19600713_SV

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Letzte Änderung 24.05.2021, 12:01
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 1960-07-13
Erscheinungsdatum 1960-07-13
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Publikationen Montafon Standesprotokolle_sv_
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Inhalt des Dokuments

-1- Niederschrift Aufgenommen am 13. Juli 1960, im Sitzungsaal des Standes Montafon in Schruns, unter dem Vorsitz des Herrn Standesrepräsentanten Josef Keßler Mit Einladungsschreiben vom 5. Juli 1960, wurde auf haute vormittags 8.30 Uhr eine Standesausschuß-Sitzung anberaumt, zu welcher die Bürgermeister der Talgemeinden Montafons, in ihrer Eigenschaft als Standesvertreter, mit Ausnahme der sich entschuldigten Vertreter der Gemeinden Lorüns und Stallehr, erschienen sind. Der Standesrepräsentant als Vorsitzender eröffnet die Sitzung und stellt die Beschlußfähigkeit fest. Anschließend wird zur Beratung und Beschlußfassung der nachstehenden Tagesordnung übergegangen: 1. Vorlage der Sitzungsniederschrift vom 27.5.1960. 2. Vertragsvorlage der Vorarlberger Illwerke A.G. in Bregenz, bezüglich Golmerhang-Entwässerung. 3. Ansuchen der Gemeinde Tschagguns, um Zustimmung, daß das Standeswaldgebiet im Bereiche der Golmerbahn und des Höhenweges zur Lindauerhütte als Pflanzenschutzgebiet erklärt wird. 4. Ein Schreiben der Frau Maria Leitz in Stuttgart, bezüglich Holzbezug für Maisäß-Haus Nr. 47 in Gargellen. 5. Beförsterungskosten - Änderung des Beschlußes vom 16.3.60. 6. Holzschlägerung Latons - Vertragsangelegenheit. 7. Kirchenbauausschuß Gantschier, Ansuchen um weitere Holzzuteilung durch Holzbezugsberechtigte. 8. Aufnahme eines Aufforstungskredites. 9. Verschiedene Holzansuchen: a) Schwarzhans Nikolaus in Silbertal, 65 fm für Bauzwecke. -2- b) Mangeng Ludwig in Silbertal, eine Partie Bauholz. c) Vallaster Martin in Silbertal, 60 fm für Hausbau. d) Stemer Willi in Silbertal, 60 fm für Hausbau. e) Netzer Otto in Silbertal, eine Partie für Hausbau. f) Bargehr Leo in Silbertal, 60 fm für Hausbau. g) Erhard Franz in Silbertal, eine Partie für Hausbau. h) Erhard Ulrich in Silbertal, eine Partie für Hausbau. i) Berthold Johann in Silbertal, eine Partie für Hausbau. k) Vonderleu Gottfried in Silbertal, 20 fm für Bauzwecke. l) Alpe Fresch in Silbertal, 70 fm Bauholz für eine Jagdhütte. m) Gottlieb Amann in Bartholomäberg, 30 fm für Wohnhausbau. n) Meidl Hermann in Bartholomäberg, Ansuchen um Bauholz. o) Fritz Johann in Bartholomäberg, Ansuchen um 2 - 3 fm Föhrenholz. p) Bitschnau Erich in Bartholomäberg, Ansuchen um ca. 40 fm Bauholz. q) Ganahl Anton in Tschagguns, Ansuchen um 30 fm Bauholz. r) Dich Erich in Partenen, Ansuchen um 8 fm Bauholz. s) Mattle Herbert in Partenen, Ansuchen um Abgangholz. t) Hübler Anton in Partenen, Ansuchen um 10 fm Bauholz. u) Montibeller Guido in Partenen, Ansuchen um Bauholz. v) Netzer Martin in Vandans, Ansuchen um 30 fm Abgangholz. w) Ansuchen des Eduard Kekeis in Vandans, um 30 fm Bauholz. x) Schoder Ferdinand in Vandans, Ansuchen um 40 fm Bauholz. y) Ansuchen des Rudolf Ganahl in St. Anton, um 5 fm Abgangh. Berichte: a) Über die Begehung der Wasserquellen im Standeswaldgebiet "Rieder", die die unterliegenden Maisäßbesitzer fassen wollen. b) Über die Besichtigung eines Bauplatzes für Dipl. Ing. Franz Brugger in Schruns, auf Kropfen/Rieder. Erledigung der Tagesordnung: zu Pkt. 1) Die Sitzungsniederschrift vom 27.5.1960 wird einstimmig genehmigt und gefertigt. zu Pkt. 2) Der durch die Vorarlberger Illwerke A.G. in Bregenz, vorgelegte Vertrag Nr. 93.92.02 wird in vorliegender Fassung genehmigt und gefertigt. zu Pkt. daß das und des erklärt 3) Dem Ansuchen der Gemeinde Tschagguns, um die Zustimmung Standeswaldgebiet im Bereiche der Golmerbahn Höhenweges zur Lindauer-Hütte als Pflanzenschutzgebiet wird, wird stattgegeben. -3- Gleichzeitig wird auch den mündlichen Ansuchen des Bürgermeisters der Gemeinde Vandans stattgegeben, welcher wünscht, daß das Standeswaldgebiete Relltal und Golm, die beide im Gemeindegebiet Vandans liegen, in das Pflanzenschutzgebiet der Gemeinde Vandans, miteinbezogen werden. zu Pkt. 4) Eine Verlängerung des Holzbezugsrechtes für das Maisäßhaus Nr. 47 in Gargellen ist nur dann möglich, wenn die Frau Maria Letz aus Stattgart Gewähr bietet, daß das obige Wohnhaus weiterhin zur Betreuung der Landwirtschaft dem jeweiligen Pächter zur Verfügung steht. Gleichzeitig wird die Möglichkeit geboten das Maisäßhaus Nr. 47, gegen einen einmaligen Holzbezug ausforsten zu lassen. zu Pkt. 5) Der Standesausschuß hat in seiner Sitzung vom 16.3.1960 beschlossen die Beförsterungskosten in Zukunft nach dem Steuermeßbetrag zu verumlagen. Gemäß Landesgesetzblatt 110/1921 (§13/2) ist jedoch eine Verumlagung nach dem Katastralreinertrag vorgesehen. Da eine Verumlagung nach dem Steuermeßbetrag vorteilhafter und gerechter wäre, wird Landtagsabgeordneter Ignaz Battlogg beauftragt bei der Vorarlberger Landesregierung darauf hin zu wirken, daß eine Verumlagung nach dem Steuermeßbetrag in Zukunft ermöglicht wird. zu Pkt. 6) Alois Amann in Hohenems, der die Holzbringung aus Latons durchführt, ist vorstellig geworden und hat gebeten man möge den prozentuellen Holzanteil, der ihm für die Bringung zusteht erhöhen, weil die Bringungskosten bis zum heutigen Zeitpunkt wesentlich höher ausgefallen sind als vorauszusehen war. -4- Standesrepräsentant Josef Keßler und Standesrepr. Stellvertr. Peter Wqchter werden ermächtigt diesbezügliche Verhandlungen mit Alois Amann durchzuführen. Zu Pkt. 7) Der Kirchenbauausschuß Gantschier hat eine Liste vorzulegen aus der zu ersehen ist, welche Parteien zu Gunsten des Kirchenbaues auf ihr Bezugsholz (Servitutsholz) verzichten. Bis dahin wird das vorgelegte Ansuchen vertragt. zu Pkt. 8) Die Standesvertretung beschließt einen zinsverbilligten Aufforstungskredit in Höhe von S 50.000.aufzunehmen. zu Pkt. 9) Verschiedene Holzansuchen: Die Ansuchensteller a) bis k) u. m) der Tagesordnung, werden auf die kommende Ausschreibung von Abgangholz in der Standeswaldung Silbertal verwiesen. l) Der Alpe Fresch in Silbertal, werden 70 fm Nutzholz am Stock käuflich zum Bau einer Jagdhütte überlassen. m) Amann Gottlieb in Bartholomäberg, werden ca. 30 fm Abgangholz aus der Standeswaldung Bartholomäberg käuflich für einen Wohnhausbau überlassen. Der Kaufpreis soll nach Bekanntwerden des Schlägerungsortes durch den Standesrepräsentanten festgesetzt werden. o) Das Ansuchen des Fritz Johann in Bartholomäberg, um Zuweisung von Föhrenholz, wird vertagt, weil derzeit kein Föhrenholz aus Abgangbeständen zur Verfügung steht. p) Bitschnau Erich in Bartholomäberg, werden aus Abgangbeständen der Standeswaldung Bartholomäberg ca. 30 fm Bauholz zur Änderung und Vergrößerung des Dachstuhles bei seinem Wohnhause käuflich überlassen. Preis wie Pkt. 9) m). -5- q) Ganahl Anton in Tschagguns/Zelfen, werden für einen Wohnhausbau ca. 25 fm Abgangholz aus der Standeswaldung Tschagguns/Hora käuflich überlassen. Preis wie Pkt. 9) m). r) Dich Erich in Partenen, werden ca. 8 fm Abgang-Holz aus der Standeswaldung Partenen käuflich überlassen. (Preis wie Pkt. 9) Abs. m). s) Mattle Herbert in Partenen, werden ca. 20 fm Bauholz, zum Ausbau seines Wohnhauses, aus der Standeswaldung Partenen käuflich überlassen. Preis wie Pkt. 9)m). t) Hübler Anton in Partenen, werden aus Abgangbeständen der Standeswaldung Partenen ca. 8 fm Holz zum Ausbau seines Wohnhauses überlasse. Preis wie Pkt. 9)m). u) Montibeller Guido in Partenen, werden ca. 7 fm Holz aus Abgangbeständen für Bauzwecke käuflich überlassen. Preis wie Pkt. 9) m). v) Netzer Martin in Vandans, werden aus der Standeswaldung Vandans ca. 25 fm Bauholz zum Bau eines Wohnhauses, aus Abgangbeständen käuflich überlassen. Preis wie Pkt. 9) m). w) Das Ansuchen des Ferdinand Kekeis in Vandans, wird abgelehnt, weil der vorgesehene Wohnhausbau noch nicht kommissioniert worden ist. x) Schoder Ferdinand in Vandans, werden aus Abgangbeständen der Standeswaldung Vandans, ca. 25 fm Bauholz für seinen Wohnhausbau überlassen. Preis wie Pkt. 9) m). y) Ganahl Rudolf in St. Anton i.M., werden 5 fm Bauholz aus Abgangbeständen der Standeswaldung Vandans käuflich überlassen. Pkt. 10) Die Montafoner Bergbahn G.m.b.H. in Schruns, ersucht um die Erlaubnis, parallel der Standart-Skiabfahrt einen 1230 m langen Schleiflift im Standeswaldgebiet Schruns/Kapell erstellen zu dürfen. Dabei ist es notwendig, daß ca. 1 ha Wald geschlägert werden muß. Die geplante Schleifliftanlage über der Waldgrenze, also auf Alpgebiet zu erstellen, soll nach Angabe der Vertreter der Montafoner Bergbahn wegen der großen Geländeschwierigkeiten nicht möglich sein. Der Standesausschuß gibt dem Ansuchen der Montafoner Bergbahn unter der Voraussetzung statt, daß die Erstellung der vorgesehenen Schleifliftanlage zur - 6 - Förderung des Winter-Fremdenverkehrs im Tale Montafon als unbedingt notwendig erachtet wird. Vor der Schlägerung ist die vorgesehene Schleiflifttrasse durch die Forstbehörde überprüfen zu lassen, ob nicht durch die Ausholzung derselben ernste Windwurfgefahr für das übrige Standeswaldgebiet besteht. Die Bürgermeister Franz Marent aus Schruns, Anton Brugger aus Tschagguns und Hermann Mangard aus St. Gallenkirch werden beauftragt die geplante Schleiflifttrasse zu besichtigen und die Ablöseverhandlungen einzuleiten. Gleichzeitig wird es der Montafoner Bergbahn gestattet, bei der Standard-Skiabfahrt durch Fällen einiger Fichten kleinere Korrekturen an der Abfahrtstrecke, zur Verbesserung derselben, durchzuführen. Pkt. 11) Den Maisäßinteressenten auf den "Rieder" in Schruns, wird es gestattet auf Gp. 3132/1, und zwar inner den "Rieder", die vorhandenen Wasserquellen zu fassen und zur Deckung des Haus- und Gutbedarfes abzuleiten. Die auf den "Rieder" erstellten Wochenendhäuser sind in die geplante Wasserversorgung mit einzubeziehen. Der Stand Montafon, Forstfond stellt zur Bedingung, daß es ihm jederzeit gestattet sein soll für den Eigenbedarf Wasser aus der Wasserfassung abzuleiten. Pkt. 12) Auf Grund der durch die Bürgermeister Franz Marent aus Schruns und Anton Brugger aus Tschagguns durchgeführten Besichtigung (siehe Beschl. v. 27.5.1960, Pkt. 18) ist gegen die Abgabe eines Bauplatzes auf Kropfen/Rieder an Dipl. Ing. Franz Brugger in Schruns nichts einzuwenden, wenn derselbe ein geeignetes Tauschgrundstück zur Verfügung stellen kann. Mit der Durchführung der Grundtauschverhandlung wird der Herr Standesrepräsentant und Bürgermeister Alfons Bitschnau aus Vandans betraut. -7- Der Amtsvorstand der Agrarbezirksbehörde Bregenz, Dr. Josef Kühne nahm mit 2 Beamten der Argrarbezirksbehörde an der Standesausschuß-Sitzung teil. Seine Anwesenheit war informationshalber. Anschließend an die Standesausschuß-Sitzung hielt Dr. Kühne ein Referat über Sinn und Zweck der Agrargemeinschaft. Seine Ausführungen waren sehr aufschlußreich und zeigten wie vorteilhaft sich die Regulierung von Gemeinschaftsnutzungen auf die weitere Bewirtschaftung derselben auswirkt. Im Hinblick darauf, daß der Stand Montafon, Forstfond auch eine Agrargemeinschaft ist, hat durch dieses Referat der Standesausschuß wertvolle Hinweise für die weitere Verwaltung des Forstfondes erhalten. Abschließend dankt der Vorsitzende dem Amtsvorstand der Agrarbezirksbehörde für sein aufschlußreiches Referat und schließt die Sitzung. Jenen Punkten, die auf der Tagesordnung nicht aufscheinen, wird die Dringlichkeit gemäß § 34 der VGO zuerkannt. Beginn der Sitzung: 9 Uhr Ende der Sitzung: 13 Uhr Der Schriftführer: Der Standesausschuß: