[-1-] Niederschrift Aufgenommen am Donnerstag, den 9. Jänner 1969 im Sitzungssaal des Standes Montafon in Schruns, anläßlich der 31. Sitzung der FORSTFONDVERTRETUNG in dieser Legislaturperiode. Mit Einladungsschreiben vom 3. Jänner 1969 wurde auf heute 9.30 Uhr eine Sitzung der Forstfondvertretung anberaumt, zu welcher nachfolgende Forstfondvertreter erschienen sind: Standesrepräsentant Bgm. P. Wachter, Gaschurn, Vorsitzender, Bürgermeister Martin Both aus Tschagguns, Bürgermeister Hermann Brugger aus Silbertal, Bürgermeister Erwin Vallaster aus Bartholomäberg, Oskar Neher aus Vandans, als Vertreter der Agrargemeinschaft Vandans, Anton Lorenzin aus Gortipohl, als Obmann der Agrargemeinschaft St. Gallenkirch und Gemeindevertreter Ludwig Erhard aus Schruns, als Vertreter der Marktgemeinde Schruns. LAbg. Ignaz Battlogg aus St. Anton, hat sich wegen Unabkömmlichkeit (Landtagsitzung) entschuldigt. Der Vorsitzende eröffnet um 10 Uhr die Sitzung. Die Beschlußfähigkeit ist gegeben. Anschließend wird zur Beratung und Beschlußfassung nachfolgender Tagesordnung übergegangen: 1. Vorlage der Sitzungsniederschrift vom 31. Okt. 1968. 2. Vorlage des Voranschlages für das Rechnungsjahr 1969. 3. Ansuchen des Manfred Nayer in Schruns, um die Abläse des Holzbezugsrechtes für das zum Abbruch vorgesehene Wohnhaus Nr. 405 in Schruns, in Form einer Holzzuweisung. 4. Ansuchen des Wachter Raimund in Vandans, um die Übertragung des Holzbezugsrechtes vom Allmeinstall auf den Hausstall. 5. Ansuchen des Paul Tagwerker in Vandans, um die Erlaubnis über eine Forstfondparzelle einen Güterweg führen zu dürfen. 6. Ansuchen der Interessenten der Parzelle Gantletsch in Silbertal, um die Erlaubnis in die Standeswaldung Schattenwald in Silbertal einen Holzbringungsweg bauen zu dürfen. Berichte über verschiedene Holzverkäufe! [-2-] Erledigung der Tagesordnung: Zu Pkt. 1) Die Sitzungsniederschrift vom 31. Okt. 1968 wird in vorliegender Passung einspruchlos genehmigt und gefertigt. Zu Pkt. 2) Der Vorsitzende berichtet, daß der Voranschlag des FORSTFONDES MONTAFON für das Rechnungsjahr 1969 fertiggestellt ist. Nach postenweise Verlesung durch den Sachbearbeiter Alfred Walch erläutert der Vorsitzende die einzelnen Haushaltstellen. Im Zuge der Beratungen wird beschlossen, daß das Stockgeld für das Rechnungsjahr 1969 in gleicher Höhe wie für das Jahr 1968 belassen wird. Desgleichen auch die Ablöse für die Schindeldächer. Die im Voranschlag vorgesehene Schlägerung von rd. 2500 fm Nutzholz, hat in Lagen zu erfolgen, in denen die Bringungskosten als tragbar anzusehen sind. Nach eingehender Debatte wird der Haushaltsvoranschlag für das Jahr 1969 einstimmig genehmigt. Zu Pkt. 3) Dem Ansuchen des Manfred Nayer in Schruns/Battloggstraße um die Ablöse des Holzbezugsrechtes des Wohnhauses Nr. 405 in Schruns, das in nächster Zeit abgetragen wird, wird wie folgt stattgegeben. Der Partei werden als einmalige Ablöse für den dauernden Verzicht auf das Holzbezugsrecht, 25.fm Nutzholz am Stock zum ermässigten Preis von S 100, - pro fm überlassen. Die Zuweisung erfolgt in einer Lage, wo üblicherweise die Schrunser Bezugsberechtigten das Servitutsnutzholz zugewiesen erhalten. Zu Pkt. 4) Dem Ansuchen des Wachter Raimund in Vandans (im Auftrag seiner Mutter Sofie Wachter), um die Übertragung des Holzbezugsrechtes vom Allmeinstall Bp. 53 in K.G. Vandans auf ein anschließend an den Hausstall, Bp. 58, auf Gp. 156/1 zu erstellen vorgesehenes landwirtschaftliches Objekt, wird stattgegeben. Das Schindelholzbezugsrecht wird nicht übertragen, sondern für verfallen erklärt. Böi dieser Übertragung handelt es sich um die Standortverlegung eines eingeforsteten Objektes für denselben Besitzer. Zu Pkt. 5) Das Ansuchen des Paul Tagwerker in Vandans, um die Erlaubnis über eine Forstfondparzelle (Grp. 785) einen Güterweg führen zu dürfen, wird vertagt. Es ist eine Besichtigung an Ort und Stelle erfordernd. [-3-] Zu Pkt. 6) Dem Ansuchen der Interessenten der Parzelle Gantletsch in Silbertal, um die Erlaubnis in die Standeswaldung Schattenwald, und zwar vom sogenannten "Schwitzertobel" bis auf den "Schätaboden" einen Holzbringungsweg auf eigene Kosten bauen zu dürfen, wird stattgegeben. Das anfallenden Heiz im Ausmaße von ca. 60 fm wird den Interessenten unentgeltlich überlassen. Zur Bedingung wird gestellt, daß der Forstfond und die übrigen Servitutsberechtigten diesen Holzbringungsweg unentgeltlich benützen dürfen. Der Forstfond beteiligt sich auch nicht an den Erhaltungskosten. Berichte: Der Vorsitzende berichtet, daß vom Nutzholz welches zu freien Verkaufe vorgesehen war, nachfolgende Mengen in freier Vereinbarung, also ohne Ausschreibung verkauft worden sind: a) Bitschnau Franz, Sägewerk in Silbertal 1 Partie mit 58, 63 fm aus der Schlägerung Dürrwald in Silbertal. b) Engstler Guido, Säßewerk in Tschagguns, 4 Partien mit zsm. 224, 24 fm aus der Schlägerung Walzelua in Vandans. c)Zuderell Jakob, Holzindustrie in Schruns, 1 Partie mit 194.75 fm aus der Schlägerung Dürrwald in Silbertal. d) Marlin Engelbert in Gortipohl, 19.95 fm Nutzholz aus der Schlägerung der Standeswaldung Valisera. Der Verkauf in freier Vereinbarung erfolgte wegen der fortgeschrittenen Jahreszeit, weil bei eventuellen Schneebällen ein Abtransport nicht mehr möglich gewesen wäre. Ausser diesen Verkäufen wurde: a) an die Wildbach- und Lawinenverbauung in Vandans, für die Baustelle Gisla 8 fm Nutzholz abgegeben. Kaufpreis S 300 pro fm am Stock. b) an Maier Egon in Vandans 1 Sagstamm für Bauzwecke aus der Standeswaldung Vandans Hellstal. Der Preis kann erst festgesetzt werden, wenn die Örtlichkeit genauer bekannt ist. c) 45 fm Servitutsbauholz für Hermann Burger in Silbertal, welcher im Jahre 1969 beabsichtigt einen Nebenstall neu aufzubauen. Die Zuweisung erfolgte deshalb so frühzeitig, weil die Partei das Holz nur mittels Schlitten bringen kann und deshalb schon vorzeitig mit der Schlägerung beginnen muß. Alle unter "Berichte" angegebenen Holzverkäufe werden zustimmend zur Kenntnis genommen, desgleichen auch die im Detail erläuterten Preise.