19910411_FF_004

Dateigröße 119.84 KB
Aktenzahl/Geschäftszahl 004-4
Letzte Änderung 23.05.2021, 20:25
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: forstfonds,standmontafon
Dokumentdatum 1991-04-11
Erscheinungsdatum 1991-04-11
Unterausschüsse
Kommissionen/Kuratorien
Verbände/Konkurrenzen
Verträge
Publikationen Montafon Forstfondsprotokolle_ff_
Aktenplan
Anhänge
Inhalt des Dokuments

-1- STAND MONTAFON/FORSTFONDS NIEDERSCHRIFT aufgenommen am 11. April 1991 im Sitzungssaal des Standes Montafon in Schruns anläßlich der 4. Sitzung der Forstfondsvertretung in der laufenden Legislaturperiode; Aufgrund der Einladung vom 29. März 1991 nehmen an der auf heute 16.00 Uhr einberufenen Sitzung teil: Standesrepräsentant LAbg. Mag. Siegmund Stemer, St. Anton; Bürgermeister Harald Wekerle, Schruns; Bürgermeister Martin Vallaster, Bartholomäberg; Bürgermeister Heinrich Sandrell, Gaschurn; Vzbgm. Christoph Tschohl, Tschagguns; Vzbgm. Franz Egele, Vandans; Vzbgm. Erich Berthold, Silbertal; Dir. Gottfried Schapler als Vertreter der Agrargemeinschaft Vandans; Entschuldigt: Bürgermeister Bürgermeister Bürgermeister Bürgermeister Guntram Bitschnau, Tschagguns; Burkhard Wachter, Vandans; Fritz Rudigier, St. Gallenkirch; Wilhelm Säly, Silbertal; Nicht erschienen: Ernst Marlin als Vertreter der Agrargemeinschaft St. Gallenkirch; Schriftführer: Standessekretär Mag. Johann Vallaster; Der Vorsitzenden eröffnet im Anschluß an die Standessitzung um 16.30 Uhr die Forstfondssitzung, begrüßt die Forstfondsvertreter und stellt die Beschlußfähigkeit fest. Gegen die vorliegende Tagesordnung wird kein Einwand erhoben, zur Behandlung steht somit folgende TAGESORDNUNG 1. Genehmigung der Niederschrift über die 3. Sitzung vom 19. Februar 1991; 2. Berichte des Vorsitzenden und des Betriebsleiters; 3. Genehmigung der Jahresrechnung 1990; 4. Abschluß von Dienstbarkeitsverträgen mit den Seilbahngesellschaften; -2- 5. Antrag des Jagdausschusses Vandans zur Anlegung einer Wildwiese auf der Forstfondsparzelle 2082/1; 6. Vergabe der Bauarbeiten für die Forststraße "Schattwald" in Bartholomäberg; 7. Allfälliges; Erledigung der Tagesordnung: Pkt. 1.) Die Niederschrift über die 3. Sitzung vom 19. Februar 1991, welche allen Forstfondsvertretern zugegangen ist, wird über Antrag des Vorsitzenden einstimmig genehmigt und unterfertigt. Pkt. 2. - Berichte: a) Der Vorsitzende weist nochmals auf das vom Betriebsleiter verfaßte Schreiben betreffend Ausübung des Paragleitflugsportes bzw. Festlegung von Abflugorten in den Gemeinden hin. Bürgermeister Sandrell berichtet dazu weiters, daß anläßlich einer Sitzung in Gaschurn diese Problematik auch in Paragleiterkreisen diskutiert wurde. b) Der Vorsitzende berichtet über die am 12. März 1991 stattgefundene Sitzung des Standesbürgerbeirates, bei welcher verschiedene Themenkreise der Waldbewirtschaftung insbesondere auch die Bedarfsanmeldungen 1991 und der Einschlag in den Standeswaldungen sowie die Schadholzaufarbeitung im vergangenen Jahr erörtert wurden. Aus aktuellem Anlaß der stattfindenden Abschußplanbesprechungen wurden auch Themenbereiche der Wildbewirtschaftung und Abschußplanerstellung beraten. Gleichfalls wurde den Mitgliedern des Standesbürgerbeirates der Aufbau und Ablauf der Forsteinrichtung sowie die in diesem Zusammenhang installierte PC-Anlage erörtert und die digitalisierten Bestandes- und Katasterkarten vorgestellt. c) Vom Vorsitzenden wird weiters zur Kenntnis gebracht, daß nun die Genehmigung für den Grunderwerb von den Illwerken und die in diesem Zusammenhang abgetretenen Tauschflächen in Vandans und Tschagguns von der Grundverkehrs-Landeskommission erteilt wurden. d) Vom Betriebsleiter wird nochmals ein kurzer Überblick zum aktuellen Geschehen erteilt, mit den Aufforstungen wurde ebenfalls in verschiedenen Windwurfflächen bereits begonnen. -3- Aufgrund der im vergangenen Winter herrschenden Witterungssituation müssen leider in mehreren Bereichen der Standeswaldungen Wildschäden verzeichnet werden, weshalb auch in diese Richtung die Schadensaufnahmen im Gange sind. Dazu schlägt der Betriebsleiter auch vor, zu diesen Schadensaufnahmen bzw. auch zu weiteren Waldbegehungen die Mitglieder der örtlichen Jagdausschüsse einzuladen, damit vor Ort über die Probleme und Zusammenhänge der Wildbewirtschaftung diskutiert werden kann. Mit der Zustellung der aufgerüsteten Servitutsbrennholzlose wurde ebenfalls begonnen, derzeit liegen aus der Windwurfkatastrophe noch ca. 1.000 fm Brennholz auf Lager. Pkt. 3.) Da der Rechnungsabschluß mit der Sitzungseinladung allen Forstfondsvertretern übermittelt wurde, werden vom Buchhalter Peter Vergud lediglich die wichtigsten Voranschlags stellen erläutert und verschiedene Anfragen hierzu erörtert. Insgesamt weist der Rechnungsabschluß 1990 einen Gesamtrahmen von Einnahmen und Ausgaben in der Höhe von je Schilling S 27. 662. 683, 22 auf, wobei ausgabenseitig eine Zuführung zur Haushaltsausgleichsrücklage in Höhe von S 4.587.898, 32 enthalten ist. Die gegenüber den Voranschlagswerten zum Teil recht beträchtlichen Überschreitungen beim Personalaufwand für Forstarbeiter, den Kosten für Akkordanten und den Transportkosten sind in starkem Umfang durch die Aufarbeitung des Windwurfholzes begründet. Der Gesamtpersonalaufwand einschließlich allen Dienstgeberbeiträgen beträgt S 8.986.965, 60, wovon allein auf die Bezüge von Forstarbeitern und Aushilfen S 5.347.165, 05 sowie auf die Bezüge des Betriebsdienstes S 2. 670. 974, 25 entfallen. Für den Wegebau sowie Beiträge an Interessentschaften und Genossenschaften zum Wegebau wurden S 4.138.316, 14 aufgewendet. Die Transportkosten sind mit S 1.509.238, 31 ausgewiesen, für Kosten für Holzaufrüstung durch selbständige Akkordanten und Bringung mittels Seilkrananlagen sind S 3.406.136, 59 angefallen. Die Weiterführung des Schutzwaldsanierungsprojektes "Außerbacherwald" ist mit S 1.230.064, 64 ausgewiesen, währenddessen einnahmenseitig für Förderungsbeiträge von Bund und Land einschließlich Beiträgen aus dem Vorjahr S 2.364.425, — eingegangen sind. Bedingt durch die Windwurfkatastrophe ist auch der Holzverkauf gegenüber den Vorjahren erhöht und somit mit S 4.676.772, 45 ausgewiesen (Durchschnittserlös pro fm Nutzholz aufgerüstet S 1.096). Für die Abgabe von Servitutsholz wurden insgesamt für 9.809 fm Einnahmen in Höhe von S 4.223.302, 75 erzielt, was einem Durchschnittserlös von S 430, 55 entspricht. -4- Die Gesamteinnahmen aus Jagdverpachtungen betragen S 1.071.630, 92, wobei aufgrund dem geänderten Abrechnungsmodus in den Jagdgenossenschaften zum Teil Unterschreitungen der Voranschlagsansätze eingetreten sind (Zeitverschiebung). An Bankzinsen wurden unter Abzug der Kapitalertragssteuer S 2.588.483, 66 vereinnahmt, was großteils auch durch Zinszuschreibungen von rückliegenden Jahren aufgrund der Auflösung eines Vermögenssparbuches bedingt ist. Die Beiträge zum Maßnahmenkonzept von Illwerke, Seilbahngesellschaften und Gemeinden sind mit S 3 Mio. ausgewiesen. Vom Land wurden an Förderungsbeiträgen aus dem Fonds zur Rettung des Waldes wie auch für den Forstwegebau und der Durchführung von Schutzwaldsanierungsprojekten insgesamt S 9.473.355, — sowie zusätzlich Bundesanteile zu Schutzwaldsanierungsprojekten in Höhe von S 1.073.400, — vereinnahmt, sodaß die gesamten Förderungsmittel von Bund und Land mit S 10.546. 755, — ausgewiesen sind. Nachdem verschiedene Anfragen beantwortet sind, wird von Bgm. Wekerle der Bericht über die am 27. März 1991 stattgefundene Prüfung der Jahresrechnung 1990 zur Kenntnis gebracht und der Antrag auf Genehmigung der Jahresrechnung sowie Erteilung der Entlastung für die Standesverwaltung gestellt. Vom Prüfungsausschuß wird weiters angeregt, in der Forstfondsvertretung die Vergabe von Forstwegebauten zu beraten und diesbezügliche Richtlinien für künftige Auftragserteilungen zu erarbeiten. Bgm. Wekerle schlägt weiters vor, in Anlehnung an die Bestimmungen des Gemeindegesetzes auch die Zuständigkeiten für Ausgabenentscheidungen durch den Betriebsleiter bzw. durch den Betriebsleiter und den Standesrepräsentanten gemeinsam sowie darüberhinaus durch die Forstfondsvertretung zu überdenken und betragsmäßig festzulegen. Dem von Bgm. Wekerle gestellten Antrag wird einstimmig stattgegeben und somit die Jahresrechnung 1990 mit nachstehenden Gesamtsummen genehmigt: Einnahmen der Erfolgsgebarung S 23.028.779, 22 Einnahmen der Vermögensgebarung S 4.633.904, -Einnahmen der Haushaltsgebarung 1990 S 27.662.683, 22 HAUSHALTSUMSATZ S 27.662.683, 22 Ausgaben der Erfolgsgebarung S 23.177.874, 07 Ausgaben der Vermögensgebarung S 4.484.809, 15 Ausgaben der Haushaltsgebarung 1990 S 27.662.683, 22 HAUSHALTSUMSATZ S 27.662.683, 22 Der Vorsitzende bedankt sich beim Betriebsleiter wie auch bei der Verwaltung für deren Einsatz und die geleistete Arbeit im abgelaufenen Jahr. -5- Über die Anregung zur Vorgangsweise für künftige Vergaben bei Forstwegebauten bzw. grundsätzlich auch über die Festlegung von Kompetenzbereichen von Betriebsleiter und Standesrepräsentant soll in der kommenden Forstfondssitzung näher beraten werden. Pkt. 4.) Der Vorsitzende erläutert nochmals kurz die bisherigen Bemühungen der vergangenen Jahre zum Abschluß der ausstehenden Dienstbarkeitsverträge mit den Seilbahngesellschaften, wobei mit den Vorarlberger Illwerken mit Ausnahme der neu übernommenen Seilbahn Vandans bereits Verträge abgeschlossen sind. In Erledigung der Beratungen in der vergangenen Forstfondssitzung wurden vom Vorsitzenden zwischenzeitlich weitere Gespräche mit der Vorarlberger Illwerke AG dahingehend geführt, daß auch in den noch abzuschließenden Verträgen für die Seilbahn und Schiabfahrt in Vandans ebenfalls ein zusätzliches flächenbezogenes Entgelt von S 1, — je m2 beanspruchter Grundfläche aufgenommen wird. Grundsätzlich wird nochmals berichtet, daß aufgrund intensiven und mehrmaligen Verhandlungen mit den Geschäftsführungen der Montafoner Seilbahngesellschaften die Bereitschaft bekundet wurde, in den abzuschließenden Dienstbarkeitsverträgen neben den von Dipl.-Ing. Tschann ermittelten Beträgen für den Nutzungsentgang ein zusätzliches Entgelt in Höhe von ca. S 1, — je m2 beanspruchter Grundfläche aufzunehmen. Dies entspricht in etwa der Hälfte des Betrages der bisher freiwillig gewährten Million, während für die zweite Hälfte nach Auslaufen der fünfjährigen Periode die grundsätzliche Bereitschaft besteht, auch weiterhin diesen Beitrag bei nachgewiesener Notwendigkeit zu gewähren. Der Vorsitzende berichtet weiters, daß aufgrund den Verhandlungen mit den Vorarlberger Illwerken für die Gemeinde Vandans aus dem Abschluß der Dienstbarkeitsverträge für die Seilbahn und Schiabfahrt in Vandans keine weiteren Belastungen erwachsen. Im Verlaufe der ausführlichen Beratung wird unter Hinweis auf die bereits seit mehreren Jahren geführten Verhandlungen das vorliegende Verhandlungsergebnis einhellig befürwortet und der erzielte Kompromiß aus Sicht des Forstfonds aber auch in Vergleich zu anderen Grundeigentümern (z.B. Alpen) als durchaus akzeptabel beurteilt. Bgm. Sandrell bezeichnet dieses Ergebnis als guten Kompromiß und bedankt sich ausdrücklich beim Vorsitzenden für seine intensiven Bemühungen und die Verhandlungsführung. Über Antrag des Vorsitzenden wird somit dem Abschluß der ausstehenden Dienstbarkeitsverträge einstimmig zugestimmt und der Vorsitzende beauftragt, die Vertragsabschlüsse unter den genannten Bedingungen (Nutzungsentgelt lt. Gutachten Dipl.-Ing. Tschann mit zusätzlicher Verankerung von ca. S 1, — pro m2 beanspruchter Grundfläche) vorzunehmen. -6- Pkt. 5. ) Vom Betriebsleiter wird ein Ansuchen des Jagdausschusses der Gemeinde Vandans auf Errichtung einer Wildwiese im Bereich der Wildfütterung im Böschis zur Kenntnis gebracht und erläutert. Durch die Schaffung einer Äsungsfläche im Nahbereich der Wildfütterungsanlage könnte ein wesentlicher Beitrag zur Verminderung von Wildschäden und damit zur Entlastung des Waldes geleistet werden. Die Wildwiese würde sich vom FütterungsStandort bis an die Gemeindegrenze Lorüns erstrecken und eine Fläche von ca. 0, 5 ha aufweisen. Vom Betriebsleiter wird der forstliche Nutzungsentgang als nicht bedeutsam eingestuft, andererseits werden von ihm die vorgeschlagenen Bemühungen im Interesse der Hintanhaltung von Wildschäden ausdrücklich befürwortet. In diesem Zusammenhang wird vom Betriebsleiter die grundsätzliche Frage der Abgeltung von Wildfütterungseinrichtungen auf Standesgrund in allen GenossenschaftsJagden der Forstfondsgemeinden angesprochen und dazu die Auffassung vertreten, daß künftig für diesbezügliche Wildfütterungseinrichtungen wie in anderen Landesbereichen üblich auch in den Forstfondswaldungen dem Grundeigentümer ein angemessenes Entgelt bereitzustellen ist. Für den konkreten Antrag der Errichtung einer Wildwiese wird ein jährlicher Betrag von ca. S 6.000, — - S 10.000, — einschließlich Fütterungsstandort in Vorschlag gebracht. Konkrete diesbezügliche Verhandlungen sind jedoch mit den Vertretern der Hegegemeinschaft zu führen. Vom Betriebsleiter wird dazu weiters zur Kenntnis gebracht, daß von ihm bereits bei verschiedenen Gesprächen mit Vertretern von Hegegemeinschaften auf diese künftige Handhabung hingewiesen wurde. Grundsätzlich wird der vom Betriebsleiter vorgeschlagenen Vorgangsweise die Zustimmung erteilt, im Einzelfall sind jedoch mit den betroffenen Parteien noch weitere Gespräche zu führen. Dem Antrag des Jagdausschusses Vandans zur Anlegung einer Wildwiese wird ebenfalls grundsätzlich zugestimmt, wobei die Erstellungskosten zur Gänze von der Genossenschaftsjagd bzw. z. T. auch von der Gemeinde Vandans zu übernehmen sind. Der Betriebsleiter wird ermächtigt, die weiteren Verhandlungen zu führen und die erforderlichen Anträge bei der Behörde (Rodungsantrag, ev. Feststellungsverfahren) einzubringen. Pkt. 6.) Der Betriebsleiter erläutert die Ergebnisse der Ausschreibung für die Errichtung der ca. 1, 4 km langen Forststraße (Schattwald in Bartholomäberg). Aufgrund der vorgenommenen Begehung und der vorliegenden Angebote liegen nachstehende überprüfte Anbotssummen (netto) vor: 1. Fa. Fleiga 2. Fa. Tschofen S 1.646.250, — S 2.511.720, — 3. Fa. Rinderer 4. Fa. Jäger S 2.618.200, — S 4.119.650, — Von der Fa. Gebr.. Vonbank wurde kein Angebot abgegeben. -7- Der vorliegende Preisspiegel zeigt auf, daß die Fa. Fleiga insbesondere in den für die gegenständliche Forststraße kritischen Positionen für Felsabtrag und Erstellung von Natur steinmauerwerk die günstigsten Einheitspreise angeboten hat. Vom Betriebsleiter wird weiters festgestellt, daß mit den bisherigen Leistungen im Forstwegebau durch die genannte Firma nur beste Erfahrungen gemacht wurden. Aufgrund des vorliegenden Angebotsergebnisses wird über Antrag des Vorsitzenden die Vergabe der Bauarbeiten für die Forststraße "Schattwald" einstimmig an die Fa. Fleiga in Gaschurn zum Nettoangebotspreis von S 1.646.250, — vergeben. Nachdem keine weiteren Wortmeldungen erfolgen schließt der Vorsitzende um 17.35 Uhr mit dem Dank an die Forstfondsvertreter für ihre Mitarbeit die Sitzung. Schruns, 12. April 1991 Schriftführer: Forstfondsvertretung