19990914_FF_025

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Aktenzahl/Geschäftszahl 004-4
Letzte Änderung 23.05.2021, 15:13
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: forstfonds,standmontafon
Dokumentdatum 1999-09-14
Erscheinungsdatum 1999-09-14
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Inhalt des Dokuments

-1- STAND MONTAFON/FORSTFONDS NIEDERSCHRIFT aufgenommen am 14. September 1999 im Sitzungssaal des Standes Montafon anlässlich der 25. Sitzung der Forstfondsvertretung in der laufenden Legislaturperiode. Aufgrund der Einladung vom 20. Juli 1999 nehmen an der im Anschluss an die Standessitzung auf 15.30 Uhr einberufenen Forstfondssitzung teil: Standesrepräsentant Bgm. Dr. Erwin Bahl, Schruns; Bgm. Guntram Bitschnau, Tschagguns; Bgm. Rudolf Lerch, St. Anton; Bgm. Fritz Rudigier, St. Gallenkirch; Bgm. Willi Säly, Silbertal; Bgm. Martin Vallaster; Bartholomäberg; Bgm. Burkhard Wachter, Vandans; Entschuldigt: Bgm. Heinrich Sandrell, Gaschurn; Schriftführer: Standessekretär Mag. Johann Vallaster; Der Vorsitzende eröffnet im Anschluss an die Standessitzung um 17.10 Uhr die Forstfondssitzung und stellt die Beschlussfähigkeit fest. Dem Antrag des Vorsitzenden um Erweiterung der Tagesordnung um einen zusätzlichen Pkt. wird einstimmig stattgegeben, zur Behandlung steht somit nachstehende Tagesordnung 1. Genehmigung der Niederschrift über die 24. Sitzung vom 27. Juli 1999; 2. Grundbeistellung für Hochbehälter der Wassergenossenschaft OberInnerzigamm; 3. Errichtung eines Forstwirtschaftgebäudes in Silbertal; 4. Möglicher Grundverkauf im Bereich Golm/Matschwitz; 5. Grundbeistellung für Gerhard Schennach, Gargellen (Erweiterung der Tagesordnung) 6. Berichte des Vorsitzenden und des Betriebsleiters; 7. Allfälliges; 25. Forstfondssitzung: 14. September 1999 -2- Pkt. 1) Die allen Forstfondsvertretern übermittelte Niederschrift der 24. Sitzung der Forstfondsvertretung vom 24. Juli 1999 wird in der vorliegenden Fassung ohne Ergänzungen einstimmig genehmigt und unterfertigt. Pkt. 2) Der Vorsitzende informiert über das Ansuchen der Wassergenossenschaft Ober-Innerziggam in St. Gallenkirch, mit welchem um die Grundbeistellung aus der Gp. 1653 (richtig 111/6) für die erforderliche Erneuerung des Hochbehälters für die Nutz- und Löschwasserversorgung ersucht wird. Die Wassergenossenschaft Ober-Innerziggam versorgt 16 Haushalte mit insgesamt 25 Gästebetten bzw. 12 Häusern und 10 Ställen. Im Zuge der Diskussion wird festgestellt, dass die Quellen höchstwahrscheinlich auf Standesgrund entspringen, diese jedoch seit Jahrzehnten von der Wassergenossenschaft genutzt werden und im Wasserbuch eingetragen sind. Nach kurzer Diskussion wird über Antrag des Vorsitzenden der erforderlichen Grundinanspruchnahme zum Pauschalpreis von S 3.000, -- jährlich zuzüglich Umsatzsteuer zugestimmt, wobei der Betrag der Wertsicherung unterliegt. Pkt. 3) Der Betriebsleiter informiert über die derzeitige provisorische Unterbringung von Gerätschaften für das Revier Silbertal im ehemaligen Wildfütterungsgebäude Wiesle, mit welcher auf Grund der gestiegenen Anforderungen an die Waldbewirtschaftung für die Zukunft sicher nicht das Auslagen gefunden werden kann. Gleichzeitig wurde vom Jagdpächter der Eigenjagd Hubertus der Wunsch vorgebracht, entsprechende Räumlichkeiten für die Unterbringung von Fahrzeugen und Pistengeräten zur Verfügung zu stellen, zumal die derzeitige Unterbringungsmöglichkeit im Feuerwehrhaus der Gemeinde Silbertal aus Platzgründen in Zukunft nicht mehr möglich ist. Nach der vom Betriebsleiter vorgelegten Kostenschätzung betragen die Gesamtkosten für die Gebäudeerrichtung durch Firmen ca. ATS 1, 2 Mio., wozu vom Jagdpächter grundsätzlich eine Beitragsleistung in Höhe von ATS 400.000, -- in Aussicht gestellt wurde. Das Forstwirtschaftsgebäude könnte am Schmelzhof im Bereich des derzeitigen Holzlagerplatzes angrenzend an die Kiesaufbereitung der Firma Bitschnau situiert werden, mit der Gemeinde Silbertal ist diesbezüglich bereits grundsätzliches Einvernehmen hergestellt. -3- Unter Berücksichtigung der vorgebrachten Argumente wird von der Forstfondsvertretung der vom Betriebsleiter vorgeschlagenen Vorgangsweise die Zustimmung erteilt und die Umsetzung im geschilderten Sinne bewilligt. Der Kostenaufwand für den Stand Montafon für Materialanschaffungen kann unter Berücksichtigung von Eigenleistungen mit ca. ATS 400.000 angesetzt werden. Pkt. 4) Der Vorsitzende informiert über ein Ansuchen der Familie Tschohl vom Montafonerhof in Tschagguns, mit welchem sie an einem Grundkauf für die Errichtung eines Ferienhauses im Bereich Golm/Matschwitz Interesse bekundet. Als möglicher Standort wäre der Bereich um das Illwerke-Ferienhauses grundsätzlich vorstellbar, da an diesem Standort keine Bestückung vorhanden ist. Es wird allerdings darauf hingewiesen, dass es sich dabei um eine Waldparzelle handelt und ohne Rodungsverfahren bzw. Feststellungsverfahren gem. Forstgesetz eine anderweitige Grundbenützung nicht möglich ist. Im Zuge der Diskussion wird von der Forstfondsvertretung einhellig die Meinung geäußert, dass ein Verkauf nicht vorstellbar ist und weitere Verhandlungen lediglich in Richtung Einräumung eines Baurechtes geführt werden könnten. Vom Betriebsleiter wird das Ansuchen ebenfalls grundsätzlich positiv beurteilt, zumal damit für den Forstbetrieb Nebeneinnahmen erzielt werden könnten. Bgm. Bitschnau erachtet für weitere Beratungen und Entscheidung in der Forstfondsvertretung vorher die Einholung einer Stellungnahme durch den Raumplanungsausschuss der Gemeinde Tschagguns für notwendig, weshalb einvernehmlich vereinbart wird, das beim Stand Montafon vorgebrachte Anliegen zur grundsätzlichen Beratung bei der Gemeinde Tschagguns einzubringen. Insgesamt werden jedoch auch Folgewirkungen im Hinblick auf weitere derartige Ansuchen für Ferienhauswidmungen im Bereich der Standeswaldungen in anderen Gemeinden befürchtet. Der Betriebsleiter spricht weiters die Idee an, dass grundsätzlich auch eine Errichtung derartiger Gebäude durch den Forstbetrieb vorstellbar ist und im Wege der Vermietung entsprechende Nebeneinnahmen erzielt werden könnten, wie dies vielfach bei anderen Forstbetrieben gehandhabt wird. Pkt. 5 (Erweiterung der Tagesordnung) Vom Vorsitzenden wird das von Schennach Gerhard eingebrachte Kaufansuchen für die Grundparzelle 4250/1 mit einem Flächenausmaß von insgesamt 2.520 m2 vorgetragen. Bgm. Rudigier informiert dazu über die kürzlich stattgefundene Verhandlung zur Wiedererrichtung des durch einen Brand zerstörten Wohn- und Betriebsgebäudes. Von der Wildbach- und Lawinenverbauung wurde dabei die Errichtung eines keilförmigen Dammes in Form einer Grobblockmauer auf der gegenständlichen Parzelle gefordert, welcher zum Schutz der Betriebsanlage vor Vermurung durch den Suggadinbach errichtet werden muss. -4- Von der Forstfondsvertretung wird der erforderlichen Grundinanspruchnahme grundsätzlich zugestimmt, wobei der Vorsitzende ermächtigt wird, gemeinsam mit dem Betriebsleiter die weiteren Verhandlungen über die Bereitstellung des benötigten Grundes bzw. Kauf einer Teilfläche vorzunehmen. Als Richtwert für den Kaufpreis wird die Größenordnung von ca. ATS 100, pro m2 festgelegt. Einem Grundverkauf wird nur im Umfang des unbedingt erforderlichen Ausmaßes zugestimmt unter Berücksichtigung der forstrechtlichen Bestimmungen zugestimmt. Pkt. 6 - Berichte des Betriebsleiters: Der Betriebsleiter informiert über das aktuelle Geschehen wie folgt: a) Bis zum Sitzungstag wurden etwas über 12.500 fm Nutz- und Brennholz in der Buchhaltung rechnerisch erfaßt. Davon sind über 80% Schadholz aus Lawinenereignissen und Hangrutschungen zu Pfingsten 1999. b) In den nächsten Wochen sollen ca. 1.500 fm mit dem K-Max Helikopter der Fa. Wucher lt. vorliegenden Angeboten auf Grund erfolgter forstbehördlicher Bewilligungen geflogen werden. Das Schadholz stammt von Hangrutschungsflächen in Vandans (Törgitschboda, Brunnentobel, Schottazug u. Gallisrüfi) mit einem Umfang von ca. 600 fm, Lawinenholzflächen in Silbertal mit ca. 200 fm und Schadholzflächen entlang des Mäßtobels in Gargellen mit einem Umfang von ca. 350 fm. Weiters werden im Rahmen des Schutzwaldsanierungsprojektes „Hof in der Gemeinde St. Gallenkirch ca. 300 fm Altholz zur Verjüngung entnommen und ebenfalls mit Hubschrauber zur Abfuhrstraße gebracht. c) Mit Seilkrananlage wird der Rand entlang der Hangrutschung „Fleischatobel" in St. Gallenkirch auf die sanierte Forstweganlage „Seggeswald" geliefert. Zusätzlich ist in der Gemeinde Silbertal eine Seilbahnnutzung in den Bärenlöchern oberhalb der Güterweganlage „Wasserstubenalpe" geplant, wo teilweise Schneedruckholz und eine Räumung überreichlicher Naturverjüngung durchgeführt wird. Bei dieser Nutzung ist zeitlich eine Sperre der Güterweganlage für Wanderer und Mountainbiker notwendig, welche von der Gemeinde Silbertal als Betreiber der Route durchgeführt werden soll. d) Teilweise schwierig gestalten sich die notwendigen Sanierungsarbeiten an den zu Pfingsten angefallenen Wegschäden. Wieder instandgesetzt wurden bis dato die Weganlagen Seggeswald und die Hauptweganlage ins hintere Silbertal. Die notwendigen Geräte (Bagger, LKW etc.) für die Sanierungsarbeiten sind derzeit noch nicht im benötigten Ausmaß zur Verfügung, da die Arbeitsgeräte vielfach für die Sicherung und Sanierung von Schäden im Dauersiedlungsbereich im Einsatz stehen. e) Am 27.Juli 1999 wurde mit dem Bau der Forststraße „Schnapfenwald II" begonnen. Die Rohtrasse ist zwischenzeitlich fertiggestellt und kann die Weganlage für die Bauarbeiten auf dem Schafberg benutzt werden. Die Fertigstellung des Bauloses wird sich jedoch auf Grund der Witterungsverhältnisse und des intensiven Baustellenverkehrs auf der Weganlage bis zum Spätherbst 1999 hinziehen. Ebenfalls sind deutliche Mehrkosten durch den Termindruck im Interesse der Seilbahngesellschaft angefallen. Ca. 1000 lfm der Weganlage sind komplett fertiggestellt. -5- f) In der Gemeinde Vandans sind die Stichwege „Partie", „Ruggeler Stafel" und „Sagatobel" mit einem Ausmaß von rund 1.000 lfm fertiggestellt worden. Die Fertigstellung der Bauarbeiten im Rahmen der bescheidmäßig genehmigten Weganlagen wird im Jahr 2000 erfolgen. g) In der Gemeinde St. Gallenkirch wurde die Weganlage „Bleispatles" mit einem Ausmaß von rund 360 lfm errichtet. Weiters ist die Errichtung von mehreren Stichwegen für die Bewirtschaftung von Schutz- und Bannwald abzweigend von der Güterweganlage „Zamang" geplant. h) Im Auftrag des Jagdpächters Geoffrey Haeberlin, welcher auf Grund eines Unfalles derzeit die Jagd in den gepachteten Standeseigenjagden Valisera und Schmalzberg nicht ausüben kann, wurde im Einvernehmen mit dem Jagdpächter mit Herrn Eduard Weis ein Abschussvertrag für das laufende Jagdjahr abgeschlossen. Ende der Sitzung: 18.15 Uhr Schruns, am 14. September 1999 Schriftführer: Forstfondsvertretung