19680518_FF_024

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Aktenzahl/Geschäftszahl 004-4
Letzte Änderung 23.05.2021, 15:45
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: forstfonds,standmontafon
Dokumentdatum 1968-05-18
Erscheinungsdatum 1968-05-18
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Inhalt des Dokuments

[-1-] Niederschrift Aufgenommen am Montag, den 18. März 1968, im Sitzungssaal des Standes Montafon in Schruns, anläßlich der 24. Sitzung des Forstfondausschusses in der laufenden Legislaturperiode. Mit Einladungsschreiben vom 11. März 1968, wurde auf heute 8.30 Uhr eine Sitzung des Forstfondausschusses anberaumt, zu welcher nachfolgend aufgezählte Mitglieder erschienen sind: Standesrepräsentant Bgm. P. Wachter, Gaschurn, Vorsitzender, " Stellvertreter LAbg. Bgm. Ignaz Battlogg aus St. Anton, Bürgermeister Martin Both aus Tschagguns, Bürgermeister Hermann Brugger aus Silbertal, Bürgermeister Erwin Vallaster aus Bartholomäberg, Lorenzin Anton aus Gortipohl, als Obmann der Agrargemeinschaft St. Gallenkirch. Neher Oskar aus Vandans, als bevollmächtigter Vertreter der Agrargemeinschaft Vandans und Gemeindevertreter Ludwig Erhard aus Schruns, als Vertreter der Marktgemeinde Schruns. Der Vorsitzende eröffnet um 8.30 Uhr die Sitzung. Die Beschlußfähigkeit ist gegeben. Anschließend wird zur Erledigung nachfolgender Tagesordnung übergegangen: 1. Vorlage der Sitzungsniederschrift vom 11. Jänner 1968. 2. Ansuchen der Gemeinde Gaschurn, um die Erlaubnis auf der Forstfondparzelle 1150/1 einen Hochbehälter erstellen zu dürfen. 3. Ansuchen des Wilhelm Tschanhenz in St. Gallenkirch, um die käufliche Überlassung von ca. 25 fm Bauholz. 4. Ansuchen des Bezirksgendarmeriekommandos Bludenz, um die unentgeltliche Überlassung von 2, 5 fm Nutzholz (Bloche) [Blöcke?]. Berichte: Lawinenholzverwertung. Anschließend an die Sitzung nimmt eine Abordnung der Agrarbezirksbehörde Bregenz zum Voranschlag 1968 des Forstfondes Stellung. Gleichzeitig findet eine Aussprache über die derzeitige Wirtschaftslage des Forstfondes statt. Erledigung der Tagesordnung: Zu Pkt. 1. Die Sitzungsniederschrift vom 11. Jan. 1968 wird in vorliegender Passung genehmigt und gefertigt. [-2-] Zu Pkt. 2. Dem Ansuchen der Gemeinde Gaschurn, um die Erlaubnis auf der Forstfondparzelle 1150/1 einen Hochbehälter zur Verbesserung der Wasserversorgung im Gemeindegebiet erstellen zu dürfen, wird stattgegeben. Der Forstfond haftet für keinerlei Schäden, die durch das Abriesen von Holz oder durch sonstige Waldbewirtschaftungsmaßnahmen am vorgesehenen Hochbehälter entstehen oder entstehen könnten. Zu Pkt. 3. Dem Ansuchen des Wilhelm Tschanhenz in St. Gallenkirch, um die käufliche Überlassung von ca. 25 fm Bauholz wird stattgegeben. Die Zuweisung erfolgt im Mengwald zum Preise von S 170.- pro fm der anfallenden Holzmenge. Zu Pkt. 4. Dem Ansuchen des Bezirksgendarmeriekommandos Bludenz, um die unentgeltliche Überlassung von 2.5 fm Nutzholz (Bloche) zur Anfertigung von Stellagen im neuen Gendarmeriegebäude in Schruns, wird stattgegeben. Berichte: Lawinenholzverwertung. a) Der Obmann der Agrargemeinschaft St. Gllk. berichtet, daß das im Bereiche der Tramosa lagernde Lawinenholz im Ausmaße von ca. 450.fm. an die Bezugsberechtigten von St. Gallenkirch als Servitutsholz zugewiesen wird. Ca. 15 fm Lawinenholz, das auf dem sog. Blasblei liegt, wird dem Grundbesitzer überlassen, der auch die Aufräumung auf seinen Grund selbst durchzuführen hat. Ca. 30 fm Lawinenholz, die wegen der ungünstigen Lage nicht als Servitutsholz ausgegeben werden können, wurden käuflich an Alois Zint in St. Gallenkirch abgetreten. Der Kaufpreis wurde mit S 60.- pro fm der anfallenden Holzmenge durch Offert festgelegt. b) Der Vertreter der Agrargemeinschaft Vandans berichtet über den Lawinenabgang im Brunnentobel in Vandans. Das Bolz liegt vorwiegend im Rellsbach. Das genaue Ausmaß muß erst durch den Waldaufseher festgestellt werden. Gleichzeitig bestätigt er die Ansicht des Waldaufsehers, daß es zweckmässig wäre das Holz an Ort und Stelle zu verkaufen, damit es bis zur Schneeschmelze aufgearbeitet und aus dem Bachbett entfernt wird. c) Der Vorsitzende berichtet über den Lawinenabgang auf Tafamunt. wo ca. 250 fm Lawinenholz angefallen sind. Über die Verwendung desselben, laufen derzeit noch Verhandlungen mit den Maisäßbesitzern deren Objekte zerstört wurden. Es ist noch nicht bekannt ob diese Objekte wieder aufgebaut werden und dadurch das Holz dort verwendet werden könnte. [-3-] Die vorstehenden Berichte werden zustimmend zur Kenntnis genommen. Inzwischen sind, wie bereits auf der Tagesordnung angekündigt, die Vertreter der Agrarbezirksbehörde Bregenz eingetroffen, und zwar die Herren: Amtsvorstand ORR.Dr. Josef Kühny, ROK. Dipl. Ing. Dr. Wolfgang Pfefferkorn, LAS. Hubert Mohr und FR. Dipl. Ing. Hubert Grabherr. Der Vorsitzende begrüßt die erschienenen Herren und bittet den Herrn Amtsvorstand das Wort zu ergreifen. Herr ORR. Dr. Kühny weist darauf hin, daß die Agrarbezirksbehörde die einzelnen Agrargemeinschaften bereise, um die Wünsche und Beschwerden dieser Institutionen an Ort und Stelle anzuhören, und wo es notwendig ist mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Rund 100 Agrargemeinschaften (alle auf freiwilliger Basis gegründet) seien im Verlaufe der letzten Jahren entstanden. Die Verwaltung derselben erfolge zur besten Zufriedenheit. Wohl haben derzeit einige Agrargemeinschaften, jedoch nur solche die auf Waldwirtschaft ausgerichtet sind, finanzielle Schwierigkeiten zu überwinden. Diese sind jedoch nicht auf Verwaltungsmängel, sondern auf die derzeit kritische Holzmarktlage zurückzuführen, die im vergangenen Jahr durch Windwurfkatastrophen im Inland und im benachbarten Ausland entstanden sind. Die Agrarbezirksbehörde, die die Agrargemeinschaften beraten aber in keinerweise bevormunden wolle, habe bei der Durchsicht der Haushaltvoranschläge der Agrargemeinschafte festgestellt, daß überall versucht werde - oft mit sehr einschneidenden Maßnahmen - den Haushaltvoranschlag auf eine normale Basis zu bringen. Auch im Voranschlag des Forstfondes für das Jahr 1968 könne festgestellt werden, daß versucht wird den derzeitigen finanziellen Tiefstand zu überwinden. Die Agrarbezirksbehörde sei jedoch zur Ansicht gekommen, daß bei nochmaliger Überprüfung des Voranschlages die vorhandene Budgetlücke etwas verringert werden könnte. Es werde der Forstfondvertretung vorgeschlagen den Voranschlag für das Jahr 1968 einer nochmaligen Beratung zu unterziehen. Nach anschließend gemeinsam durchgeführter Debatte, in der auch allgemeine Probleme des Forstfondes erörtert wurden, beschließt die Forstfondvertretung über den Voranschlag 1968 des Forstfondes am 28.3.1968 nochmals zu beraten. Der Vorsitzende dankt den Vertretern der Agrarbezirksbehörde herzlich für die gewährte Aussprache und Beratung. Anschließend dankt er den Forstfondvertreter, die vollzählig zu dieser Sitzung erschienen sind, für die rege Mitarbeit und schließt um 12.30 Uhr die Sitzung. Der Schriftführer: Der Forstfondausschuß: