20020611_FF_017

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Aktenzahl/Geschäftszahl 004-4
Letzte Änderung 23.05.2021, 15:09
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: forstfonds,standmontafon
Dokumentdatum 2002-06-11
Erscheinungsdatum 2002-06-11
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Inhalt des Dokuments

STAND MONTAFON/FORSTFONDS NIEDERSCHRIFT aufgenommen am 11. Juni 2002 im Sitzungssaal des Standes Montafon anlässlich der 17. Sitzung der Forstfondsvertretung in der laufenden Legislaturperiode. Auf Grund der Einladung vom 04. Juni nehmen an der im Anschluss an die Standessitzung auf 16.00 Uhr einberufenen Forstfondssitzung teil: Standesrepräsentant Bgm. Dr. Erwin Bahl, Schruns; Bgm. Guntram Bitschnau, Tschagguns; Bgm. Gerhard Blaas, Gaschurn; Bgm. Rudolf Lerch, St. Anton; Bgm. Willi Säly, Silbertal; Bgm. Martin Vallaster, Bartholomäberg; Bgm. Burkhard Wachter, Vandans (bis 16.20 Uhr); Vizebgm. Dietmar Lorenzin, St. Gallenkirch; Entschuldigt: Bgm. Fritz Rudigier, St. Gallenkirch; Schriftführer: Standessekretär Mag. Johann Vallaster; Der Vorsitzende eröffnet im Anschluss an die Standessitzung um 15.40 Uhr die Forstfondssitzung und stellt die Beschlussfähigkeit fest. Dem Antrag des Vorsitzenden um Aufnahme eines zusätzlichen Tagesordnungspunktes wird nach Umfrage zugestimmt, zur Erledigung steht nachstehende Tagesordnung 1. Genehmigung der Niederschrift über die 16. Sitzung vom 14.05.2002; 2. Angebot von Thomas Härtenberger (Frastanz) zum Verkauf von diversen Waldparzellen in Tschagguns; 3. Vorlage und Genehmigung des Rechnungsabschlusses 2001; 4. Unterschutzstellung der Gp. 3107/1 in Gaschurn (Erweiterung der Tagesordnung); 5. Berichte; 6. Allfälliges; 17. Forstfondssitzung: 11. 06. 2002 Seite - 1 - Erledigung der Tagesordnung Pkt. 1 Die allen Forstfondsvertretern per Email übermittelte Niederschrift der 16. Forstfondssitzung vom 14. Mai 2002 wird in der vorliegenden Fassung ohne Ergänzungen einstimmig genehmigt und unterfertigt. Pkt. 2 Bezugnehmend auf die Beratung in der vergangenen Forstfondssitzung informiert der Betriebsleiter über den zwischenzeitlich mit dem Verkäufer Härtenberger vorgenommenen Lokalaugenschein an Ort und Stelle zum unterbreiteten Waldangebot wie folgt: Die Gp. 1247/1 mit einer Fläche von 7.973 m², welche an 2 Seiten vom Fortfondsbesitz umschlossen ist, weist ca. 50 fm hiebreifes Holz auf. In der oberen Hälfte handelt es sich um felsdurchsetztes Gelände. Als Kaufpreis ist ein Betrag im Bereich zwischen 0, 73 bis 0, 87 EUR pro m² vorstellbar. Die beiden Grundparzellen 3149/1 und 3149/2 mit einer Gesamtfläche von 27.049 m² liegen im Bereich VKW-Kraftwerk oberhalb des Fußweges in Richtung Bitschweil und sind derzeit nicht erschlossen. Die durchschnittliche Neigung des Geländes liegt bei 80%, das Holz weist einen hohen Rotfäuleanteil auf. Neben der ungünstigen Grenzform ist der Bestand im oberen Teil sehr licht und ausgeholzt und weist teils eine starke Verunkrautung auf. Erschwerend kommt hinzu, dass Nutzungen nur mit Seilkrananlagen zum Anwesen Helmut Fleisch möglich sind und für die Holzabfuhr eine Holzmaut in der Größenordnung von 2, 2 bis 3, -EUR/fm zu entrichten ist. Aus Sicht des Betriebsleiters ist auf Grund der Tatsache, dass der Stand Montafon nicht angrenzt, ein Erwerb dieser Grundparzellen nicht unbedingt notwendig. Vom Betriebsleiter wird der Wert für einen Ankauf in der Größenordnung von 0, 65 bis 0, 73 EUR/m² beziffert. Nach ausführlicher Beratung wird über Antrag des Vorsitzenden einstimmig beschlossen, die Grundparzelle 1247/1 zu einem Maximalpreis von 0, 87 EUR pro m² zu erwerben. Sofern in den weiteren Verhandlungen der Ankauf aller 3 angebotenen Grundparzellen vereinbart werden kann, wird für das Gesamtpaket ein Maximalpreis von 0, 73 EUR pro m² bezahlt. Die mit der Vertragsabwicklung verbundenen Kosten, Abgaben und Gebühren werden vom Käufer getragen. Pkt. 3 Gemeinsam mit dem Verwaltungspersonal erläutert der Vorsitzende den mit der Sitzungseinladung bereits übermittelten Rechnungsabschluss für das Jahr 2001, welcher nach Abwicklung des Gebarungsvortrages aus dem Jahr 1999 mit 4.540.240, 80 ATS einen Überschuss in der Höhe von 1.033.785, 19 ATS aufweist und der Haushaltsausgleichsrücklage zugewiesen wird. Zusätzlich wird den Forstfondsvertretern die Einschlagsübersicht sowie die Übersicht über die Servitutsholzbezüge im Jahr 2001 übergeben. 17. Forstfondssitzung: 11. 06. 2002 Seite - 2 - Zur Errichtung des Betriebsgebäudes Silbertal weist der Vorsitzende nochmals auf den im Dezember 1999 gefassten Beschluss über die Errichtung dieses Betriebsgebäudes mit damals veranschlagten Gesamtkosten von 1, 6 Mio. hin. In den Jahren 1999, 2000 und 2001 wurden dafür gemäß Baukonto insgesamt 1.772.259, 79 ATS aufgewendet. Zum Forstwegebau erläutert der Vorsitzende, dass die Gesamtausgaben lt. Rechnungsabschluss bei 5.037.665, -- ATS liegen und dafür im Voranschlag 2001 insgesamt ein Gesamtbetrag von 5.260.000, -- ATS veranschlagt war. Verschiedene von Bgm. Wachter vorgebrachte Anfragen zu Überschreitungen bei einzelnen Haushaltsstellen werden vom Verwaltungspersonal erläutert. Grundsätzlich stellt Bgm. Wachter fest, dass teils gravierende Abweichungen zu den Voranschlagsansätzen gegeben sind, welche nach seiner Meinung als nicht akzeptabel beurteilt werden müssen. Nach seiner Ansicht würden teilweise auch die erforderlichen Beschlüsse der Forstfondsvertretung dazu nicht vorliegen. Zur Überschreitung für sonstiges Verbrauchsmaterial wird informiert, dass unter dieser Position die Anschaffung der gemäß Kollektivvertragsrichtlinien den Forstarbeitern vom Betrieb zur Verfügung zu stellenden Schutzbekleidung wie Schnittschutzhose, Sicherheitsschuhe, Helm, etc. enthalten ist. Bei der Überschreitung für Aufwände für Jagdeinschlüsse handelt es sich um eine nachträgliche Auszahlung der Jagdeinschlüsse für die Eigenjagd Schmalzberg an die Jagdgenossenschaft St. Gallenkirch. Unter der Position verschiedene Ausgaben ist der Abgeltungsbetrag für die Übernahme des Jagdhauses Valzifenz von Herrn Seyfang mit einem Betrag von 30.000, -- enthalten, weiters ist unter dieser Position auch die Abwicklung der Holzbeistellung für das Wohnhausprojekt Rumänien (Casa Montafon) lt. Beschluss mit einem Betrag von 158.310, -- inkludiert. Zur Errichtung von Schlepperwegen im Silbertal (Bereich Alpe Gafluna) informiert der Betriebsleiter, dass es sich dabei um kurze Stichwege zur Bringung von Schadholz gehandelt hat, deren Errichtung mit Zustimmung der Bezirkshauptmannschaft Bludenz möglich war. Unter Hinweis auf die aktuelle Diskussion über Natura 2000 beurteilt der Betriebsleiter die Errichtung dieser Stichwege trotz der Tatsache, dass dafür im Voranschlag kein Ansatz enthalten ist, für den Betrieb als vorteilhaft. Auf Grund der aktuellen Diskussion zu Natura 2000 sind künftig in diesem Großraum weitere Erschließungen nicht mehr möglich. Diese Argumentation wird von Forstfondsvertretung zustimmend zur Kenntnis genommen. Zur Errichtung der Forststrasse Bonawinkel in Gaschurn informiert der Betriebsleiter dahingehend, dass es sich hierbei um ein bereits seit Jahren diskutiertes Forststraßenprojekt handelt, welches bislang mangels Zustimmung der privaten Grundeigentümer nicht umgesetzt werden konnte. Im abgelaufenen Jahr konnte auf Grund der Tatsache, dass die Vlbg. Illwerke AG für Sanierungsmaßnahmen am Dücker Valschaviel die Weganlage ebenfalls benötigte, kurzfristig das Behördenverfahren und die erforderlichen Bewilligungen samt Förderungszusage des Landes erreicht werden. Aus diesem Grund wurde die Umsetzung dieses Forststrassenprojektes trotz Fehlens eines Ansatzes im Voranschlag durchgeführt, wozu von der Vlbg. Illwerke AG zusätzlich ein Baukostenbeitrag in Höhe von 100.000, -- zur Verfügung gestellt wurde. Weiters wurden als Baukostenbeitrag von der Agrargemeinschaft Spona rd. 180 fm Trassenholz an den Stand Montafon abgegeben. Bgm. Blaas bestätigt diese Feststellungen und begrüßt auch aus Sicht der Gemeinde die Realisierung dieses Forststraßenprojektes. 17. Forstfondssitzung: 11. 06. 2002 Seite - 3 - Von Bgm. Bitschnau wird der Bericht über die am 5. Juni 2002 stattgefundene Prüfung vollinhaltlich zur Kenntnis gebracht. Die Anregung zur Führung von Fahrtenbücher auch für betriebseigene Fahrzeuge ist von der Verwaltung umzusetzen. Nachdem keine weiteren Wortmeldungen erfolgen wird der Rechnungsabschluss 2001 über Antrag des Vorsitzenden mit nachstehenden Gesamtsummen stimmenmehrheitlich (Gegenstimme durch Bgm. Wachter) genehmigt: Ausgaben der Erfolgsgebarung Ausgaben der Vermögensgebarung 32.149.722, 79 7.016.902, 95 Gesamtausgaben 39.166.625, 74 Einnahmen der Erfolgsgebarung Einnahmen der Vermögensgebarung 39.096.055, 74 70.570, 00 Gesamteinnahmen 39.166.625, 74 Abschließend spricht der Vorsitzende unter Hinweis auf den mit 22.000 fm getätigten großen Einschlag im abgelaufenen Jahr einen besonderen Dank an das Betriebs- und Forstpersonal wie die Verwaltung aus, da mit diesem Einschlag auch im Hintergrund entsprechende Arbeit verbunden ist. Pkt. 4 – (Erweiterung der Tagesordnung) Der Vorsitzende informiert über ein Telefonat mit Dr. Reinhard Bösch von der Abt IVe der Landesregierung, wonach die Parzelle 3107/1 in Gaschurn von Prof. Dr. Grabher als schützenswert angesehen werde, da es sich dabei um Silikatfelsen handle. In Kürze werden diesbezüglich Verhandlungen mit Brüssel im Gange sein, wobei der Stand Montafon als Grundeigentümer um eine grundsätzliche Stellungnahme zur möglichen Unterschutzstellung dieser Parzelle ersucht wird. Im Rahmen der Natura-2000 Auflagen würde für diese Parzelle künftig das Verschlechterungsverbot gelten, das heißt das sämtliche Maßnahmen die eine Änderung des derzeitigen Zustandes herbei führen einer Genehmigungspflicht von Brüssel unterliegen. Laut Aussage sind Verbauungsmaßnahmen im Interesse der Hintanhaltung von Gefährdungen davon nicht betroffen. Anhand des Ortophotos wird vom Betriebsleiter über die Situierung und Bestockung des Grundstückes ausführlich informiert. Im Zuge der Diskussion wird die Meinung vertreten, dass von Landesseite die geplante Unterschutzstellung näher konkretisiert werden muss, wobei auch entsprechende Angebote über mögliche Abgeltungen auf Grundlage einer vertraglichen Vereinbarung erwartet werden. Besonders die Bereiche im oberen Teil der Parzelle weisen aus waldwirtschaftlichen Überlegungen nicht allzu große Bedeutung auf, zumal es sich dabei um Fels- und Waldbereiche an der Vegetationsgrenze handelt. Pkt. 5 – Berichte: Der Betriebsleiter berichtet zu aktuellen Geschehnissen und Aktivitäten im Bereich des Forstbetriebes wie folgt: 17. Forstfondssitzung: 11. 06. 2002 Seite - 4 - a) Die Forststrasse Mäßtanne im Silbertal wurde in den letzten Wochen mit einer Gesamtlänge von 508 lfm fertiggestellt. Nach Abschluss der Bauarbeiten wurde auch die Zufahrt über den Forstweg Burgkopf wiederum generalsaniert, was ebenfalls mit Kosten verbunden ist, jedoch in den Bauaufwand für den Neubau der Forstweganlage Mäßtanna eingeht. b) Die Ausschreibung der Forststraße Brand in St. Gallenkirch ist in Vorbereitung und soll Anfang Juli an die Montafoner Firmen zugestellt werden. c) Zum seit Jahren geplanten Erschließungsprojekt Willis Sita (Schattenseite) in St Gallenkirch hat am 5. Juni mit Bezirkshauptmann Dr. Leo Walser eine weitere Besprechung stattgefunden. Vom Bezirkshauptmann geht die Tendenz dahin, diesen Waldbereich nicht mehr zu erschließen, da es sich dabei um einen der noch wenigen unerschlossenen größeren Waldbereiche in der Talschaft handle. Vom Betriebsleiter wurden in der genannten Besprechung noch weitere größere nicht erschließbare zusammenhängende Waldbereiche im Bereich des Grundbesitzes des Standes Montafon genannt. Aus Sicht des Forstbetriebes ist dieser große Waldkomplex „Willis Sita“ künftig dringend einer Nutzung und Verjüngung zuzuführen, da es sich einerseits um sehr wüchsige Schutzund Bannwaldbereiche handelt und andererseits derzeit keine wirtschaftlich vertretbare Nutzungs- und Pflegemöglichkeiten für über 250 ha Wald gegeben ist, weshalb eine Mindesterschließung als unumgänglich beurteilt wird. d) Mit Vertretern des Landes hat zum seit über 10 Jahren anhängigen Bewilligungsverfahren für die Forststraße Muttwald in Silbertal ein weiterer Lokalaugenschein stattgefunden. Im genannten Bereich musste in den letzten Wochen und Monaten ca. 1.000 fm Schadholz aus dem vergangenen Winter aufgearbeitet werden. Mangels einer erforderlichen Mindesterschließung musste der Kippmast auf dem Wasserstubenweg aufgestellt werden, welches in der weiteren Folge eine gänzliche Sperre dieses Güterweges für Wanderer erforderlich machte. Der Betriebsleiter weist nochmals ausdrücklich auf die für den Betrieb verbundenen Bewirtschaftungsprobleme in Folge des Fehlens dieser Erschließung hin, wobei auch auf die touristischen Auswirkungen für die Gemeinde Silbertal und auch der übrigen Talschaftsgemeinden aufmerksam gemacht wird. Bgm. Säly bestätigt diese Ausführungen und erachtet es auch aus Sicht der Gemeinde Silbertal als untragbar, dass bei Bewirtschaftungsmaßnahmen diese wichtige Wanderwegverbindung aber auch Alperschließung über einen längeren Zeitraum gesperrt werden muss. Seitens der Gemeinde wird zum laufenden Bewilligungsverfahren neuerlich eine entsprechende Stellungnahme abgegeben werden. e) In den letzten Tagen wurden bei der Behörde die Stichwege Gsteinerwald–Schmelzhofwald und Vogelhusries in der Gemeinde Silbertal angemeldet. Diese beiden kurzen Stichwege sollen unmittelbar nach Vorliegen der behördlichen Genehmigungen mit bereits vor Ort im Einsatz befindlichen Baugeräten der Fa. Gebr. Vonbank realisiert werden. Damit können die Kosten für den An- und Abtransport der Baugeräte eingespart werden. Der Stichweg Vogelhusries mit ca. 120 lfm ist mit 8.500, -- EUR geschätzt, der Stichweg Schmelzhof Wald mit rund 130 m mit ca. 10.000 EUR. f) Im Verlaufe des Jahres sollen weitere Wegprojekte gemäß generellem Erschließungskonzept bei der Behörde eingereicht werden. g) In vielen Waldbereichen (z.B. Muttwald, Schattwald in der Gemeinde Silbertal, Rellstal–Wetterberg und Ganeuerwald etc.) müssen teils untragbare Wildschäden festgestellt werden, die durch den schneearmen und kalten Winter verbunden mit einem großen Aktionsradius des Rotwildes bedingt sind. Es handelt sich dabei um Verbiss, 17. Forstfondssitzung: 11. 06. 2002 Seite - 5 - Fege- und teilweise Schälschäden. Örtlich ist in mittleren Schutzwaldlagen auch ein starker Verbiss durch Gamswild festzustellen. Nach Überzeugung des Betriebsleiters ist eine Reduktion des Winterwildbestandes unbedingt notwendig, weiteres muss die erforderliche Ruhe für das Wild in den Fütterungseinstandsgebieten sichergestellt sein. Bei gravierenden Schäden sind Schätzungen durch Sachverständige und/oder den Betriebsdienst geplant. h) In Vandans konnten bedingt durch eine Sperre der Gemeindestraße in Vens 3 Seilkrannutzungen durchgeführt werden. Der Einschlag in Vandans für das Jahr 2002 ist damit fast erfüllt, geplant ist im laufenden Jahr noch eine Seilbahnnutzung im Bereich Bartle im Rellstal. Diese Nutzung soll im Herbst durchgeführt werden. i) Im Revier Silbertal wurden im Winter 2001/02 mehrere Seilbahnen in den tiefergelegenen und schneefreien Standeswaldungen (Schattwald, Borgkopf und Gsteinerwald) ausgeführt. Weiters wurden zwei Nutzungen unter der „Bawaldwand“ durchgeführt. Seit Anfang Mai wird Schadholz auf dem Kristberg im Umfang von ca. 1.000 fm und im oberen Schattenwald im Ausmaß von ca. 500 fm aufgearbeitet und mit Seilbahnen abtransportiert. j) In St. Gallenkirch/Gargellen wurden zwei Seilbahnnutzungen im Flurwald (Rongtobel, Alptobel) und eine Seilbahnnutzung im Schnapfawald ausgeführt. Weitere Nutzungen sind geplant, unter anderem muss nochmals Holz am Rande des Abbruchgebietes aus 1999 im Bereich „Fleischatobel“ geschlägert werden, damit im Falle eines neuerlichen Abbruches keine Verklausungen verursacht werden. k) Mit dem K-Max der Fa. Wucher wurde Schadholz aus Tobeln zur Beseitigung der Verklausungsgefahr im Bereich Mäßtobel in St. Gallenkirch und im Bereich Bargehratobel in Silbertal abtransportiert. Neben der Förderung aus dem Fonds zur Rettung des Waldes konnte durch den Betriebsleiter weiteres auch ein Beitrag der WLV für die Aufarbeitung des Schadholzes in den Tobeln ausgehandelt werden. Eine größere Nutzung ist im Einzugsgebiet des Vermolatobels etwa Mitte Juni terminisiert. l) Zum Holzverkauf wird informiert, dass derzeit ein Preis für B-Qualität von ca. 70 bis 75 EUR/fm für normale Partien ab LKW-befahrbarer Weganlage (mit Hänger) erzielbar ist. Die großen Abnehmer in Tirol (Holzindustrie Pfeifer und Binder) nehmen Fichtenholz B/C zu ca. 65, -- EUR pro fm LKW-zugbefahrbarer Weganlage ab. Fichtenholz mit stärkeren Dimensionen ist noch schwieriger absetzbar, da nur noch wenige Sägewerke Starkholz ohne Abschlag ab der Stärkeklasse 6 übernehmen. Dadurch ist der Käufermarkt sehr beschränkt. Insgesamt ist momentan ein extremer Holzanfall aus dem deutschen Raum gegeben. Weiteres wird mit großen Mengen von Borkenkäferholz aus der Schweiz und Deutschland gerechnet. Ebenfalls aus Rumänien kommt sehr schönes Rundholz aus einem großen Windwurf (über 25 Mio. fm) zu den großen Sägewerken in Österreich und Deutschland. m) Die Brennholzlager (St. Anton, St. Gallenkirch, Schmelzhof Silbertal etc.) des Standes Montafon sind derzeit mit ca. 2.000 fm schon wieder randvoll zwischengelagert. Auf manchen Lagerplätzen sind Probleme insofern gegeben, als sich der Borkenkäfer bei der günstigen Frühjahreswitterung stark vermehrt.. Soweit Lagerkapazitäten auf der ARA gegeben sind, wurde nach dem Einbohren und der Entwicklung der Brut des Borkenkäfers dieses Holz zu Hackschnitzeln zerhackt. 17. Forstfondssitzung: 11. 06. 2002 Seite - 6 - In diesem Zusammenhang spricht der Betriebsleiter die Notwendigkeit an, dass im Montafon dringend weitere Biomasseanlagen installiert werden sollten, damit die permanent kritische Borkenkäfersituation im Brennholzbereich des Standes Montafon entschärft werden kann. Die Entwicklung des Einschlages im Montafon erfordert gleichzeitig die Möglichkeit, anfallendes Brennholz zeitgerecht entweder zu verkaufen oder so zu bearbeiten, dass den forstgesetzlichen Vorschriften entsprochen werden kann. Wenn diese Möglichkeit nicht besteht, muss auch der Einschlag im Forstbetrieb reduziert werden. Damit verbunden ist eine weitere Überalterung bzw. unzureichende Verjüngung unserer Schutz- und Bannwälder. n) Aus Anlass des Gebirgswaldbautages mit Einweisung in eine Diplomarbeit war Universitätsprofessor Dr. Josef Spörk vom Waldbauinstitut der Universität für Bodenkultur 2 Tage im Standeswald. In Vandans soll der Ganeuerwald im Rahmen einer Diplomarbeit genau untersucht werden und ein waldbauliches Behandlungskonzept unter besonderer Berücksichtigung der Rutschungsgefahr erstellt werden. Dieses Projekt wird von Universitätsprofessor Dr. Spörk betreut. Im Rahmen dieses Gebirgswaldbautages wurden ferner am Hochjoch waldbauliche Eingriffe der letzten Jahre vorgestellt und diskutiert. Prof. Spörk wählt schon seit mehreren Jahren den Stand Montafon – Forstfonds als beliebten Exkursionsbetrieb mit Beispielwirkung aus. o) Mit den Güterweggenossenschaften Grappes, Tanafreida –Zamang in St. Gallenkirch und Hochjoch–Kapell in Schruns sowie bezüglich des Vollsporaweges in Tschagguns finden derzeit Gespräche über die zukünftige Beteiligung des Standes Montafon an den Wegerhaltungskosten statt. Nach Vorliegen der Verhandlungs- und Gesprächsergebnisse werden diese der Forstfondsvertretung zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt. p) Mit Anton Feichtner konnte mündlich eine Vereinbarung über die Weiterbenützung der alten Deponie in St. Gallenkirch als Holzlagerplatz getroffen werden. Der Pachtpreis soll abhängig von der Größe der benötigten Fläche ca. 550 EUR pro Jahr betragen. Eine genaue Flächenabgrenzung erfolgt im Herbst dieses Jahres. In diesem Zusammenhang deponiert der Betriebsleiter nochmals das dringende Erfordernis des Forstbetriebes, dass auch in der Ausserfratte entsprechende Flächen benötigt werden, die ganzjährig ohne Probleme und allenfalls Kettenmontage bei Schnee erreichbar sind. q) Ab 17. Juni 2002 werden ca. 500 fixe Stichprobenpunkte für eine Aktualisierung der Waldinventur in den Montafoner Standeswaldungen eingerichtet und als Grundlage für eine Zustandserfassung des Waldes aufgenommen. Die Unterbringung der Teams erfolgt in den Holzerhütten des Standes Montafon. Bis Sommer 2003 sollen die Ergebnisse der Wiederholungsinventur vorliegen. Diese Wiederholungsinventur wird vom Land Vorarlberg gefördert, da die letzte Inventur vor nunmehr bereits 14 Jahren durchgeführt worden ist. Bei der Wiederholungsinventur sollen neue Inventurmethoden angewendet werden und neben rein forstlichen Informationen und auch Parameter über die „Biodiversität“ mit aufgenommen werden. r) Von der Montafoner Hochjochbahn liegt ein Ansuchen um Verbreiterung des Güterweges um 1, 5 bis 2, 0 m im Bereich Kropfen bis zu den Riedermaisäßen vor. Eine Begehung und Vorabklärung wird in den nächsten Tagen erfolgen. 17. Forstfondssitzung: 11. 06. 2002 Seite - 7 - s) Mit 21.903, 77 fm Einschlag wurde im vergangenen Jahr der seit Jahrzehnten höchste Holzeinschlag in den Standeswaldungen getätigt. Davon wurden 15.129 fm Nutzholz verkauft, während 3.200 fm als Servitutsholz an die Nutzungsberechtigten abgegeben wurden. Der Bezug von Brennholz war seit vielen Jahren nicht mehr so niedrig. t) Ende 2001 waren rund 1.900 fm Brennholz auf div. Lagern des Standes Montafon, wovon ein Teil für die Erzeugung von Hackschnitzel für das Biomasse Heizwerk Gaschurn verwendet werden konnte. Insgesamt wurden im vergangenen Kalenderjahr 4.949 srm Hackschnitzel verkauft, was einer Brennholzmenge von ca. 1.980 fm entspricht. Der Durchschnittserlös pro Schüttraummeter liegt bei 12, 09 EUR (166, 30 ATS). u) Der Betriebsleiter weist neuerlich auf sein bereits mehrfach unterbreitetes Angebot hin, dass er nach Terminabsprache jederzeit bereit ist, mit interessierten BürgernInnen und Gemeindemandataren in den Forstfondsgemeinden vor Ort Informationen zu aktuellen Bewirtschaftungsthemen und zur Schutzwaldbewirtschaftung zu geben. Pkt. 6 – Allfälliges: Der Betriebsleiter macht den Vorschlag, Montafoner Bürgern im Zuge der Errichtung von Eigenheimen bei Installation einer Hackschnitzelanlage oder Heizanlage mit Stückholzkesseln den benötigten Brennstoff in Form von Hackschnitzeln oder Brennholz als Anerkennung für den Einsatz von Biomasse für die erste Heizsaison kostenlos zur Verfügung zu stellen. Diese Idee wird von der Forstfondsvertretung positiv aufgenommen und die Verwaltung beauftragt, dazu entsprechende Richtlinien auszuarbeiten und der Forstfondsvertretung zur Bewilligung vorzulegen. Ende der Sitzung: 17.10 Uhr Schruns, am 12. Juni 2002 Schriftführer: 17. Forstfondssitzung: 11. 06. 2002 Forstfondsvertretung: Seite - 8 -