20160701_3.Regionalbericht_Stand_Montafon_03_2015_RSM_

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Letzte Änderung 04.01.2023, 16:35
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon_,_rp_
Dokumentdatum 2023-01-04
Erscheinungsdatum 2023-01-04
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Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Regionalbericht Stand Montafon Amtliche Mitteilung, zugestellt durch Post.at Ausgabe # 3, Juli 2016 02 / Regionalbericht Stand Montafon Vorwort Liabi Muntafunr! Das Jahr 2015 hat beim Stand Montafon zu großen Veränderungen geführt. Mit der Gemeindewahl wurde auch der Standes-Ausschuss neu besetzt. Es freut mich sehr, dass mich die Bürgermeister-Kollegen im Mai 2015 einstimmig zum neuen Repräsentanten des Standes Montafon gewählt haben. Eine große Aufgabe, der ich mich gerne stelle. Gemeinsam mit meinen Bürgermeisterkollegen werde ich versuchen, als Einheit – als starkes Team Montafon – Visionen und Ideen für eine nachhaltig lebens- und liebenswerte Zukunft unseres Montafons zu forcieren und umzusetzen. Zudem soll die schon jetzt sehr erfolgreich praktizierte Gemeindekooperation nachhaltig ausgebaut werden. Eine große Herausforderung wird sicherlich auch die Realisierung der ehrgeizigen Ziele des Prozesses „Raumentwicklung Montafon“, welcher unter anderem das Thema Mobilität auf allen Ebenen behandelt. Standesrepräsentant Bgm. Herbert Bitschnau Unter dem Dach „Familienfreundliches Montafon“ widmen wir uns seit Anfang 2015 sehr intensiv unterschiedlichsten Anliegen. So versuchen wir im Rahmen des Projekts „Kinder- und Schülerbetreuung“ das Angebot stetig weiterzuentwickeln und zu verbessern. Im Herbst 2015 ist dann auch das zweite Projekt – das gemeindeübergreifende „Spiel- und Freiraumkonzept Vorderes Montafon“ gestartet, genauso wie das Projekt „Gesund Aufwachsen im Montafon“. Einen Querschnitt durch das breite Aufgabengebiet des Standes Montafon zeigt auch heuer wieder dieser Regionalbericht auf. Dafür haben wir einige Highlights aus dem Geschäftsjahr 2015 mit Zahlen, Daten und Fakten aufbereitet. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals recht herzlich beim 2015 aus dem Amt geschiedenen Standesrepräsentanten Bürgermeister Rudi Lerch für sein jahrelanges Engagement in der Talschaft bedanken. Gemeinsam mit den amtierenden und auch den ehemaligen Bürgermeister-Kollegen Bertram Luger, Karl Hueber und Ewald Tschanhenz hat Rudi Lerch mit viel Herzblut und großem Engagement an einem zukunftsorientierten Montafon mitgearbeitet. Jetzt wünsche ich Euch im Namen des Standes Montafon, des Stand Montafon Forstfonds und des Abwasserverbandes sowie im Namen aller Mitarbeiter und Bürgermeister-Kollegen viel Freude beim Lesen des Regionalberichts 2015. Herzlichst, Euer Standesrepräsentant Bürgermeister Herbert Bitschnau Herausgeber & Medieninhaber: Stand Montafon, Montafonerstraße 21, 6780 Schruns, www.stand-montafon.at Titelgrafik: kaleido.cc Redaktion & Umsetzung: Presse- und Medienbüro Meznar Media Texte: Bernhard Maier, Michael Kasper, Marion Ebster, Hubert Malin, Christoph Breuer, Elisabeth Meznar, Toni Meznar Fotos: Meznar Media, Montafoner Museen, Montafon Archiv, Hubert Malin Druck: Druckerei Thurnher, Rankweil Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird im „Regionalbericht“ des Standes Montafon im Allgemeinen auf gender-gerechte Formulierungen verzichetet. Inhaltlich werden selbstverständlich beide Geschlechter angesprochen. 03 / Regionalbericht Stand Montafon Herzlich willkommen beim Stand Montafon. Der „Regionalbericht 2015“ zeigt wieder eindrucksvoll die Vielfalt innerhalb des Gemeindeverbandes Stand Montafon. Viel Vergnügen beim Lesen & Informieren. Raum & Region Mobilität & Verkehr 04/05 Standesausschuss 14 Bahninfrastruktur 06/07 Standesverwaltung 15 Vision Bahnausbau Bildung & Soziales 08 Maisäß-Novelle 09 Aus für das BG Montafon 23 Neuer Standort JAM Natur & Umwelt 24 Musikschule Montafon Kultur & Wissenschaft 16 Bilanz septimo 17 Montafoner Museen 25 Jugendkoordination 26/27 Familienfreundlich 28 Case Management 29 Rekord für Bibliothek 18/19 Montafoner Baukultur 30 – 34 Rechnungsergebnisse 10 Ökostrom ARA Montafon 35 Gremien & Mitarbeiter 11 10 Jahre Waldschule 12 Wegebau Forstfonds Wirtschaft & Tourismus 13 Sportförderung 20 2. Gipfeltreffen 21 Aktuelles aus dem Archiv 22 MoSo Brückenjahr 2015 vo st a ll e h r b iSyntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight s p a r te n a 04 / Regionalbericht Stand Montafon Raum & Region Standes-Ausschuss Seit den Gemeindewahlen im Frühjar 2015 arbeitet der neue Standes-Ausschuss mit den zehn Bürgermeistern der Talschaft an einem liebens- und lebenswerten Montafon Die Gemeindewahlen von März 2015 haben zu Veränderungen im Montafoner Standesausschuss gesorgt. Der neue Montafoner Standesausschuss setzt sich seit Mai 2015 aus den zehn Montafoner Bürgermeistern Herbert Bitschnau (Tschagguns), Jürgen Kuster (Schruns, neu), Lothar Ladner (Lorüns), Josef Lechthaler (St. Gallenkirch, neu), Matthias Luger (Stallehr, neu), Martin Netzer (Gaschurn), Raimund Schuler (St. Anton, neu), Martin Vallaster (Bartholomäberg), Burkhard Wachter (Vandans) und Thomas Zudrell (Silbertal) zusammen. In der konstituierenden Sitzung des Montafoner Standesausschusses am 12. Mai 2015 wurde der Tschaggunser Bürgermeister Herbert Bitschnau (55) einstimmig zum neuen Repräsentanten des Standes Montafon gewählt. Zu seinem Stellvertreter wurde ebenso einstimmig Bürgermeister Martin Netzer aus Gaschurn gewählt. Bgm. Herbert Bitschnau ist auch neuer Repräsentant des Stand Montafon Forstfonds, zu dem alle Montafoner Gemeinden bis auf Lorüns und Stallehr gehören. Auch hier wurde Bgm. Martin Netzer einstimmig als Stellvertreter bestellt. Gemeinsame Arbeit an einem lebens- und liebenswerten Montafon Die Mitglieder des neuen Standesausschusses haben sich im Vorfeld der konstituierenden Sitzung vergangenen Mai zusammengetan und bei verschiedenen Arbeitsgesprächen relevante Die Repräsentanten des Standes Montafon der vergangenen 100 Jahre: Jakob Stemer, Schruns 1889 – 1919 Josef Georg Jochum, Tschagguns 1919 Franz Wachter, Schruns 1919 – 1938 Heinrich Dajeng, Schruns 1938 – 1945 Jakob Hueber, Schruns 1945 – 1949 Josef Keßler Bartholomäberg 1950 – 1965 Peter Wachter, Gaschurn 1965 – 1970 LAbg Ignaz Battlogg, St. Anton im Montafon 1970 – 1976 Erwin Vallaster, Bartholomäberg 1977 - 1985 LR Siegmund Stemer, St. Anton im Montafon 1985 – 1996 Erwin Bahl, Schruns 1996 – 2010 Rudolf Lerch, St. Anton im Montafon 2010 – 2015 05 / Regionalbericht Stand Montafon Raum & Region vo stallehr bis partena Der neue Montafoner Standesausschuss: Bgm. Josef Lechthaler, Bgm. Martin Vallaster, Bgm. Raimund Schuler, Bgm. Matthias Luger, Bgm. Burkhard Wachter (v. l., hintere Reihe), Bgm. Jürgen Kuster, Bgm. Thomas Zudrell, Standesrepräsentant Bgm. Herbert Bitschnau, Bgm. Martin Netzer (stv. Standesrepräsentant) und Bgm. Lothar Ladner (v. l., vordere Reihe). Zukunftsthemen aufgegriffen. „In einem offenen Dialog haben sich zahlreiche Aufgabenfelder herauskristallisiert, die wir bereits aktiv zu bearbeiten begonnen haben“, schildert der neue Standeschef Herbert Bitschnau. Das ist zum einen das Projekt „Familienfreundliches Montafon“ mit unterschiedlichen Themen wie der Kinder- und Schülerbetreuung, das Spiel- und Freiraumkonzept Außermontafon oder die Initiative „Gesund Aufwachsen im Montafon“. Zum anderen das Thema Mobilität/Raumentwicklung – unter anderem mit der Vision Bahnausbau Montafon – und dann noch die einzelnen Talschaftsverbände wie beispielsweise der Abwasser- oder der Schulverband. „Das alles werden wir genau analysieren und schauen, welche Ressourcen wir haben und was wir für die Zukunft wie erreichen wollen und in welchen Bereichen wir noch intensiver zusammenarbeiten können. Stichwort Bauverwaltung oder Finanzverwaltung Montafon“, so Bitschnau. Das ist der Stand Montafon Der Politische Stand Montafon ist ein Zusammenschluss der zehn Gemeinden Bartholomäberg, Gaschurn, Lorüns, St. Anton, St. Gallenkirch, Schruns, Silbertal, Stallehr, Tschagguns und Vandans. Seit dem Mittelalter hat sich das Aufgabengebiet des Standes vielseitig verändert. Wurden früher u. a. Tierseuchen bekämpft, die Straßenerhaltung bewerkstelligt oder die Feuerversicherung gemeinsam organisiert, übernimmt der Stand heute mehr denn je wichtige regionalpolitische Aufgaben: beispielsweise die Regionalplanung, der Öffentliche PersonennSyntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight ahverkehr (Landbus Montafon), der Abwasserverband Montafon, die Musikschule und die Bibliothek im neuen Haus Montafon, als Bindeglied zur EU für Förderungen, etc. oder die gemeinsame Planung für die Zukunft. Zudem kümmert sich der Stand Montafon beispielsweise um die Erhaltung der Natur- und Kulturlandschaft sowie um die hohe Lebensqualität in der Region und koordiniert viele zur Selbstverständlichkeit gewordene Alltagsbedürfnisse. Kurz gesagt: der Stand Montafon gehört zum täglichen Leben. Sozusagen von A wie Abwasserverband bis Z wie Ziehharmonika. „Gemeinsam mit meinen Bürgermeisterkollegen werde ich versuchen, als starkes „Team Montafon“ Visionen und Ideen für eine nachhaltige, lebensund liebenswerte Zukunft unseres Montafons zu forcieren und umzusetzen“ Bgm. Herbert Bitschnau, Standesrepräsentant Montafon 06 / Regionalbericht Stand Montafon Raum & Region Der Talschafts- und Ausgleichsfonds Montafon stärkt die regionale Verantwortung. Mittel aus dem Fonds werden nur nach sorgfältiger Prüfung und einstimmigem Beschluss verwendet vo ab wa ss er bi s zie hh ar m on ik a Die Zusammenarbeit unter den Gemeinden einer Talschaft bietet die Chance, gemeinsam auf die aktuellen Herausforderungen des wirtschaftlichen Strukturwandels, des demografischen Wandels und der kommunalen Finanznot zu reagieren. Vielerorts werden dafür neue Kooperationen und Strukturen geschmiedet. Im Montafon gibt es diese regionale Kooperationsstruktur mit dem Gemeindeverband Stand Montafon seit dem 19. Jahrhundert. Die regionale Zusammenarbeit muss sich aber auch immer wieder an neuen Herausforderungen ausrichten. Zu Beginn des Jahres 2015 hat sich der Standesausschuss auf eine Änderung des Statuts über den Montafoner Talschafts- und Ausgleichsfonds geeinigt, der im Jahre 1993 unter der Federführung des damaligen Standesrepräsentanten Siegi Stemer ins Leben gerufen wurde. Er hatte zum Ziel, die Mittel für Maßnahmen von gesamtregionaler und überörtlicher Bedeutung im Aufgabenbereich des Standes und des Forstfonds einzusetzen. Kapitalstock steht unter der Prämisse der Werterhaltung Neu ist die Aufteilung der Mittel von knapp vier Millionen Euro in einen Liquiditätsteil (ein Drittel), welcher den ursprünglichen und weiterhin geltenden Regeln unterliegt, und einen Kapitalstock (zwei Drittel), für welchen gesonderte Verwendungsgrundsätze gelten. Der Kapitalstock steht unter der Prämisse der Werterhaltung, weshalb er durch Kapitalerträge zumindest bis in Höhe der jährlichen Inflationsrate gespeist wird. „Die Bildung eines werthaltigen Kapitalstocks stellt eine zukunftsweisende und verantwortungsvolle Weiterentwicklung des bewährten Montafoner Talschafts- und Ausgleichsfonds dar.“ Bernhard Maier, Standessekretär Die Satzungsänderung, welche mit fachkundiger und großzügig gewährter Unterstützung des Wahlmontafoners Prof. Dr. Hans Waschkowski erarbeitet wurde, sieht auch vor, dass ein begrenzter Teil des gemeinschaftlichen Vermögens den Gemeinden und Gemeindeverbänden zeitlich befristet zur Überbrückung von finanziellen Engpässen weitergeleitet werden kann. Die finanziellen Mittel aus dem Talschaftsfonds werden weiterhin ausschließlich für talschaftsweite Angelegenheiten und nur nach sorgfältiger Prüfung und einstimmiger Beschlussfassung verwendet. Kontakt: Verwaltung Stand Montafon Montafonerstraße 21, 6780 Schruns, Telefon: 0 55 56 / 7 21 32-0 Mail: info@stand-montafon.at Web: www.stand-montafon.at Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 8 bis 12 Uhr, Montag & Mittwoch: 13.30 bis 17 Uhr, Freitag: 8 bis 12 Uhr und 13.30 bis 16 Uhr, Dienstag & Donnerstag Nachmittag kein Parteienverkehr Termine: nach Absprache jederzeit 07 / Regionalbericht Stand Montafon Raum & Region vo lädala bis buggla Der Stand Montafon und Montafon Tourismus arbeiteten im Jahr 2015 gemeinsam am Mobilitäts-Verhalten ihrer Mitarbeiter. Gemeindeverband Stand Montafon und Montafon Tourismus starteten im Jahr 2015 ein gemeinsames Projekt für nachhaltige Mobilitäts-Lösungen ihrer Mitarbeiter Der Weg zur Arbeitsstelle Syntax Warning: Invalid Font Weight und auch die Mobilität im Rahmen des Berufsalltages brauchen Zeit, kosten Geld und haben Auswirkungen auf die Umwelt und unser Zeitmanagement. Deshalb haben der Gemeindeverband Stand Montafon und Montafon Tourismus gemeinsam für ihre Mitarbeiter im Frühjahr eine Mobilitäts-Offensive gestartet. Ziel war es, die Mobilität der Mitarbeiter nachhaltig positiv zu verändern und damit die Umwelt sowie den Geldbeutel zu entlasten. Im Rahmen des Projekts „Probier amol“ haben rund 40 Mitarbeiter von Montafon Tourismus und des Standes Montafon ihre Mobilitäts-Gewohnheiten genau unter die Lupe genommen. „Dabei wurde das Verhalten jedes einzelnen genau betrachtet und eventuelle Veränderungen überlegt“, schildert Standessekretär Bernhard Maier. Nach der Umfrage unter den Mitarbeitern wurden in einem Workshop genau diese Themen detaillierter betrachtet und etwaige Lösungen erarbeitet. In einer mehrwöchigen Testphase wurden dann verschiedene Mobilitäts-Lösungen im Echt-Einsatz ausprobiert: wie beispielsweise Schnuppertickets für den öffentlichen Personennahverkehr für den Arbeitsweg oder eine Kombi-Lösing mit ÖPNV-Tickets und E-Bikes. Außerdem standen den Probanden zwei Elektro-Autos zur Verfügung, die zentral verwaltet und ganz unbürokratisch über eine Pool-Lösung genutzt werden konnten. „Mobilität positiv beeinflussen“ „Durch die verschiedenen Angebote und Mobilitäts-Ansätze haben wir verschiedenste Daten erhalten, die wir gezielt auswerten konnten“, erklärt Wolfgang Seidel vom Vorarlberger Energieinstitut. „Daraus sollen dann Schlüsse gezogen werden, wie das Mobilitäts-Verhalten jedes einzelnen entsprechend positiv beeinflusst und damit nachhaltig verbessern werde kann“, so Standessekretär Bernhard Maier weiter. Wochenlang wurden die Projektdaten samt dem Feedback der Mitarbeiter genau analysiert und dann weitere Schritte eingeleitet. Projekt „Probier amol“ Das Projekt „Probier amol“ ist eine Initiative des Energieinstituts Vorarlberg gemeinsam mit ALLMENDA, dem Ökologie Institut und der Fachhochschule Vorarlberg und wird unterstützt vom Land Vorarlberg und der Europäischen Union. 08 / Regionalbericht Stand Montafon Raum & Region Diese Bilder zeigen, wie sich die Maisäss-Landschaft in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat. Die Aufnahme links stammt aus den 1950er Jahren, das mittlere Luftbild aus den 1970ern und das rechte aus dem Jahr 2009. Die Raumplanungsnovelle aus dem Jahr 2015 zeigt Möglichkeiten und Grenzen für die Entwicklung der altehrwürdigen Maisäss-Landschaft im Montafon Im Mai 2015 trat eine Änderung des Raumplanungsgesetzes in Kraft, die die Umnutzung von Maisäßgebäuden zu Ferienwohnungen betrifft. Bisher waren bauliche Veränderungen raumplanungsrechtlich oft nicht zulässig, trotzdem erfolgten derartige Umbauten oft in allen Gemeinden des Montafons. Die Folgen der Gesetzesnovelle sind im konkreten Fall abzuklären und die Raumplanungsabteilung des Landes Vorarlberg arbeitet dazu eng mit der Bauverwaltung Montafon und dem Stand Montafon zusammen. Was unter anderem auf die Gemeinden zukommt, ist die Ausweisung der Maisäßgebiete nach bestimmten Kriterien. Die raumplanungsrechtlich als Maisäßgebiete ausgewiesenen Flächen sollen als solche erhalten werden und damit auch das charakteristische Landschaftsbild. Um die Kulturlandschaft zu erhalten, auch wenn Gebäude offiziell als Ferienwohnungen in diesen Gebieten genutzt werden, wird eine Bewirtschaftungsverpflichtung der ausgewiesenen Flächen eingeführt. Diese Flächen werden sich voraussichtlich an aktuellen Nutzungsflächen orientieren. Die Erhaltung und Entwicklung der Maisäßlandschaften als wichtiges Kulturgut und als bedeutender Faktor für den Tourismus ist zentral für das Montafon. Hierfür eine rechtliche Grundlage zu schaffen, die in der Raumplanung aber auch in den Bereichen Baurecht und Wasserwirtschaft zur Klärung lange aufgeschobener Fragen führt, stellt für die regionale Entwicklung der Maisäßlandschaften einen wichtigen Schritt dar, um diese überhaupt in einer nacSyntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight hhaltigen Art und Weise steuern zu können. Vorarlberger Landesgesetzblatt: Vlbg. LGBl. Nr 22/2015 (https://www.vorarlberg.at/pdf/lgbla_vo_20150512_22.pdf) 09 / Regionalbericht Stand Montafon Raum & Region vo früanr bis mara Am 30. Juni 2017 ist Schluss – an diesem Tag schließt das Bezirksgericht Montafon für immer Seit 240 Jahren ist das Gericht in Schruns zu seine Türen. Mittels eines EU-Projekts soll die bestmögliche Nachnutzung erarbeitet werden. Hause. Ein Blick in die Aktenschränke. Ende des Gerichts 2015 wurde bekannt, dass das Bezirksgericht Montafon im Jahr 2017 geschlossen werden soll. Erste Gespräche über eine Nachnutzung sind bereits angelaufen Nach zahlreichen angedrohten Schließungen sorgte Justizminister Wolfgang Brandstetter im September 2015 mit der Ankündigung, das Bezirksgericht Montafon im Jahr 2017 schließen zu wollen, für große Irritation. Innerhalb und außerhalb der Talschaft. Zumal damit eine Institution geschlossen wird, welche seit Jahrhunderten fest im Montafon verankert ist und einst mühsam erkämpft wurde. Das Bezirksgericht Montafon hat eine lange Tradition. Jahrhundertelang hat sich die Talschaft um ein eigenes Gericht bemüht, welches schlussendlich im Jahr 1775 vom Kaiser gewährt wurde. Seit 1920 ist der Gerichtsstandort Montafon auch in der Österreichischen Bundesverfassung verankert. „Mit der Schließung des Bezirksgerichts wandert wieder ein Stück Identität samt regionaler Wertschöpfung aus der Talschaft ab und schwächt damit den ländlichen Raum. Ganz abgesehen davon, dass qualifizierte Arbeitsplätze in der Talschaft verloren gehen“, bedauert Standesrepräsentant Bürgermeister Herbert Bitschnau. Dennoch, die Schließung ist beschlossene Sache und nach aktuellsten Informationen gehen im Bezirksgericht am 30. Juni 2017 die Lichter für immer aus. Nachnutzung soll über EU-Projekt gefördert werden Aus diesem Grund wurde bereits Ende 2015 erste Überlegungen für die Zukunft des geschichtsträchtigen Gebäudes im Herzen von Schruns angestellt. „Es geht darum, dass wir mit verschiedensten Akteuren die bestmögliche Nachnutzung dieses traditionsreichen Gebäudes erarbeiten können“, so Standesrepräsentant Bitschnau. Aktuell laufen die Vorbereitungen, die Frage der Nachnutzung über eines von der Europäischen Union geförderten Projekts laufen zu lassen. Damit könnten anfallende Kosten mit bis zu 60 Prozent gefördert werden. Fundstücke vom Dachboden des Bezirksgerichts in Schruns. 10 / Regionalbericht Stand Montafon Natur & Umwelt vo biogas bis ökostrom Raphael Dona und Christoph Brunold kümmern sich um die Servicierung der zwei neuen Blockheizkraftwerke bei der ARA Montafon. Kläranlage im Montafon produziert mit zwei neuen Blockheizkraftwerken 100-prozentigen Ökostrom 1 6 2 5 4 3 BHKW: 1 Jahr 2010 453.649 KWh 2 Jahr 2011 540.447 KWh 3 Jahr 2012 527.252 KWh 4 Jahr 2013 561.868 KWh 5 Jahr 2014 528.794 KWh 6 Jahr 2015 566.168 KWh Gesamt: Die Kläranlage des Abwasserverbandes Montafon gilt seit ihrer Erbauung im Jahr 1985 durch die stetige Weiterentwicklung als ökologisches und wirtschaftliches Vorzeigeprojekt. Unter anderem durch den Betrieb zweier Blockheizkraftwerke (BHKW), die 100-prozentigen Öko-Strom und Wärme produzieren. Im Jahr 2015 mussten die alten Kraftwerke durch zwei moderne Maschinen ersetzt werden. 3.178.178 KWh Von Anfang an haben die Verantwortlichen der ARA Montafon erkannt, wie sinnvoll die Nutzung des anfallenden Faulgases ist. Seit dem wird am Standort in Vens 100-prozentiger Ökostrom produziert. „Der Rohschlamm vergärt im Faulturm. Dabei entsteht Biogas. Mit diesen Blockheizkraftwerken produzieren wir damit Strom und Abwärme“, schildert ARA-Betriebsleiter Oswald Hepperger. Über sechseinhalb Millionen Kilowatt-Stunden Öko-Strom wurde in den vergangenen 14 Jahren produziert. Damit hätten rund 150 Haushalte seit der Inbetriebnahme mit Strom versorgt werden können. Außerdem wurde mit der Abwärme der Blockheizkraftwerke in den vergangenen Jahren über eine Million Liter Heizöl Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight und tausende Tonnen CO2 gespart. „Diese Abwärme haben wir zur Trocknung der Hackschnitzel in der Lagerhalle vom Stand Montafon Forstfonds bei der ARA verwendet und damit jährlich Kosten von mehreren 10.000 Euro gespart“, freut sich Hepperger. Bei ihrem jahrelangen Dauerbetrieb haben die beiden BHKW in rund 60.000 Betriebsstunden etwa 3, 5 Millionen Kilometer heruntergespult. Ein gesetzlich notwendiger Umbau wäre sehr teuer gewesen. Deshalb wurden die Blockheizkraftwerke nicht aufgerüstet, sondern im Jahr 2015 durch zwei moderne Maschinen ersetzt. „Eine nachhaltige Investition in die Zukunft“, so Abwasserverbands-Obmann Raimund Schuler. Rund 360.000 Euro wurden in die neuen BHKW investiert. Gesamt haben die Gemeinden Vandans, St. Anton, Bartholomäberg, Schruns, Tschagguns sowie Silbertal, St. Gallenkirch und Gaschurn in den vergangenen Jahren über zehn Millionen Euro in die Verbandskläranlage in Vandans investiert. 11 / Regionalbericht Stand Montafon Natur & Umwelt Silbertaler Waldschule Als Klassenzimmer in der Natur feierte die Silbertaler Waldschule im Jahr 2015 ihr zehnjähriges Jubiläum. Gleichzeitig wurde ein zweiter WaldschulStandort am Borgkopf eröffnet Die Silbertaler Waldschule hat ihm Jahr 2015 ihr zehnjähriges Jubiläum gefeiert. Was vor einem Jahrzehnt als engagiertes Projekt des Stand Montafon Forstfonds begann, ist unter anderem mit dem Vorarlberger Schutzwaldpreis ausgezeichnet und längst zu einem Vorzeigeprojekt avanciert. Initiiert von Monika Dönz-Breuß wurde vom Stand Montafon Forstfonds vor zehn Jahren auf dem Kristbergsattel im Silbertal die Waldschule als kleine Hütte errichtet. Nutzten zu Beginn vor allem Schulklassen das Angebot, entwickelten sich nach und nach Familienführungen, Fach-Exkursionen und in Zusammenarbeit mit Montafon Tourismus sogar Walderlebnis-Angebote. „Die Silbertaler Waldschule will das Verständnis für den Wald und die natürlichen Zusammenhänge in der Natur fördern. Kinder und Erwachsene sollen über ihre Sinne den Wald riechen, fühlen, schmecken und hören dürfen“, schildert der Montafoner Standesrepräsentant Bürgermeister Herbert Bitschnau. Waldschul-Außenstelle „Borgkopf“ als Ergänzung zum Kristbergsattel Die Forstwirtin Sylvia Ackerl hat die Waldschule nach dem Rückzug von Monika Dönz-Breuß Anfang 2014 übernommen und führt sie aktuell gemeinsam mit ihrem engagierten Team in eine erfolgreiche Zukunft. Dazu zählt seit neuestem auch ein zweiter Standort der Waldschule am Borgkopf, der anlässlich des zehnjährigen Jubiläums eröffnet wurde. Der neue Standort Borgkopf soll als Ergänzung zum bisherigen Angebot am Kristbergsattel vor allem für Ausgänge während der Revision der Kristbergbahn genutzt werden. Genauso wie für Führungen, bei denen der Mischwald und die Baumartenkunde im Vordergrund stehen. Kostengünstige Kinderbetreuung im Sommer Bereits zum zweiten Mal hat die Silbertaler Waldschule in den Sommerferien 2015 eine abwechslungsreiche und kostengünstige Kinderbetreuung für Kinder zwischen fünf und zehn Jahren angeboten. Jeweils an zwei Tagen pro Woche konnten die Kinder den ganzen Sommer lang das Spielzimmer der Waldschule am Kristbergsattel und am Burgkopf genießen. Von Anfang Juli bis Mitte September verbrachten zahlreiche begeisterte Kinder jeweils einen Tag in der Waldschule. Waldschul-Besucher 2015 1 Waldpädagogische Führungen 2 Sommerprogramm 3 Fachexkursionen 197 Gesamt Besucheranzahl: 902 68 3 2 1 Silbertaler Waldschule Montafonerstraße 21, 6780 Schruns Leitung: Sylvia Ackerl Telefon: 0 55 56/ 7 21 32 Mail: sylvia.ackerl@stand-montafon.at Web: www.silbertaler-waldschule.at vo waldschual bis schutzwald 344 12 / Regionalbericht Stand Montafon Natur & Umwelt vo d o n ig a b is gäscht Die forstlich, alpwirtschaftlich und touristisch genutzte und stark frequenierte Weganlage „Starka Egg“ wurde im Sommer 2015 stark beschädigt. Kontakt: Stand Montafon Forstfonds Montafonerstraße 21, 6780 Schruns; Telefon: 0 55 56 / 7 21 32, Mail: info@stand-montafon.at Web: www.stand-montafon.at/fSyntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight orst „Das Team des Stand Montafon Forstonds hat bei der Sanierung der Weganlage Starka Egg in wegebautechnisch schwierigem Gelände hervorragende Arbeit geleistet.“ Hubert Malin, Betriebsleiter Forstfonds Unwetter im Juni 2015 beschädigte die Weganlage „Starka Egg“ schwer Am 6. Juni 2015 hat ein Unwetter mit Hagel die Weganlagen im hinteren Silbertal stark beschädigt. Insbesondere wurde die 4, 7 Kilometer lange Weganlage „Starka Egg“ in Mitleidenschaft gezogen, die von 1995 bis 1997 vom Stand Montafon Forstfonds errichtet worden ist. Mit dem Bau dieser Erschließung in wegebautechnisch sehr schwierigem Waldgelände wurden über 450 Hektar Standeswald, die Alpen Wasserstuben und Gritsch sowie private Maisäße erschlossen. Ebenso stellt sie die forstliche Haupterschließung der Standeswaldungen oberhalb des Güterweges Wasserstuben und der Alpen dar. Alle Schwerlasttransporte werden seitdem über diesen Forstweg abgewickelt. Die forstlich, alpwirtschaftlich und auch touristisch stark genutzte Weganlage ist auch für die Gemeinde Silbertal nicht mehr wegzudenken und hat sich zu einer stark frequentierten Wander- und Mountainbikeroute entwickelt. Im Katastrophenjahr 2007 war der „Güterweg Starka Egg“ nach dem Unwetter vom 23. August 2007 die einzige befahrbare Weganbindung aller Alpen im hinteren Silbertal, nachdem die Talstraße entlang der Litz über eineinhalb Monate nicht genutzt werden konnte. Sanierung im Sommer 2015 Als Sofortmaßnahme nach dem Unwetter im Juni 2015 – bei dem alle Furten zerstört wurden – wurde die Weganlage durch den raschen Einsatz des Forstbetriebsdienstes wieder für Fußgänger und Allradfahrzeuge nutzbar gemacht und nach der Wandersaison mit Baugeräten einheimischer Firmen schließlich komplett saniert. Insgesamt wurden vom Stand Montafon allein im Silbertal mehr als 145.000 Euro in die Sanierung von Forststraßen investiert. Der Forstfonds ist bei der Wegerhaltung von über 165 Kilometer Forst- und Güterwegen ein Partner vieler Grundeigentümer im Montafon. Das ist der Stand Montafon Forstfonds Der Forstfonds ist die Forstverwaltung des Standes Montafon. Als Gemeindeverband steht er im Eigentum der acht Gemeinden Bartholomäberg, Gaschurn, Silbertal, Schruns, St. Anton im M., St. Gallenkirch, Tschagguns und Vandans. Der Forstfonds verwaltet und bewirtschaftet über 8860 Hektar Grund- und Waldflächen im Montafon und ist größter Waldbesitzer Vorarlbergs. Als Betriebsziele gelten die Walderhaltung zum Schutz des Lebensraumes Montafon, die nachhaltige Produktion des heimischen Rohstoffes Holz und damit auch die Deckung der traditionellen Holzbezugsrechte. 13 / Regionalbericht Stand Montafon Wirtschaft & Tourismus vo tschuttna b is s c h a n z n a Mit den Europäischen Olympischen Winter-Jugendspielen im Jänner 2015 erlebte das neue Montafoner Schanzenzentrum in der Zelfe in Tschagguns seine erste Bewährungsprobe. Im Jahr 2015 wurden bei den Montafoner Schanzen über 20.000 Trainingssprünge absolviert. Aus dem Topf der Sportförderung werden im Montafon verschiedene Sport-Events unterstützt Der Gemeindeverband Stand Montafon kümmert sich um verschiedenste Aufgabengebiete in der Talschaft – von der Bestellung des Montafoner Landbusses über den Abwasserverband bis hin zur Musikschule. Von A wie Abwasser bis Z wie Ziehharmonika sozusagen. Auch talschaftsrelevante Sportevents werden vom Stand Montafon unterstützt und finanziell gefördert. Hochdotierte Skirennen, Fußball-Veranstaltungen oder fliegende Adler beim Montafoner Schanzenzentrum in Tschagguns. Jedes Jahr werden über den Stand Montafon diverse Events aus dem Topf der Sportförderung finanziell unterstützt. Vo tschuttna bis schanzna. Auch der Bau der Montafoner Schanzenanlage wurde von den zehn Montafoner Gemeinden mit 1, 5 Millionen Euro mitfinanziert. Unter dem Titel „Sportförderung“ ist neben der finanziellen Unterstützung der FIS-Weltcup-Rennen auch der Unterstützungsbeitrag für die Europäische Winterjugendolympiade enthalten. Genauso wie für den Nordic Summer Grand Prix, der im Sommer 2015 die Weltelite in der Nordischen Kombination ins Montafon lockte und damit für die Weltcup-Premiere der neuen Schanzenanlage sorgte. 2.553 Trainingseinheiten im Jahr 2015 Im Jahr 2015 fanden im Montafoner Schanzenzentrum insgesamt 2.553 Trainingseinheiten mit 1.189 Athletinnen und Athleten statt. Eine Trainingseinheit umfasst acht Sprünge - somit wurden alleine beim Training 20.424 Sprünge in der Zelfe absolviert. Als modernste Schanzen-Anlage in ganz Österreich war das Schanzenzentrum auch die perfekte Location für die Eröffnung der Europäischen Olympischen Winter-Jugendspiele (EYOF) ab 25. Jänner 2015. Rund 1000 Jugendliche aus ganz Europa im Alter von 14 bis 18 Jahren erlebten zum ersten Mal den olympischen Spirit und unvergessliche Tage im Montafon. 4 5 3 1 2 Sportförderung* 1 Jahr 2015 75.180, 00 2 Jahr 2014 63.200, 00 3 Jahr 2013 29.800, 00 4 Jahr 2012 4.000, 00 5 Jahr 2011 4.000, 00 * ohne Investitionsbeiträge für die Montafoner Schanzenanlage 14 / Regionalbericht Stand Montafon Mobilität & Verkehr Millionenschwere Investition in die Bahninfrastruktur im Montafon zur Sicherstellung eines modernen und leistungsfähigen Schienenverkehrs 8. Mittelfristiges Investitionsprogramm Euro % 1 Bund 5.250.000, 00 50, 00 2 Land Vorarlberg 3.754.100, 00 35, 80 3 Stand Montafon* 1.236.200, 00 11, 80 259.700, 00 2, 50 4 Vorarlberger Illwerke Gesamt 10.500.00, 00 100, 00 3 4 1 2 * gemäß einer neuen Vereinbarung werden die Gemeindebeiträge vom Land aus Bedarfszuweisungen refundiert. Die Finanzierung der Bahninfrastruktur im Montafon wird vom Bund, Land Vorarlberg, der Vorarlberger Illwerke AG (als Miteigentümer) sowie von den zehn Montafoner Gemeinden seit dem Jahr 1981 in sogenannten „Mittelfristigen Investitionsprogrammen“ (kurz „MIP“) geregelt. Wobei die Montafoner Gemeinden im Jahr 2015 erstmals die für sie anfallenden Finanzierungsanteile vom Land refundiert bekommen haben. Das aktuelle 8. MIP (2015 bis 2020) umfasst 10, 5 Millionen Euro. Im Fokus der Investitionen stehen die Erhöhung der Sicherheit sowie Maßnahmen zur weiteren Modernisierung. Sieben Millionen Euro sollen bis Ende 2019 in die Adaptierung der Sicherungsanlagen und Eisenbahnkreuzungen, in eine geplante Trassenoptimierung im Bereich Bludenz und in die Umstellung der Zugkommunikation investiert werden. In notwendige Erhaltungsmaßnahmen fließen die übrigen 3, 5 Millionen Euro. Mittlerweile achtes Investitionsprogramm In den vergangenen Jahren sind bereits sieben Investitionsprogramme erfolgreich abgewickelt worden, von 2015 bis 2020 folgt jetzt dieses achte Programm. Zahlreiche Verbesserungen an der Bahnstrecke, den Bahnhöfen, der Sicherungstechnik und am Fuhrpark konnten schon umgesetzt werden. Auch für das achte MIP ist der bisherige Aufteilungsschlüssel zwischen Land Vorarlberg (35, 8 Prozent), Stand Montafon (11, 8 Prozent) und Miteigentümer Vorarlberger Illwerke (2, 5 Prozent) vorgesehen. Auf Initiative des Gemeindeverbandes Vorarlberg und des Standes Montafon konnte im Jahr 2015 erreicht werden, dass die auf die Montafoner Gemeinden entfallenden Finanzierungsanteile vom Land wieder an das Montafon refundiert wird. Mit dieser Entlastung der Gemeinden an der finanziellen Beteiligung der Schieneninfrastruktur konnte nun eine Gleichstellung mit den anderen Bahn-Anrainer-Gemeinden des Landes erreicht werden. Was ist der Unterschied zwischen den Investionskosten und den Kosten für den laufenden Bahnbetrieb? Diese Investitionen haben nichts mit dem laufenden Bahnbetrieb zu tun. Das Bahnwesen in Österreich ist gesetzlich in die beiden Bereiche „Infrastruktur“ und „Bahnbetrieb“ aufgeteilt. Für die Infrastruktur kommt die öffentliche Hand auf, für den laufenden Bahnbetrieb jedes Privatbahn-Unternehmen selber. Allerdings muss für die Benützung der Schiene ein sogenanntes „Infrastruktur-Benutzungsentgelt“ („Bahn-Maut“) bezahlt werden. So muss auch die mbs für jede Fahrt bezahlen. Genauso wie die ÖBB. Für diese Kosten müssen aber nicht die Montafoner Gemeinden aufkommen, sondern das Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Unternehmen mbs. Auch nicht, wenn die Bahn verlängert werden sollte. Ein Vergleich zur Straße: eine Spedition baut selber auch keine Straßen, sondern fährt auf öffentlichen Autobahnen und bezahlt dafür Maut. Im Prinzip gilt das auch für die Bahn. 15 / Regionalbericht Stand Montafon Mobilität & Verkehr Vision Bahnausbau Wohin geht die Reise der Montafonerbahn in Zukunft? Diese Frage beschäftigt die Talschaft bereits seit mehreren Jahren. Nach intensiven Planungen und Analysen wurde im Jahr 2014 ein erster Konzeptentwurf erstellt, welcher im Rahmen der Ausstellung „Weichen stellen – der Ausbau des Bahnnetzes im Montafon“ ab Februar 2015 der Öffentlichkeit als Informations- und Dialogplattform präsentiert werden konnte und nach der Überarbeitung im Februar 2016 als Fortsetzung in Gaschurn abermals der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Die Ausstellung zur Vision des Bahnausbaus im Montafon ist nach dem erfolgreichen Start in Schruns-Tschagguns (Februar 2015) seit Anfang des Jahres 2016 in Gaschurn zu besichtigen. Neue Akteure auf politischer Ebene sowie zahlreiche Rückmeldungen der Bevölkerung haben im Jahr 2015 auf breiter Diskussionsbasis neue Varianten ins Spiel gebracht. Dementsprechend wurden die Inhalte der Ausstellung seit der ersten Präsentation im Februar 2015 aktualisiert und Anfang 2016 im zum Ausstellungsraum umgebauten Güterwaggon im Hochmontafon abermals der Öffentlichkeit präsentiert. Die Filme und Plandarstellungen wurden als Ergebnis der Diskussionen in den Gemeindevorständen von Gaschurn, Tschagguns und Schruns sowie der Gemeindevertretung St. Gallenkirch um eine alternative Trassenvariante über Schruns-Zentrum erweitert. Rückmeldetickets werden auf der Standes-Website veröffentlicht Sowohl bei der ersten, als auch der zweiten Ausstellung, sind zahlreiche Rückmeldungen aus der Bevölkerung gesammelt worden. Neben den Stimmen, die dem Bahnausbau grundsätzlich positiv gegenüberstehen, gibt es auch kritische Äußerungen. Manche sehen zwar die Notwendigkeit den öffentlichen Nahverkehr im Montafon zu verbessern, sprechen sich aber für den Ausbau der Bus-Infrastruktur aus. Sie vermuten, dass die Betriebskosten eines besseren Busnetzes niedriger sind. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die ökologischen und landschaftlichen Auswirkungen, die jede neue Verkehrstrasse mit sich bringt. Eine Übersicht über alle 130 gesammelten Rückmeldetickets der ersten Ausstellung von Schruns-Tschagguns sind auf der Standes-Website http://stand-montafon.at/stand/mobilitaet/vision-bahnausbau-montafon unzensiert einsehbar. Die Rückmeldetickets aus dem Jahr 2016 werden am Ende der aktuell andauernden Ausstellung dann ebenfalls veröffentlicht. vo mobah bis bergbah Seit dem Jahr 2015 wird die Vision vom Bahnausbau im Montafon in Ausstellungen der breiten Bevölkerung präsentiert. Wie geht`s bei der Vision vom Bahnausbau Montafon aktuell weiter? Der Ausbau des Bahnnetzes im Montafon wird im Jahr 2016 weiter konkretisiert. Unter Federführung des Landes Vorarlberg wird eine Machbarkeitsstudie erarbeitet, welche eine wichtige Entscheidungsgrundlage schaffen soll. Danach werden weitere Planungsschritte eingeleitet. Damit liegt Mitte 2017 eine Entscheidungsgrundlage für das weitere Vorgehen vor. Im Zuge dieser Machbarkeitsstudie werden alle bisherigen Varianten detailliert analysiert und gegenübergestellt. Daraus wird sich eine Bestvariante ergeben. Auf dieser Basis können dann konkrete Entscheidungen getroffen werden. In der Machbarkeitsstudie wird neben der Bahnverlängerung auch die beste Erschließung des Siedlungsraums Gortipohl, Gaschurn und Partenen für die Zukunft gesucht. In diesem Gebiet ist die Frage noch zu beantworten, ob eine Eisenbahn wirklich das beste Verkehrsmittel darstellt. 16 / Regionalbericht Stand Montafon Kultur & Wissenschaft vo gipfeltreffa bis septimo Bei der Kulturoffensive „septimo“ wurden im Jahr 2015 etwa 50 verschiedene Kultur-Veranstaltungen in der ganzen Talschaft realisiert. Kulturfestival septimo Web: www.septimo.at Telefon: 0 55 56 / 7 47 23 DasSyntax Warning: Invalid Font Weight Kulturfestival „septimo“ feiert 2015 einen Besucherrekord. Das nächste Festival findet 2017 statt Zum fünften Mal in Folge ist der September im Montafon zum Kulturmonat septimo geworden. Vom 1. bis zum 30. September 2015 wurden von den Montafoner Museen sowie 17 Kooperationspartnern knapp 50 verschiedene Kultur-Veranstaltungen zur Geschichte und Gegenwart des Montafons in der gesamten Talschaft realisiert. „Das stetig wachsende Interesse an Besucherinnen und Besuchern aus dem ganzen Land Vorarlberg zeigt deutlich, dass das Format seit seiner Einführung im Jahre 2011 bei einem breiten Publikum angekommen ist“, freut sich Museumsdirektor Michael Kasper. „Wir sind immer froh, wenn wir auf engagierte Mithilfe zählen können. Wer also Lust und Zeit hat, beim septimo 2017 anzupacken, Veranstaltungen zu begleiten, Fotos zu machen oder Ideen einzubringen, soll sich bitte melden. Wir freuen uns auf eine fruchtbare Zusammenarbeit und jede konstruktive Rückmeldung.“ Sandra Kraft, Montafoner Museen Rund 2.250 Besucher ließen sich vom abwechslungsreichen Kulturprogramm faszinieren. Die Veranstaltungsorte waren über die ganze Talschaft verteilt. Es ging von Alpen und Maisäßen über Wanderwege, Gasthäuser und Kirchen quer durch das ganze Montafon. Außergewöhnliche, teils neue Veranstaltungsorte in der Talschaft wurden erkundet, aber natürlich auch eingespielte, lieb gewonnene Formate durchgeführt. „septimo“ wechselt sich mit dem Montafoner Gipfeltreffen ab Nach dem septimo ist vor dem septimo. Der nächste Kulturmarathon findet erst wieder im kommenden Jahr, vom 1. bis 30. September 2017 statt. „Zahlreiche Ideen, die es wert sind, ausgereift zu werden und wiederum ein attraktives Programm versprechen, sind bereits im Entstehen“, freut sich Kasper schon auf die Fortsetzung 2017. Denn künftig soll sich der septimo mit der wissenschaftlichen Tagung „Montafoner Gipfeltreffen“ (18. bis 22. Oktober 2016 in Schruns) abwechseln. „Ein großes Dankeschön gilt allen, die zum Gelingen von septimo beigetragen haben: von den Partnern in den Gemeinden über Sponsoren, Vereine und Genossenschaften mit denen wir zusammenarbeiten durften, Pressekontakte, Mitarbeiter und Praktikanten, Firmen, Vereinsmitglieder, bis zu engagierten Einzelpersonen – und natürlich den Besucherinnen und Besuchern“, so Museumsdirektor Michael Kasper. 17 / Regionalbericht Stand Montafon Kultur & Wissenschaft Die vier Montafoner Museen verzeichnen im Jahr 2015 einen neuen Besucher-Redkord. Erstmals wurden über 20.000 Menschen bewegt Erstmals konnten im Rahmen der gesamten Aktivitäten der Montafoner Museen im Jahr 2015 über 20.000 Menschen bewegt werden. Mehrere große Veranstaltungsprojekte wie septimo, das Programm rund um das 150. Jubiläum der Piz Buin-Erstbesteigung, die EYOF sowie das 2. Montafoner Gipfeltreffen trugen wesentlich zu diesem Ergebnis bei. Einige Höhepunkte des Veranstaltungsprogramms sollen an dieser Stelle genannt werden: Im Jänner wurde das Heimatmuseum Schruns während der Europäischen Jugendolympiade (EYOF) zum „Haus der Kultur“, in dem sich Schulklassen aus ganz Vorarlberg in Form von Kleinausstellungen über die teilnehmenden Nationen informierten. Im März machte der Lehrgang „Museumsarbeit“ der HTW Chur im Montafon Station und absolvierte am Beispiel der Montafoner Museen seine Abschlusswoche. Zugleich setzte die Wanderausstellung „Faszination Zimba“ ihre Tour rund um die Zimba fort und wurde im Frühjahr in Bludenz, im Sommer in Brand sowie im Winter in Damüls gezeigt. Die begleitend zur Ausstellung gestaltete Dokumentation „Zimba – ein Zweitälerberg“ stellte den Auftakt zu einem intensiven „Filmjahr“ dar, denn auch der Film „Großkraft der Berge“, der den Bau des Vermuntwerkes dokumentiert, sowie zwei Produktionen des ORF mit Montafon-Bezug („Sehnsuchtsort Maisäß – mit Moses durch das Montafon“ von Ingrid Bertel und „Piz Buin. 150 Jahre Erstbesteigung“ von Karin Guldenschuh) wurden im Rahmen des Programms der Montafoner Museen öffentlich gezeigt. AllSyntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight e Filmvorführungen waren sehr gut besucht und verdeutlichten die große Akzeptanz dieses Formats. Theaterproduktionen waren ein großer Erfolg Auch eine Reihe von Theaterstücken konnten im Rahmen des Programms wieder angeboten werden. Nicht nur das vom teatro caprile bereits seit mehreren Jahren erfolgreich gespielte Stück „Auf der Flucht“, welches die Grenze und die tragischen Fluchtgeschichten in deren Umfeld von 1938-1945 thematisiert, sondern auch zwei neue Produktionen erreichten einen großen Publikumszuspruch. Rund um das Piz Buin-Jubiläum gestaltete das teatro caprile auf den Spuren des Alpinismus eine „Theatrale Expedition in die Firnenwelt“, die von der Bielerhöhe zur Wiesbadener Hütte führte. Im Rahmen von septimo setzte sich das Theaterensemble café fuerte auf der Voralpe Ruggell im Rellstal im Rahmen des Stücks „Die Schwärzer“ wiederum mit der Grenze und deren brisanter Geschichte in den 1930er- und 1940er-Jahren auseinander. Insbesondere auch musikalische Beiträge, die mit kulturgeschichtlichen Inhalten kombiniert wurden, fanden ein interessiertes Publikum. Beispielhaft sei hierbei auf die nunmehr schon seit mehreren Jahren äußerst erfolgreich laufende Zusammenarbeit mit Markus Felbermayer hingewiesen. Sowohl bei den Kammermusiktagen wie auch bei diversen Orgelkonzerten gehen Musik- und Kulturgeschichte Hand in Hand. Montafoner Museen Online: www.montafoner-museen.at www.facebook.com/Montafoner.Museen twitter.com/MuseenMontafon 1 2 5 4 3 Besucher 2015 1 Bartholomäberg 1.139 2 Gaschurn 2.446 3 Schruns 8.356 4 Silbertal 1.360 5 Veranstaltungen 7.367 Gesamt: 20.688 vo vrzella bis forscha 18 / Regionalbericht Stand Montafon Kultur & Wissenschaft Die ersten Kennzeichnungen der „Montafoner Baukultur“ wurden im Rahmen von „septimo“ an die Hausbesitzer übergeben. Die Kennzeichnung „Montafo Montafoner Baukultur Stand Montafon und Heimatschutzverein zeichnen 2015 erstmals Objekte für talschaftstypische Baukultur aus In den vergangenen 15 Jahren wurden in Kooperation zwischen Stand Montafon und Heimatschutzverein Montafon zahlreiche Projekte durchgeführt, um die historische Bausubstanz sowie die Baukultur des Montafons zu dokumentieren und zu erforschen. Darüber hinaus wurde das Wissen über die einzigartige Kulturlandschaft des Tales im Rahmen von verschiedensten Veranstaltungsformaten aufbereitet und vermittelt. Auf Initiative des Heimatschutzvereins hin wurde 2012 von der Standesvertretung beschlossen, besonders wertvolle historische Gebäude, die in gutem Bauzustand erhalten oder fachgerecht restauriert bzw. weiterentwickelt wurden, mit der Kennzeichnung „Montafoner Baukultur“ zu versehen. Bisher hatte es an einer Möglichkeit gefehlt, diese historisch interessanten und ästhetisch Diese fünf Objekte wurden 2015 erstmalig mit der Kennzeichnung „Montafoner Baukultur“ bedacht: Jürgen Boden Galgenul 128, St. Gallenkirch Otto Brugger Obergantschierweg 9, Bartholomäberg Hans Hohenfellner Silvrettastraße 211, Schruns 19 / Regionalbericht Stand Montafon Kultur & Wissenschaft a l d n i h vo sc g o r t a n n u r b s bi oner Baukultur“ soll die Allgemeinheit auf das baukulturelle Erbe aufmerksam machen und gleichzeitig Anerkennung für die Eigentümer sein. prägenden Gebäude als Teil des baukulturellen Erbes des Montafons vor Ort zu kennzeichnen und somit die Allgemeinheit darüber zu informieren und zugleich den Eigentümerinnen und Eigentümern die verdiente Anerkennung für ihren großen Arbeitseinsatz und ihren mitunter hohen finanziellen Aufwand angedeihen zu lassen. Für die erste Verleihung der Kennzeichnung „Montafoner Baukultur“ wurden von einer Fachjury in Betracht kommende Objekte verifiziert. In einem nächsten Schritt wurden Besichtigungstermine zwischen den Gebäudeeigentümern und den Jurymitgliedern koordiniert. Die Entscheidung über die Verleihung der Anerkennungen traf die Jury im Rahmen einer Vergabesitzung. Signet „Montafoner Baukultur“ überreicht Die Jury setzt sich aus Fachleuten aus den Bereichen ArSyntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight chitektur, Bauforschung und Denkmalschutz zusammen: Barbara Keiler (Bundesdenkmalamt, Abteilung für Vorarlberg), Verena Konrad (Architekturinstitut Vorarlberg), Thomas Mennel (Architekt) und Raimund Rhomberg (Bauforscher). Die Verleihung fand am 18. September 2015 im Rahmen des KulturlandschaftsFestivals „septimo“ im Standesgebäude in Schruns statt. Den Eigentümerinnen und Eigentümern wurde neben einer Urkunde das Signet „Montafoner Baukultur“ überreicht, das einfach am Gebäude befestigt werden kann und sich durch die Beschaffenheit (transparenter Kunststoff, A5-Format) gut in jedes bauliche Umfeld einfügt. Gertrud & Irmgard Kasper, Christoph Stemer Bials 243, St. Gallenkirch Montafoner Baukultur Web: http://stand-montafon. at/stand/forschung-wissenschaft/montafoner-baukultur-1 Infofilm von Montafon TV: https://youtu. be/9CdpjmW0B2s Kurt & Doris Nuderscher Roferweg 9, Bartholomäberg 20 / Regionalbericht Stand Montafon Kultur & Wissenschaft vo kruthobel a f f e r t l e f p i g s i b Das nächste „Montafoner Gipfeltreffen“ findet vom 18. bis 22. Oktober 2016 statt. Die Organisatoren Andreas Rudigier, Robert Rollinger, Martin Korenjak und Michael Kasper (v. l.) locken mit dem „Montafoner Gipfeltreffen“ hochkarätige Wissenschafter ins Montafon. Die Entdeckung der Landschaft stand beim „2. Montafoner Gipfeltreffen“ vom 15. bis 19. Juni 2015 im Mittelpunkt Landschaft – das meint grob gesagt Land, das nicht ganz in den lebenspraktischen Zusammenhängen aufgeht, in die es verstrickt ist, sondern dem darüber hinaus ein Wert an sich zuerkannt wird. Ihre Entdeckung gilt als Errungenschaft der westlichen Moderne. Tatsächlich lassen sich Wort und Begriff zuerst im Europa des 18. Jahrhunderts nachweisen. Seit diesem Zeitpunkt wird das Konzept der Landschaft in großem Stil Gegenstand theoretischer Reflexion und entfaltet eine ungeahnte Breitenwirkung. Das Phänomen als solches, die Aufmerksamkeit für das Land und seine Qualitäten an sich, ist aber viel älter und beschränkt sich nicht nur auf Europa. Landschaft als vielseitiges Thema Damit ist angedeutet, dass man sich mit Landschaft in den verschiedensten Medien und mit den unterschiedlichsten Zielen auseinandersetzen kann: Landschaft wird in Malerei, Fotografie, Literatur, Musik und Film zum Gegenstand künstlerischer Gestaltung. Architektur, Landschaftsarchitektur und Gartenkunst greifen in sie ein und bringen Ensembles aus natürlicher und künstlicher Landschaft hervor. Viele Menschen genießen es, sich in ihrer Freizeit in schöner Landschaft aufzuhalten und zu bewegen. Landschaft wird wirtschaftlich ausgeschlachtet, ideologisch überhöht und politisch instrumentalisiert. Drei ineinandergreifende Prinzipien Das zweite Montafoner Gipfeltreffen rief dazu ins Bewusstsein, dass Landschaft seit ältester Zeit an den verschiedensten Orten und unter mannigfachen Vorzeichen immer wieder neu entdeckt worden ist. Um diese Vielfalt abzubilden, war die Tagung nach drei ineinander greifenden Prinzipien organisiert: Interdisziplinarität – Geschichte, Archäologie, Literaturwissenschaft, Philosophie, Kunstgeschichte, Architektur und eine Reihe weiterer Disziplinen kamen gleichberechtigt zu Wort; zeitliche Universalität – der chronologische Rahmen spannte sich von der Urgeschichte bis zur Gegenwart; und Zusammenspiel von Global und Regional – Entwicklungen auf der ganzen Welt und solche im Mikrokosmos Montafon erhellten sich gegenseitig. 3. Montafoner Gipfeltreffen vom 18. bis 22. Oktober 2016 Web: www.montafoner-gipfeltreffen.at Mail: info@montafoner-museen.at Montafoner Gipfeltreffen Die Veranstaltung wird von Michael Kasper (Montafoner Museen), Martin Korenjak (Ludwig Boltzmann Institut für Neulateinische Studien, Innsbruck), Robert Rollinger (Institut für Alte Geschichte und Altorientalistik, Universität Innsbruck) und Andreas Rudigier (vorarlberg museum) organisiert.