kaufpreis in Höhe von S 450.- pro fm der Partei in Anrechnung zu bringen. Das bereits bezahlte Servituts-Stockgeld wird vom Rechnungsbetrag in Abzug gebracht. Ausserdem ruht das Holzbezugsrecht für das Stallobjekt auf die Dauer von 5 Jahren, d.i. bis einschließlich 31.12.1975 (einstimmige Beschlußfassung). Zu Pkt. 11) Dem Ansuchen der Montafoner Harmonievereine, um die Überlassung von ca. 4 fm Fichtenholz am Stock für Reparaturzwecke an der Bühne, wird stattgegeben. Die Zuweisung erfolgt unentgeltlich (einstimmige Beschlußfassung). Zu Pkt. 12) Dem Ansuchen des Franz Schwarzhans in Innerberg HNr. 22, um die Erlaubnis rd. 30 fm Servitutsnutzholz frei veräußern zu dürfen, wird stattgegeben. Wie festgestellt wurde, hat die Partei bei der Forsttagsatzung 1970 30 fm Nutzholz für den Stallbau bewilligt bekommen. Um den Neubau im Rahmen des sog. "grünen Planes" beschleunigt durchführen zu können, hals die Partei das notwendige Holz aus der Eigenwaldung entnommen« Der Verkauf des Holzes hat unter Kontrolle des zuständigen Waldaufsehers zu erfolgen, dem mitzuteilen ist an wen das Holz verkauft wird und welcher Frächter es abführt. [-6-] Pkt. 13) Der Obmann der Agrargemeinschaft St. Gallenkirch Anton Lorenzin berichtet, daß Josef Willi und sein Sohn Helmut, beide wohnhaft in St. Gallenkirch HNr. 163, in der Forstfondwaldung zwischen dem sog. "Stächlis Maisäß" und der Gemeindegrenze Gaschurn, altes Windwurfholz teilweise aufgerüstet haben, dessen Menge den Rahmen einer normalen Servitutsbrennholzzuweisung (in diesem Falle 2 Brennholzlose) wesentlich übersteigt. Das habe die Besichtigung ergeben, die unter Führung von OFR. Dipl. Ing. Gambs, dem zuständigen Waldaufseher, seiner Person und den Obgenannten am 16.12.1970 durchgeführt wurde. Dabei wurde festgestellt, daß ausserdem noch ca. 10 15 stehende, frische Fichten gefällt worden sind. Die Ursache war, daß Waldaufseher Oswald Pfeifer den Vorgenannten in oben angeführter Waldung ohne vorherige Besichtigung und ohne Auszeige zwei Brennholzlose zugewiesen hat, mit dem Hinweis, sollte etwas mehr Holz anfallen, so werde diese Menge entweder als nächstjähriges Los oder zum Kaufpreis verrechnet werden. Das Holz werde im Tal gemessen. Diesen Vertrauensbeweis haben Willi Josef und sein Sohn wahrscheinlich ausgenützt und mit der Aufarbeitung von ca. 35 fm Holz begonnen. Nachdem diese Vorgangsweise nicht geduldet werden kann, wird beschlossen das Holz anderweitig zu vergeben, bzw. zu verkaufen. Ausschlaggebend für diesen Beschluß ist, daß Willi Josef und sein Sohn Helmut weder von der Forstverwaltung noch von der Agrargemeinschaft eine Zuweisung oder Zusage für dieses Holz erhalten haben und den Vertrauensbeweis, den ihnen der Waldaufseher entgegengebracht hat, mißbraucht haben. Dem Waldaufseher ist mitzuteilen, daß solche Fahrlässigkeiten in Zukunft zu unterlassen sind. [-7-] Pkt. 14) Das alte Windwurfholz, das in der Forstfondwaldung zwischen dem sog. "Stächlis Maisäß" und der Gemeinde Gaschurn unberechtigterweise durch Willi Josef und Willi Helmut teilweise aufgerüstet wurde, wird an die Bewerber Alois Schönherr und Oskar Willi, beide wohnhaft in St. Gallenkirch, zum Preise von S 300.- pro fm verkauft. Berichte: Der Vorsitzende berichtet, daß folgende Abgangholzverkäufe getätigt wurden: a) ca. 26 fm altes Windwurfholz im Palottatobel in Gaschurn an Peter Tschofen in Gaschurn 132, zum Preise von S 250.pro fm Nutz- und Brennholz. b) ca. 40 fm Lawinenholz unterhalb vom Maisäß Tanafreida an Alwin Rud?gier in Gortipohl zum Preise von S 350.pro fm der anfallenden Holzmenge. c) ca. 25 fm Abgangholz im Tobel vor der Schnapfenwaldung an Salzgeber Robert in St. Gallenkirch, zum Preise von S 350.- pro fm der anfallenden Holzmenge. Dieses Holz war bereits an Konzett Franz in Schruns vergeben worden, jedoch hat die Partei auf dieses Holz verzichtet. Weiters berichtet der Vorsitzende über folgende sonstige Holzverkäufe: a) 20 fm Fichtenholz am Stock in Silbertal/Gsteewaldung an Johann Tschabrunn, Bahnbeamter in Bludenz zum Preise von S 500.- pro fm. b) 92.99 fm Nutzholz (aufgerüstet) aus der Skiabfahrtverbreiterung in Vandans, an Tschabrun u. Co. Sägewerk in Bludenz im Offertwege. c) 45-45 fm Nutzholz aus der Seilbahntrassenverbreiterung in Gargellen (aufgearbeitet) an die Firma Zuderell J. in Schruns, im Offertwege. [-8-] d) 27, 95 fm Nutzholz (aufgearbeitet) aus der Rodelbahntrasse in Vandans, zum Preise von S 650.- pro fm an die Montafonerbahn A.G. in Schruns (freie Vereinbarung). Die vorangeführten Berichte und die bei den Holzverkäufen erzielten Preise, die der Forstfondvertretung zur Kenntnis gebracht wurden, werden einstimmig genehmigt. C) Abschließend berichtet der Vorsitzende über den Einschaubericht des Finanzamtes Feldkirch, der sich über den Zeitraum 1964 bis einschließlich 1969 erstreckt. Auf Grund der im Jahre 1970 durchgeführten Überprüfung der steuerbaren Umsätze, erfolgte eine bescheidmässige Vorschreibung einer Nachzahlung in Höhe von S 119.073.—. Da jedoch über Eingänge, bzw. deren Steuerpflicht verschiedene Möglichkeiten bestehen, ist es nach Ansicht des Vorsitzenden nötig, daß gegen die Bescheide Berufung erhoben wird, um eine Entscheidung höchster Instanz herbei zu führen. Dieser Vorschlag wird zustimmend zur Kenntnis genommen und der Vorsitzende beauftragt, unter Beiziehung der Aufsichtsbehörde, gegen die erlassenen Bescheide zu berufen. Der Vorsitzende schließt um 16.30 Uhr die Sitzung und dankt den Mitgliedern der Forstfondvertretung für das vollzählige Erscheinen und die rege Mitarbeit. Der Schriftführer: Der Forstfondausschuß: