20070901_MontafonerStandpunkt_001

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Letzte Änderung 04.01.2023, 14:10
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: _rp_,_ms_,standmontafon
Dokumentdatum 2023-01-04
Erscheinungsdatum 2023-01-04
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Zugestellt durch Post.at Montafoner STANDpunkt. Amtliche Mitteilung, Ausgabe 1, September 2007 Naturwärme. Gemeindeübergreifendes Naturwärme-Heizwerk soll den Montafoner einheizen. Seite 3 Amphitheater. Computerbild zeigt in die Natur eingebettetes Amphitheater in der Silvretta. Seite 10-13 chlorfrei, umweltfreundlich Montafoner Standpunkt Seite 2 Leserservice Inhalt EDITORIAL S ie halten heute zum ersten Mal den „Montafoner STANDpunkt“ in Händen. Der „STANDpunkt“ ist das neue Info-Magazin des Standes Montafon, das vierteljährlich erscheint und aktuell über das Geschehen im Tal informiert. Neben amtlichen Mitteilungen werden von der Redaktion auch immer wieder spannende Themen aus dem Montafon aufgegriffen und umgesetzt. Der Name „Montafoner STANDpunkt“ soll zweierlei symbolisieren. Einerseits als Wortspiel darauf aufmerksam machen, dass es sich bei dieser Zeitschrift um die Info-Broschüre des Standes handelt. Andererseits soll der Name „STANDpunkt“ deutlich zeigen, dass der Stand Montafon eine klare Linie verfolgt und sich bei Talschafts-Angelegenheiten bis weit über die Montafoner Grenzen hinweg zum Wohle des Tales einsetzt. D ie Die Redaktion hat in dieser Erstausgabe noch einmal das Thema des Amphitheaters in der Silvretta aufgegriffen. Nach dem medialen Gewitter und den vielen Gerüchten, wird an dieser Stelle das Projekt „Festival Zyklus Montafon“ nüchtern, neutral und sachlich aufgearbeitet. Aber lesen Sie einfach selbst. Lassen Sie sich vom neuen „Montafoner STANDpunkt“ informieren und genießen Sie diese Erstausgabe. U m dieses periodisch erscheinende Druckwerk lebendig zu halten, sind wir dankbar für Ihre Rückmeldungen. Teilen Sie uns Ihre Anliegen mit; wir versuchen diese auch in diesem Medium zu thematisieren. Standesrepräsentant Dr. Erwin Bahl Auszeichnung. Waldschule Silbertal ist erneut mit einem prestigeträchtigen Preis ausgezeichnet. Seite 8 Amphitheater. Informationen aus erster Hand zum Festival Zyklus Montafon. Seite 10–13 Bergwaldprojekt. Arbeiten, wo andere Urlaub machen. Einsatz in der Montafoner Natur. Seite 18/19 IMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Stand Montafon, Montafonerstraße 21, A-6780 Schruns www.stand-montafon.at Redaktion, Gestaltung: Presse- und Medienbüro Meznar-Media OG, Zürcherstraße 31, A-6700 Bludenz www.meznar-media.com Texte und Fotos: Andreas Rudigier, Monika Dönz-Breuß, Christoph Ganahl, Elisabeth Meznar, Toni Meznar Layout: Simon Maurer Druck: Linder Druck, Lorüns t hs c Nä sg u eA Montafoner STANDpunkt. n :E e ab 7 00 2 de (Titeloto: Toni Meznar) Liebe Montafonerinnen, liebe Montafoner! Montafoner Standpunkt Seite 3 Naturwärme soll dem Montafon einheizen Biomasse-Heizwerk wird 2, 5 Millionen Liter Öl ersetzen Montafon. Das Montafon setzt auf „Wir haben alle möglichen Varianten die Natur. In Zusammenarbeit mit der für eine leisere Hackanlage geprüft“, Montafonerbahn arbeiten der Forstsagt Karl Resch, Geschäftsführer des fonds des Standes Montafon sowie Naturwärmeprojekts. Schließlich hadie Gemeinden Schruns ben die Experten den für Im Endausbau und Tschagguns und die Nachbarn rein lärmkönnen bis zu Bartholomäberg derzeit an technisch besten Weg ge2, 5 Millionen Liter der Realisierung eines Nafunden. „Die Halle des Heizturwärme-Heizkraftwerks Heizöl jährlich ge- werks wird um sechs Meter spart werden. in Gantschier. Nachdem breiter. Damit wird der gesich vor ein paar Monaten samte Hackvorgang in das Karl Resch, herausgestellt hat, dass die Halleninnere verlegt“, schilNaturwärme-GS ursprünglich angedachte dert Resch. Diese Lösung Hackschnitzelanlage für die umlieist mit den Lärmschutztechnikern des genden Nachbarn (hinter der Firma Landes Vorarlberg abgestimmt und Bömag am Ortsrand von Schruns) sorgt dafür, dass die Nachbarn ungeetwas zu laut gewesen wäre, haben stört bleiben. So entspricht die Lärmdie Verantwortlichen sofort reagiert. kulisse des 16-Millionen-Euro-Projekts AKTUELL TERMINE Finnisage Behinderungen Bis Freitag, 5. Oktober, wird die Montafoner Straße (L 188) zwischen St. Anton und der Oberen Illbrücke Lorüns instandgesetzt. Während der Fräs- und Asphaltierungsarbeiten gilt an Werktagen eine Einbahnregelung. Der Verkehr Richtung Bludenz wird über die L 188 geführt. Richtung Schruns erfolgt die Umleitung von der Oberen Illbrücke Lorüns über die Böschlstraße – Untere Venserstraße – Dorfstraße und die L 83 zum Bahnhof Vandans. An Wochenenden wird ein Gegenverkehr eingerichtet. durch die Verlagerung in das Halleninnere bei den Messpunkten etwa dem Fließgeräusch der Ill in diesem Bereich. Bei der dieser Tage abgehaltenen Verhandlung zur Betriebsanlagegenehmigung haben die Sachverständigen bestätigt, dass die moderne Heizanlage auch alle anderen gesetzlichen Vorgaben erfüllt. Allerdings muss für das Naturwärme-Projekt auf Anrainer-Wunsch jetzt noch ein amtsärztliches Gutachten eingeholt werden. Was den ehrgeizigen Plänen aber keinen Abbruch tut. Sie hoffen, dass das Heizwerk wie geplant im Herbst 2008 in Betrieb gehen kann. Im Endausbau können laut Resch bis zu 2, 5 Millionen Liter Heizöl pro Jahr durch das neue gemeindeübergreifende Naturwärmeprojekt eingespart werden. ● Karl Resch Die Ausstellung „Das Ende des Mittelalters“ wird am Nationalfeiertag im Montafoner Heimatmuseum beendet. Bis dahin können noch die neuesten Erkenntnisse zur Mittelalterforschung bewundert werden. Montafonerabend Im Restaurant „Posthorn“ in Küblis/ Prättigau findet am 7. November ein „Montafonerabend“ statt. Anmeldungen bis Montag, 29. Oktober (Bustransfer) an den Stand Montafon, Telefon 0 55 56/7 21 32. Montafoner Standpunkt Seite 4 EU-Projekt Regionale Produkte im Mittelpunkt Grenzüberschreitendes Projekt Montafon/Prättigau – Montafoner Genusswochen Montafon/Schweiz. Die Grenze zwischen dem Montafon und der Schweizer Nachbarregion Prättigau war lange Zeit eine unsichtbare Trennlinie – obwohl die beiden Gegenden kulturell und geografisch sehr ähnlich sind. Im Rahmen eines EU-Förderprogramms rückten diese Talseiten seit einigen Jahren nahe zusammen. Dabei wird die Schaffung eines gemeinsamen Bewusstseins durch eine Vielzahl von gemeinsamen Projekten in den Bereichen Umwelt, Tourismus, Geschichte und Brauchtum, die Institutionalisierung eines regelmäßigen Gedanken- und Erfahrungsaustausches und die Einrichtung dauerhafter Strukturen regelmäßig gepflegt. Gegenseitige Besuche Seit fast vier Jahren fungiert der Stand Montafon beim Projekt „PRÄMO – Begegnungen Prättigau/Montafon“ als Koordinator, Partner aus der Schweiz sind der Regionalverband Pro Prättigau und der Kanton Graubünden. Beim jüngsten Projekt haben sich die Verantwortlichen dafür ausgesprochen, im Bereich „Regionalvermarktung“ sowie zur „Absatzförderung regionaler Produkte“ einen regen Austausch zu organisieren. Was mit dem Besuch einer Montafoner Abordnung – darunter auch mehrere Standesbürgermeister – diesen Sommer in der Gemeinde Schiers Montafon zu Gast. Nach einem Empfang in der Tanzlaube in Gaschurn wurde im Anschluss das Projekt „Montafon – bewusst-er-leben“ von MariaAnna Moosbrugger im Vitalzentrum Felbermayer präsentiert. Montafoner Genüsse Kulinarisches aus dem Tal bei den Montafoner Genusswochen. Nach einem Impulsreferat von Moosbrugger erläuterte Moderator Bernhard Maier bei Interviews mit direkt Mitwirkenden wie zum Beispiel Oswald Ganahl, Veronika Wittwer oder Bürgermeister Martin Netzer das Projekt. Dabei standen vor allem die Montafoner Leitprodukte – der „Sure Kees“ und das „Kalbfleisch“ im Mittelpunkt. Ebenso wie bei den zweiten Montafoner Genusswochen von Anfang bis Mitte September. 21 Betriebe im ganzen Tal haben in dieser Zeit ganz auf diese regionalen Produkte gesetzt. Mit großem Erfolg, was mit den zahlreichen zufriedenen Gästen mehr als deutlich wurde. ● im Prättigau auch geschehen ist. Dabei wurden den Montafoner eindrucksvoll die Vermarktungsinitiative „Scarnuz Grischun“ präsentiert – was kompliziert klingt, aber ganz einfach ist. „Scarnuz“ bedeutet übersetzt „Papiersack“. Gefüllt mit typisch bündnerischen Spezialitäten, die wiederum auf stacheligem Stroh gebettet sind, verwandelt sich dieser Sack in eine wahre Wundertüte und trägt deshalb den Namen „Scarnuz Grischun“ – und wird auch dementsprechend vermarktet. Dieser Tage waren die Prättigauer im Gegenzug im Regionale Produkte im Mittelpunkt des Interesses. Neuer Auftritt für den Sura Kees Montafoner Leitprodukt als Geschenk verpackt Neue Verpackung für das Montafoner Leitprodukt „Sura Kees“. Montafon/Dornbirn. Unter der Leitung von Bürgermeister Martin Netzer aus Gaschurn hat sich ein Projektteam von „Montafon – bewusst-er-leben“ mit einer Neuvermarktung des heimischen Leitprodukts „Sura Kees“ engagiert. Nach langen Überlegungen und Versuchen war es dann bei der Sonderschau „Holz und Käse“ der Dornbirner Messe soweit: der Sure Kees wurde erstmals in einer eigens geschaffenen Spanschachtel präsentiert. Der Messeauftritt hat seine Wirkung jedenfalls nicht verfehlt. Erstmals in der Geschichte dieser alten Käseform wird er als kulinarisches Top-Geschenk präsentiert – was auf der Messe auf Anhieb tausende Besucher auf das Leitprodukt des Montafons aufmerksam gemacht und deren Interesse für diese Montafoner Spezialität geweckt hat. ● 17 5 Montafoner Standpunkt Ja hr e Seite 5 Fo rst fo nd sM on ta fo Forstfonds feiert 175-jähriger Jubiläum – immer noch ein wichtiger Wirtschaftszeig n Forstfonds als Wirtschaftszweig Schruns. Vor 175 Jahren ist der Forstfonds des Standes Montafon mit dem Kauf von über 8000 Hektar Wald mit einem Schlag zum größten Waldbesitzer Vorarlbergs geworden. Während im politischen Stand alle zehn Montafoner Gemeinden vertreten sind, besteht der Forstfonds des Standes aus den folgenden acht: Bartholomäberg, Gaschurn, Schruns, Silbertal sowie St. Anton, St. Gallenkirch, Tschagguns und Vandans. „Lorüns und das damals zu Lorüns gehörende Stallehr hatten mit Bludenz eine gemeinsame Waldnutzung und sind deshalb nicht im Forstfonds dabei“, so Hubert Malin, Forstbetriebsleiter des Standes. Mit Erfolg Auch heute noch hat der Forstfonds eine große Bedeutung für das gesamte Tal. „Alleine beim Fonds sind 25 Mitarbeiter beschäftigt.“ Dazu kommen noch einmal so viele Arbeitsplätze, die durch Auftragsvergaben wie zum Beispiel Schlägerarbeiten direkt mit dem Fonds verbunden sind. Großen Wert legt Malin auch auf die Ausbildung von Lehrlingen. „Deshalb sind wir sehr stolz darauf, dass vor wenigen Wochen vier Lehrlinge – Markus Loretz, Sebastian Leitner sowie Johannes Fleisch und Simon Mangard – die Forstfacharbeiterprüfung mit Erfolg abgelegt haben.“ Die Ausbildung von Nachwuchskräften sei sehr wichtig für die Region, betont Malin. Deshalb werden mit Sascha Vallaster, Johannes Bargehr und Thomas Ganahl derzeit drei weitere Lehrlinge zu Fachkräften ausgebildet. Genauso breit gefächert wie das Aufgabengebiet der Lehrlinge ist die Nutzung des Holzes aus den StandesWäldern. Einerseits als Servitutsholz (Brennholz) für die Standesbürger, was sich mit 20 Prozent der Gesamt- verwertung zu Buche schlägt. „Andererseits wird Nutzholz an die Sägeindustrie verkauft“, sagt Hubert Malin. Auch Hackgut wird aus den Holzreserven gemacht. „Wir sind momentan der größte Hackgutproduzent im Land“, so der Forstbetriebsleiter. Kleines Detail am Rande: der Holzvorrat im Standeswald liegt bei rund drei Millionen Vorratsfestmeter. Effektiv können davon 2, 1 Millionen Festmeter als Nutzholz verwertet werden. Mit dieser Menge könnte man etwa einen Güterzug mit der Gesamtlänge von Schruns nach Wien beladen. ● Lehrlinge Forstfonds Lehre zum Forstfacharbeiter: Markus Loretz (Schruns), Sebastian Leitner (Bartholomäberg) sowie die Anschlusslehrlinge Johannes Fleisch (Tschagguns) und Simon Mangard (St. Gallenkirch) Derzeit in Ausbildung: Sascha Vallaster (Silbertal), Johannes Bargehr (St. Gallenkirch) & Thomas Ganahl (Bartholomäberg) Bilderbogen vom Festakt zum 175-jährigen Jubiläums des Forstfonds Montafoner Standpunkt Seite 6 Unter der Haut der Erde Ausgrabungen im Montafon Montafoner Standpunkt Seite 7 Forschung Mysteriöse Feuergruben, Scherben und Montanarchäologie Montafon. Seit einigen Wochen werden Schwermetallen, gibt. Systematische Mesim Montafon die archäologischen Aussungen sollen jetzt zeigen, inwieweit hier grabungen durch die Universität Frankregelhafte Verunreinigungen vorliegen furt fortgesetzt. Der bekannte Forscher und ein metallurgischer Prozess bei der Dr. Rüdiger Krause von der Goethe-Uni Kupfergewinnung gegeben ist. aus Frankfurt hat dieser Tage bei eiWichtige Grabungen im Sommer 2008 nem Vortrag im Montafoner Heimatmuseum in Schruns erste Ergebnisse Ausgrabungen und Dokumentationen im präsentiert. „Die mysteriöse FeuerBergbau auf dem Kristberg im Silbertal und gruben geben Rätsel auf“, so Krauin der Knappagruaba am Bartholomäse. „Vermutlich handelt es sich um berg haben weitere überraschende Erdie Reste eines Prozesses innerhalb kenntnisse erbracht. Das große Pingenfeld der Metallurgiekette bei der Gewin(Schächte mit kreisförmig aufgeschütteter nung von Kupfer aus Kupfererz. DaHalde) auf dem Kristbergsattel wird anmit wäre erstmals die bronzezeitliche hand der Radiocarbondatierungen in das Kupfergewinnung im Montafon 11./12. Jahrhundert datiert und belegt. Naturwissenschaftliche repräsentiert damit die bislang Vermutlich könUntersuchungen sollen Gewissältesten Bergbautätigkeiten im nen wir erstmals heit erbringen.“ Seit 1. März Montafon. Im Goritschang am die bronzezeitliwerden die Forschungen zur che Kupfergewin- Bartholomäberg wurde jetzt frühen Besiedlungsgeschichte eine weitere Bergbaupinge nung im Montaim Montafon im Rahmen eines montanarchäologisch unterfon belegen. Spezialforschungsbereichs (SFB) sucht, dessen Alter erst nach Prof. Dr. der Universität Innsbruck durchRadiocarbondatierungen an Rüdiger Krause geführt, der sich dem Bergbau Holzkohlen ermittelt werden in den Ostalpen widmet und kann. Besondere Aufmerksamvom FWF in Wien finanziert wird. In Barthokeit erweckt derzeit bei den Archäologen lomäberg werden die Ausgrabungen am in der Knappagruaba am BartholomäBodaweg auf einer zweiten bronzezeitliberg ein rund 130 Meter langer, 40 Meter chen Siedlung aus dem 14./13. Jahrhunbreiter und rund acht bis neun Meter tiefer dert vor Christus fortgeführt. Graben, der künstlich gegraben wurde, um im Tagebau einen Erzgang abzubauSpezielle Messungen en. Geophysiker aus Tübingen haben geEs scheint sich nicht um einen gewöhnliophysikalische Messungen durchgeführt, chen Siedlungsplatz zu handeln, denn bis die überraschende Erkenntnisse zur Tiefe jetzt konnten über zehn große Gruben des Ganges erbracht haben. Demzufolausgegraben werden, die bis zu 2, 5 Meter ge ist er noch über zehn Meter tief aus Durchmesser aufweisen und mit Branddem Felsen ausgearbeitet. Im Sommer schutt und zahlreichen verbrandten Stei2008 sollen hier montanen verfüllt sind. Archäobotanische Unnarchäologische Austersuchungen durch Klaus Oeggl an der grabungen durchgeUniversität Innsbruck ergaben, dass darin führt werden, um Art, kaum die üblichen verbrannten Reste Umfang und das Alter von Nahrungspflanzen wie Getreidekördieses Bergbaus zu erner enthalten sind. Erste Untersuchungen kunden. Vieles spricht durch Ernst Pernicka am archäometallurdafür, dass es sich um gischen Labor in Mannheim zeigen daeine große prähistogegen, dass es in den Gruben starke rische Kupfergrube Prof. Dr. Rüdiger Konzentrationen von Kupfer und Blei, also handeln könnte. ● Krause. Montafoner Standpunkt Seite 8 Auszeichnung hö re n se sp ür he n en Den Wald mit allen Sinnen erleben Die Waldschule Silbertal wurde erneut mit wichtigem Preis ausgezeichnet Silbertal. Seit mittlerweile zwei Jahren kann man in der Silbertaler Waldschule den Wald riechen, schmecken, fühlen – kurz gesagt: mit allen Sinnen erleben. Nach der Auszeichnung mit dem Vorarlberger Schutzwaldpreis im Jahr 2005 konnte die Waldschul-Leiterin Monika DönzBreuß jetzt wieder eine tolle Auszeichnung entgegennehmen. Die vom Stand Montafon betriebene Waldschule wurde von einer Expertenjury mit einem Anerkennungspreis im Rahmen der Innovations-Awards beim heurigen Tourismusforum ausgezeichnet. „Wir freuen uns sehr über diese Wertschätzung und sind zugleich sehr stolz darauf, weil es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt die Waldpädagogin Dönz-Breuß zufrieden. tet in die wunderbare Natur- und Kulturlandschaft auf dem Kristberg beschäftigt sich die Waldschule mit allen Facetten des Lebens im Wald. Von den allgemeinen Funktionen des Bergwaldes über die Waldnutzung bis hin zu speziellen Themen wie „Schutzschild Bergwald“ „Die Farben Tag der offenen Tür Bei einem Tag der offenen Tür hat sich die Waldschule Silbertal diesen Sommer einem breiten Publikum selbst vorgestellt. Vor allem die halbstündigen waldpädagogischen Führungen hatten es den Besuchern angetan. Aber auch der Sinnespfad, das Geruchsmuseum oder die Fühlestation waren beim Tag der offenen Tür beliebte Stationen. ● „Den Wald erleben“ Waldschule Infobox Dass der Stand Montafon mit der Realisierung der Waldschule Silbertal auf dem richtigen Weg ist, beweisen auch die über 1500 Besucher, die seit der Eröffnung vor zwei Jahren den Wald von einer anderen Seite kennen gelernt haben. Eingebet- Montafoner STANDpunkt. des Waldes“ oder „Das große Krabbeln“ reichen die Inhalte der drei- bis vierstündigen geführten Wanderungen. „Für mich ist Waldpädagogik ein „Wald-Erleben“, ein spielerisches Begreifen des Waldes mit all seinen Funktionen und mit allen Sinnen, die dem Menschen gegeben sind“, erklärt die erfahrende Waldpädagogin Monika Dönz-Breuß. Nähere Infos sowie Anmeldungen für Schulen, Kindergärten etc. sind beim Stand Montafon, Telefon 0 55 56/7 21 32-0 möglich. Monika Dönz-Breuß bei der Übergabe des Anerkennungspreises durch Walter Lingg. Informationen gibt’s auch im Internet unter der Adresse www.silbertaler-waldschule.at Montafoner Standpunkt Seite 9 Reportage G roßeinsatz für rund 50 Hauptschüler aus dem Montafon und dem benachbarten Prättigau (Schweiz) diesen im Sommer in Gargellen. Im Rahmen eines EU-Förderprogrammes (Interreg III) kommen sich die beiden am Fuße der Sulzfluh gelegenen Regionen Montafon und Prättigau nachbarschaftlich immer näher. Unter dem Motto „Begegnungen“ waren es dann auch die Schüler, welche symbolisch einen Schritt gemeinsam in diese Richtung gegangen sind. Bei der Fideliskapelle in Gargellen ist die Basis der Abenteurer. Hier wird nach getaner Arbeit am Lagerfeuer gemütlich gegrillt und ausgeruht. Bevor es wieder hinauf geht in den Wald. Über einen Hang gelangen die Schüler zum einem fast verfallenen Teilstück der berühmten Via Valtellina (historische Handelsroute von Schruns nach Tirano). Die Schüler sind eifrig bei der Sache. Die verfallenen Steinmauern Via Valltelina werden mit Hilfe eines Experten gefestigt, der Weg wird frei von Sträuchern und Wurzeln gemacht. „Wirklich toll“, freut sich Andreas aus der Schweiz. Gemeinsam mit Kollegen der Hauptschule Innermontafon werkt er an den Der Schüleraustausch Prättigau/ Montafon zeigt, wie offen wir mit unseren Nachbarn umgehen. Bernhard Maier, Stand Montafon Mauerresten. Die Stimmung ist gut, die Kinder unterhalten sich trotz der unterschiedlichen Dialekte prächtig. Während Andreas und seine neuen Freunde kräftig zupacken, sind ein paar Meter weiter einige Mädchen am Arbeiten. Große Holzprügel werden vom Weg getragen und auf- geschichtet. Auch ihr Lehrer, Peter Tscharner, aus Schiers ist sichtlich erfreut über das grenzüberschreitende Schulprojekt. „Wir sind alle hundertprozentig bei der Sache“, sagt Tscharner. „Die Schüler haben sich richtig auf den Aufenthalt im Montafon gefreut.“ Sie seien mit offenen Armen empfangen worden. „Wie richtige Nachbarn eben.“ Die Schweizer Schüler haben übrigens alle bei Gastfamilien gewohnt. Was Projekt-Organisator Bernhard Maier vom Stand Montafon besonders stolz macht. „Das zeigt, wie offen wir mit unseren engsten Nachbarn umgehen“, so Maier. Diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit wird schon demnächst fortgesetzt. Ende September werden die Montafoner Hauptschüler ihren neuen Freunden im Prättigau einen Besuch abstatten. Damit sich auch lernen, wie das Leben auf der anderen Seite der Sulzfluh aussieht. ● Montafoner Standpunkt Seite 10 Cover-Geschichte Amphitheater Silvretta Ein Kunstprojekt im Herzen Weltweites Interesse an der Freiluftbühne auf der Bielerhöhe – Festival Zyklus Montaf Montafon. Als idealer Standort für ein Amphitheater hat der bekannte AkustikSpezialist Prof. Karlheinz Müller die Bielerhöhe beschrieben. „Weil das Wichtigste für eine Freiluftveranstaltung garantiert ist: das Nichtvorhandensein von Störgeräuschen. Damit steht für die Aufführung ein hoher musikalischer Dynamikbereich zur Verfügung. Was auch das Geheimnis der Qualität von antiken Amphitheatern ist.“ Klar Worte eines Experten. Der in der Freiluftbühne auf der Bielerhöhe eine einzigartige Chance für das Montafon sieht. Genau diese „Einzigartigkeit“ war auch ein wichtiges Schlagwort am Be- ginn der Suche nach einem geeigneten Festival-Standort vor mehreren Jahren. Als ob der Zufall Regie geführt hätte, hat sich der weltweit bekannte Montafoner Komponist Herbert Willi nach jahrelangen Anfragen durch den Stand und den Tourismusverband Montafon bereit erklärt, die Zukunftsarbeit im Tale mit zu gestalten – mit dem Festival Zyklus Montafon. Infrastrukturell voll erschlossen Die Grundidee war, etwas zu schaffen, von dem speziell das Montafon, aber auch die gesamte Region unter anderem touristisch profitieren kann. Was mit dem Amphitheater auf der Bielerhöhe möglich ist, wie sonst kaum. So ist die Gegend seit vielen Jahren infrastrukturell voll erschlossen, wie mehrere Restaurants, ein Skilift, kilometerlange Druckrohre sowie ein Parkplatz für 1600 Fahrzeuge und jährlich 500.000 Besucher deutlich belegen. Und dennoch ist die Gegend am Fuße des Silvretta-Massivs ein einzigartiges Naturjuwel. Ein Ort, an dem Herbert Willi bei unzähligen Wanderungen jene Musik gehört hat, die jetzt als Zyklus Montafon von den weltweit besten Orchestern aufgeführt und von vielen tausenden Besuchern gehört werden. Somit war plötzlich Montafoner Standpunkt Seite 11 Original-Ansicht – mit GPS-Daten ermittelt n der Natur fon als touristischer Wegbegleiter klar: Als Basis für das Festival Zyklus Montafon passt nur ein der Umgebung angepasstes Amphitheater auf der Bielerhöhe – errichtet in einer Mulde und deshalb von außen kaum wahrnehmbar. Hunderte Urlaubsanfragen Der in Amerika und Asien sehr geschätzte Komponist Herbert Willi, die von ihm in der Silvretta gehörte Musik und das Amphitheater hatten alle Vorstellungen von Einzigartigkeit, Unverwechselbarkeit und Nachhaltigkeit erfüllt. Natürlich auch den touristischen Nutzen. Der sogar schon vor dem ersten Konzert auf der Bielerhö- he messbar ist. So gibt schon jetzt es fixe Zusagen von mehreren hundert Gästen aus Los Angeles, die – vorausgesetzt das Amphitheater wird realisiert – mindestens eine Woche im Montafon urlauben wollen. Oder rund 200 Musikstudenten aus Korea, die gleich 14 Tage hier bleiben sowie mehrere dutzend Musikfans der „Herbert Willi Society Korea“ die bereits einen zehntägigen Aufenthalt vorgesehen haben – wobei für alle Gäste der Besuch aller vier Konzerte des Festivals sowie in Kooperation der Besuch einer Aufführung des Spiels auf dem See in Bregenz als der Höhepunkt ihres Europaaufenthalts gilt. Das sind Fakten, die aufgrund der medialen Berichterstattung bewusst oder unbewusst ausgeblendet wurden. Ohne, dass das Festival Zyklus Montafon jemals eine richtige Chance gehabt hat. ● Montafoner Standpunkt Seite 12 Cover-Geschichte Montafon-International Festival Orchestra Werbeträger für das Montafon in allen Teilen der Welt – große Chance für junge Musiker Montafon. Eigens für den Festival Zyklus Montafon wurde aus den besten Musikern der Welt das so genannte „Montafon-International Festival Orchestra“ (kurz M.I.F.O.) geformt – wobei der Anklang in der Fachwelt enorm war. So wurden ganz dem Festival-Motto „Begegnungen“ entsprechend Musiker aus allen Kontinenten gesucht, um diesen musikalischen Dialog ge- Kooperation mit Festspielen Die Bregenzer Festspiele und das Festival Zyklus Montafon haben schon vor längerem eine Zusammenarbeit vereinbart. Anfang August bekräftigte Intendant David Pountney im persönlichen Gespräch mit Herbert Willi den Willen zur Kooperation. So wird unter anderem das Programm des Festivals im offiziellen Programm der Bregenzer Festspiele abgedruckt. Bis zu einer halben Million Menschen besuchen die Bielerhöhe jährlich und genießen den herrlichen Blick auf die Silvretta. meinsam mitzugestalten. Den Kern des Orchesters bilden Musiker der Wiener Philharmoniker. Unbezahlbarer Werbeträger Dazu kommen junge, hochqualifizierte Musiker aus allen Teilen der Welt. Die damit die große Chance haben, sich in prominenter Runde zu etablieren. Abseits der international bedeutenden Jugendförderung durch dieses Orchester profitiert vor allem die Urlaubsdestination Montafon vom M.I.F.O – denn alleine durch den Namen – „Montafon-International Festival Orchestra“ wird weltweit bei jedem Auftritt des Orchesters Werbung für die Ferienregion Montafon gemacht. „In dieser Dimension sicherlich so gut wie unbezahlbar“, sind sich Tourismusexperten einig. ● KOSTENAUFSTELLUNG FESTIVAL ZYKLUS MONTAFON: Budget: Eintrittsgelder*: Beitrag Stand Montafon/Montafon Tourismus: Land Vorarlberg: Vorarlberger Illwerke/VKW: Hauptsponsor: Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit: Land Tirol: Erlöse jährlich (mindestens) 50.000 Euro 75.000 Euro 100.000 Euro 100.000 Euro 150.000 Euro 25.000 Euro 25.000 Euro 25.000 Euro 550.000 Euro * Eintrittsgelder: Teil des Konzeptes ist es, mit Unterstützung der Wirtschaft, Kunst- und Kultur auf höchstem internationalen Niveau zu fördern. Dabei soll der Eintritt, oder Kosten für sonst übliche Nobelgarderobe keine Hürde für Menschen mit kleinerem Einkommen darstellen. Beim Festival Zyklus Montafon ist der Fokus auf Begegnung, Kunst und Kultur gerichtet. Montafoner Standpunkt Seite 13 „Er verlässt Korea mit den Worten: „Die Zukunft wird nicht entschieden durch die Geschwindigkeit, sondern mit der Mühe und Sorgfalt, die man sich ihr verschreibt und hingibt . . .“ „Zweifellos ist er ein Mensch aus dem Westen, aber er scheint vollkommen die östliche (asiatische) Denkweise wie kein anderer zu verstehen“ Zitate stammen aus asiatischen Printmedien (z. Bsp. „Korea Times“) Pressespiegel „Eine großartige Musik mit asiatischen Klängen, die uns sehr vertraut ist. Sehr fesselnd und einnehmend“ „Er bekräftigt zwar, dass seine Musik nichts Religiöses an sich hat, aber trotzdem haben seine Kompositionen und Werke etwas Magisches und Mystisches an sich. In einer Zeit, in der alles zur gleichen Zeit passieren muss und Multitalente gefragt sind, trotz all dieser Umstände konzentriert sich Herbert Willi nur auf eine Sache, was auch wiederum sehr asiatisch ist.“ BIOGRAFIE Herbert Willi, geboren am 7. Jänner 1956 Aufführungen seiner Werke erfolgten in New York (Carnegie Hall), London (Royal Albert Hall), Tokio (Sumida Triphony Hall), Wien (Musikverein, Konzerthaus), bei den Salzburger Festspielen (Großes Festspielhaus), Biennale Venedig (Teatro la Fenice), in der Berliner Philharmonie durch internationale Orchester (Berliner Philharmoniker, Wiener Philharmoniker, Cleveland Orchestra, New Japan Philharmonic Orchestra) unter Dirigenten wie Claudio Abbado, Seiji Ozawa und Christoph von Dohnányi. Im Auftrag des Opernhauses Zürich schrieb Herbert Willi zum Jubiläum „1000 Jahre Österreich“ die Oper “Schlafes Bruder“. Für die Wiener Philharmoniker schrieb er als Auftragswerk anlässlich der Feierlichkeiten „150 Jahre Wiener Philharmoniker“ die Komposition „Begegnung für Orchester“. Herbert Willi war unter anderem „Composer-in-Residence“ der Salzburger Festspiele, der Camerata Academica Salzburg und der Gesellschaft der Musikfreunde des Wiener Musikvereins und des Wiener Concert-Vereins. 2007 war Herbert Willi „Composerin-Residence“ beim von Leonard Bernstein 1990 in Japan gegründeten Pacific Music Festival Sapporo (PMF). Im kommenden Jahr wird unter anderem das „Flötenkonzert“ von Herbert Willi im Abonnement-Konzert der Wiener Philharmoniker im goldenen Saal im Wiener Musikverein unter der Leitung von Dirigent Riccardo Muti aufgeführt. Konzerte aus dem Zyklus Montafon werden im nächsten Jahr in zahlreichen Ländern der Welt aufgeführt. So spielt beispielsweie das weltbekannte Philadelphia Orchestra im Abonnement-Konzert das „Trompetenkonzert“ aus dem Zyklus Montafon. Das New Japan Philharmonic Orchestra widmet sich im nächsten Jahr ebenfalls im Abonnement-Konzert dem „Konzert für Flöte, Oboe und Orchester“ aus dem Zyklus Montafon. auf ihre Rechnung. Alphornbläser, variabel besetzte Volksmusikgruppen, Teufelsgeiger, FlügelhornDuos, Bläserquintette, Mundharmonika-Spieler, Sängerinnen und Sänger gaben sich ein Stelldichein und hüllten den Alpkessel in eine stimmungsgeladene (Foto: Hronek) Klangwolke. Seite 14 Montafoner Standpunkt vertrag für „Fall der Fälle“ m Scheiwinnt an kann dern t, � 72/501-194 N) „Wir wolmöchten aber ss die VermöBeispiel Erll einer Scheich durch zwei so wie es das Recht wohl rn, dass jeder und Anschafie er während selbst einges bedingt also nnung‘ auch he. Kann man m Ehevertrag mit könnten im Fall einer Ehescheidung manch ärgerliche Probleme in finanzieller und besitzrechtlicher Hinsicht verhindert werden. Immerhin endet derzeit fast jede zweite Ehe vor dem Scheidungsrichter. Die frühere Frauenministerin Maria Rauch-Kallat (ÖVP) fordert deshalb die Einführung eines Pflicht-Ehevertrags. Die Frauenpolitikerin kann sich sogar vorstellen, dass sich Partner über die anLokalaugenschein Willi Säly (Obmann Abwasserverband Montafon) und ARA-Betriebsleiter Oswald Hepperger (r.). Immer mehr Paare inmit Vorarlberg schließen Eheverträge ab. fallenden Aufgaben im Haus(Foto: Wodicka) halt schriftlich einigen. Die Bei der Vorbereitung auf Dr. Richard Forster, Notar in SPÖ lehnt dies ab. eine Hochzeit gibt es sicher Feldkirch: „Es sind zwar nicht romantischere Angelegen- viele Paare, die Eheverträge Ehevertrag heiten als die Klärung von abschließen, aber die Anzahl Was mit Eheverträgen Rechts- und Steuerfragen. ist in letzter Zeit deutlich geregelt werden kann Aber immer häufiger werden angestiegen. Die Bedeutung Vandans. Großbaustelle je 1500nimmt Kubikmeter Fassungsvermövom Hochwasser im Jahr 2005, dass � Zum Beispiel Besitzverhältnisse Notare in Vorarlberg mit sol- bei vonder Eheverträgen zu.“ von Haus, Ehewohnung, HausAbwasserreinigungsanlage (ARA) gen die Trübwasserbehandlung. damals in der ARA große Schäden chen oder ähnlichen Fragen Meist gehe es umfür Ersparnisse, rat, Auto, Zweitwohnung. konfrontiert.Um 4, 7 MillionenHaus, Wohnung oder Auto. DaMontafon. Euro Neben größeren Rührwerken für angerichtet hat. Großinvestition bei der ARA Montafon ##GerhardThoma## Was mit Eheverträgen nicht geregelt werden kann Die Kläranlage des Abwasserver� Zum Beispiel wechselseitiger bandes Montafon gilt seit vielen Läuft allesaufnach Verzicht UnterhaltszahJahren als ökologisches und wirtlungen. Plan, sollte der � Vereinbarungen über Obsorge schaftliches Vorzeigeprojekt. Vor Umbau bei der und Unterhalt gemeinsamer allem auch durch den Anschluss Kinder. ARA Ende 2008 zweiter Blockheizkraftwerke, die das Abschluss eines Ehevertrags fertig sein. � Eheverträge müssen grundsätzin der Abwassereinigungsanlage Oswald lich inHepperger, Form eines Notariatsaktes abgeschlossen werden.anfallende Klärgas zu Strom und ARA-Betriebsleister Ehewohnung, gemeinsames um „im Fall der Fälle“ eiWärme verarbeiten. � Der Abschluss eines EheverAuto und Luxusgüter wie nen Streit um die Aufteilung Höchste Reinigungsleistungen trags ist zu jedem beliebigen Segelyacht oder Reitpferd, des ehelichen Vermögens zu Zeitpunkt möglich – vor und Millioneninvestionen zudem Wertanlagen wie vermeiden. der Eheschließung. die Belebungsbeckennach wird in die Die Montafoner Kläranlage auf wird die ARA des Abwasserverbandes Montafoner derzeit saniert und aufgerüstet. „Wir liegen gut im Zeitplan“, ARA-BetriebsleiWird dieschildert Ehe jedoch auf- Sparbücher oder die Kunstbzw. geschieden, sammlung. Mit einem Ehetergelöst Oswald Heppergerwerdie aktuelle den sowohl„Bis das zur eheliche Ge- vertrag Bauphase. Wintersaison 2008können die Eheleute brauchsvermögen als auch die gesetzlichen Bestimmunsollte alles fertig sein“, ist Hepperger die Ersparnisse aufgeteilt: gen des Ehegüterrechts in zuversichtlich. zum Beispiel Hausrat und beschränktem Maß ändern, eht um Haus, Auto und Geld eichische Eheauf der GüDas bedeutet, gatte und die gentümer und des Vermödas sie in die cht haben bzw. er Ehe erwor- Vandanser Gemeindegebiet hat im Vorjahr insgesamt rund zwei Millionen Kubikmeter Abwasser gereinigt. Während die ARA bei allen Schmutzund Schadstoff-Frachten höchste Reinigungsleistungen der Abwässer – weiter aufgerüstet undvor vernigungsef- der Einleitung Ill erbessert werden. in Diedie erforderliontafon che Investition, dieeine durch eine zielt, muss durch AufMill. Euro Auflage der Bezirksaufsichtslage der Behörden das Erbehörde notwendig wird, bewerden. gebnis für auf die 4, 7 Einhaltung läuft sich Millionen hgp) Die Klär- der Euro. Stickstoff-Parameter sserverbandes verbessert werden. s ökologisches Stickstoff-Abbau hholbedarf der Sauberkeit Die Kläranlage im Montahes Vorzeigefon, inSpeicherbecken der im Vorjahr insgezuletzt durch Neue weiter Block- samt rund 2, 6 Millionen Kuwird Abwasser durch diegereinigt Großbikmeter die das in der Dies investition wurden, hatjetzt einengemacht. dringenden Nachholbedarf beim „Das Abbau Damit nicht genug. von Stickstoffverbindungen. Projekt beinhaltet auch Während die ARA bei alzwei Speicherbecken len anderen Schmutz- mit und Schadstoff-Frachten höchste Reinigungsleistungen der Abwässer vor der Einleitung in den Vorfluter, die Ill, erzielt, entspricht die Kläranlage für die Einhaltung der Stickstoff- Anlage auch ein Notüberlauf eingebaut“, so Hepperger. Als Folge on der gereinigten Abwässer geschafft werden. Umbaumaßnahmen Für den groß angelegten Umbau müssen 1200 Meter Lei- Im Jahr 1985 wurde die Verbandskläranlage der acht Gemeinden Vandans, St. Anton, Bartholomäberg, Schruns, Tschagguns sowie Silbertal, St. Gallenkirch und Gaschurn in Betrieb genommen. Bei einem millionenteueren Sanierungsund Erweiterungsschritt im Jahr 2000 wurde die Montafoner Kläranlage weiter aufgerüstet und verbessert. Nach der jetzigen 4, 7Millionen-Euro-Investition (Unterstützung von Land und Bund) wird die Montafoner Kläranlage wieder auf einem Top-Niveau liegen, sind sich alle Experten einig. ● ten Hochwassers im Jahr 2005, das damals in der ARA größere Schäden angerichtet hat. Mit der von Bund und Land unterstützten Aufrüstung, die auch eine verfahrenstechni- Montafoner Standpunkt Seite 15 Im Porträt Unterwegs mit dem Flurnamenforscher Werner Vogt‘s Reise von Dalaas über den Kristberg ins Silbertal Montafon. Wenn es ihn nicht gäbe, müsste man ihn erfinden: Werner Vogt. Der Flurnamenforscher vom Bodensee, der immer wieder stolz auf sein halbes „Wäldertum“ verweist, kennt jeden Flurnamen in Vorarlberg und weiß zu jedem dieser Flurnamen auch noch eine Geschichte zu erzählen. Lebenswerk Sein vielbändiges und bereits vor Jahrzehnten geschaffenes Werk zu den Vorarlberger Flurnamen ist längst Legende und trotz zahlreicher Anläufe hat sich bis heute keine Institution – von Einzelpersonen kann gar nicht mehr die Rede sein – gefunden, die eine Überarbeitung dieses Lebenswerkes in Angriff nehmen könnte. Welch unermessliche Reichtum an Wissen hinter Werner Vogt steckt, konnten sich unlängst interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einer in zwei Teilen durchgeführten Flurnamenwanderung von Dalaas über den Kristberg nach Silbertal überzeugen. In die Geschichte eintauchen Dass der Name Kristberg mit der Geländeform des Bergkammes in Verbindung zu bringen ist, wissen noch manche lokalkundlich Interessierte. Auch die reiche Bergbauvergangenheit, die hinter den Namen „Bergknappa“, „Kupferläta“, „Kupferställi“ oder „Ganzaläta“ steckt, ist nicht erst seit den archäologischen Ausgrabungen am Kristberg und den heurigen Sonderausstellungen im Montafoner Heimatmuseum Interessante Wanderung mit dem Flurnamenforscher Werner Vogt von Dalaas über den Kristberg ins Silbertal. und im Klostertal Museum zur mit(„Bregezer“). Das einstige und zum telalterlichen Geschichte bekannt. Teil noch erhaltene KulturlandHätten Sie aber gewusst, schaftsbild in Silbertal ofdass hinter dem Namen fenbart sich aber auch Hinter dem Na„Frömlig“ der Zuzug eiin zahlreichen Hinweisen men „Frömlig“ nes Fremden steht, der auf botanische Besondersteht der Zuzug sich einst zwischen „Burtheiten, die sich entlang eines Fremden. scher“, „Wachter“ oder des alten Kristbergweges „Dönschi“ niederließ? zeigen: „Weiher“, „Riad“, Werner Vogt, Alle diese Menschen Flurnamenexperte „Kriasbömli“ oder „Huzla“ bauten einst Häuser, die (als Hinweis auf eine alte heute dem Verfall preisBirnensorte) seien hier gegegeben sind („Althus“, „Fula“) nannt. Die sonnigen Hänge am Kristoder längst nicht mehr existieren berg eignen sich bestens für eine Wanderung – nicht nur weil man sich hier abseits der Touristenströme bewegt, sondern weil man auf Schritt und Tritt tief in die Geschichte Vorarlbergs eintauchen kann – Werner Vogt hat dies eindrücklich unter Beweis gestellt. ● Montafoner STANDpunkt. Seite 16 Montafoner Standpunkt Montafoner Standpunkt Seite 17 Intensives Programm für Freunde der Montafoner Museen Montafon. Ein intensiver Herbst und Frühwinter stehen bevor: Im Rahmen von rund 30 Veranstaltungen werden sich die Montafoner Museen und der Heimatschutzverein mit folgenden Themen beschäftigen: 500 Jahre Kirche St. Agatha am Kristberg, 175 Jahre Stand Montafon – Forstfonds, Via Valtellina, 100 Jahre Mannheimer Hütte sowie die Geschichte des Mittelalters im Montafon. Die Archäologie in Bartholomäberg und Gargellen sowie das Maisäßinventar und die Kulturgüterdatenbank Montafon sind weitere Themen, ebenso die Erhaltung traditioneller Bausubstanz, die Mundartdichtung, Sagenerzählungen, Auswanderergeschichte, Zeitgeschichte (Causa Josef Vallaster, die so genannte „Montavon“-Krise, die Frau in der Zwischenkriegszeit, 100 Jahre Heimatschutzverein Montafon) und barocke Skulptur. TERMINÜBERSICHT 26. September 19.30 Uhr, Schruns: Märzengerichtsprotokoll 3. Oktober 19.30 Uhr, Schruns: Mittelalterliche Geschichte 6. Oktober 18 bis 1 Uhr, Schruns, Gaschurn, Silbertal: Lange Nacht der Museen 12. Oktober 19.30 Uhr, Schruns: Mittelalterliche Botanik 13. Oktober 20 Uhr, Silbertal: Silbertaler Geschichtswerkstatt 16. Oktober 19.30 Uhr, Schruns: Spätmittelalterliche Geschichte 23. Oktober 19.30 Uhr, Schruns: Mittelalterliche Kunstgeschichte 26. Oktober 14-18 Uhr, Schruns: Ausstellungsende Mittelalter TERMINE Mittelalter Univ.-Prof. Dr. Alois Niederstätter (Landesarchivar und Professor für Mittelaltergeschichte) referiert am Mittwoch, 3. Oktober, 19.30 Uhr, im Heimatmuseum Schruns über die mittelalterliche Geschichte des Montafons. Sagenabend Im Rahmen des Interreg IIIa Projekts „Begegnungen Montafon/Prättigau“ findet am 23. November, 19.30 Uhr, im Heimatmuseum Schruns ein Abend voller Sagen aus dem Montafon und Prättigau statt. 9. Interregionale Alpgespräche in Guscha/Schweiz Die von Erich Gnaiger und Johannes Kautzky initiierten und betreuten Tannberger Alpgespräche gehen auf Wanderschaft. Andreas Rudigier (Foto, Montafoner Museen) Fortunat Ruffner (Pro Guscha) und Christof Thöny (Klostertal Museum) organisieren die 9. Alpgespräche am Freitag, 28. September, von 10 bis 16 Uhr in Guscha (Maienfeld/Schweiz) zum Thema „Verlassen? Objekte und Siedlungen im Spannungsfeld zwischen Landflucht und Kulturlandschaftspflege.“ Walsersiedlung Geschichts-, Museums- und Heimatschutzvereine haben ähnlich wie der Denkmalschutz immer wieder mit dem Problem verlassener Objekte und Siedlungen und deren Erhaltung zu kämpfen. Ein Gegenbeispiel ist die Initiative „Pro Guscha“, die sich 1973 zum Ziel gesetzt hat, die verlassene Walsersiedlung Guscha weiter zu betreuen und somit vor dem Untergang zu retten. Bei den 9. inerregionalen Alpgesprächen am 28. September in Guscha (Maienfeld/Schweiz) diskutieren Teilnehmer verschiedener kulturgeschichtlicher Initiativen über Sinn und Unsinn dieser oder anderer Maßnahmen. Anmeldung Interessierte sollten sich so rasch als möglich unter Telefon 0 55 56/7 47 23 anmelden. Bei Bedarf werden vom Montafon aus auch Fahrgemeinschaften zu dieser Tagung in der Schweiz angeboten. Seite 18 Zur Stärkung gab’s in der Mittagspause eine selbst gemachte Waldsuppe. Ganz romantisch auf einer offenen Feuerstelle zubereitet. Montafoner Standpunkt Montafoner Standpunkt Seite 19 Bergwaldprojekt Waldarbeit statt Urlaub Freiwillige erleben bei Arbeitseinsatz des Bergwaldprojekts die Natur mit allen Sinnen 1999 der Wald dem Erdboden gleichgemacht wurde. Zwischen Waldhimbeeren, Preisel- und Heidelbeeren und fleischfressenden Pflänzchen war das Trio auf rund 1700 Meter Seehöhe am Werk. Unter anderem wurden in dem steilen Waldstück Zirben gesetzt. Fein säuberlich. Stück für Stück. Warum sie sich für diese ungewöhnliche Art des Urlaubs entschieden haben? „Weil wir gerne in der Natur sind und wir den Wald mit allen Sinnen hautnah erleben können“, sagen beide unisono. „Der schönste Urlaub“ Silbertal. Arbeiten, wo andere Urlaub machen – diesen Slogan haben diesen Sommer 15 Männer und Frauen wörtlich genommen. Sie haben ihre Freizeit arbeitend im Montafon verbracht. Tannen statt Palmen, Axt statt Liegestuhl sozusagen. Tagelang waren die Freiwilligen im Rahmen des Bergwaldprojekts kostenlos im Einsatz. Für die Natur. Für sich selbst. Seit mittlerweile 20 Jahren finden im Rahmen des sogenannten Bergwaldprojekts Arbeitswochen mit Freiwilligen im Wald statt. Gegründet von Greenpeace Schweiz hat die Idee mittlerweile rund 15.000 Freiwillige zum Mitmachen bewegt. Seit 1994 auch im Montafon Seit 1994 wird das Bergwaldprojekt auch in den Wäldern des Standes Montafon durchgeführt. Dabei leisteten in bis dato 17 Projektwochen knapp 200 Teilnehmer einen aktiven Beitrag zur Sicherung des Lebensraumes Bergwald. Im August haben wiederum 15 Männer und Frauen die Chance genutzt, den Wald im Montafon mit allen Sinnen hautnah erleben zu können. Wie zum Beispiel Julia und Felix. Gemeinsam mit einem Schweizer Förster waren die beiden im Herrgottwald im hinteren Silbertal im Einsatz. Dort, wo im Lawinenwinter Als weiter unten aus dem Wald plötzlich Rauch aufsteigt, freuen sich die Arbeiter. Ein sichtbares Zeichen, dass bald Mittag ist. Denn der Rauch stammt von einer Feuerstelle, auf der traditionellerweise die Bergsuppe gekocht wird. Romantik pur. Fast wie im Wilden Westen. Ein offenes Feuer, ein verkohlter Topf, darin köchelt die Tomatensuppe. Dazu ein Stück Brot. Und Wasser. Spärlich, aber gut. Die Freiwilligen genießen ihren Arbeitseinsatz mit allem drum und dran sichtlich. „Ich könnte mir keinen schöneren Urlaub vorstellen“, geraten die Helfer in der Mittagspause sogar ins Schwärmen. Wohnen und schlafen im Wald Neben dem Aufforsten waren die 15 Männer und Frauen während ihres Arbeits-Urlaubes auch bei der Bestandspflege oder der Montage von Lawinenstützwerken im Einsatz. Begleitend dazu haben Exkursionen, Vorträge und Diskussionen statt gefunden. Gewohnt wurde übrigens ebenfalls im Wald. Bei einer Holzhütte. Richtig gelesen. Bei einer Holzhütte und nicht in einer Hütte. Denn in der Hütte war gar nicht Platz für alle. Was den arbeitenden Urlaubern aber nicht viel ausgemacht hat. Im Gegenteil. Für sie gehört das Leben im Einklang mit der Natur einfach zur Ideologie. ● Seite 20 Montafoner Standpunkt