19571202_SV

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Aktenzahl/Geschäftszahl
Letzte Änderung 24.05.2021, 13:26
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 1957-12-02
Erscheinungsdatum 1957-12-02
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Publikationen Montafon Standesprotokolle_sv_
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Inhalt des Dokuments

-0- Stand Montafon Schruns Schruns, am 28.11.1957 Einladung! Im Sinne § 7 des Standesstatutes berufe ich die Mitglieder des Standesausschußes für Montag, den 2. Dezember 1957, 8.30 Uhr in Schruns (Verwaltungsgebäude) zu einer Standesausschuß-Sitzung ein. Der Standesrepräsentant: Josef Keßler Tagesordnung: 1. Vorlage der Sitzungsniederschrift vom 7.11.1957. 2. Verlängerung des Holzbezugsrechtes für HNr. 72 + 73 des Galehr Emil in Vandans. 3. Ansuchen der Wtw. Kath. Thöny in Tschagguns um die Übertragung eines Holzbezugsrechtes. 4. Holzverkauf in Vandans/Schandang zum Aufkauf von angebotenen Maisäßen und Bermähder in Vandans die an den Standesbesitz angrenzen (Antrag der Gemeinde Vandans). 5. Ausbesserung eines Bringungsweges in St. Gllk. "Netza". 6. Weihnachtszuwendung für die Standeswaldaufseher. 7. Holzansuchen des Bitschnau Ant. in Vandans 131, 8fm für sein Eigenheim. 8. Berghaus "Valsisera" in St. Gallenkirch, Ansuchen um Brennholzzuteilung. 9. Fitsch Kasper in St. Gallenkirch, bittet um Ersatz für Servitutsholz das unter einen Felssturz gekommen ist. Um persönliches und pünktliches Erscheinen jedes Bürgermeisters wird gebeten. -1- Niederschrift aufgenommen anläßlich der Standesausschuß-Sitzung am 2.Dez. 1957 in der Standeskanzlei in Schruns, unter dem Vorsitz des Herrn Standesrepräsentanten Josef Keßler. Mit Einladungsschreiben vom 29.11.1957, wurde auf heute vormittags 8.30 Uhr eine Standesausschuß-Sitzung anberaumt, zu welcher die Bürgermeister der Talgemeinden Montafons in ihrer Eigenschaft als Standesvertreter, mit Ausnahme der sich entschuldigten Vertreter der Gemeinden Lorüns und Stallehr erschienen sind. Der Herr Standesrepräsentant als Vorsitzender eröffnet die Sitzung und stellt die Beschlußfähigkeit fest. Montafon hat einen Landtagsabgeordneten! Der Vorsitzende beglückwünscht den Bürgermeister der Marktgemeinde Schruns, Major a.D. Franz Marent zu seiner Nachrückung zum Landtagsabgeordneten an Stelle des verstorbenen Landtagsabgeordneten Anton Galehr in Nüziders. Er betont, daß das Tal Montafon in der Person des Landtagabgeordneten Marent einen Mann an der Spitze hat, der die Interessen des Tales Montafon jederzeit und überall bestens vertreten wird. Die Standesvertretung schließt sich diesem Glückwunsche an. Auch amtlich wieder f-Schreibung des Talnamens Montafon! Anschliessend bringt der Vorsitzende ein Schreiben zur Kenntnis, wonach die Vorarlberger Landesregierung mit Beschluß vom 18.11.1957 ihre Verfügung vom 18.5.1956, Zl.1b 10/4-56, womit für den amtlichen Schriftverkehr die Verwendung der Schreibweise "Montavon" angeordnet wurde, wieder aufhebt. Somit wird die altgewohnte Schreibweise Montafon mit "f" auch amtlich wieder anerkannt. In diesem Zusammenhange spricht die Standesvertretung Herrn Professor Dr. Richard Beitl aus Schruns, im Namen der ganzen Talschaft den verbindlichsten Dank und die größte - 2- Anerkennung für die tatkräftige Mitarbeit und hervorragende Einsatzbereitschaft bei der Wiedereinführung der alten Schreibweise des Talnamens Montafon aus. Der gleiche Dank gilt auch dem Herrn Standesrepräsentanten Josef Keßler, Bürgermeister in Bartholomäberg, sowie dem Herrn Landtagsabgeordneten und Bürgermeister der Marktgemeinde Schruns Major a.D. Franz Marent, der sich keine Möglichkeit entgehen ließ die f-Schreibung des Talnamens Montafon überall zu vertreten und zu verteidigen. Nicht unerwähnt bleiben soll die rege Mithilfe des Landtagsabgeordneten Professor Dr. Wilhelm Reichart in Bregenz, der diese Montafonerangelegenheit bei der Bandesregierung bestens unterstützt hat. Berichte: Zu Punkt 4 der Niederschrift vom 7.11.1957 berichtet der Vorsitzende, daß der Holzhändler Albert Zuderell in Schruns über die geplante und beschlossene Holzschlägerung in der Alpe Itons zur Versorgung der Bezugsberechtigten in Bartholomäberg die unglaublichsten Gerüchte verbreitet und zu diesem Zwecke schon in zahlreichen Gastlokalitäten die Vertreter des Standes Montafon in der gehässigsten Art und Weise der unreellen Handlungsweise bezichtigt hat. Gegen diese Ausbreitung hat der Vorsitzende bei Gericht Klage eingebracht. -3- Erledigung der Tagesordnung: Pkt. 1 Die Sitzungsniederschrift vom 7.11.1957 wird in vorliegender Fassung einstimmig genehmigt und gefertigt. Pkt. 2 Der Partei Galehr Emanuel in Vandans wird das Holzbezugsrecht für das abgebrochene Doppelwohnhaus Nr. 72/73 in Kat.Gemeinde Vandans auf weitere 5 Jahre verlängert. Pkt. 3 Die Wtw. Katharina Thöny in Tschagguns beabsichtigt das Maisäßhaus Nr. 376, Bp. 360/1 an einen Nicht-Standesbürger (in diesem Falle an einen Ausländer) zu verkaufen. Sie ersucht den Stand Montafon -Forstfondum die Übertragung des Holzbezugsrechtes von Bp. 360/1 auf das Maisäßhaus Nr. 385, Bp. 361/1. Durch den Verkauf des Maisäßhauses Bp. 360/1 wird. dasselbe der Landwirtschaft entzogen und dient lediglich noch als Ferien-bzw. Wochenendhaus und wird deshalb als nichteingeforstet angesehen. Eine Übertragung des Nutzholzbezugsrechtes von Bp. 360/1 auf das Maisäßhaus Nr. 385, Bp, 361/1 wird von der Standesvertretung abgelehnt. Entgegenkommenderweise wird die Hälfte des Brennholzbezugsrechtes von Bp. 360/1 auf Bp. 361/1 übertragen, zwar mit der Begründung, daß die Landwirtschaft des Maisäß Nr. 376 nun mit der des Maisäß Nr. 385 arrondiert wird und dadurch ein längerer Aufenthalt in demselben notwendig ist. Durch diese Übertragung hat der Maisäß Nr. 385 ein jährliches Brennholzbezugsrecht von 4.5 Raummeter statt nur 3 Raummeter wie bisher. Dieser Bezug kann getätigt werden, sobald die Übertragungsurkunde beiderseits grundbuchfähig unterfertigt ist. -4- Pkt. 4 Aus der Standeswaldung Vandans/Schandang werden aus Waldbeständen in entlegener Lage ca. 300 fm Holz am Stock verkauft. Der Erlös ist vorwiegend zum Ankauf von nicht mehr genutzten Bergmähder oder Maisäße im Gemeindegebiet Vandans zu verwenden. Pkt. 5 Die Ausbesserung des Holzbringungswege in die Standeswaldung "Netza" wird im kommenden Frühjahr noch näher besprochen. Pkt. 6 Den Standeswaldaufsehern wird eine Weihnachtszuwendung in Höhe einer Monatspauschale der Kommissionsgelder, dem Hilfsförster Erich Marent in Höhe eines Monatsbezuges und dem Straßenwärter Hermann Stüttler im Betrage von S 500.- ausbezahlt. Pkt. 7 Der Partei Anton Bitschnau in Vandans, werden ca. 8 fm Bauholz aus Abgangbeständen käuflich überlassen (Bauzwecke). Pkt. 8 Das Ansuchen der Burgl Ölz, Pächterin der Berghauses "Valisera" um die Zuweisung von 10 rm Brennholz wird abgelehnt, weil an Nichtstandesbürger wegen Überschreitung des Hiebsatzes, derzeit kein Brennholz verkauft wird. Pkt. 9 Fitsch Kaspar in St. Gallenkirch, bittet um Ersatz für Nutzholz, das unter einen Felssturz geraten ist. Im Zuge der Schlittwegfreilegung (Valatscha) die noch diesen Herbst erfolgt, ist zu erwarten, daß das vorerwähnte Holz wieder zum Vorschein kommt. Das Ansuchen wird bis dahin vertagt. Pkt. 10 Ganahl Emanuel in Tschagguns, derzeit Altersheim in Schruns, hat bevor er seinen Maisäß Nr. 306 an Ausländer verkauft auf das Holzbezugsrecht für die darauf stehenden Objekte zu verzichten. Eine Ablöse erfolgt nicht. -5- Pkt. 11 Sollte Franz Lorenzin in St. Gallenkirch, sein restliches Servitutsholz zum Ausbau seines Wohnhauses nicht mehr benötigen, wird dieses Holz durch die Forstverwaltung des Standes Montafon verkauft. Pkt. 12 Waldaufseher Anton Vallaster in Bartholomäberg und Waldaufseher Berthold Alois in Silbertal, wird anläßlich des Besuches eines Waldaufseherfortbildungskurses ein Unkostenbeitrag in Höhe von S 150.- pro Person zuerkannt Pkt. 13 Der Partei Mangeng Anton in Vandans 110, werden ca. 7 fm Holz aus Abgangbeständen für Bauzwecke käuflich überlassen. Pkt. 14 Wtw. Stocker Katharina in St. Gallenkirch, bietet der Forstverwaltung des Standes Montafon das Bergmahd "Ahara" in St. Gallenkirch/Garfrescha zum Kaufe an. Das Bergmahd hat ein Ausmaß von 2 ha. 74 ar 78 m2. Als Kaufpreis verlangt Wtw. Stocker 100 fm Holz am Stock in einer Lage wo es unter normalen Verhältnissen zutal gebracht werden kann. Auf Grund des Kluppierungsergebnisses ist die Standesvertretung bereit mit einer Menge von 70 bis 80 fm einen Kauf abzuschließen. Pkt. 15 Bürgermeister Brugger Anton aus Tschagguns stellt die Anfrage, wohin das für HNr. 93 (Geschwister Zuderell in Schruns) bezogene Servitutsholz gekommen sei. Den das Haus sei nun an die Geschwister Tomaselli verkauft worden. Es handelt sich hier um eine Menge von 78 fm Servitutsholz. Es wird beschlossen die notwendigen Erhebungen zu pflegen und der Standesvertretung in der kommenden Sitzung Bericht zu erstatten. -6- Während der Behandlung des letzten Punktes der Tagesordnung läßt sich Richard Mangeng in Schruns HNr. 59, mit dem Ersuchen melden, bei der Standesausschuß-Sitzung anwesend sein zu dürfen. Er betonte, daß er nicht im persönlichen Interesse erscheine, sondern im Auftrage des Geschäftsführers der Firma Jakob Zuderell in Schruns, d.i. Albert Zuderell in Schruns. Da Mangeng nicht im persönlichen Interessen erschienen ist und ausserdem die Tagesordnung bereits erledigt ist, erachtetet die Standesvertretung eine Zulassung zur Sitzung für gegenstandslos. Der Schriftführer: Der Standesausschuß: