19591001_SV

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Aktenzahl/Geschäftszahl
Letzte Änderung 24.05.2021, 13:53
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 1959-10-01
Erscheinungsdatum 1959-10-01
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Publikationen Montafon Standesprotokolle_sv_
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Inhalt des Dokuments

-1- Niederschrift aufgenommen am 1. Oktober 1959 im Sitzungssaal des Standes Montafon in Schruns, unter dem Vorsitz des Herrn Standesrepräsentant-Stellvertreters Peter Wachter. Mit Einladungsschreiben vom 25. Sept. 1959, wurde auf heute vormittags 8.30 Uhr eine Standesausschuß-Sitzung anberaumt, zu welcher die Bürgermeister der Talgemeinden Montafons in ihrer Eigenschaft als Standesvertreter eingeladen sind. Entschuldigt haben sich: Standesrepräsentant Josef Keßler, der sich gesundheitlich noch nicht ganz erholt hat; die Bürgermeister von Stallehr und Lorüns. Der Standesrepräsentant-Stellvertreter als Vorsitzender eröffnet die Sitzung und stellt die Beschlußfähigkeit fest. Anschließend wird zur Beratung und Beschlußfassung der nachstehenden Tagesordnung übergegangen: 1. Vorlage der Sitzungsniederschrift vom 30. Juli 1959. 2. Skitrassenverbreiterung in der Standeswaldung Kapell. 3. Ansuchen des Skiclub Gargellen, wegen Abfahrtverbreiterung im Schwefeltobel. 4. Wintersportverein Gargellen, Skiabfahrtverbreiterung im Standeswaldgebiet Vergalden. 5. Skiverein Partenen, möchte die Trominierabfahrt verbreitern. 6. Seilbahn Gargellen, will bei der Seilbahnbergstation eine Abortanlage auf Standesgrund erstellen. 7. Ansuchen des Fleisch Emil in Silbertal, um Holztausch auf Kristberg. 8. Ansuchen des Lorünser Hermann in Vandans, um Holztausch auf Ganeu. 9. Ansuchen der Rainer Mali in Schruns, um käufliche Überlassung von Standesgrund auf Golm (Tschagguns). 10. Netzer Alois in Tschagguns, Ansuchen um die nachträgliche Bewilligung von Schindelholz für den Maisäß Sarottla. -2- 11. Ansuchen des Richard Bargehr in Schruns, um die nachträgliche Bewilligung von 4 Sagstämmen für den Stall auf dem "Zarauas" 12. Holzansuchen des Rudigier Ludwig in Gaschurn. 13. Holzansuchen des Pfeifer Gotthard in Partenen. 14. Maisäßinteressentschaft Valschevil möchte Brückenholz gegen Eisenträge tauschen. 15. Holzansuchen der Alpverwaltung Vergalden. 16. Ansuchen des Josef Tschofen in St. Gallenkirch, um eine Wegverbesserung von der Bödner Kapelle auf Bleisott. Berichte: a) Ergebnis der Begehung auf Garfrescha/St. Gllk. b) Wegbau Valisera. c) Holzverkauf im "oberen Wald". in Partenen. Erledigung der Tagesordnung: zu 1. Die Sitzungsniederschrift vom 30. Juli 1959 wird einstimmig genehmigt und gefertigt. zu 2. Dem Skiclub Montafon in Gemeinschaft mit der Montafoner Bergbahn G.m.b.H. in Schruns, wird es gestattet, die Ski abfahrt auf Kapell (Standartstrecke) durch die Standeswal in dem bei der am 15.9.1959 stattgefundenen Besichtigung festgelegten Umfange zu verbreitern. Es wird zur Bedingung gestellt, daß als Ersatz gleichwertige Flächen durch die Montafoner Bergbahn in der Standeswaldung Kapell aufgeforstet werden und diese Neuaufforstungen noch weitere 5 Jahre zu betreuen sind. Das Pflanzenmaterial oder Saatgut wird von der Forstverwaltung beigestellt. Das in der Trasse anfallende Holz im Ausmasse von ca. 100 fm muß, soweit es nicht als Servitutsholz ausgegeben wird, ins Tal an die Abfuhrstraße gestellt werden. zu 3. Dem Ansuchen des Skiclub Gargellen, um die Erlaubnis die Skiabfahrt durch das Schwefeltobel etwas zu verbreitern, bzw. zu verbessern, wird stattgegeben. Wie bei der Besichtigung am 16.9.1959 die Standesvertretung an Ort und Stelle mit den Vertretern des Skiclubs vereinbart hat, -3- ist das anfallende Holz (rd. 50 Stämme mit ca. 40 fm) der Forstverwaltung aufgerüstet frei Gargellnerstraße zu stellen. zu 4. Dem Ansuchen des Verkehrsvereines Gargellen, um die Bewilligung die Skiabfahrt von Vergalden, statt wie bisher über die Vergaldnerbrücke an der Seilbahntalstation zu führen, nun vor der Vergaldnerbrücke nach rechts zu verlegen und dann zum Haus "Marmotta" zu führen, wird stattgegeben, wenn tatsächlich, wie angegeben, nur ca. 4 Bäume gefällt werden müssen. Desgleichen wird einer kleineren Regulierung der Abfahrtstrecke von der Gargellner Alpe auf die Rüte zugestimmt, wenn wie angegeben nur einige Stämme gefällt werden müssen. Es wird beschlossen, daß die Standesvertretung eine Besichtigung an Ort und Stelle durchführt. zu 5. Dem Ansuchen des Verkehrsvereines Gaschurn, um die Bewillig die Skiabfahrt vom Trominier nach Partenen verbreitern zu dürfen, wobei eine Holzschlägerung von ca. 60 fm notwendig wäre, wird stattgegeben. zu 6. Der Gargellner Seilbahn G.m.b.H. in Gargellen, wird es gestattet, an der Westseite der Bergstation eine Abortanlage zu errichten. Der Kaufpreis für den Baugrund wird im Zuge der Kaufabsprache betreffs Grund u. Boden für die Seilhahnbergstation, die bis jetzt noch nicht durchgeführt wurde, geregelt. zu 7. Dem Emil Fleisch in Silbertal wird es gestattet, das für den Neubau des Haustalles notwendige Holz aus seiner Eigenwaldung zu entnehmen und das aus der Standeswaldung bezogene Servitutsholz zu verkaufen. Der Holzverkauf hat durch den Stand Montafon, Forstfond zu erfolgen. Diese Bewilligung wird ausnahnsweise und nur deshalb erteilt, weil die Bringung von Servitutsholz auf die Heimgüter auf Kristberg immer mit großen Schwierigkeiten verbunden ist. -4- zu 8. Lorünser Hermann in Vandans 406, hat seinerzeit rd. 11 fm Servitutsholz zum Neubau des baufälligen Maisäßhauses auf Ganeu bezogen. Das Holz wurde im Tale eingeschnitten und das Haus "abgebunden". Lorünser gibt an, daß er wegen des schwierigen Transportes nicht in der Lage sei dieses "abgebundene" Maisäßhaus nach Ganeu zu bringen. Er beabsichtige dort aus der Eigenwaldung Holz zu schlagen und ein Blockhaus zu erstellen. Lorünser bittet den Standesausschuß um die Bewilligung, das aus Servitutsholz angefertigte aber noch im Tale befindliche Maisäßhaus anderweitig aufstellen zu dürfen. Diesem Ansuchen gibt die Standesvertretung statt; stellt jedoch die Bedingung, daß innerhalb der nächsten 5 Jahre auf dem Maisäß Ganeu aus anderweitig besorgten Holz ein Maisäßhaus erstellt wird. Falls das nicht der Fall ist, verfällt das Holzbezugsrecht für das Maisäßhaus auf Ganeu für immer. zu 9. Mali Rainer in Schruns 686, hat ein Ansuchen um die käufliche Überlassung eines Bauplatzes auf Golm in Tschagguns angesucht. Dieses Ansuchen wird bis auf weiteres vertagt, weil derzeit über diesen Grund und Boden nicht verfügt werden kann, da ein Dienstbarkeitsvertrag zwischen Vorarlberger Illwerke und Stand Montafon besteht, der erst nach Abschluß des Lünerseebauvorhabens aufgelöst werden kann. Ausserdem soll sich Frau Rainer zuerst mit der Alpinteressentschaft Golm, Fam. Gaspar u.a. Maisäßbesitzer in Verbindung setzen, ob diese gewillt sind auf die verschiedenen Weide und Schneefluchtrechte zu verzichten. zu 10. Netzer Alois in Tschagguns hat um die nachträgliche Bewilligung von 2 Schindelstämme für den Maisäß "Sarottla" angesucht. Er begründet sein Ansuchen damit, daß diese Stämme zur Forsttagsatzung angemeldet wurden, aber aus Versehen nicht in der Liste aufscheinen. Der zuständige -5- Bürgermeister bestätigt diese Möglichkeit und befürwortet das Ansuchen. Der Standesausschuß gibt diesem Ansuchen statt und bewilligt eine Zuteilung zum normalen Stockgelde. zu 11. Richard Bargehr in Schruns 6, beabsichtigt den sogenannten Juenenstall auf den "Zarauas" instandzusetzen und hat für diesen Zweck bei der vergangenen Forsttagsatzung Holz bewilligt bekommen. Nachdem die Holzliste erst nach der Forsttagsatzung eingetroffen ist, hat Bargehr 4 Sagstämme zu wenig eingegeben. Ausserdem beabsichtig Bargehr das Objekt mit harter Bedachung einzudecken. Der Standesausschuß gibt diesem Ansuchen statt und bewilligt eine Holzabgabe zum normalen Stockgeld. zu 12. Rudigier Ludwig in Gaschurn ersucht um die Zuteilung von 15 fm Bauholz aus Abgangbeständen. Falls der zuständige Waldaufseher solches Holz zur Verfügung hat, können Rudigier 15 fm zum Kaufpreise abgegeben werde. zu 13. Pfeifer Gotthard in Partenen ersucht um die käufliche Überlassung von ca. 1000 fm Holz aus der Standeswaldung "oberer Wald" in Partenen. Der Standesausschuß er achtet aus wirtschaftlichen Gründen eine Schlägerung in der vorgenannten Waldung als zu verfrüht und lehnt dieses Ansuchen ab. zu 14. Durch den zuständigen Bürgermeister stellt die Maisäßinteressentschaft Valschavil das mündliche Ansuchen 12 fm Servitutsholz, das zur Instandsetzung der unteren Vaschavilerbrücke notwendig ist, an die Gemeinde Gaschurn abtreten zu dürfen, die dafür die Brücke mit Eisenträger erstellt. Diesem Ansuchen wird stattgegeben. Die Holzzuweisung erfolgt aus der Standeswaldung Vermunt. zu 15. Die Alpverwaltung Vergalden beabsichtigt im kommenden Frühjahr einen neuen Schweine- und Seuchenstall zu erstellen und ersucht um die Zuweisung von 35 fm -6- Bauholz. Sie begründet dieses Ansuchen damit, daß im Herbst die Holzbringung wesentlich günstiger wäre als im Frühjahr, wenn die Zufahrtswege durch Lawinen verlegt sind. Der Standesausschuß gibt diesem Ansuchen statt. zu 16. Josef Tschofen in St. Gallenkirch 255, hat ein Ansuchen um Ausbesserung des Schlittweges von der Bödner Kapelle bis auf "Bleisott" angesucht. Der Standesausschuß gibt diesem Ansuchen in der Form statt, daß die Gemeinde St. Gallenkirch ermächtigt wird 2 Arbeiter eine Woche lang mit der Ausbesserung des vorgenannten Weges zu beschäftigen. Pkt. 17. Oberer Jakob in Schruns beabsichtigt auf Bp. 733/1 das Maisäßhaus neu aufzubauen. Für diesen Zweck beabsichtigte er bei der kommenden Forstproduktenanmeldung 40 fm Bauholz anzumelden. Da derzeit die in der Nähe gelegene Skitrasse verbreitert wird ersucht Oberer den Standesausschuß um vorzeitige Zuweisung dieses Holzes. Der Standesausschuß gibt diesem Ansuchen statt und bewilligt 40 fm Holz aus der Skitrassenschlägerung für vorgenannten Zweck. Pkt. 18. Die Alpe Vorderkapell beabsichtigt im Frühjahr zwei Alpställe neu zu erstellen. Für diesen Zweck schlägert sie einen Teil des Holzes aus der Eigenwaldung als Ausgleich für Servitutsholz das zum Bau des Alphauses verwendet wurde, das nicht eingeforstet ist. Das restliche Holz von 35 fm ersucht die Alpe, möge man ihr aus der Trassenschlägerung zuweisen (Vorausschlägerungsbewilligung) Der Standesausschuß gibt diesem Ansuchen statt. Gleichzeitig wird festgestellt, daß die Alpe Vorderkapell die alte Hirtenhütte durch eine neue ersetzt und zwar aus Bolz aus der Eigenwaldung. Dadurch wird der alte Zustand wieder hergestellt, sodaß in Zukunft die Alpställe und die Hirtenhütte eingeforstet sind; dagegen das "Alphaus" (Gasthaus) kein Holzbezugsrecht hat. -7- Pkt. 19 Quarleiter Alfons in Markdorf a. Bodensee, wird die baufällige Holzerhütte "Vermil" in St. Gallenkirch zum Preise von S 7000.- zum Abbruche käuflich überlassen. In Erledigung des Beschlußes vom 30. Juli 1959, Pkt. 2.) wird auf Grund der vorgenommenen Besichtigung, dem Fabrikanten Quarleiter auf Garfrescha 150 m2 Grund und Boden zur Erstellung eines Wochenendhauses in Form einer Dienstbarkeit überlassen. Der Anerkennungszins wird mit S 20.- pro Jahr festgesetzt. Pkt. 20 Die Vorarlberger Illwerke A.G. in Bregenz ist zu verständigen, daß der vorgelegte Dienstbarkeitsvertrag Nr. 2760 (Lünerseewerk - Grundablösung) um nachstehende Punkte zu ergänzen ist: a) Einräumung des Geh- und Fahrrechtes vom Golmerweg über die Gp. 1003, K.G. Tschagguns zu Gunsten der Frau Maria Hechenberger geb. Weiß in Bludenz, die auf Golm ein Wochenendhaus besitzt. b) Die Verpflichtung sämtliches Aufforstungsmaterial. Forstpflanzen und Düngemittel unentgeltlich auf dem Schrägaufzug zu befördern. c) Das Recht, daß die Standesvertreter, das gesamte Dienstpersonal und die Waldaufseher in dienstlichen Angelegenheiten unentgeltlich den Schrägaufzug Latschau - Golm benützen dürfen. Pkt. 21 Die derzeit bestehende Haftpflichtversicherung für den Pkw u. Jeep wird vorläufig nicht erhöht. Pkt. 22 Lorünser Hermann in Vandans, bietet die Bergmähder Plendarin, Kälberlöcher und Wetterberg dem Stand Montafon, Forstfond zum Kaufe an. Die Standesvertretung erachtet den Preis von S 20.000.- als zu hoch und schlägt nochmals Verhandlungen mit Lorünser vor. -8- Berichte: a) Siehe Beschluß Pkt. 19. b) Es wird berichtet, daß der Wirtschaftsweg VALISERA 3/4 der Strecke aufgerissen ist. Die vorgesehene Breite beträgt ca. 3, 50 m. In ca. einer Woche wird der KATERPILLAR die ganze Strecke bewältigt bzw. aufgerissen haben. Es ist vorgesehen noch diesen Herbst die Wasserableitungen einzubauen; dagegen wird die Aufschotterung und die restlichen Abböschungsarbeiten erst im kommenden Frühjahr durchgeführt. Die bis jetzt aufgelaufenen Unkosten betragen rd. 120.000.- S. c) Das Holz "im oberen Wald" Standeswaldung Partenen, wurde an die Tschofen Geschwister in Partenen im Offertwege verkauft. Die Berichte a) - c) werden zustimmend zur Kenntnis genommen. Jenen Punkten, die auf der Tagesordnung nicht aufscheinen wird die Dringlichkeit gemäß § 34 der VGO zuerkannt. Beginn der Sitzung: 9 Uhr Ende der Sitzung: 12.30 Uhr Der Schriftführer: Der Standesausschuß: