20011218_FF_013

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Aktenzahl/Geschäftszahl 004-4
Letzte Änderung 23.05.2021, 20:47
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: forstfonds,standmontafon
Dokumentdatum 2001-12-18
Erscheinungsdatum 2001-12-18
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Inhalt des Dokuments

STAND MONTAFON/FORSTFONDS NIEDERSCHRIFT aufgenommen am 18. Dezember im Sitzungssaal des Standes Montafon in Schruns anlässlich der 13. Sitzung der Forstfondsvertretung in der laufenden Legislaturperiode. Auf Grund der Einladung vom 11. Dezember nehmen an der auf 10.00 Uhr einberufenen Sitzung teil: Standesrepräsentant Bgm. Dr. Erwin Bahl, Schruns; Bgm. Fritz Rudigier, St. Gallenkirch; Bgm. Guntram Bitschnau, Tschagguns; Bgm. Gerhard Blaas, Gaschurn; Bgm. Rudolf Lerch, St. Anton; Bgm. Willi Säly, Silbertal; Bgm. Martin Vallaster, Bartholomäberg; (ab 10.10 Uhr) Bgm. Burkhard Wachter, Vandans; Schriftführer: Standessekretär Mag. Johann Vallaster Der Vorsitzende eröffnet um 10.00 Uhr die Forstfondssitzung und stellt gemäß Standesstatut die Beschlußfähigkeit fest. Gegen die vorliegende Tagesordnung wird kein Einwand erhoben, zu Erledigung steht somit nachstehende Tagesordnung 1. Genehmigung der Niederschrift über die 12. Sitzung vom 20.11.2001; 2. Voranschlag 2002 – Vorlage und Beschlussfassung; 3. Berichte; 4. Allfälliges; 13. Forstfondssitzung: 18.12. 2001 Seite - 1 - Erledigung der Tagesordnung Pkt. 1 Die allen Forstfondsvertretern übermittelte Niederschrift der 12. Sitzung vom 20. November 2001 wird ohne Ergänzungen einstimmig genehmigt und unterfertigt. Pkt. 2 Der Vorsitzende erläutert gemeinsam mit dem Verwaltungspersonal den ausgearbeiteten Voranschlagsentwurf für das 2002, welcher erstmals in EURO abgefasst ist. Einleitend weist der Vorsitzende auch auf die Tatsache hin, dass im laufenden Wirtschaftsjahr der Hiebsatz mit etwa 20.000 fm getätigt wurde und durch diese hohe Menge auch das Betriebs- und Forstpersonal entsprechend gefordert war. Zu den Ansätzen für den Forstwegebau wird auf die Tatsache verwiesen, dass im Voranschlag 2002 erstmals pro Forstfondsgemeinde ein Gesamtkonto mit den jeweiligen in der Gemeinde geplanten Forstwegebauten enthalten ist, da die bisherige Vorgangsweise einer gesonderten Veranschlagung für jedes Projekt zu einer Aufblähung des Kontenplanes und damit zur Unübersichtlichkeit führt. Den Forstfondsbürgermeistern wird eine detaillierte Liste übergeben, aus welcher die einzelnen Projekte und die dazu veranschlagten Ausgaben entnommen werden können. Betreffend Hackschnitzelverkauf wird informiert, dass neben den bereits bestehenden Kleinabnehmern in der laufenden Wintersaison auch die Hackschnitzelanlage der Montafonerbahn AG im neuen Verwaltungsgebäude in Schruns mit einem Bedarf von ca. 200 srm und das Vitalhotel von Ewald Netzer mit ca. 800 srm dazu kommen werden. Bgm. Wachter weist darauf hin, dass die Budgetierung der Ansätze für den Bau von Forstwegeprojekten noch keine Vergabe darstellt und fordert für die Zukunft für jedes Fortwegprojekt eine konkrete Beschlussfassung einerseits über die Umsetzung des Projektes und andererseits auch eine montafonweite Ausschreibung der Bauarbeiten mit Einladung aller in der Talschaft in Frage kommenden Unternehmen mit anschließender Angebotseröffnung, an welcher er künftig teilnehmen wolle. Im Zuge der sehr ausführlichen Diskussion zu dieser Forderung wird in mehreren Wortmeldungen auf die Gefahr hingewiesen, dass durch diese Vorgangsweise Gefahr besteht, dass künftig die Baukosten für Forstwegebauten ansteigen werden und damit für den Forstbetrieb Nachteile in Kauf genommen werden müssen. Vom Betriebsleiter wird ausdrücklich auf die Tatsache verwiesen, dass für die Errichtung von Forstwegen in vielfach steilem und bautechnisch sehr anspruchsvollem Gelände die Qualität der Bauausführung und damit letztendlich auch die Kosten ganz maßgeblich vom jeweiligen Baggerfahrer und seiner Erfahrung im Wegebau abhängig sind. Im Falle von öffentlichen Ausschreibungen besteht Gefahr, dass Aufträge auch an Unternehmen mit weniger erfahrenen Baggerfahrern vergeben werden müssen. Der Betriebsleiter weist auch darauf hin, dass in den vergangenen Jahren bei den Auftragserteilungen eine möglichst breite Streuung innerhalb der in der Talschaft ansässigen Unternehmen getrachtet wurde. 13. Forstfondssitzung: 18.12. 2001 Seite - 2 - In der Diskussion wird auch auf die mit einer Ausschreibung verbundene Notwendigkeit einer detaillierten Projektserfassung mit Massenermittlung und die damit anfallenden Mehrkosten verwiesen. Angeregt wird auch die Einholung von Regiepreisen für die einzelnen Gerätetypen während der Wintermonate, was laut Information des Betriebsleiters auch in den vergangenen Jahren erfolgt ist. Der Betriebsleiter weist auf die Tatsache hin, dass die Kosten für Wegprojekte im Bereich der Wildbach und Lawinenverbauung bei ca. 3.500, -- ATS/lfm liegen, während sich die Kosten für Forstwege beim Stand Montafon im Bereich zwischen 750, -- bis 1.000, -- ATS/lfm bewegen. Er weist auf die mit der bisherigen Abwicklung guten Erfahrungen und vor allem die hohe Qualität der Bauausführung hin. Bgm. Vallaster führt den Bau des Schrinawaldweges in den Gemeinden Silbertal und Bartholomäberg an, für welchen von der Wildbach- und Lawinenverbauung ein Laufmeterpreis von 7.000, -- ATS abgerechnet wurde. Im Zuge der Diskussion wird auf die im Jahre 1990 zu dieser Thematik auf Grund einer damaligen Anregung des Prüfungsausschusses vorgenommene Beschlussfassung über Auftragserteilungen und Vergaben von Dienstleistungen nochmals im Detail hingewiesen, wobei in mehreren Wortmeldungen die Beibehaltung der damals beschlossenen Praxis für zweckmäßig erachtet wird. In der Diskussion wird auch auf die Tatsache hingewiesen, dass laut Aussage von DI Schilcher von der Wildbach- und Lawinenverbauung in deren Bereich von der öffentlichen Ausschreibung von Wegprojekten ebenfalls abgegangen wird und nach Festlegung der Stundensätze für die benötigten Gerätetypen für die Vergabe von Projekten die Qualität des Baggerfahrers eine ganz massgebliche Rolle spielt. Über Anregung des Vorsitzenden soll die Thematik nach Vorlage weiterer Unterlagen in einer der kommenden Forstfondssitzungen nochmals beraten werden, damit möglichst eine für den Stand Montafon wirtschaftliche, zweckmäßige aber auch einfache Regelung gefunden werden kann. Bgm. Wachter verlangt die Vorlage einer Übersicht über Auftragsvergaben für Forstwegebauten für den Zeitraum in den vergangenen 5 Jahre, womit er laut seiner Angabe die einseitige Auftragserteilung durch den Stand Montafon bzw. den Betriebsleiter nachweisen wolle. Festgehalten wird auch die Tatsache, dass sämtliche Forstwegprojekte durch die Forstabteilung der Landesregierung kollaudiert werden und damit auch die qualitativ einwandfreie Bauausführung wie auch die zweckmäßige Verwendung der Förderungsmittel bestätigt wird. Zur Anfrage über die im Voranschlag enthalten Schutzwaldsanierungsprojekte „groß und klein“ informiert der Betriebsleiter, dass unter den Schutzwaldsanierungsprojekten „groß“ jene im Ausserbacherwald und im Partenerberg in Gaschurn sowie Stöck in der Gemeinde Silbertal enthalten sind und für diese Projekte neben Landes- auch Bundes- und EU-Mittel gewährt werden. Unter der Position Schutzwaldsanierungsprojekte „klein“ sind in der Regel Projekte mit einem Kostenaufwand von max. 1 Mio. ATS includiert, für welche die Förderung aus den Fonds zur Rettung des Waldes mit 80% der angefallenen Kosten gewährt wird. Darin ist das Sanierungsprojekt im Bereich „Gallis Röfi – Schottazug“ in Vandans, eine Sanierung im Standeswald Gargellen und das Projekt im Bereich Vermolatobel im Grenzbereich zwischen den Gemeinden Schruns und Silbertal enthalten. 13. Forstfondssitzung: 18.12. 2001 Seite - 3 - Zur Anfrage betreffend Gebäudeinstandhaltung wird auf das dem Stand Montafon gehörige Maisäßhaus Manuef in der Gemeinde Tschagguns verwiesen, an welchem dringende Instandhaltungsmaßnahmen wie die Dacheindeckung und verschiedene Sanierungsmaßnahmen im Fundamentbereich vorgenommen werden müssen. Bgm. Bitschnau weist auf den Umstand hin, dass dieses Maisäßhaus künftig bei einer möglichen anderen jagdlichen Konstellation im Gemeindegebiet Tschagguns für die Eigenjagd Holzboda des Standes Montafon sehr wichtig sein könnte. Zur Anfrage nach den Einnahmen aus Schüttmaterialverkäufen informiert der Betriebsleiter, dass im laufenden Jahr Verkäufe im kleinerem Umfang aus dem Gislatobel, dem Valiserabach und dem Vensertobel erfolgt sind. Zu den Schüttmaterialentnahmen aus dem Vensertobel bzw. Mustergielbach in Vandans durch den Stand Montafon wird eine Grenzfeststellung für zweckmäßig erachtet, damit künftig unterschiedliche Auffassungen zwischen dem von der Gemeinde Vandans beauftragten Unternehmen Fa. Wachter und den vom Stand Montafon beauftragten Unternehmen von vornherein vermieden werden können. Bgm. Wachter stellt zu dem im Voranschlagskonzept enthaltenen Beitrag der Forstfondsgemeinden zur Mitfinanzierung gemäß Maßnahmenkonzept aus dem Jahre 1986 fest, dass sich die Gemeinde Vandans in dieser Form künftig nicht mehr an der Mitfinanzierung beteiligen werde, zumal nach deren Auffassung aus der Einräumung von Dienstbarkeiten vor allem im Bereich der Seilbahnen wesentlich höhere Einnahmen erzielt werden könnten. Diese Feststellung führt zur einer recht heftigen Diskussion, wobei in mehreren Wortmeldungen der anderen Forstfondsbürgermeister auf die Solidarität und auf das gemeinsame Interesse aller Forstfondsgemeinden zur Schutzwaldbewirtschaftung hingewiesen wird. Hingewiesen wird aber auch auf die Tatsache, dass nach dem geltenden Gemeindegutsgesetz die Forstfondsgemeinden schlussendlich solidarisch für die nicht aus Eigenmitteln erwirtschaften Ausgaben für die Schutzwaldbewirtschaftung aufzukommen haben. Hingewiesen wird auch auf die Gefahr, das durch diese Vorgangsweise die Mitfinanzierung sowohl der Illwerke als auch der Montafoner Seilbahngesellschaften wie auch der restlichen Forstfondsgemeinden gefährdet wird und damit dem Forstbetrieb und somit schlussendlich der Schutzwaldbewirtschaftung eine wesentliche finanzielle Grundlage für die bisher sicher erfolgreiche Bewirtschaftung der Standeswaldungen in den vergangenen 15 Jahren entzogen wird. In mehreren Wortmeldungen apellieren die Forstfondsbürgermeistern an die Solidarität aller Mitgliedsgemeinden des Forstfonds, zumal alle an einer ordnungsgemäßen Schutzwaldbewirtschaftung das gleiche Interesse haben müssen. Zum Schutzwaldsanierungsprojekt Gallis Röfi in Vandans informiert der Betriebsleiter, dass im Jahre 1999 nach dem Katastrophenereignis Sofortmaßnahmen gesetzt wurden und zwischenzeitlich vom Illwerkegeologen ein umfangreicher Bericht erstellt wurde, der auch der Gemeinde Vandans vorliegt. Zwischenzeitlich ist weiters die Ausarbeitung eines Schutzwaldsanierungsprojektes in Umsetzung. Im Rahmen einer Diplomarbeit unter Einbindung des zuständigen Universitätsprofessors für Waldbau der Universität für Bodenkultur sowie unter Einbindung des Illwerkegeologen und der Wildbach- und Lawinenverbauung soll weiters ein fächerübergreifender Sanierungsvorschlag für diesen sensiblen Bereich ausgearbeitet werden soll. 13. Forstfondssitzung: 18.12. 2001 Seite - 4 - Die von Bgm. Wachter angesprochene Schlechterbehandlung der Gemeinde Vandans wird vom Vorsitzenden wie vom Betriebsleiter entschieden zurückgewiesen und kann mit konkreten Beispielen auch nicht belegt werden. Die dazu von Bgm. Wachter angesprochenen Beispiele in jagdlichen Agenden, in Sanierungsmaßnahmen im Bereich Gallis-Röfi etc. entsprechen nicht der Realität. Dezidiert stellt der Betriebsleiter fest, dass er stets die Gleichbehandlung aller Forstfondsgemeinden versuche und bei einer vermeintlichen Schlechterstellung auch jederzeit zur Information und Aussprache bereit stehe. Die von Bgm. Wachter im Zuge der Diskussion gemachten Vorwürfe in Richtung Betriebsleiter, dass sich die Gemeinde Vandans nicht mehr länger von ihm „vogten“ lasse, sind selbstredend und bedürfen keiner weiteren Kommentierung. In Summe stellt der Vorsitzende zum teils emotional geführten Wortwechsel zwischen Bgm. Wachter, übrigen Forstfondsvertretern und Betriebsleiter ausdrücklich fest, dass der Betriebsleiter sicher in vielen Fällen eine exponierte Position einnehmen muss, er aber seine Arbeit sehr engagiert, kompetent und ausgezeichnet im Interesse des Forstbetriebes und damit im Interesse der Schutzwaldbewirtschaftung in der Talschaft wahrnimmt. An Bürgermeisterkollegen Wachter richtet er den Appell zur gemeinsamen Zusammenarbeit, da die Sicherung des gemeinsamen Lebensraumes das Ziel Aller sein muss. Vom Vorsitzenden wird zum Dienstpostenplan informiert, dass für die Betriebsorgane Battlogg Josef und Battlogg Richard aus Anlass ihrer 15-jährigen Betriebszugehörigkeit die Überstellung in c2 geplant ist, sowie den weiteren Betriebsorganen samt Betriebsleiter und Förster sowie dem Standessekretär und dem Buchhalter für deren langjährige Arbeit eine ausserordentliche Vorrückung zu gewährt werden soll Zu diesem Vorschlag spricht sich Bgm. Bitschnau im Hinblick auf die langfristigen Folgen für eine vorsichtige Handhabe von ausserordentlichen Vorrückungen aus und wird von ihm auch auf die Situation auf Gemeindeebene hingewiesen. Nach Diskussion wird der Dienstpostenplan zur Beschlussfassung auf die kommende Sitzung vertagt, wozu weitere Berechnungen vorzulegen sind. Der Voranschlag für das Jahr 2002 wird über Antrag des Vorsitzenden mit nachstehenden Gesamtsummen einstimmig genehmigt: Ausgaben der Erfolgsgebarung Ausgaben der Vermögensgebarung Gesamtausgaben 2.043.600, 00 € 472.900, 00 € 2.516.500, 00 € Einnahmen der Erfolgsgebarung Einnahmen der Vermögensgebarung Gesamteinnahmen 2.516.500, 00 € 0, 00 € 2.516.500, 00 € Bgm. Wachter stellt ergänzend zu seiner Zustimmung fest, dass diese nicht für die Beiträge der Gemeinden zum Maßnahmenkonzept sowie die Einnahmen aus Dienstbarkeitsentgelten gilt und bei den Ansätzen für Forstwegebauten keine Zustimmung zu einem Baubeschluss beinhaltet. Die Finanzkraft wird mit 50 % der Einnahmen des Voranschlages des Vorvorjahres somit mit 1.161.820, 60 EURO festgestellt. 13. Forstfondssitzung: 18.12. 2001 Seite - 5 - Pkt. 3 – Berichte; Keine Wortmeldungen; Pkt. 4 – Allfälliges; a) Bgm. Wachter ersucht unter Hinweis auf die am 27. Dezember anberaumte Vollversammlung der Jagdgenossenschaft Vandans bis dahin der Gemeinde Vandans schriftlich den Vorschlag des Standes Montafon für den Jagdausschuss bekannt zu geben. b) Bgm. Wachter regt an, dem Landesbeamten Peter Moosbrugger für seine Familie ein oder zwei Tageskarten zu kommen zu lassen, zumal er sich in den letzten Jahrzehnten für die Umsetzung des Montafoner Radwegenetzes sehr verdient gemacht hat. Diese Anregung wird von den Standesbürgermeistern zustimmend zu Kenntnis genommen. Ende der Sitzung: 11.45 Schruns, am 20.12. 2001 Schriftführer: 13. Forstfondssitzung: 18.12. 2001 Forstfondsvertretung: Seite - 6 -