-1- Niederschrift aufgenommen am 30 Juli 1959, im Sitzungssaal des Standes Montafon in Schruns, unter dem Vorsitz des Herrn Standesrepräsentant-Stellvertreters Peter Wachter. Mit Einladungsschreiben vom 24.7.1959, wurde auf heute vormittags 8.30 Uhr eine Standesausschuß-Sitzung anberaumt, zu welcher die Bürgermeister der Talgemeinden Montafon in ihrer Eigenschaft als Standesvertreter eingeladen wurden. Entschuldigt haben sich: Standesrepräsentant Josef Keßler, der bedauerlicherweise an einem Herzinfarkt schwer erkrankt ist; die Bürgermeister der Gemeinden Schruns, Silbertal, Lorüns und Stallehr. Der Standesrepräsentant-Stellvertreter als Vorsitzender eröffnet die Sitzung und stellt die Beschlußfähigkeit fest. Anschließend wird zur Beratung und Beschlußfassung der nachstehenden Tagesordnung übergegangen: 1. Vorlage der Sitzungsniederschrift vom 3. Juni 1959. 2. Quarleiter Alfons, Markdorf/Deutschland, möchte auf Standesgrund ein Wochenendhaus erstellen. 3. Wegbau Valisera - Creditaufnahme. 4. Verkehrsverband Montafon, Ansuchen um Bürgschaftsübernahme durch den Stand Montafon, Forstfond. 5. Ansuchen des Peter Ganahl in Schruns/Brif, um die Übertragung eines Holzbezugsrechtes. 6. Gipswerk in St. Anton, Vorlage eines Zahlungsplanes. 7. Wasserinteressentschaft Kropfen ersucht um die Bewilligung die standeseigene Wasserquelle auf Gp. 3132, K.G. Schruns fassen zu dürfen. 8. Verschiedene Holzansuchen: a) Brugger Nikolaus in Schruns, 10 fm Bauholz. b) Amann Jakob in Schruns, 15 fm Bauholz. c) Amann Richard in Silbertal, 20 fm Bauholz. -2- d) Aßmann Basil in Silbertal, 10 fm Bauholz. e) Loretz Josef in Silbertal, 40 fm Bauholz. f) Raudaschl Franz in Silbertal, 20 fm Bauholz. g) Huber Walter in Schruns, 6 fm Nutzholz. h) Dönz Erwin in Tschagguns, 24 fm Bauholz. i) Lobinger Heinrich in Tschagguns, 24 fm Bauholz. j) Stemer Elmar Innerberg, 20 fm Bauholz. k) Felder Ernst in Gaschurn, 20 fm Bauholz. l) Dietrich Frieda in Partenen, 8 fm Bauholz. m) Hammer Johann in Gaschurn, 30 fm Bauholz. n) Märk Arnold, Partenen, 10 fm Bauholz. o) Hübler Anton in Partenen, 10 fm Bauholz. p) Montibeller Guido in Partenen, 10 fm Bauholz. q) Stemer Hermann in St. Gallenkirch, 25 fm Bauholz. r) Willi Josef in Gortipohl, 30 fm Bauholz. s) Neher Gebhard in Schruns, 30 fm Bauholz. t) Berthold Nikolaus in Silbertal, 60 - 80 fm Bauholz. u) Tschofen Artur in Gaschurn, 20 fm Bauholz. Erledigung der Tagesordnung: zu 1) Die Sitzungsniederschrift vom 3. Juni 1959, die jedem Standesvertreter vor der Sitzung zugesandt wurde, wird einstimmig genehmigt und gefertigt. zu 2) Dem Ansuchen des Quarleiter Alfons aus Markdorf/Deutschland um die Überlassung von Standesgrund auf Garfrescha zur Erstellung eines Wochenendhauses wird unter der Bedingung stattgegeben, daß das Wochenendhaus auf einer offenen Fläche an der Standesgrenze erstellt wird. Der Boden wird in Form einer Dienstbarkeit abgetreten. StandesrepräsentantStellvertreter Wachter und Standesvertreter Mangard, sowie der Standesangestellte Saler haben die vorgesehene Baufläche zu besichtigen und die endgültigen Verhandlungen mit Herrn Quarleiter durchzuführen. zu 3) Zur vorläufigen Finanzierung des im Bau befindlichen Wirtschaftsweges vom Maisäß "Valisera" auf die Alpe "Valisera" ist bei der Spar- und Darlehenskassa für Montafon zu beantragen, daß der mit 25.8.1958 gewährte Kredit von S 200.000.auf 450-000 S erhöht wird. Das generelle Projekt soll durch Dipl. Ing. Viktor Lerch in Bregenz ausgearbeitet werden. Ausserdem sind mit den vorgesetzten Behörden Verhandlungen aufzunehmen auf welche Art und in welcher Form Förderungsbeiträge zu erhalten wären. -3- 4. Dem Ansuchen des Verkehrsverbandes Montafon um die Bürgschaftsübernahme für einen Kredit in Höhe von S 120.000.zur Beschaffung eines Winterwerbefilmes "Skistadion Montafon" wird stattgegeben. In diesem Zusammenhange wird beschlossen an den Verkehrsverband Montafon neuerdings heranzutreten, daß er sich ganz besonders für die Einführung der MONTAFONER KURKARTE einsetzen soll. Im Interesse der Fremdenverkehrswerbung wäre die Schaffung eines MONTAFONER KURKARTE von ganz besonderer Bedeutung und würde ausserdem eine enge Zusammenarbeit der Montafoner Fremdenverkehrsgemeinden dokumentieren. 5) Das Ansuchen des Peter Ganahl in Schruns 330, um die Übertragung des Holzbezugsrechtes vom Maisäßhaus Nr. 400 auf die Gp. 229/1 (Hof) wurde mit der Begründung abgelehnt, daß es nicht üblich ist Holzbezugsrechtes von Maisäße auf Heimgüter zu übertragen. 6) Dem Ansuchen der Montafoner Gipsworke, vertreten durch Dr. Kurt Fragner, Buchprüfer in Rankweil, den derzeitigen Rückstand an Pachtentgelten im Betrage von S 34.815.- in Monatsraten von S 2.000.- zu begleichen wird stattgeben, wenn die Montafoner Gipswerke dem Stand Montafon, Forstfond einen Blankowechsel ausstellen, damit bei einer eventuellen Zahlungsverzögerung sofort die gesamte Summe fällig gemacht werden kann. Mit dem Ratenzahlungen hat die Fa. Montafoner Gipswerke sofort zu beginnen. 7) Der Wasserinteressentschaft "Kropfen" in Schruns, die derzeit aus den Interessenten: Wittwer Serafine, Bäuerin in Schruns, Aßmann Ulrich, Bauer in Schruns, Josef Hutter, Zimmermeister in Schruns und Dr. Arnulf Link in Neumagen a.d. Mosel besteht, wird es gestattet, die standeseigene Wasserquelle auf Gp. 3132/1 K.G. Schruns zu fassen und das Wasser mittels Rohren zu den Objekten der vorgenannten Parteien abzuleiten. -4- Die Standesvertretung stellt zur Bedingung, daß der Stand Montafon, Forstfond jeder Zeit aus der neugeschaffenen Quellfassung unentgeltlich Wasser zur Versorgung eigener Objekte entnehmen darf. zu 8) Verschiedene Holzansuchen: Die Holzanuschen: a), b), c), d), e), f) u. i) werden auf die kommende Abgangholzausschreibung im Standeswaldgebiet Silbertal verwiesen. Die Parteien können sich dann im Offertwege um das in der Standeswaldung Silbertal angefallene Abgangholz bewerben. Die Holzansuchen h) u. j) werden bewilligt. den Parteien werden je ca. 20 fm Abgangholz in der Standeswaldung Tschagguns zur Selbstschlägerung, bzw. Aufrüstung zugewiesen. Der Preis hat die Standesverwaltung mit dem zuständigen Waldaufseher festzusetzen. Die Gesuchsteller m) u. u) können mit Abgangholz aus der Standeswaldung Gaschurn/Valschevil beteilt werden, der Stockpreis ist im Einvernehmen mit dem zuständigen Waldaufseher durch die Standesverwaltung festzusetzen. Die Gesuchsteller k), l), n), o) p, können, vorausgesetzt daß soviel Abgangholz im Ganifer oder dessen Umgebung vorhanden ist, dort mit Abgangholz beteilt werden. Der Stockpreis ist im Einvernehmen mit dem zuständigen Waldaufseher festzusetzen. Die Gesuchsteller q) u. r) werden auf die Auschreibung einer Abgangholzpartie auf "Bleispattles) verwiesen, um welches sie sich im Offertwege bemühen können. Der Gesuchsteller s) wurde abgelehnt, weil derselbe letztes Jahr mit zwei Abgangholzpartien beteilt wurde. Der Gesuchtsteller t) wird abgewiesen, weil sein unkorrektes Verhalten bei Holzschlägerungen in der Montafoner Standeswaldung eine Holzzuweisung vorläufig nicht rechtfertigen. -5- 9) Alfred Salzgeber in Tschagguns 110, hat sein Maisäßhaus Nr. 118 infolge Baufälligkeit abgebrochen und ersucht nun um die Verlängerung der Holzbezugsrechtes um weitere 5 Jahre. Die Standesvertretung gibt diesem Ansuchen statt. Die Verlängerung gilt bis 1965. 10) Der Wasserwerkgenossenschaft Silbertal-Kirchdorf wird es gestattet die standeseigenen Wasserquellen "Wisli" und "Autobel", beide aug Gp. 1488 zu fassen und das Wasser in die Gemeindewasserversorgungsanlage einzuleiten. Zur Bedingung wird gestellt, daß der Stand Montafon, Forstfond jederzeit unentgeltlich zur Deckung des Eigenbedarfes Wasser aus den Quellfassungen entnehmen darf. Ausserdem müssen die Wasserfassungen und Ableitungen so erstellt werden, daß die Holzbringung in keiner Weise behindert wird. Der Stand Montafon, Forstfond übernimmt keinerlei Haftung, wenn durch fällen oder riesen die Wasserfassung, die Zu- oder Ableitungen irgendwie beschädigt oder zerstört werden. 11) Das Ansuchen des Anton Vallaster in Bartholomäberg 251, um die käufliche Überlassung von ca. 6 - 8 ar Grund auf "Raschibella" in Bartholomäberg, wird bis auf weiteres vertagt, weil der zuständige Bürgermeister, in diesem Falle der Herr Standesrepräsentant erkrankt ist. 12) Lorünser Hermann in Vandans, hat durch Bürgermeister Alfons Bitschnau das mündliche Ansuchen eingebracht, das mit Servitutsholz erbaute Maisäßhäuschen, welches für den Maisäß "Ganeu" bestimmt ist, vorläufig im Relltal aufstellen zu dürfen, weil die derzeitigen Transportverhältnisse nach "Ganeu" sehr schwierig sind. Der Standesausschuß hat diesem Ansuchen ausnahmsweise stattgegeben. Jedoch muß innerhalb von 5 Jahren dieses Häuschen seinem ursprünglichen Zweck zugeführt werden. Berichte: a) Der Vorsitzende bringt zur Verlesung, wonach dem wird, daß der diesjährige Land- und Forstwirtschaft wurde. ein Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Standesausschuß mitgeteilt Wildabschuß im Interesse der im Tale Montafon, wesentlich erhöht -6- b) Weitere bringt der Vorsitzende ein Schreiben der Vorarlberger Illwerke A.G. zur Kenntnis, worin dieselbe dem Stand Montafon, Forstfond mitteilt, daß in nächster Zeit mit den Vorarbeiten für das Kopserbecken in Partenen begonnen wird und die Grundablösungen eingeleitet werden. Der Standesausschuß nimmt beide Berichte zur Kenntnis. Jenen Punkten die auf der Tagesordnung nicht aufscheinen, wird die Dringlichkeit gemäß § 34 der VGO zuerkannt. Beginn der Sitzung: 9 Uhr Ende der Sitzung: 12.30 Uhr Der Schriftführer: Der Standesausschuß: